zwei Prozesse des Sehens auf der Ebene des Auges1) optische Verarbeitung der Lichtwelle zum Zwecke der Bündelung und zur Fokussierung des Abbildes auf der Netzhaut 2) Analyse des Netzhautbildes auf neuronalem Wege
Dunkeladaptationmit zunehmender Adaptionszeit steigt die Empfindlichkeit der Stäbchen (Stäbchenadaptation), während die Zapfen ihre maximale Empfindlichkeit nach ca. 10 Minuten in Dunkelheit erreicht haben
Helladaptionsehr schnell, Blendung -> Regulation des Lichteinfalls auf die Netzhaut
Konvergenz der Augengleichzeitiger Input von beiden Augen -> ermöglicht Wahrnehmung von Tiefe durch Konvergenzwinkel führt in Kombination mit der Querdisparition zur Entfernungsschätzung
stereoskopisches Tiefensehenräumlicher Eindruck von einem Bild, das eigentlich 2D ist nur bis 6m Entfernung möglich, bei größeren Entfernungen erfolgt Tiefensehen durch Größenunterschiede bekannter Gegenstände, Überdeckungen, ...
Sakkadesehr schnelle Blickbewegungen, die auf besonders relevante Bereiche eines Bildes gerichtet werden
additive Farbmischungentsteht, wenn von einem bestimmten Areal Licht mit unterschiedlicher Wellenlänge ins Auge fällt
subtraktive Farbmischungentsteht, wenn weißes Licht für bestimmte Frequenzen gefiltert wird -> nur der "Rest" erreicht die Netzhaut
KurzsichtigkeitMyopie -> der Augapfel ist bei Fernsicht zu lang
WeitsichtigkeitHyperopie -> der Augapfel ist beim Nahsehen zu kurz
Alterssichtigkeitdie Linse wird unelastisch und kann nicht mehr nahakkomodiert werden -> Nahes wird unscharf
RhodopsinSehfarbstoff der Stäbchen (entweder besonders rot-, grün- oder blau-empfindlich) zerfällt bei Belichtung und muss danach wieder aufgebaut werden, d.h. bei hoher Helligkeit ist der Sehfarbstoff fast ...
Ganglienzelle mit On-Zentrumein ins Zentrum fallender Lichtpunkt bewirkt eine Aktivierung, ein Lichtpunkt in der Umgebung eine Hemmung -> bei Off-Zentrum genau umgekehrt
Purkinje-Phänomenin der Dämmerung ist das Auge für blaues Licht empfindlicher als für rotes
Simultankontrast (Mach Bänder)der gleiche Reiz wird in Abhängigkeit von seiner Umgebung unterschiedlich wahrgenommen die konzentrische Organisation der retinalen rezeptiven Felder ist wesentlich dafür verantwortlich
Flimmerlichtbei schnellem Wiederholen von Flimmerlicht erscheint dieses als Flimmerlicht
Phi-Phänomenlangsame, strikt alternierende Lichter erscheinen eher als ein "springendes Licht"
Phänomene: Sinnestäuschungenbeim Suchen nach einer Interpretation des Sinneseindrucks wird i.d.R. die beste Wahl getroffen ist das nicht möglich springt das System zwischen alternativen Lösungen hin und her
Chiasma Opticum (Verlauf der Sehbahn)Sehkreuzung -> die linken Gesichtshälften beider Augen projizieren zur rechten Hirnhälfte und umgekehrt danach verlaufen die Bahnen in den Corpus Geniculatum latereale des Thalamus von dort aus führen ...
Signalverarbeitung im Corpus Geniculatum laterale6 Neuronenschichten: 1,4,6 erhalten Informationen aus dem kontralateralen; 2,3,5 aus dem ipsilateralen Auge kaum Interaktion zwischen den Schichten, d.h. keine binokulare Informationsverarbeitung unbunte ...
Signalverarbeitung im visuellen Kortexprimärer visueller Kortex (V1) und höhere Zentren, die alle spezielle Aufgaben in der Informationverarbeitung besitzen (V2-4) V1 ist retinotop organisiert -> bildgetreue Wiedergabe der Retina
Area striata6 deutlich unterscheidbare Schichten in der primären Sehrinde
Okuläre Dominanzsäulen in V1senkrechte Säulen zur Area Striata, die retinotop benachbarte Regionen repräsentieren erhalten abwechseln Informationen aus beiden Augen
Orientierungssäulen in den Dominanzsäulen"Untersäulen", in denen die Neurone einander ähnliche rezeptive Felder aufweisen reagieren empfindlich auf bewegte Kontrastgrenzen bestimmter Orientierung
Arten von rezeptiven Feldernneben konzentrischen Feldern gibt es einfache, komplexe und hyperkomplexe rezeptive Felder, welche vor allem auf Reize einer bestimmter Form, Orientierung oder Bewegung reagieren
Hyperkolumnestellt das „Verarbeitungsmodul“ der primären Sehrinde dar sie besteht aus zwei Dominanzsäulen (jeweils eine pro Auge), die denselben Ort im Gesichtsfeld abbilde
Aufgaben der höheren visuellen ArealeV2: Gestalterkennung stationärer Reizmuster V3: bewegte Konturen V4: Objekterkennung anhand von Oberflächenfarben und Farbkontrasten V5: Bewegung von Objekten -> extrastriatär
kritischer Perioden in der Entwicklungin diesen müssen bestimmte Reize vorhanden sein, damit eine normale Entwicklung erfolgen kann (ansonsten z.B. kein Aufbau von okulären Dominanzsäulen oder einförmigen Orientierungssäulen)
Plastizität bei von Geburt an Blindenneuronale Plastizität und Reorganisation: die Aktivierung von Tastreizen durch Braille-Schrift führt zur Aktivierung im visuellen System; Tastfunktionen werden deutlich verstärkt
perzeptuelles Lernenist implizit, also unbewusst intensives Training steigert die Empfindlichkeit für bestimmte Reize