Einführung in die Methoden der empirischen Sozialforschung 1 (Fach) / Skalierungsverfahren (Lektion)
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- Merkmale einer Item-Skala -Die Skala dient zur Messung einer einzigen latenten Variablen(sie ist eindimensional)- Die Skala besteht aus einer Reihe von Items (oftmals in Form von Statements) die methodisch kontrolliert ausgewählt wurden- Zu jedem Item können mittels Mess-Skalen(Antwortskalen, oftmals als Rating-Skalen)individuelle Messwerte empirisch ermittelt werden- Die Items haben eine bestimmte Item-Charakteristik -> monotoner (oder nicht-monotoner) Anstieg der Zustimmung zu einem Item, wenn sich der Wert des latenten Konstrukts erhöht?- die Skala hat angebbare Werte für Reliabilität und Validität- Zwischen den Items bestehen numerische Relationen, die auch das Skalen-Niveau (Mess-Niveau) der Skala festlegen- die item-spezifischen Ratings werden zu eiem Gesamt-Score(Index-Wert) für jeden Befragten zusammengefügt
- Skalierungsverfahren = Methoden zur Konstruktion von Messinstrumenten-ermöglichen die intersubjektiv nachprüfbare, regelgeleitete Messung latenter Konstrukte- die Validität und Reliabilität dieser Messwerte ist testbarSkalierungsverfahren in der emp.Sozialforschung: -> Likert-Skalierung-> Guttman-> MAgnitude-> Thurstone-> Rasch
- Likert Skalierung Methode der summierten Ratings1.Schritt: Sammlung von Skalen-Items(ca 20)- jedes Item mit monoton-steigender Charakteristik2.Schritt: Erhebung und vorläufigen Totalscore ermitteln-zu jedem Item wird die subjektive Einschätzung von jedem Respondenten erhoben-für jeden Respondenten wird eine Gesamtpunktzahl ermittelt Gesamtpunktzahl = additiv(gemittelter) Index3. Schritt: Item-Auswahl über Item-Totalscore-Korrelation(auch: Trennschärfe-Koeffizient, Trennschärfe-Korrelation)(alternativ: Trennschärfe Index)Berechnung der Korrelationen (r) zwischen den Totalscore und jedem Item-Rating(ideal: r>0.80; akzeptabel: r>0.50)Exkurs: Kottelation "r": Zusammenhangsmaß zwischen zwei metrischen Variablen:r=-1: Perfekt neg. Zshg. r=0 kein Zshg; r=+1 perf. pos Zsh4. Schritt: Beurteilung der GesamtskalaAnnahme: Ale Items liegen auf derselben latenten Dimension-> Da die Items das Gleiche messen, müssen sie untereinander hoch korrelieren-> eine hohe Korrelation zwischen den Items bedeutet eine hohe interne Konsistenz(Reliabilität) der Skala-> eine hohe interne Konsistenz(Reliabilität) ist ein Merkmal einer guten Likert-Skala-> die interne Konsistenz wird mit dem Koeffizienten Cronbachs alpha gemessen5. Schritt: Endgültige Likert-Skala-Test der Item-Charakteristik und endgültige Item-Auswahl: Steigt Anteil an Zustmmung zu einem Item, wenn der Totalscore zunimmt=-auf Basis der vorherigen Schritte ausgewählte Items-> Werte eines jeden Respondenten aufsummieren->endgültiger Totalscore pro RespondentTotalscore= additiver bzw additiv-gemittelter Index-der Totalscore dient als Indikator fü die Ausprägung der zu messenden latenten Variablen
- Guttman-Skalierung - Ziele Kumulative Skala mit Ordinalem Skalenniveau(Suche nach einer Sequenz)Idee: Items werden auf einer Zieldimesnione immer extremernotwendig: Test, ob sich Items für die Guttman-Skala eignenFragen, die mit der Guttman Skala beantwortet werden können:Kann die Zieldimesnion als kumulativ-sequenziell betrachtet werden?Unterscheiden sic soziale Gruppen in ihrer Sequenz?-perfekte Guttman Skala: nur gültige Antwortmuster liegen vor-> der Skalenwert einer/s Befragten entspricht dann der Item-Nummer des Items, dem die /der Befragte zuletzt zustimmteProblem: uneindeutige Skalenwerte bei Existenz unzulässger Antwortmuster
- Merkmale einer Guttman Skala 1. die Items werden auf einer Zieldimesnion in einer bestimmten Reihenfolge(ordinales Messniveau) immer extremer2. kumulativer Aufbau3. Item-Charakteristik4. individueller Skalenwert bei kumulativer Itemreihenfolge: nummer desjenigen Items, das ein Respondent als letztes akzeptiert
- Schritte einer Guttman-Skala 1. Schritt: Erstellung einer vermuteten Guttman -Skala-> es werden Items ausgewählt, von denen vermutet wird, dass sie eine Guttman-Skala bilden könnten2. Schritt: Datenerhebung-> die Items der provisorischen Guttman-Skala werden Respondenten mit einer j/n-Rating-Skala zur Beantwortung vorgelegt3. Schritt: Skalogramm-Analyse: Fehler-Ermittlung-> Neu-Anordnung der Items nach Zustimmungsgrad -> jetzt emp. Rangfolge!-> Fehler ="falsche" Reihung eines Items bei einem Befragten4.Schritt: Beurteilung der Gesamtskala: Reproduzierbarkeitskoeffizient(RK)-> RK muss >= 90 betragenRK misst die relative FehlerhäufigkeitRK = 1-[Fehleranzahl/(Anzahl Befragte*Anzahl Items)] () macimal mögliche Fehleranzahl
- Magnitude Skalierung Merkmale 1. keine vorgegebenen Antwortmöglichkeiten(keine Rating-Skala)2. Abgabe von Verhältnisurteilen in Bezug auf Reiz-Serien(Bildung von Relationen zwischen Reizpaaren)3. replikativ: a) grafisch mit Linien(Linienvergleiche)b) numerisch mit Zahlenwerten(Zahlenvergleiche)
- Schritte zur Magnitude Skala 1.Schritt: Auswahl der Modalitäten(idR Zahlen und Linien)Grundlage: psycho-physisches Potenzgesetz:Reaktion=k*S^bk=Konstante, S= Stimulusstärke b=stimulus-abhängige Größe2.Schritt(mit Respondenten): Übungsphase an einem anderen Thema3.Schritt(mit R): Ermittlung der interessierenden Zahlen und Liniengrößen (erste Messung als Bezugsgröße, übrige Messungen dann relativ zur Bezugsmessung)4.Schritt: Berechnung der Magnitude-Skalenwerte5. Schritt: Prüfung der Skalenqualität- Test der Proportionalität von Zahlen und Linienlängen
- Vor-und Nachteile Magnitude Skalierung (+) keine Vorgabe von Rating-Skalen-> Befragte können beliebig differenziert antworten & einen individuellen Vergleichsmaßstab anwenden-> beim Rating kein Boden oder Deckeneffekt(+) hohe Reliabilität aufgrund von Doppelmessung(+) metrisches Messniveau des letztendlichen Magnitude Werts(-) sehr aufwendiges Verfahren(-)unbekannte Item-Charakteristik(-)relatives Konstruktionsprinzip(-)nicht bei allen Erhebungsverfahren anwendbar(zB telefonisch)
- Thurstone Skalierung -Skalenkonstruktion nach der methode der gleich erscheinenden Intervalle-Idee: Experten schätzen Items ein, erst dann folgt die eigentliche Befragung
- Schritte einer Thurstone-Skalierung 1.Schritt: Sammlung von Skalen-Items(idR >100)-> nicht zu wenige-> eindimensional->über die gesamte Bandbreite der latenten Variablen2.Schritt: Auswahl von Beurteilern->> evtl nach ZUfallsprinzip3.Schritt: Bewertung der Items nach Beurteiler-> Beurteilung der Aussage der Items-> Einordnung eines jeden Items in eine von 1 Kategorien4.Schritt: Auswahl der Skalen-Items-> der Mittelwert(ggf Median) der Beurteilungen der Experten bestimmt die Zuordnung eines Items zu einer Skalenposition-> die Streuung der Item-Beurteilungen der Experten muss gering sein-> Aussonderung von Items mit widersprüchlichen Beurteilungen - die Mittelwerte der ausgewählten Items sollten die Spannweite von 1-11 umfassen-> dadurch Semantisierung des gesamten Einstellungskontinuu,s- bei mehreren Items: mindestens 11-vorausgesetzte Item-Charakteristik: nicht - monoton glockenförmig(selten)5. Schritt: Einsatz der endgültigen Skala in der Befragung- jedes Item muss von Befragen mit j/n beantwortet werden- der Einstellungsscore eines jeden Befragten (indiv. Gesamtskalenwert) ergibt sich aus dem Duchschnitt der Skalenwerte (1-11) der bejahten Items:Gesamtskalenwert= Summe der Skalenwerte der bejahten Items/Anzahl der bejahten Items = additiv-gemittelter, gewichteter Index
- Rasch-Skalierung 1. probalistisches Modell dichotomer Items(ja-nein) 2. Annahme: Wahrscheinlichkeit der pos. Beantwortung als Funktion der Differenz zw. persönlicher Ausprägung des lat. Konstrukts(a)und der Item-Schwierigkeit(d)3. Wahrscheinlichkeitsmodell nur noch mit iterativen Schätzverfahren zu lösen4. Funktion zwischen latentem Konstrukt und Indikator: logistische Funktion (anstatt lineare Funktion)