Psychatrie (Fach) / Grundlagen (Lektion)

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Begriffsdefinitionen

Diese Lektion wurde von julie erstellt.

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  • Alertness Reaktionsbereitschaft, ungerichtete Aufmerksamkeit
  • gerichtete Aufmerksamkeit selektive bzw. fokussierte Aufmerksamkeit auf relevante Reize bei gleichzeitiger Unterdrückung irrelevanter Störreize, flexibler Wechsel des Aufmerksamkeitsfokus
  • Daueraufmerksamkeit langandauernde Aufmerksamkeitszuwendung bei hoher Frequenz relevanter Reize
  • Vigilanz Aufmerksamkeitserhaltung unter monotonen Reizbedingungen
  • geteilte Aufmerksamkeit Aufmerksamkeitsausrichtung auf 2 oder mehr Reize gleichzeitig
  • quantitative Bewusstseinsstörung Störung der Vigilanz (Wachheit), Abstufung: - Benommenheit (verlangsamt) - somnolent (schläfrig-benommen, leicht erweckbar) - soporös (nur noch durch starke Reize erweckbar) - Komatöse (bewusstlos, nicht erweckbar)
  • qualitative Bewusstseinsstörung - Beweusstseinseintrübung: Verlust des Erlebniszusammenhang - Bewusstseinseinengung: Einengung des bewussten Erlebens durch Fokussierung auf bestimmte Bereiche - Bewusstseinsverschiebung: Veränderung des Wacherlebens - Dämemrzustand: geringgradige Bewusstseinseintrübung, hochgradige Bewusstseinseinengung - Dissoziation: ein oder mehrere Bereiche werden vom Bewusstsein abgespalten
  • formale Denkstörung Störung des Denkablaufs, zeigen sich in sprachlichen Äußerungen des Betroffenen - eingeengtes Denken (z.B. auch Grübeln) - Gedenkenabreißen/gesperrtes Denken - Ideenflüchtiges Denken, Gedankendränge - Kontamination - Perseveration - umständliches Denken - verlangsamtes Denken, Denkhemmung - Vorbeireden - zerfahrenes/inkohärentes Denken
  • Verbigeration sinnloses Wiederholen von Worten
  • überwertige Ideen lebensbestimmende Leitgedanken, gefühlsmäßig stark besetzt, korrigierbar 
  • Derealisation Ich-Störung (Entfremdungserlebnis) die Umwelt scheint fremd, unwirklich oder verändert, das Zeitgefühl verändert sich
  • Depersonalisation Ich-Störung (Entfremdungserlebniss) der eigene Körper wird als fremd, unwirklich oder verändert empfunden
  • Gedankenausbreitung Gefühl, dass Gedanken nicht mehr Eigentum sind, andere daran teilhaben können
  • Gedankenlautwerden Gefühl, das die Gedanken laut werden und von Anderen mitgehört werden 
  • Gedankenentzug Gefühl, die eigenen Gedanken werden entzogen, weggenommen
  • Gedankeneingebung Gedanken werden als von außen eingegeben, gemacht, gesteuert empfunden
  • anterograde Amnesie betrifft Geschehnisse nach einem schädigenden Ereignis
  • retrograde Amnesie betrifft Geschehnisse vor einem schädigenden Ereignis
  • kongrade Amnesie Nicht-Erinnern an kurze Ereignisse ohne rückwirkende oder fortwirkende Gedächtnislücken
  • deklaratives (explizites) Gedächtnis episodisches Gedächtnis (Speicherung persönlich erlebter Ereignisse) semantisches Gedächtnis (Speicherung von Faktenwissen)
  • nicht-deklaratives (implizites) Gedächtnis prozedurales Gedächtnis ("Fähigkeiten/Fertigkeisgedächtnis, automatisiertes Wissen)
  • Ekmnesie Störung des Zeiterlebens bzw. der zeitlichen Einordnung, wobei dir Vergangenheit als Gegenwart erlebt wird (z.B. bei Demenz)
  • Hypermnesie gesteigerte Erinnerungsfähigkeit
  • Flashbacks frü Sekunden bis Minuten anhaltende, intensiv erlebte "szenische Nacherinnerungen", können durch Schlüsselreize ausgeslöst werden
  • Intrusionen sich aufdrängende Erinnerungen an ein traumatisches Erlebnis
  • Agnosie Störung des Erkennens trotz erhaltener Funktionen entsprechender Sinnesorgane
  • Akalkulie Unfähigkeit zum Umgang mit Zahlen
  • Alexie Unvermögen, Geschriebenes zu erfassen/zu verstehen
  • Aphasie Sprachstörung
  • Apraxie Störung der Ausführung willkürlicher, zielgerichteter und geordneter Bewegnungen
  • Neglect durch eine einseitige Hirnläsion hervorgerufene Störung der Aufmerksamkeit; Schwierigkeiten bei der Wahrnehmung von Reizen auf der kontraläsionalen Seite
  • Stupor motorische Bewegungslosigkeit
  • Mutismus Wortkargheit bis hin zum Nichtsprechen bei intaktem Sprechorgan
  • Katalepsie starres Verharren in einer einmal eingenommenen Körperhaltung, häufig mit Flexibilitas cerea (wächserner Widerstand bei passiver Bewegung)
  • Negativismus Ausführen von zum Verlangten oder Erwarteten gegenteiligen Bewegungen (aktiver Negativismus) bzw. Nichtausführen von Verlangtemoder Erwartetem (passiver Negativismus)
  • Haltungsstereotypien Verharren in bestimmten Haltungen über lange Zeit, im Gegensatz zur Katalepsie Beibehaltung auch bei äußerem Versuch der Veränderung
  • Katatone (psychomotorische) Erregung starke motorische Unruhe bis hin zum ungeordneten Erregungssturm (Raptus)
  • Bewegungs- und Sprachstereotypien repetitive Bewegungsabläufte bzw. leeres zielloses Wiederholen von Sätzen/Wörtern/Silben
  • Befehlsautomatismen automatenhaftes Befolgen von Anweisungen
  • Parakinesen disharmonische Willkürbewegungen (Bewegungsabläufe wirken steif und eckig)
  • Wahn Störung des Urteilens. Objektiv falsche Überzeugung, an der festgehalten wird, obwohl sie im Wiederspruch steht zur Erfahrung und zur Überzeugung gesunder Mitmenschen. 
  • Pareidolien tatsächlich vorhandene Gegenstände werden zu neuen Erscheinungen umgeformt bzw. es wird nicht vorhandenes hineingesehen
  • Primordialsymptome Nägelkauen, Bettnässen, verlängertes Daumenlutschen, Ängste, Stottern
  • Gütekriterien psychometrischer Tests Validität Reliabilität Objektivität
  • fluide Intelligenzkomponente Anpassungsfähigkeit, Flexibilität, Schlussfolgern, Problemlösung und Verabreitungsgeschwindigkeit; unterliegen dem Altersabbau
  • kristalline Intelligenzkomponente über Lernen und Erfahrung gewonnene Kenntnisse und Fertigkeiten; gelten als weitgehend alterstabil und relativ störungsresistent