Physiologie (Fach) / Toteszeichen/Sicher (Lektion)

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Totenflecken, Totenstarre, Autolyse

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  • Totenflecken, Totenstarre, Autolyse Totenflecken (Livores):  rotviolette Flecken in den zutiefst gelegenen Körperpartien, weil sich das Blut nach dem Herz-stillstand im dortigen Venensystem der Schwere nach ansammelt. Sie treten erstmals abhängigen Körperpartien ab ca. 30min auf, am übrigen Körper ab ca. 1 h. Konfluierende Totenflecke bilden sich ab ca. 2 h; voll ausgeprägt und konfluiert sind sie ab ca. 4 h. Die Totenflecke sind bis ca. 10h post mortem wegdrückbar (Fingerdruck) und ab 12 h post mortem nicht mehr wegdrückbar.  Totenstarre (Rigor mortis):  Sie beginnt kranial (am Kiefergelenke) 2-3 h nach dem Tod aufgrund eines ATP-Mangels und konsekutiver Aktin- und Myosinfilamentvernet-zung. Sie schreitet nach kaudal fort und erfasst den gesamten Körper nach 8-10h. Die spontane Lösung der Totenstarre von kaudal nach kranial (Nysten-Regel) beginnt nach ca. 2d, die vollständige Lösung erfolgt nach 3-4d.  Leichenfäulnis (Autolyse): grüne Bauchdecke, ab ca. 2d Der Organismus entwickelt auf eine massive Schädigung keine Gegenwehr mehr, sodass sich das Gewebe aufgrund folgender Mechanismen auflöst:durch eigene lysosomale Enzyme (Autolyse), durch Anaerobier, die postmortal oder bereits intravital von der inneren (Darmlumen) oder äußeren Körperoberfläche (Haut) in den Organismus eingedrungen sind, entwickelt sich eine Fäulnis, durch Einwirkung von Magensäure entwickelt sich eine Magenwandaufweichung (Gastromalacia acida). Autolyse-beeinflussende Faktoren: hohe Kerntemperatur des Verstorbenen (Fieber, Sepsis), » Wärmedämmung« des Verstorbenen durch Hautfettschicht, hohe Umgebungstemperatur, kaum wärmeleitendes Umgebungsmedium Casper-Regel: Vergleichbare Fäulnis bei vergleichbaren Temperaturen: 1 Woche Luft, 2 Wochen Wasser, 8 Wochen Erde