IB (Fach) / Begriffe & Definitionen - II (Lektion)
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Diese Lektion wurde von lader_m erstellt.
- Prämissen des Neorealismus / strukturellen Realismus Sowohl klassisch als auch Neo-: Anarchie Staatszentriertheit Macht und Machtrivalität instrumentelle Rationalität internationale Politik als Kampf ums Überleben Neo- / Struktureller third image System bestimmt die Handlungen der Akteure Gleichgewicht durch Marktlogik
- Analyseebenen der IB / Images nach Waltz; subsystemische Ansätze first image: Individuen (rationaler Akteur, Perzeptionen, Weltbilder) second image: von innen nach außen (innenpolitisch, politisch-gesellschaftlich-ökonomische Strukturen) second image reversed: von außen nach innen (Wirkung intenationaler Beziehungen auf die Innenpolitik und innere Strukturen - systemische Ansätze (third image): Struktur des internationalen Systems bestimmt das Verhalten der Staaten unabhängig von deren inneren politischen Verfasstheit (Anarchie; Interdependenz / Globalisierung; Institutionen und Normen) internationale Aktionen bestimmen das Verhalten von Staaten
- Sicherheitsdilemma (nach John Herz '51) Unter den Bedingungen der Anarchie muss jeder Staat um seine Sicherheit vor Angriffen fürchten. Um jedoch eine gewisse Sicherheit herstellen zu können, streben sie nach Macht, was andere Staaten dazu veranlasst sich ihrerseits unsicherer zu fühlen und selbst nach Macht zu streben - es entsteht also ein Wettlauf nach Macht. In diesem verbinden sich Sicherheitsbedürfnis und Machtanhäufung zu einem Teufelskreis.
- Selbsthilfesystem Unter den Bedingungen der Anarchie muss jeder Staat selbst für die eigene Sicherheit (Überleben als Hauptziel) sorgen. Dies kann auch mit Hilfe der Bildung von Allianzen erreicht werden.
- Balancing Eine Gegenmacht aufbauen.
- Bandwagoning Sich dem stärksten anschließen.
- Bedeutung internationaler Institutionen im Neorealismus spiegeln Machtverhältnisse im internationalen System wieder dienen mächtigen Staaten der Durchsetzung ihrer Interessen -> haben keine unabhängige Wirkung auf das Handeln von Staaten
- Doppelbefund hinsichtlich des demokratischen Friedens Demokratien führen Kriege einschließlich militärischer Interventionen Demokratien führen (fast) keine Kriege gegeneinander Erklärungsansätze: rationales Kalkül: Krieg schadet ökonomischen Interessen der Bürger und gefährdet ihre Sicherheit Institutionen: Komplexität demokratischer Entscheidungsfunktionen; Gewaltenteilung (checks & balances) normativ-kulturelles Argument: Externnalisierung interner Verhaltensnormen friedlicher Konfliktregelung; Toleranz; Minderheitenschutz ==> aber: Demokratien führen Kriege! (eine dies erklärende Theorie wird gesucht) Perzeption & Interaktion: interne Herrschaftsstruktur <--> Außenpolitik Demokratien nehmen andere Demokratien als friedlich wahr -> Aufhebung des Sicherheitsdilemmas Demokratien nehmen Nicht-Demokratien als potenziell bedrohlich wahr --> Sicherheitsdilemma! "demokratische Internventionismus" und missionarischer Impuls
- Varianten des Liberalismus republikanischer Lib. (Kant): Demokratisierung; friedliche int. Beziehungen ökonomischer- / Freihandelslib. (Kant, List): Freihandel (Kriegerstaaten -> friedliche Handelsstaaten); aber: Asymmetrien der ökonomischen Entwicklung können zu politischer Abhängigkeit des Juniorpartners führen regulatorischer Lib. (Kant): Frieden durch institutionalisierte Kooperation und internationale Organisationen; Völkerbundsbewegung; Minimierung des Sicherheitsdilemmas und anderer Kooperationshindernisse durch Verrechtlichung und Verregelung Liberaler Imperialismus (John Stuart Mill): "zivilisatorische Mission der entwickelten Staaten / Demokratien gegenüber unterentwickelten Staaten
- Interdependenz ( Globalisierung) "interdependence describes a situation of mutual dependence between social actors ...relates to specific kinds of actions in specific issue areas (> State, Societal interdependence) Abhängigkeit von externen Kräften und / oder Ereignissen die Akteure (meist Regierungen) sind zwar strukturell betroffen vom Verhalten anderer (Regierungen, Gesellschaften) doch autonom. Jeder Akteur entscheidet für sich zwischen unilateralen und multilateralen Strategien
- Globalisierung ( Interdependenz) z.B. ökonomische Globalisierung: globale integration der Märkte; Verschmelzung Entwicklung einer integrierten globalen Gesellschaft, ein Prozess der die Bedeutung nationaler Grenzen reduziert und die Unterscheidung zwischen Innen- und Außenpolitik unteräuft. Varianz: Zeit, Länder, Themengebiete (issues) entfernte Ereignisse habe direkte Konsequenzen für Staaten und Individuen gesellschaftlicher Wandel mit folgen für die Struktur des Politischen (aber nicht aotumatisch transnationaler politischer Raum / Governance / Identität)
- Interdependenz-Empfindlichkeit (sensitivity) "involves degrees of responsive ness within an policy framework - how uqickly do changes in one country bring costly changes in another and how great are the costly effects?" it is measured not merely by the volume of flows across borders but also by the costly effects of changes in transactions on the societies or governments. Sensitivity interdependence is created by interactions within a frame work of policies Sensitivity assumes that the framework remains unchanged. Sensitivity interdepence can be social, political or economic. --> Höhe der kurzfristigen Kosten für ein Land, verursacht durch Veränderungen in einem anderen Land (noch bevor Anpassung an die neue Situation durch Gesetze / Programme (policies) möglich ist) (Kantner/Folie): Umfang der Importe / Bedeutung der Ware (z.B. Erdöl)
- Interdependenz-Verwundbarkeit (vulnerability) "can be defined as an actors liability (Anfälligkeit) to suffer costs imposed by external events even after policies have been altered" the vulnerability dimension of interdependence rests on the relative availability ans costliness of the alternatives that various actors face wichtiger als sensitivity: in a sense, it focuses on which actors are "the definers of the ceteris paribus clause", or can set the rules of the game Since it is usually difficult to change policies quickly, immediate effects of external changes genrally reflect sensitivity dependence. Vulnerability dependence can be measured only by the costliness of making effective adjustments to a changed environment over a period of time --> Höhe der längerfristigen Kosten, verursacht durch externe Ereignisse, auch nach Anpassung der Gesetze / Programme (policies) (Kantner/Folie): Alternativen und deren Kosten
- Grundannahmen / Prämissen der Regimetheorie realistisch: Anarchie des internationalen System instrumentelle Rationalität / rationale Egoisten (Kosten-Nutzen-kalkulierend, zweckrational) Staatenwelt / Staaten zentrale Akteure im int. System
- Internationale Institutionen Oberbegriff für int. Organisationen und Regime "a relatively stable collection of practices and rules defining behavior for specific groups of actors in specific situations"; "collection of practices and rules" "Regelsysteme (Prinzipien, Normen, Verfahren) der Herstellung & Durchsetzung verbindlicher, gesamtgesellschatlich relevanter Entscheidungen" relatively stable - auf Dauer angelegt verbindlich - unabhängig vom Akteur practices & rules / Regelsysteme - Erwartungssicherheit, Entlastung der Problemlösungssuche des Individuums, Berechenbarkeit politischen Handelns
- Internationale Organisationen - IOs Alle zwischen Staaten geschaffenen Entscheidungsverflechtungen bei denen mehrere Staaten gemeinsam Probleme einer kollektive Bearbeitung zuführen problemübergreifend formelle, materielle Struktur (Sitz usw.) Mikroinstitutionen Akteursqualität (Auftreten in Umwelt als Akteur) IOs können int. Regime erschaffen (z.B. WTO -> TRIP). Zur Umsetzung von Regimen können auch neue IOs geschaffen werden (Kantner).
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- Internationale Regime - problembezogene zwischenstaatliche Institutionen (bspw. Kyoto-Protokoll - "persistent and connected set of of rules (formal and informal) that prescribe behavioral roles, constrain activity and shape expectations" (Keohane '89) - "clusters of principles, norms, rules and decision-making procedures" (Keohane) Mechanismen: Prinzipien - gemeinsame Problemsicht und Zielvorstellung Normen - Verhaltensvorschriften - allg. Verhaltensstandard, Rechte & Pflichten Regeln - konkretisieren und operationalisieren die Normen (->mess- und überprüfbar) Verfahren - Regeln für den Umgang mit Regeln Mikroinstitutionen problem(feld)spezifisch keine Akteursqualität
- Balance of Power nach Hedley Bull nicht als Automatismus / nicht-intendierte Konsequenz der Interaktioen von Staaten Staaten streben nicht nur nach Macht als normative Übereinkunft von Staaten zur Erreichung der gemeinsamen Grundziele des Überlebens Entwicklung von Verhaltensweisen, um dieses Ziel zu erreichen Institutionen zur Realisierung dieser Regeln erst die Vorstellung und die Bewusstheit gemeinsamer Ideen und Werte macht das Mächteverhältnis zur Institution
- international society nach Bull "a society of states exists when a group of states, conscious of certain common interests and common values, form a society in the sense that they conceive themselves to be bound by a common set of rules in their relations with one another and sharing the working of common institutions"
- Positivismus Theorien und Ansätze, die eher quantitativ, kausale Erklärungen suchen Hypothesengenerierung durch "wenn-denn"-Aussagen; Ziel: eine einzige, eiheitliche Methode in den IB herausarbeiten