Psychopathologie Kinder-Jugend (Fach) / 7. 1 Psychosmatische Beschwerden (Lektion)
In dieser Lektion befinden sich 23 Karteikarten
Funktionelle Bauchschmerzen, Kopfschmerzen
Diese Lektion wurde von ybreitkopf erstellt.
Diese Lektion ist leider nicht zum lernen freigegeben.
- Definiere Somatoforme Störungen (F45) wiederholte Körperlicher Symptome in Verbindung mit hartnäckingen Forderungen nach medizinischen Untersuchungen trotz wiederholter negativer Ergebnisse und Versicherung der Ärzte, dass die Symptome nicht körperlich begründbar sind. Wenn somatische Störungen vorhanden sind, erklären sie nicht die Art und das Ausmaß der Symptome, das Leiden und die innerliche Beteiligung des Patienten
- Definiere Anhaltende somatoforme Schmerzstörung Die vorherschende Beschwerde ist ein ausdauernder eschwerer und quälender Schmerz, der durch einen psychologischen Prozess oder eine körperliche Störung nicht vollständig erklärt werden kann. Er tritt in Verbindung mir emotionalen Konflickten oder psychosozialer Belastungen auf, die schwerwiegend genug sein sollten, um als entscheidende ursächliche Faktoren gelten zu können. Die Folge ist meinst eine beträchtlich gesteigerte persönliche oder medizinische Hilfe und Unterstützung. Schmerzzustände mit vermutlich Psychogenem Ursprung, die im Verlauf Depressiver Störungen oder einer Schizophrenie auftreten, sollten hier nicht berücksichtigt werden.
- Nenne die diagnostischen Kriterien für Anhaltende somatophorme Schmerzstötung (F45.4) A Mindestens 6 Monate kontinuierlich An den meisten tagen anhaltender, schwerer und belastender Schmerz in einem Körperteil Nicht durch physiologischen Prozess oder körperliche Störungen erklärbar Anhaltender Hauptfokus der Aufmerksamkeit des Patienten B Tritt nicht während einer Schizophrenie oder einer verwandten Störung auf Nicht ausschließlig während einer Affektiven Störung Nicht ausschließlig während einer Somatisierungsstörung Nicht ausschließlig während einer undifferenzierten somatisierungsstörung Nicht ausschließlig während einer hypochondrischen Störung
- was sind psychosomatischen Beschwerden und welche sind besonders häufig? unklare, nicht (primär) organische Schmerzen im Kindesalter können prinzipiell in jedem Bereich des Körpers auftreten. Besonders häufig sind aber: Funktionelle Bauchschmerzen: Unklare Bauchschmerzen, Reizdarmsyndrom, Funktionelle Dyspepsie, Abdominelle Migräne Kopfschmersen: Migräne, Spannungskopfschmerzen, Cluster-Kopfschmerzen
- Welche 3 "Sorten" von unklaren Bauchschmerzen gibt es, welche Merkmale haben sie? Bauchschmerzen „Normal“: zählen zu den häufigsten Beschwerden im Kindesalter Ursachen: Infekte, Narungsunverträglichkeit, Aufregung, Angst, freundige Erregung in den meisten Fällen verschwinden Bauchweh schnell wieder (kindlicher Verdauungsapparat „übt“ noch) wiederkehrende Bauchschmerzen „indikativ für Arztbesuch“: mind. 1 x täglich bis 2 x wöchentlich von krampfartiger Qualität Meist im Bereich des Bauchnabels lokalisiert Dauer von 0.5 – 3 h Meist begleitet von anderen Symptomen: Übelkeit, Erbrechen, Kopfschmerzen, Schlafstörungen Funktionelle, chronische Bauchschmerzen bestehen länger als 2 Monate häufiger als 1 x die Woche auftreten können nicht durch strukturelle o. biochemische Erkrankungen erklärt werden
- wie ist die Prävalenz bei Funktionellen Bauchschmerzen unterschied Jungen Mädchen Prävalez: 7-25% kinder im schulalter (inkonsistente Befunde) verhältnis Mädchen:Jungen = 3:2 Jungen 5-10 Jahren (10%) Mädchen 9-10 jahren (30%) Meistens spontanremision 25-30% Persistenz bis ins Erwachsenenalter
- Funktionelle Bauchschmerzen werden häufig erst nach 25.9 Monaten diagnostiziert, was sind die Konsequenzen? sig häufigere Schulfehlzeiten Belastende Situation für Kind und Familie Deutlich beeinträchtigte Tagesaktivität Langwierige Diagnostik Hoher Ziet und Konstenaufwand „Ärzte-Hopping“
- In dem Biophysiosozialen Modell zur Entstehung von Funktionellen Bauchmerzen wierden von Personalen und belastenden Umweltbedingungen gesprochen. Gebe Beispiele von beiden Belastende Umweltfaktoren/ Stressoren o Psychopathologie Eltern „Schmerzfamilie“ o Ungünstiges Modellverhalten / Verstärkerverhalten o Überzogene Ansprüche o Altagsstress/ Belastungen o Interpersonale Konflikte o Spezifische Lebensereignisse o Externe Auslöser (Trigger) Personale Bedingungen/ Vunerabilität o Genetische Disposition o Ängstlichkeit o Depressivität o Somatisierungstendenz
- Wo zu neigen "Bauchschmerzkinder" häufig? Chronifizierung der Bauchschmerzen Manifestation anderer Schmerzen (zB Kopf- und Rückenschmerzen) Funktionelle Beeinträchtigung (zB Schulfehlzeiten) Komorbider Ausbildung somatoformer Anpassungsstörungen, Angststörungen, Depression usw.
- Wie lauten die Diagnostischen Kriterien für das Reizdarmsyndrom? Alle folgenden Kriterien müssen erfüllt sein: 1. eine unangenehme Empfindung, die nicht als Schmerz empunden wird oder Schmerzen, die mindestens in 25% der Zeit mit 2 oder mehr der folgenden Kriterien assoziiert sind: Besserung durch Defäkation Auftreten ist mit einer Änderung der Stuhlfrequenz assoziietrt Auftreten ist mit einer Änderung der Form des Stuhlgangs assoziiert 2. Keine Anzeichen für einen entzündlichen, anatomischen, metabolischen oder neoplastischen Prozess, der die Symptome des Patienten erklären --> Die Kriterien sind mindestens 1 mal pro Woche seit mindestens 2 Monaten vor Diagnosestellung erfüllt
- was ist das Reizdarmsyndrom (F45.3) - Es ist eine Somatoforme autonome Funktionsstörung Patienten glauben Symptome beruhen auf körperliche Erkrankung
- Bei Reizdarm greift auch das Biopsychosoziale Modell, welche Komponenten enthält es? Welche Risikofaktoren kommen aus medizinischer hinzu? Belastende Umweltfaktoren Personale Bedingungen Zusatz: Kuhmilchallergie, Vorausgegangene Infektionen, Faktoren for der Geburt
- Welche Punkte sollte bei der Diagnostik/ Anamese von unklaren Bauchschmerzen betrachtet werden? Familiäre Schmerzgeschichte (Schmerzproblem der Eltern oder Geschwister) Komorbidität mit anderen Schmerzbeschwerden (zB Kopfschmerzen) oder Somatisierungstendenzen Kritische Lebensereignisse während der vorgegangenen 2 Jahre Anhaltende Alltagsstressoren Psychopathologische Auffälligkeitden des Kindes und/oder der Eltern Konsequenzen des Schmerzverhaltens (Krankheitsgewinn?) Dysfunktionale Denk- und Einstellungsmuster (überhöhtes Anspruchsniveau, übertriebener Ehrgeiz, niedrige Frustrationstoleranz, Katastrophisierungstendenz) Defizite in der Bewältigungskompetenz natürlicher Anforderungen Lebensstiel, Lebensgewohnheiten, Ernährungs- und Stuhlverhalten des Kindes Bisherige Selbstbehandlungsversuche
- Was ist der Vorteil und was der Nachteil von Schmerztagebüchern - Vorteil: ereignisnah, kontinuierlich, systematisch - Nachteil: wenige Instrumente
- Welche Verfahren können bei der Diagnostik von unklaren Bauchschmerzen verwendet werden? Klassischer Fragebogen (zB DSJ-FJ) Kinder Schmerzcomics Schmerztagebücher Zeichnungen als Ausgangspunkt in diagnostischen Gespräch
- Biopsychosoziales Modell: gebe Beispiele für Projektive Umweltbedingungen und Personale Bedingungen die zur Genesung von Funktionellen Bauschschmerzen beitragen. Projektive Umweltbedingungen (Ressourcen): Soziale Unterstützung, Bewältigungsmidelle, positives Familienklima, Akzeptanz/ Wertschätzung Personale Bedingungen (Resilienz): Bewältigungskompetenz, Stresstoleranz, Problemlösefähigkeit, Selbstwirksamkeit.
-
- in Welche 2 primären Kopfschmerztypen wird Unterschieden? Spannungskopfschmerzen Migräne
- in welche 2 Formen werden Spannungskopfschmerzen unterschieden? 1. episodische Spannungskopfschmerz (Beschwerden treten an weniger als 15 Tage pro Monat aus),2. Chronische Kopfschmerzen (mehr als 15 Tage pro Monat)
- Prävalenz von Kopfschmerzen im Vorschulalter 20% ende der grundschulzeit > 50% bis zum 12. Lebnsjahr haben rund 90% der Kinder Kopfschmerzerfahrung. o Ca 60% dieser Kinder kennen Spannungskopfschmerzen o 12% leiden an Migräne Kinder leiden Häufiger als Erwachsene an Migräne und Spannungskopfschmerzen gleichzeitig
- Beschreibe Migräne bei Kindern ca 3-12% aller Kinder leiden unter Migräne frühestes Erkrankungsalter: 3 Lebensjahre Attacken kürtzer, Übelkeit und Erbrechen im Vordergrund Häufig beidseitiger Schmerz Dazwischen normale Migräneattacken möglich - Die Chronifizierungsraten ins Erwachsenenalter liegen bei über 50%
- Was sollte bei Kopfschmerzen vom Kinderartzt ausgeschlossen werden? das Ernsthafte organische Erkrankung die Ursache der Kopfschmerzen ist Hirnorganische Erkrankungen Differentialdiagnostisch unklare Fälle: Sekundäre Kopfschmerzen zB als Folge eines Sehfehlers Biomechanische Funktionsstörungen der Wirbelsäulengelenke
- Welche Verfahren können bei der Diagnostik von Kopfschmerzen zum einsatz kommen? • Schmerzfragebögen • Elternfragebogen zum Erziehungsverhalten• Fragebogen zu Stärken und Schwächen (Kinder, Eltern, Lehrer)• Strukturiertes Schmertzinterview für Kinder und Eltern• Kopfschmerztagebuch
- Welche Therapieansätze gibt es für Kopfschmerzen? • Ausdauersportarten• Progressive Muskelrelaxion• Medikamentöse Behandlung: Paracetamol, Ibuprofen, Acetylsalicylsäure• Ab dem 12 Lebensjahr können spezifische Migränemittel gegeben werden• Psychtherapeutische Behandlungsansätze wie zB das Kopfschmerz- und Migräne MigKi
