psychiatrie (Fach) / Seltene psychiatrische Krankheiten (Lektion)

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  • Capgras Syndrom bekannter oder naher Verwandter wird durch einen identisch aussehenden Betrüger oder durch mehrere Doppelgänger ersetzt bei Patienten mit Schizophrenie, Demenz, organischen Psychosen 
  • Fregoli Syndrom Verfolger oder Familienangehörige können die Gestalt von Fremden annehmen Ursachen beim Capgras Syndrom  Beide werden auch unter wahnhafte Fehlidentifikation zusammengefasst  („delusional misidentification“) 
  • Ganser Syndrom „hysterischer Dämmerzustand“ bei Untersuchungsgefangenen  Fragen werden in der richtigen Kategorie beantwortet, aber die Antwort ist im Ergebnis falsch (2+2=5; die Farbe der Sonne ist grün) Heute: dissoziative Störung 
  • Cotard-Syndrom (Délire de Cotard) Nihilistischer Wahn: Patienten sind überzeugt, dass sie tot sind, nicht existieren, ohne Blut sind bei schweren depressiven Episoden mit psychotischen Symptomen  Schizophrenie 
  • Alien-Hand-Syndrom die eigene Hand ist zwar Teil des Körpers aber führt ein Eigenleben Neurologische Erkrankungen als Ursache, z.B. Schlaganfall, insbesondere im Bereich des Corpus Callosum  Hand: agiert autonom ohne gesteuert werden zu können wird oft personifiziert  Kann von der „normalen“ Hand (die weiter unter willentlicher Kontrolle ist) unterschieden werden 
  • Alice-in-Wonderland Syndrom Wahrnehmungsstörung Mikropsie  Makropsie  auch andere Wahrnehmungen können betroffen sein  häufig bei Kindern  In Zusammenhang mit Migräne und Epilepsie aber auch Hirntumoren  oder bei psychedelischen Drogen 
  • Stockholm-Syndrom („capture bonding“) Identifikation der Opfer mit Täter unter Vernachlässigung des eigenen Risikos  bei Geiselnahmen  Vergewaltigung  Missbrauch von Partnern oder Kindern  --> bei Geiselnahme in einer Stockholmer Bank (1973) hatten die Geiseln mehr Angst vor der Polizei als vor den Tätern 
  • Münchhausen-Syndrom (artifizielle Störung) meist Männer im mittleren Alter  Krankheitsgewinn durch medizinische Zuwendung  körperliche Beschwerden erfinden bzw. selbst hervorrufen und meist plausibel und dramatisch präsentieren
  • Münchhausen-Stellvertreter-Syndrom (Krupinski F., 2010) anhaltende & immer wiederkehrende Symptomatik beim Kind ohne plausible Erklärung bzw. organische Ursache keine Besserung trotz fachgerechter Behandlung; häufige Komplikationen prinzipiell reversible Symptome & Beschwerden verschwinden während des Klinikaufenthalts oder wenn das Kind von der Bezigsperson getrennt wird, treten jedoch im häuslichen Umfeld immer wieder (sogar verstärkt o. m. zusätzlicher Symptomatik) auf es gelingt keine Zuordnung zu einem bekannten Krankheitsbild; Diskrepanz zw. Anamnese & Befunden; Diskrepanz zw. mütterl.Berichten & direkten Beobachtungen Kind wurde bereits verschiedentlich anderen Ärzten vorgestellt; die Eltern waren jedoch mit der Therapie meist nicht einverstanden; häufiger Ärzte- u. Therapeutenwechsel auch andere Kinder in der Familie werden häufig Ärzten vorgestellt; es gab bereits Todesfälle bei Kindern in der Familie