Musiklehre (Fach) / Jazz (Lektion)
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Entstehung, Entwicklung, Arten
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- Wurzeln Verschmelzen der europäischen Harmonik, Rhythmik und Tonbildung mit dem musikalischen Brauchtum (Schwarz)Afrikas.
- Amerika und Sklaverei = wirtschaftlicher und kultureller Hintergrund 1517: spanische König Karl V. erlaubt afrikanische Sklaven in seine Kolonien zu bringen. 1617: auch in die englische Kolonie (Virginia) 1807: Sklavenhandel offiziell zur See verboten; jedoch geheim weiter 1776: Menschenrechte 1862: Bürgerkrieg In 300 Jahren ca 20 Mio Afrikaner deportiert und verkauft
- Musik als Befreiung Kultur der Sklaven verboten; nur erzählen von Geschichten und Musik erlaubt. Musik nur in eingeschränkter Form möglich; mit Stimme und dem Körper.
- Working Song Um Eintönigkeit des Arbeitens zu verringern und die Arbeitshandlungen zu koordinieren. Prinzip: "Call and Response"
- Religiöse Gesänge: Spiritual/Gospel Spiritual: geistliches Repertoire, der afro-amerikanischen Vokalmusik."Beschwörung" Gottes mit Wort, Musik und Tanz. Allgemein geistliche Texte.Bsp: Amazing Grace, Oh happy day, Sister Act Gospel: Kirchenmusik afro-amerikanischer Gemeinden, Jazz und Blues-Einflüsse bzw auch angelsächsischer-christlicher Musik bzw christliche Pop-MusikBsp: Swing low little Chariot, Nobody knows the troubles I've seen, Go down Moses
- Blues Ende 19.Jh./Anfanf 20.Jh vokale und instrumentale Musikform enstanden in der afro-amerikanischen Gesellschaft der USA Wurzeln für Jazz, Rock n Roll, Soul und auch HipHop Grundschema: 12 Takte, 3 Akkorde (Harmonische Grundfunktion); I I I I IV IV I I V IV I I Text: Ich-Form; tatsächliche oder fiktive Ereignisse, stark verallgemeinert, Themen wie Verrat, Trauer, Liebe, Hunger, Arbeitslosigkeit, Einsamkeit eigentlich Unterhaltungsmusik; erst in den 1950er/60er bei Wiederentdeckung durch "Weiße" Blues als traurige Musikrichtung Auch politische Themen: "Hitler-Blues",Religion, Frauenrechte,...
- Blues-Tonleiter Aus pentatonischer Tonleiter in Moll durch hinzufügen der verm. QuinteBlue-Notes: Erniedrigen der 3., 5. und 7.Stufe. 1 - kl3 - (3) - 4 - t - r5 - kl7 - 8
- Ragtime Definition:eigentlich kein eigener Stil; älteste komponierte Instrumentalmusik "Schwarzer" in den USA, Versuch "weißer" Kunstmusik Besetzung/Sound:anfangs reine Klaviermusik (rh: Melodie in Synkopen, lh: Marsch (ähnliche) Begleitung); später Orchester. Gerader Takt 2/4 (=Marsch). Oft 4 Themen zu je 16 Takten Entstehung:Mittelwesten der USA; auch Tennesse und Missouri (ca. 1870) Blüte/Zentrum:ca 1890 - 1915; Hochblüte 1900 in Seldelia (Missouri) Vertreter/Bands:- Scott Joplin (Maple Leaf Rag)- Jelly Roll Morton (Fingerbreaker)- Joseph Lamb (Bohemian)
- Archaischer Jazz Definition:kein eigentlicher Stil; Sammelbegriff für alle Jazz-Vorstufen Besetzung/Sound:Imitation "weißer" Blechblasmusik (französische Militärkapellen), "Skiffle bands": Gruppen mit selbstgefertigten Instrumenten, "marching bands": bei BegräbnissenUrtümlicher, dissonanter Klang Entstehung:Lousiana ca 1863 bis 1900 Blüte/Zentrum:Um 1870, in den Südstaaten Vertreter/Bands:- Laienorchester, anonym, ohne Notation- "Eureka Brass Band"
- New Orleans Definition:erster authentischer Jazz, vorwiegend "schwarze" Musiker"old time jazz" = "2 beats Jazz" = 1+3Marschmusik-Charakter Besetzung/Sound:Bläser: Melodie; Kornett (später Trompete, Posaune oder Klarinette)Rhythmus: Drums, Bass (Tuba, Sousaphon, Kontrabass), Banjo, ab 1910 KlavierKollektivimprovisation Entstehung:Um 1895 um New Orleans, dann Memphis und St. Louis Blüte/Zentrum:1910 - 1925; 1915 - 1928 New Orleans-Jazz; später auch Chicago Vertreter/Bands:- Buddy "King" Bolden (Kornett)- Joe "King" Oliver (Kornett)- Louis Armstrong (Kornett/Vocals)-George Lewis (Klarinette)
- Dixieland Definition:"2 beats Jazz" = "after beats" = 2+4; erster "weißer" Jazz Besetzung/Sound:wie "New Orleans", technisch versierter und kultivierterer Gesamtklang; weniger Schleiftöne und Vibrati; Beginn der Soloimprovisation Entstehung:Um 1900 in New Orleans Blüte/Zentrum:1910 - 1930 New Orleans, später Chicago und New York Vertreter/Bands:- "Papa" Jacky Laine (Drums)- Tom "Red" Brown (Posaune)- Nick LaRocca (Trompete) -> "Icecream youscream"
- Chicago Definition:Imitationsversuch "weißer" Schüler der "Austin High School"; Vorbild: Musik der "Chicago South SIde" Besetzung/Sound:Wie "New Orleans" und "Dixieland" aber mit Saxophon; Trompete statt Kornett. "Echte" Soli. Kontrabass und Gitarre anstatt Tuba und Banjo. Zählzeit: 2+4. kühler, zurüclhaltender Sound Entstehung:1920 durch Abwanderung (Schließung "Storyville") Blüte/Zentrum:1920 - 1930; Blüte: 1925 in Chicago später auch New York Vertreter/Bands:- Bix Beiderbeck (Kornett und Klarinette)- Joe Venuti (Violine)- Frankie Trumbauer (Saxophon) Band
- Swing Definition:Weiterentwicklung des "Chicago"-Jazz Besetzung/Sound:"Big Band" = chorische Bläser- Bläser: 3-4 Tp, 3-4 P, 5 Sax (2 Alt, 2 Tenor, 1 Bariton)- Rhythmusgruppe: Klavier, Gitarre, Kontrabass, Drums"4 beats jazz" Entstehung:ab 1928; Nordstaaten Blüte/Zentrum:1930 - 1945; Tanzveranstaltungen ("Palomar Ballroom"); LA, New York und London Vertreter/Bands:- Glen Miller (Posaune- Duke Ellington (Klarinette)- Woody Herman (Klarinette)- Count Basie ( Klarinette)
- Bebop Definition:Ära des modernen Jazz; Gegenbewegung zum "Komerz-Swing"; keine Unterhaltungsmusik Besetzung/Sound:keine feste Besetzung (Combo bis Big Band). Rassante Tempi, hohe Lagen, schnelle Tonartwechsel. Thema in Oktaven und unisonoSpröder spitzer Klang Entstehung:Vorläufer: 1939 in Kansas City; 1940/41: "Minton's Playhouse"; 1942/43: AufnahmeverbotAb 1944: Offizieller Jazzstil Blüte/Zentrum:1945 - 1950; Vorwiegend in Harlem (New York) Vertreter/Bands:- Charlie "Bird" Parker (Trompete)- Kenny Clarke (Drums)- Miles Davis (Trompete)- J.J. Johnson (Posaune)
- Cool Definition:Wurzeln im "Chicago"; Introvertiert, "Intelektuell", Reaktion auf Bebop Besetzung/Sound:Keine feste Besetzung; Tenor- und Altsaxophon, Gitarre, Bass, Drums.Langsame Tempi und lange Melodiebögen. Drums mit Besen und "Off-Beat". Elemente aus klassischer Musik (polyphon); Bläser mit Dämpfer und keine Vibrati Entstehung:Um 1948 in New York. Anfangs "schwarzer" Stil später fast nur "weiße" Musiker Blüte/Zentrum:1950 - 195; New York ("Birdland") und "Eastcoast" Vertreter/Bands:- Miles Davis (Trompete)- Lennie Tristanos (Klavier)- Dave Brubeck (Klavier)
- "So what" Modal Jazz Modi/Kirchentonarten Rückung D-moll nach Es-moll
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- Donna Lee Bebop
- Take Five Cool Jazz 5/4 Takt Dave Brubeck
- Watermelon man Fusion 1960er/70er eigentlich ein Blues (16 taktig) Herbie Hancock
- Satin Doll Harmonischer Jazz Swing 4 beats - geshuffled, triolisch Swing -> oft BigBand
- Autumn Leaves Harmonischer Jazz Quintenfall II - V - I (meistens auf Maj-Akkord endend)
- Improvisieren dorisch mixolydisch Paralleltonart (VI.Stufe)- Pentatonik Blues-Pentatonik
- Fly me to the moon Swing Quintenfall II -V - I
