Pädagogische Psychologie (Fach) / Modelle der Schulleistung (Lektion)
In dieser Lektion befinden sich 18 Karteikarten
Modelle der SChulleistung
Diese Lektion wurde von ladodo erstellt.
Diese Lektion ist leider nicht zum lernen freigegeben.
- Was sind die Ziele von Schule? 1) Kognitive Lehrziele (Wissen und Kompetenzen): Erwerb von deklarativem Wissen (episod. und semantisch) prozeduralem Wissen (Handlungswissen) metakognitives Wissen im Bezug auf Lerntechniken → Ziel ist es, intelligentes Wissen, das situationsadäquat zur Lebensbewältigung eingesetzt werden kann 2) Affektive und soziale Lernziele Werthaltungen u. normgerechtes Sozialverhalten →"Förderung von Kopf, Herz,Hand" 3) nicht intendierte Effekte von Schule ("heimlicher Lehrplan") durch Art der Organisation der Schule, durch Umgang zwischen Lehrern und Schülern
- Was sind die Ursachenfaktoren für unterschiedliche Schulleistungen nach Lukesch? Taxonomie der Bedingungsfaktoren von Schulleistung Person des Schülers Institutionelle/schulische Bedingungen Familiäre Gegebenheiten Außerschulische Bedingungen beeinflusst durch sozio-kulturelle Rahmenbedingungen
- Was sind die Bedingungen für Schulleistung nach Heller? Allgemeines Bedingungsmodell für eine Schulleistungsprognose Familiäre, schulische u.Peer Sozialisations- einflüsse (Bedingungs- variablen) ↓ Prädiktoren Moderatoren Kriterium a)Vorwissen → motivationale u. nicht → Schulleistung b)Kognitive Lern und kognitive Persönlichk. (Erfolg vs.Misserfolg) Denkfähigkeiten im merkmale d. Lerners Sinne hypothet. Konstrukte ↑ Konstitutionelle Entwick- lungs und Leistungs- bedingungen
- Was sind die Bedingungen für kognitive Leistungen in der Klassensituation nach Bloom? 1) Qualität des Unterrichts (25%) Hinweise Bekräftigungen Beteiligung Korrekturen 2) Affektiv-motivationale Bereitschaften der Schüler (25%) Schul- und Leistungsbezogene Emotionen (z.b. Lernfreude, Schulangst) Lern- und Leistungsmotivation, Interessen... 3) Kognitive Fähigkeiten der Schüler (50%) Intelligenz Vorwissen Aufmerksamkeit Sprachliche Kompetenzen
- Was sind die 4 Merkmale der Unterrichtsqualität nach Bloom? 1) Hinweise und Informationen: durch Wiederholungen, Veranschaulichung, Heraushebungen, Begründung der Ziele etc. 2) Verstärkungen: materielle Belohnungen und soziale Anerkennung mit dem Ziel, die Zuwendung zum Lehrstoff aufrecht zu erhalten 3) Rückmeldung und Korrektur: dem Schüler vermitteln wo er im Vgl. zu den Anforderungen steht bzw. was noch zu lernen ist --> Behebung von Lernausfällen möglich 4) Beteiligung: Erhöhung der aktiven Lernzeit der Schüler -->Sicherung von Engagement und Aufmerksamkeit
- Welche Abhängigkeiten bestehen zwischen den 3 Bedingungen für Schulleistung nach Bloom? je weniger qualitativ hochwertig der Unterricht, desto mehr ist der Lernzuwachs von kognitiven Bedingungen der Schüler abhängig. → zuerst müssen die Vorbedingungen für das Lernen neuen Stoffes egalisiert werden (lehrzielerreichendes Lernen) individualisiertes Vorgehen minimiert die Auswirkungen von Intelligenzunterschieden
- Wie funktioniert "mastery learning"? zielerreichendes Lernen: individuelle Unterstützung und Variation der Unterrichtszeit zur Erreichung der Lehrziele Lehrplan lässt sich in hierarchisch strukturierte Lernaufgaben unterteilen nach jeder Stufe muss überprüft werden ob jeder Schüler ds Lernziel erriecht hat (wenn nicht müssen durch zusätzliche Lernzeit zunächst die Lücken geschlossen werden) → Vermeidung von Schereneffekt
- Wodurch sind Schulleistungen nach Carroll (bzw. Wiley und Harnischfeger) bedingt? Lernzeit Modell nach Carroll: Lernerfolg als Funktion von Lernzeitbedingungen Lernerfolg resultiert aus dem Verhältnis von aufgewendeter Lernzeit (Zeit die wirklich aufgewendet wurde) zu benötigter Lernzeit (welche Zeit ein Schüler zur erfolgreichen Aufgabenbewältigung aufwenden muß) auf beide Größen wirken Personfaktoren der Schüler und Bedingungen der Schule (Unterrichtsqualität, Lehrplan, Lernzeit) Aufgewendete abhängig von: motivationalen Bedingungen (Lern- und Leistungsmotivation, Einstellung zu Lehrern, Schule,eigener Begabung, Interessen) zugestandene Lehrzeit durch Lehrplan oder Lehrer Benötigte abhängig von: Kognitiven Fähigkeiten (Begabung, Vorwissen) Qualität des Unterrichts
- Welche Ergebnisse erhielten Baumert et al. bei der PISA Studie? Prädiktor Unterrichtsstunden von 1. -9. Klasse korreliert hoch mit allen Kompetenzbereichen Prädiktor Personalausgaben pro wöchentlicher Unterrichtsstunde korreliert stark negativ mit den Kompetenzbereichen Prädiktor Anteil von Schülern mit Migrationshintergrund korreliert schwach negativ mit den Kompetenzbereichen
- Was führt in einer Studie an Medizinstudenten zu Leistung? - Selbststudium korreliert stark positiv mit Leistung - Zeitmenge an Unterricht korreliert negativ mit Leistung
- Was versteht man unter Lernschwierigkeiten? "Leistungen eines Schülers sind unterhalb der tolerierbaren Abweichungen von verbindlichen institutionellen, sozialen oder individuellen Bezugsnormen. oder : Erreichen von Standards mit Belastungen verbunden, die zu unerwünschten Nebenwirkungen im Verhalten, Erleben oder in der Persönlichkeitsentwicklung des Lernenden führen." (Zielinski) institutionelle Norm: durch z.B. Schulart gegebene Anforderungen soziale Norm: Durchschnittsleistung einer bestimmten Gruppe individuelle Norm: Vgl. aktuelle Lernleistung eines Schülers mit früherer
- Was sind schulische Verhaltensstörungen? soziale und/oder emotionale Verhaltensweisen eines Schülers liegen jenseits von tolerierbaren Abweichungen von idealen, sozialen und funktionalen Bezugsnormen und führen zur Beeinträchtigung des Schülers oder seiner sozialen Umwelt
- Was versteht man unter schulischer Erziehungsschwierigkeit? Unter schulischer Erziehungsschwierigkeit versteht man eine Regelübertretung eines Schülers, die von einem schulischen Erzieher wahrgenommen und als störend und unangemessen beurteilt wird (Havers) z.B. gegen Arbeitsanforderungen, Interaktionsregeln für den Umgang mit Lehrern und Schülern, Normen der Schule und Klasse etc.
- Was bedeutet verhaltenskreativ und verhaltensoriginell? verhaltenskreativ: Kinder, die sich nicht so verhalten wie es unseren Vorstellungen und Regeln entspricht (offizielle Bezeichnung fpr geistig behinderte Menschen, aber nicht verwendet) verhaltensoriginell: bezeichnet verhaltensauffällige/gestörte Menschen (im Alltag auch sich merkwürdig verhaltende Menschen)
- Erkläre die positive Lernstruktur nach Betz& Breuniger! Lehrer,Eltern (Umwelt) trauen Schüler etwas zu --> Selbstvertrauen des Schülers (Selbstwertgefühl) steigt --> Schüler vertraut Umwelt --> Gespräche entstehen Umwelt bietet passende Methoden, Erwartungen, Hilfestellungen --> Leistung nimmt zu; Zufriedenheit, Stolz, Bestätigung entsteht Schüler übt (Funktionslust) --> Leistung steigt --> Erfolg wirkt positiv auf Selbstvertrauen
- Erkläre die negative Lernstruktur nach Betz und Breuninger! Lehrer,Eltern (Umwelt) kontrollieren / üben Druck aus/strafen Schüler --> lernhemmende Erklärungen für Schüler (Selbstwertgefühl sinkt) --> 1. Ein Leistungsdefizit wird sichtbar. 2. Seine eigenen Erklärungen für sein Versagen sind lernhemmend. 3. Lernlücken, Konzentrationsstörungen, Vermeidungsverhalten, Schul- und Versagensangst und Stress-Symptome treten auf. 4. Eltern kontrollieren / üben Druck aus/strafen Schüler und haben hohe Erwartungen. Enttäuschung und Sorge entsteht 5. Feindklima zwischen U und S entsteht
-
- Was besagt das Diagnose-Interventionsmodell? bei Lern- und Leistungsprobleme zunächst Gebrauch von Möglichkeiten der Lehrkräfte 1) Nutzung des schulinternen Beratungssystem (Beratungslehrer, MIBs, Fachgruppenleiter) 2) Nutzung des schulexternen Beratungssystem (Erziehungs-,Familien- und Eheberatungsinstitutionen, Jugendamt)
- Beschreibe das diagnostische Vorgehen bei Lernschwierigkeiten (nach Zielinski)! 1) Vorkenntnisdiagnose: Analyse von HAs, Schulaufgaben, Exen, Mitschriften etc. --> Fehlerarten,häufigkeiten, Stärken feststellen --> Auffordern laut zu denken, um typische Denkfehler zu finden bei defiziten: wiederholung des Stoffes, spezielle Übungen, Nachhilfe; dann erneute Diagnose über den erreichten Wissensstand 2) Unterrichtsdiagnose: Analyse der Unterrichtsmaterialien → Interventionsmaßnahmen: andere Materialien wählen, Ergänzungsangebote Analyse des Unterrichtsverhaltens → Interventionsmaßnahmen: Lehrerfortbildung, Lehrertraining 3) Überprüfung der Sinnesorgane 4) Verhaltensdiagnose Lernstrategien, Produktions- ,Anwendungsdefizite, motivational-emotionale Gegebenheiten 5)Fähigkeitsdiagnose Kognitive Lernvoraussetzungen (Intelligenz,Begabung, Vorwissen, Underachiever) 6) Kontextdiagnose schulische Kontextmerkmale -> soz.psy.Interventionen; anti-mobbing Projekte familiäre Kontextmerkmale -> Elternberatung; Freizeitberatung Freizeitnutzungen: konkurrierende Hobbys, Mediennutzungs, Peerseinflüsse 7) Analyse weiterer Bedingungen