Gynäkologie (Fach) / Diagnostik der Krankheitsbilder (Lektion)
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Diagnose
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- Beschreibe wie die Diagnose einer Fehlgeburt (Abort) gestellt wird. Eine Fehlgeburt (Abort) wird durch die folgenden Punkte diagnostiziert: typischen klinische Anzeichen: vagitale Blutungen, Wehentätigkeit, abgehendes Fruchtwasser und den Stand der Schwangerschaft (vor der 22.-24. Schwangerschaftswoche) festgestellt. Nur vor der 22-24.SSW ist es eine Fehlgeburt, weil man danach versuchen kann das Kind lebens zu holen. Sonograpie: zeigt der Fötus Lebenszeichen? überhaupt ein Fötus vorhanden (Missed abortion) CTG (Aufzeichnen möglicher Wehentätigkeit und der Herztöne) sind keine Lebenszeichen vorhanden, handelt es sich um eine Fehl- oder Totgeburt. Bei der sogenannten Missed abortion fehlen typische Symptome. Diese Form der Fehlgeburt kann nur anhand einer Ultraschalluntersuchung festgestellt werden.
- Wie wird die Diagnose Adnexitis gestellt? Klinische Gynäkologische Untersuchung: Vergrößerte und druckschmerzhafte Gebärmutter, Eileiter? Schmerzen beim Bewegen des Muttermunds (Portioschiebeschmerz) Ausfluss (Fluor genitalis) Abstrich aus der Scheide oder Gebärmutterhals (erhöhte Leukozytenzahl, die auf eine Entzündung hinweißt?) Zur Untersuchung einer hämatogenen Infektion: Blutuntersuchung (Entzündungszeichen?) Sonograpie (Im Ultraschall kann er verdickte Eileiter, Eiteransammlungen an den Eierstöcken oder Abszesse und Flüssigkeit in der Bauchhöhle hinter der Gebärmutter erkennen) Eine Spiegelung der Bauchhöhle (Laparoskopie) in Narkose ermöglicht eine direkte Beurteilung der Eierstöcke und Eileiter (Adnexe) sowie der benachbarten Organe. Auf diesem Weg kann der Untersucher auch unmittelbar von der Oberfläche der Adnexe Material zum Erregernachweis entnehmen.
- Mit welchen Diagnoseverfahren kann man eine Endometriose feststellen? Klinisch durch: die Schilderung der typischen, zyklusabhängigen Beschwerden direkt vor oder während der Menstruation Gynäkologische Untersuchung: z.B. Befall der Scheide und/oder des Gebärmutterhalses Sonographie durch die Scheide kann manchmal einen ersten Befund liefern. Eine zuverlässige Diagnose kann jedoch oft nur per Bauchspiegelung erfolgen. Dabei wird durch den Bauchnabel ein Sichtgerät (Endoskop) eingeführt, mit dem die Organe des kleinen Beckens, also Gebärmutter, Eileiter und Eierstöcke, betrachtet werden können. Manchmal ist auch eine Blasen- oder Darmspiegelung notwendig, wenn ein Befall dieser Organe befürchtet wird und sie bei einer Bauchspiegelung verletzt werden könnten.
- Wie diganostiziert man einen Polyhydramnion? Körperliche Untersuchung: Vergrößerung des Bauchumfangs? Kindliche Herztöne abgeschwächt? Ein Polyhydramnion kann durch eine sonographische Volumenbestimmung diagnostiziert werden: Ein Fruchtwassersaum > 2 cm über dem Rücken des Fetus ist ein Hinweis auf das Polyhydramnion, ein Fruchtwassersaum < 2 cm ein Hinweis auf Oligohydramnion.
- Wie diagnostiziere ich einen Oligohydramnion? Ein Oligohydramnion kann durch eine sonographische Volumenbestimmung diagnostiziert werden. Ein Fruchtwassersaum > 2 cm über dem Rücken des Fetus ist ein Hinweis auf das Polyhydramnion, ein Fruchtwassersaum < 2 cm ein Hinweis auf Oligohydramnion. intrauterine Zwangshaltung?
- Wie untersucht man ob es sich um eine Frühgeburt handelt? Die Diagnose einer drohenden Frühgeburt ergibt sich aus den klinischen Symptomen: vorzeitiger Wehen? vorzeitiger Fruchtblasesprung? Öffnung und Erweichung des Muttermunds? bei gleichzeitiger Verkürzung des Gebärmutterhalses (Zervixinsuffizienz). Sonographie: Lage des Kindes, die Fruchtwassermenge (Polyhydramnion?)und der Sitz der Plazenta kontrolliert. treten vaginale Blutungen auf, kann man mithilfe der Sonographie die Ursache festgestellt werden Zudem gibt der Ultraschall Aufschluss über Größe und Gewicht des Ungeborenen. Mithilfe des CTG (Kardiotokographie bzw. Kardiotopographie) werden zudem die Häufigkeit der Wehen sowie die Herztöne des Babys kontrolliert.
- Wie diagnostiziert man ein Myom? (inkl. Komplikationen) Gynäkologischen Untersuchung: Sicht- und Tastuntersuchung: Hierbei kann der Frauenarzt Myome, die sich am Gebärmuttermund befinden (Zervixmyome), sehen und größere Myome ertasten. Sonographie der Scheide: Hierbei sind Myome der Gebärmutter (v.a. submuköse, transmurale) gut zu erkennen. Per Ultraschall kann man zudem den Verlauf einer Gebärmuttergeschwulst gut kontrollieren. Blutuntersuchung: Anämie? Eisenmangel? Nierenfunktion in Ordnung? Messung des Hormonspiegels: zu hohe Östrogenproduktion? Je nachdem, wie weit sich das Myom ausgebreitet hat bzw. in welche Richtung und welche Beschwerden es verursacht, können weitere diagnostische Untersuchungen erforderlich sein: Die Bauchspiegelung (Laparoskopie) mit einem Endoskop macht das Ausmaß von in den Bauchraum wachsenden Myomen deutlich. Sitzt das Myom in der Gebärmutterschleimhaut, kommt eine Gebärmutterspiegelung (Hysteroskopie) zum Einsatz. Besteht der Verdacht, dass das Myom den Harnleiter verdrängt, sind bei der Diagnose eine Sonographie der Nieren sowie ein sogenanntes Pyelogramm hilfreich: Letzteres ist ein Röntgenbild, das mithilfe von intravenös verabreichtem Kontrastmittel die Harnwege darstellen kann. Auch eine Blasenspiegelung oder Darmspiegelung kann bei einem Myom mit entsprechenden Beschwerden sinnvoll sein. Laboruntersuchungen dienen dazu, bestimmte Blutwerte zu erfassen, die Aussagen über den Östrogenspiegel und beispielsweise die Nierenfunktion erlauben. Wenn Menstruationsstörungen vorliegen und das Myom in der Schleimhaut sitzt, ist eine zusätzliche Ausschabung (Abrasio) mit anschließender feingeweblicher Untersuchung erforderlich, um bei der Diagnose eine bösartige Tumorerkrankung (Karzinom) sicher auszuschließen. Komplikationen: die schlimmste Komplikation wäre die bösartige Entartung eines Myoms (gutartiger Tumor) was nur in ca. 0,5% aller Fälle geschieht, trotzdem versucht man dies immer auszuschließen. Man misst den Hämoglobinspiegel im Blut, um eine Anämie (Blutarmut) mit Eisenmangel (kann zu Blässe, Kopfschmerzen, Schwindel, Atemnot führen), durch die lang andauernden vagninalen Blutungen die ein Myom auslösen kann, auszuschließen. durch die vermehrte Ausschüttung von Östrogen in der SS wachsen Myome schneller, was zu vorzeitigen Wehen oder einer Blockade des Geburtskanals führen kann. Myome können zu Fehlgeburten (Abort) und, durch eine Einengung der Eileiter, zu Eileiterschwangerschaften führen. Es kann zu Stiehldrehungen der Myome kommen, was dann zum Absterben (Nekrose) des Myoms und Teilen der Gebärmutter führen kann. Ob diese Komplikationen bestehen, und versucht man in der Diagnostik herauszufinden.
- Wie diagnostiziert man eine chronische oder akute Plazentainsuffizienz? Die Plazentainsuffizienz wird vor allem mittels Ultraschall (Sonographie und Dopplersonograhpie) und CTG diagnostiziert. Ohne diese Diagnoseverfahren ist es sehr schwer eine akute Plazentainsuffizienz zu bemerken. Direkte Anzeichen, die von außen feststellbar sind, gibt es bei der akuten Plazentainsuffizienz nicht. Sonographie: fetalen Mangelentwicklung? Hierfür werden verschiedene Parameter des Fetus bestimmt: Scheitel-Steiß-Länge, Zerebellum-Durchmesser, Thoraxumfang, Femurlänge, Geschätztes Gewicht verminderte Fruchtwassermenge (Oligohydramnion)? Verringerte Plazentagröße und –dicke? Doppler-Sonographie: wird v.a. eingesetzt um den optimalen Zeitpunkt für die Entbindung festzustellen, der davon abhängig ist wie viel Sauerstoff der Fetus durch Nabelschnur und Plazenta bekommt. Untersucht wird der uteroplazentare und der fetoplazentare Blutfluss, um Veränderungen festzustellen. Diese äußern sich in einer Erhöhung des Gefäßwiderstands. CTG (= Kardiotokographie): Auffälligkeiten im CTG (vorzeitige Wehen, auffällige Herztöne) können auf eine akute Plazentainsuffizienz hinweisen. Step-Test: Belastung des Kreislaufes der Schangeren durch Kniebeugen oder Treppensteigen, liegt eine Plazentainsuffizienz vor kommt es zur Herztonverlangsamung im CTG. Oxytocin-Belastungstest: Der Schwangeren wird niedrig dosiertes Oxytocin über eine langsam laufende Infusionspumpe verabreicht. Bei der Placentainsuffizienz kommt es unter den hervorgerufenen Wehen zu einer Herztonverlangsamung im CTG.
- Wie wird eine Placenta praevia diagnostiziert? Beim auftreten von frischen, hellroten vaginalen Blut kann eine evtl. Fehllage der Plazenta durch eine Ultraschalluntersuchung bewiesen werden. Spekulumuntersuchung: Erster Schritt bei der Untersuchung des Genitalbereichs ist in der Regel die sogenannte Spekulumuntersuchung. Ein Spekulum ist ein rechtwinklig gekrümmtes Untersuchungsinstrument aus Metall. Mit einem Ende wird es in die Scheide eingeführt, das andere Ende dient dem Untersucher als Handgriff. Meist werden gleichzeitig 2 Spekula verwendet, um die Scheidenwände auseinander zu halten und so die Betrachtung des inneren Genitale zu ermöglichen. Eine evtl. frische, hellrote Blutung ist dabei gut sichtbar. Um eine fetale Blutungsquelle auszuschliessen, sollte der Nachweis von fetalem Hämoglobin (HbF) angestrebt werden. Wenn es sich um eine fetale Blutung handelt ist das Kind stärker gefährdet als die Mutter --> Dauerüberwachung durch CTG erforderlich! Auf keinen Fall darf eine vaginale Untersuchung stattfinden, da es dabei zu einer lebensbedrohlichen Blutung kommen kann.
- Wie diagnostiziert man eine Ablatio placentae? Klinisch bei geringer Plazentalösung: der plötzlich auftretende, dauerhaft anhaltende, starke Schmerz im Bereich der Gebärmutter ist das charakteristische Leitsymptom (kann das einzige Symptom sein). der Uterus ist nur mäßig druckdolent und Zeichen der kindlichen Hypoxie können fehlen. Klinisch bei großflächiger Plazentalösung: Ist die Lösung der Plazenta grossflächiger, entstehen stärkere uterine Blutungen, die typische Symptome wie Zyanose, Tachykardie und evtl. Bewusstlosigkeit nach sich ziehen. Weiterhin finden sich in der CTG Zeichen der fetalen Hypoxie. Uterus bretthart (sogenannter Holzuterus) und sehr druckdolent. Apparative Diagnostik: Mit Hilfe der Spekulumeinstellung kann die frische uterine Blutung nachgewiesen werden. Durch die Ultraschalluntersuchung, in der das retroplazentare Hämatom oder die partielle Ablösung detektiert wird, kann die Diagnose gesichert werden. Weiterhin müssen die Gerinnungsparameter kontrolliert und überwacht werden, um eine Verbrauchskoagulopathie frühzeitig erkennen zu können.
- Wie diagnostiziert man eine Hyperemesis gravidarum? Die Diagnose der Hyperemesis gravidarum wird durch das klinische Bild sowie die Elektrolytstörungen im Laborbefund gestellt. Hat die Patientin erbrechen? wenn ja wie oft? Emesis gravidarum (SS-Erbrechen) ist normal, sollte das Erbrechen sich auf den ganzen Tag sowie Nachts ausweiten, sowie einhergehen mit starken Gewichtsverlust über 5% und Elektrolytentstörungen besteht eine Hyperemesis gravidarum die man ernst nehmen sollte! Laboruntersuchung: Elektrolytstörung? Ketonkörper im Urin? Sonographische Untersuchung: Differenzialdiagnose zur Blasenmole.
- Wie diagnostiziert man eine Gestose? Differenzialdiagnostik zwischen den anderen Gestosen. Es müssen folgende Untersuchungen gemacht werden: Blutdruckmessung: mindestens zweimal im Abstand von 6 Stunden Urinuntersuchung: Konzentration an Eiweiß Blutuntersuchung: insbesondere Leberwerte Ultraschalluntersuchung (Sonographie): Kontrolle des Gesundheitszustands des Kinds, Beurteilung der Funktion des Mutterkuchens (Plazenta). Differenzialdiagnostik: Krampfanfälle deuten auf eine Eklampsie hin. Keine Krampfanfälle = keine Eklampsie. Bestanden vor der SS schon Hypertonie oder eine Nierenerkrankung und lassen sich in der Diagnostik Kardinalsympatome einer Praeklampsie finden ist es eine Pfropfgestose. Differenzialdiagnostik HELLP-Syndrom und Praeklampsie = besteht nach der Blutuntersuchung eine Hämolyse (Blutzellen zerfallen) erhöhte Leberwerte und niedrige Zahl an Thrombozyten ist es ein HELLP-Syndrom. Besteht nur 1 der 3 Hauptsymptome ist es ein partielles (teilweise) HELLP-Syndrom. Besteht nur eine Proteinurie und Hypertonie ist es eine Praeklampsie. Differenzialdiagnostik Praeklampsie und Gestationshypertonie = Besteht nur eine Hypertonie ohne Proteinurie kann es nur eine Praeklampsie sein wenn eins der folgenden Punkte zutrifft: Der Fötus wächst zu langsam, er ist zu klein für die entsprechende SSW. Die Leber- oder Nierenfunktion ist gestört. Neurologische Probleme, z.B. in Form von Sehstörungen oder Kopfschmerzen. Die Blutwerte zeigen Auffälligkeiten.
- Wie diagnostiziert man ein Zervixkarzinom? Bei einem Zervixkarzinom verbessert eine frühzeitige Diagnose die Heilungschancen immens. Da es keine Frühsymptome gibt, empfiehlt sich für alle Frauen ab dem 20. Lebensjahr die jährliche Krebsvorsorgeuntersuchung beim Gynäkologen. Dank regelmäßiger Früherkennungs-Untersuchungen lassen sich 80-90% rechtzeitig erkennen und wirksam behandeln. Eine Kolposkopie (Scheidenspiegelung) ermöglicht es dem Arzt, sich den Muttermund und die Scheidenwände mit einer Art Lupe in 10- bis 40-facher Vergrößerung anzuschauen. So lassen sich auch kleinste Veränderungen auf der Schleimhaut erkennen. Außerdem macht der Arzt Abstriche, die im Labor ausgewertet werden (sog. Pap-Test). Besteht tatsächlich ein Verdacht auf Gebärmutterhalskrebs, so macht man eine Biopsie (Gewebeprobe), um das veränderte Gewebe beurteilen zu können. Ist der Befund nach der Biopsie nicht eindeutig folgt eine Konisation, d.h. man entnimmt eine kegelförmige (konusförmige) Gewebeprobe dort wo das veränderte Gewebe ist. Eine Konisation nicht nur der Diagnose, sondern ist gleichzeitig oft auch schon Teil der Therapie, da der Arzt dabei das veränderte Gewebe entfernt. Liegt tatsächlich Gebärmutterhalskrebs vor, folgen weitere Untersuchungen, um die Ausbreitung des Tumors abzuschätzen, wie: Ultraschall von Unterbauch und Oberbauch sowie vom Inneren der Scheide her (über eine in die Scheide eingeführte Ultraschallsonde, Vaginalsonographie) Computertomographie (CT) oder Magnetresonanztomographie (MRT) vom Bauch (Beurteilung der Lage des Tumors sowie der Lymphknoten und zur Stadieneinteilung) Röntgenuntersuchung der Lunge und des Beckens (Metastasen?) Spiegelung (Endoskopie) von Enddarm und Blase (Metastasen?) Blutuntersuchung: sie ermöglicht eine Aussage über die allgemeine körperliche Verfassung der Betroffenen. Außerdem kann der Arzt einen HPV-Test durchführen, um gegebenenfalls eine HPV-Infektion zu behandeln.