Pädiatrie (Fach) / Frühgeborene (Lektion)
In dieser Lektion befinden sich 10 Karteikarten
Frühgeborene
Diese Lektion wurde von dart0r erstellt.
Diese Lektion ist leider nicht zum lernen freigegeben.
- Was ist ein Frühgeborenes Neugeborenes, das vor Vollendung der 37. SSW geboren wurde. Langzeitprognose stark abhänging von der Ursache (vorbestehende eigene Erkrankungen oder Erkrankungen der Mutter) und Ausmaß der Unreife Meist (fast) normale Entwicklung, bei sehr kleinen Frühgeborenen spätschäden: Motorische und geistige Störungen, Krampfanfälle, Seh- und Hörstörungen, Wachstumsstörungen, chronische Lungenerkrankungen
- Äußere Zeichen des Frühgeborenen Fehlen der Reifezeichen Haut ist rosig bis rot Ohr- und Nasenknorpel tastbar Jungen: Hoden im Hodensack; Mädchen: Große Schamlippen bedecken die kleinen Fingernägel überragen die Fingerkippe Lanugobehaarung: Schultergürtel und Oberarme Fußsohlenfalten verlauf über die ganze Sohle Käseschmiere auf der Haut Rand des Brustwarzenhofs liegt leicht über Hautniveau Brustwarzen sind tastbar Geburtsgewicht <1.500g → Behandlung im Inkubator
- Unreife der Organe bei Frühgeborenen Ab 35. SSW kommen die meisten Organfunktionen in Gang Vor 32. SSW geborene Kinder haben eine erhebliches Risiko für Komplikationen Atempausen Surfactantmangel-Syndrom Gehirnschädigung bei hyptoxisch-ischämischer Enzephalopathie oder Hirnblutung Frühgeborenenretinopathie Hypoglykämie Hyperbillirubinämie (neugeborenenikterus) Infektneigung Nekrotisierende Enterokolitis Offener Ductus arteriosus Botalli Auskühlung
- Atemstörungen bei Frühgeborenen Infolge der Unreife des Atemzentrums kann es zu einer unzulängliche Atemsteuerung mit Atempause kommen. Meist mit einer Bradykardie Durch mangelnde Auskleidung der Alveolen mit Surfactant kollabieren die Alveolen leicht 90% der vor der 30 SSW geborenen leiden an einem Surfactantmangel bedingten Atemnotsyndrom
- Offener Ductus arteriosus Botalli des Frühgeborenen Bei Frühgeborenen vor 34 SSW schließt sich der Ductus arteriosus Botalli nach der Geburt nicht oder nicht vollständig Bildung eines Links-Rechts-Shunt aus der Aorta zurück in den Lungenkreislauf, dies führt zu einem systolischen Herzgeräusch, Lungenstauung mit verschlechterung der Sauerstoffversorgung und Herzinsuffizienz durch vermehrte Pumparbeit Klinische Zeichen: Springender Puls, auf der Brustwand sichtbare pulsation des Herzens, systolisches Herzgeräusch.
- Gehirnschädigung des Frühgeborenen Durch die meisten bedrohlichen Krankheiten des Frühgeborenen z.B. Atemstörungen, Sepsis, Schock oder Hirnblutung kommt es zu einerm Sauerstoffmangel und zur Minderdurchblutung bestimmter Gewebe. Beide Faktoren schädigen das Gehirn nachhaltig, es entsteht ein Hypoxisch-ischämische Enzephalopathie (durch Sauerstoffmangel und Midnerdurchblutung) Bei Hirnblutungen zerreißen die Blutgefäße des Frühgeborenen leichter als die von reifen Neugeborenen, dies wird durch den Sauerstoffmangel noch verstärkt
- Retinopathie des Frühgeborenen Ursache: Sauerstoffüberschuss durch langristige Beatmung mit hohen Sauerstoffkonzentration Erhöhter Sauerstoffpartialdruck verengt die Netzhautgefäße und blockiert die noch erforderliche Bildung neuer Netzhautblutgefäße. Es kommt zu einem überschießender Bildung kleiner Arterien. Neugebildete Gefäße neigen zu Blutungen und das neu gebildete Gewebe zur Netzhautablösung mit Gefahr der Erblindung Kontinuirliche Sättigung des Blutes. Regelmäßge Augenuntersuchungen Netzhautablösung wird mit Laserapplikation angeheftet
- Nekrotisierende Enterokolitis des Frühgeborenen Ursache: Minderdurchblutung und Infektion des Darms bei gleichzeitiger oraler Ernährung Erstsymptome: Nahrungsunverträglichkeit, geblähtes, durchschmerzhaftes Abdomen, blutige Durchfälle Behandlung: intravenöser Ernährung bei gleichzeitigem Stopp der oralen Nahrungszufuhr, legen einer Magenablaufsonde, Antibiotikagabe, in schweren Fällen Operation und Entfernung irreversible geschädigter Darmabschnitte
- Behandlungsstrategie des Frühgeborenen Frühgeborene < 2.000 g Geburtsgewicht - Frühgeborenenintensivstation behandelt - Wärmebett - Inkubator gelegt Wärme- und Nährstoffzufuhr - Bedürfnisse - Frühgeborenen angepasst Hohe Luftfeuchtigkeit verhindert - Austrocknen - Atemwege Vitalzeichen kontinuirlich - Monitor überwacht
- Pflege des Frühgeborenen Ernährung Frühgeborene unter 30–32 Wochen Tragzeit zunächst ganz oder teilweise parenteral ernähren Für enterale Ernährung oft Magensonde erforderlich Saug- und Schluckreflexe ab der 32.–34. Gestationswoche gut entwickelt Muttermilch für Kinder unter 1.500 g mit Eiweiß, Kalorien, Kalzium und Phosphat anreichern Genaue Bilanzierung erforderlich Vitalzeichen (Puls, Atemfrequenz, Blutdruck) ggf. viertelstündlich kontrollieren Beatmung Ggf. zunächst künstliche Beatmung Danach oft Sauerstoffgabe.