Erfassung von Kosten und Leistungen (Fach) / Erfassung von Verbrauchsmengen und Bewertung (Lektion)

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  • Möglichkeiten der Verbrauchsmengenermittlung bei Stoffkosten? Skontrationsmethode: Verbrauch wird durch Materialentnahmescheine und deren Erfassung für die jeweilige Verwendung erfasst. Dadurch ist eine direkte Kostenzuordnung nach dem Verursachungsprinzp möglich. Inventur wird hin und wieder mal durchgeführt. EDV Daten werden mit fortgeschriebenen Bestandswerten abgeglichen. Inventurmethode: Durchführung einer Inventur zu Beginn und am Ende einer betrachteten Periode. Verbrauchsmenge ergibt sich durch AB+Zugänge.I.Endbestand=Verbrauch Retrograde Methode: von produzierten Leistungseinheiten ausgehend soll der Soll Verbrauch hochgerechnet werden. Regelmäßige Inventuren sind auch hier notwendig.  Just in Time Production: Direkte Erfassung und Verrechnung der Kosten möglich. Lager wird also gar nicht in Anspruch genommen. effektive Leistungsstunden ( beim Produktionsfaktor Arbeit): werden über Zeitkarten, Stundenzettel, Stempelkarten, Stechuhren o.ä. erfasst.
  • Bewertung von Verbrauchsmengen? Verschiedene Bewertungsmaßstäbe sind zur Bewertung von Verbrauchsmengen maßgebend: 1. Anschaffungskosten bei Materialkosten und sonstigen Stoffkosten. Ist eine Feststellung der individuellen AK nicht möglich sind Bewertungsvereinfachungsverfahren möglich. Das möglichst treffende Verfahren ist anzuwenden. Ein Wahlrecht besteht nicht LIFO FIFO HIFO LOFO 2. Wiederbeschaffungskosten spielen als Refinanzierungsgedanke auch eine Rolle bei der Bewertung von Verbrauchsmengen. Dauernde Anpassung der Kalkulation wäre aber notwendig womit dem Stetigkeitsprinzip nicht Folge getragen würde. 3. Verrechnungspreis bzw. Festpreise sind die gängige Praxis und berücksichtigen die normal zu erwartende durchschnittliche Beschffungspreisentwicklung. Regelmäßige Kontrolle dieser Preise ist notwendig. 4. Arbeitszeit berücksichtigt neben den Löhnen und Gehältern auch die sozialen Leistungen (AG Anteil), Sondervergütung, Tantieme etc. Diese Kosten werden dann auf die tatsächlich erbrachten Leistungsstunden verrechnet und es ergibt sich einen Stundenkostensatz einer Leistungsstunde. In personalintensiven Branchen wie dem Baugewerbe bieteten sich auch Verrechnungspreise an.
  • Überblick Kosteneinflussfaktoren,-abhängigkeiten,-bestimmungsfaktoren... Kostenbestimmungsfaktoren sind: Faktorverbrauch: das heißt wirtschaftlicher Einsatz von Produktionsfaktoren wirken sich positiv auf die Kostenenstehung-, und entwicklung aus. Zu vermeiden sind Leerkosten, Ausfallzeiten, Diebstahl, Schwund, Verschnitt etc. Faktorpreis: günstige Faktorpreise können sich positiv auf die Kostenhöhe auswirken. Zu beachten ist aber das Preis-/Leistungsverhältnis und nicht nur der Preis. Beim günstigen Preis können teilweise Neben-oder Folgekosten entstehen. Faktorqualität: notwendige und angemessene Qualitätsansprüche müssen erfüllt sein, nicht mehr und nicht weniger. Über qualifizierte Mitarbeiter oder überhöhte Qulitätsmerkmale einer Maschine sind unwirtschaftlich, hier ergeben sich Kosteneinsparungspotentiale. Faktorkombination: die richtige Arbeitskraft am richtigen Arbeitsplatz. Arbeitsplatzprofil erstellen, optimierte Arbeitsabläufe (Arbeitsstudien) , optimierte Informationswege und Entscheidungswege usw.  Betriebsgröße: dies ist eine wichtige Entscheidung und bedarf genauester Überlegungen. Zu kleine Betriebsgröße kann zu einer mangelnde Befriedigung der Marktnachfrage führen. Eine zu große Betriebsgröße kann zu Leerkosten führen. 
  • mögliche Kapazitätsanpassungsmaßnahmen? zeitlich: Mehrarbeit (Überstunden, längere Maschinenlaufzeiten) -> führt zu Kostenprogression, Wenigerarbeit ist dagegen meist verbunden mit Leerkosten quantitiativ: Erhöhung der Produktionsmenge was meistens gleichbedeutend mit einer Erhöhung der Kapazität verbunden ist und weiter mit sprungfixen Kosten, Senkung der Produktionsmengen hat meistens zur Folge Leerkosten bzw. das Problem der Kostenremanenz qualitativ: Ersatz einer Maschine/Arbeitskraft durch eine leistungsfähigere mit höherer Qualität was i.d.R. höhere Kosten verursacht, Minderung des Qualitätsniveaus  Intensitätsmäßig: höhere Geschwindigkeiten, Belastungen u.ä. der Produktionsfaktoren. Damit verbunden sind aber meistens höhere Ausfälle und Reparaturen.  Als Kostenmanagement wird die zielgerichtete Beeinflussung von Kosten bezogen auf die Höhe bzw. das Niveau, den Verlauf und die Struktur bezeichnet.