Diagnostik (Fach) / Diagnostik I (Lektion)
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Diagnostik I; WS 13/14; Pilsz
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- Wer macht womit was wozu wo? die praktischen Personaldiagnostik nach Jäger Unter Einsatz geeigneter diagnostischer Verfahren sollen mehr oder minder stabile Personenmerkmale wie Intelligenz oder Neurotizismus möglichst zuverlässig und gültig erfasst werden, um Rückschlüsse auf die psychischen Gegebenheiten von Personen in der Gegenwart (Diagnose), Zukunft (Prognose) oder auch Vergangenheit (Retrognose) zu ermöglichen.
- Minimalaufgabe der Psychodiagnostik Such- und Optimierungsaufgabe: Im Verhalten und Erleben Indikatoren finden, die möglichst eng mit bestimmten Kriterien in Verbindung stehen
- Standardwerke der psychologischen Diagnostik (allgemein & speziell) Allgmeine DiagnostikKubinger, K.D.: Psychologische Diagnostik: Theorie und Praxis psychologischen DiagnostizierensKubinger, K.D. & Jäger, R.S.: Schlüsselbegriffe der PsychologischenDiagnostikSchmidt-Atzert, L & Amelang, M.: Psychologische Diagnostik Spezielle DiagnostikSarges, W.: Managment-DiagnostikRauchfleisch, U.: TestpsychologiePriller, J.: Anamnese, Exploration, psychosoziale Diagnose. Ein Lehrbuch
- Begriffsbestimmung der Diagnostik nach Wellek Methodenlehre der praktischen Psychologie
- Begriffsbestimmung der Diagnostik nach Leichner Aufgabe ist die Ermittlung interindividueller Differenzen im Erleben und Verhalten
- Begriffsbestimmung der Diagnostik nach Sommer Aufgabe ist die umfassende Betrachtung, keine Reduktion auf EignungsdiagnostikBetonung des Miteinanders und der Hilfsposition keine bloße PrüfpositionZiel der Diagnose ist ist das Verhalten in anderen Situationen vorherzusagen und Unterschiede zwischen Menschen aufzuzeigen.Prognose ist nur möglich wenn die Persönlichkeitsmerkmale konstant sind.Alle Methoden sind nur WahrscheinlichkeitsaussagenEin Test ist kein Test
- Begriffsbestimmung der Diagnostik nach der Naiv-realistischen Abbildtheorie (Heiss) Diagnose als Darstellung und Bild der Persönlichkeit; Ziel ist ein möglichst Reales Abbild der Person.
- Begriffsbestimmung der Diagnostik in der modernen Diagnostik Um Zusammenhang zwischen Innen und Außen zu verstehen bedarf es der Übersetzung in die Rationalität des Psychologen. Wenn der Transformationsprozess von Innen- zu Außenleben systematisch und kontrolliert ist ist es wissenschaftlich.
- Begriffsbestimmung der Diagnostik nach Jäger und Petermann sowie Ziele Diagnostik ist ein System von Regeln, Anleitungen und Algorithmen zur Bereitstellung von Instrumenten zur Gewinnung von Charakteristika von Merkmalsträgern. Danach Integration der erhobenen Daten zu einem diagnostischenUrteil. Ziel sind die Vorbereitung von Entscheidungen, Prognosen, Evaluation
- Merkmalsträger nach Jäger und Petermann sind: o Einzelpersono Personengruppeno Institutioneno Situationeno Objekte
- Begriffsbestimmung der psychologischen Diagnostik nach Amelang & Zielinski: Prozessorientierte Veränderungsmessung wird zuwenig beachtet. Aufgabe: Interindividuelle Unterschiede im Verhalten und Erleben undintraindividuelle Merkmale und Veränderungen mit ihren Bedingungenso erfassen, dass Vorhersagen bzgl. künftigen Verhaltens undErlebens und Veränderungen möglich werden.
- Begriffsbestimmung der psychologischen Diagnostik nach Haubl et al.: Erleichterung, Kontrolle und Legitimation von Entscheidungenüber die Selektion und / oder die Platzierung von Menschen
- Begriffsbestimmung der psychologischen Diagnostik nach Kubinger und Jäger Prozess, der unter Zuhilfenahme verschiedener Verfahren zielgerichtete Info über psychologische Eigenschaften des betreffenden Menschen gewinnen will. Stufen:Klärung der FragestellungAuswahl der psychologisch-diagnostischen VerfahrenAnwendung und Auswertung dieserGutachtenerstellungFestsetzen der Intervention
- Wer betreibt Diagnostik? Ärzte, Psychologen, Therapeuten und andere Sozialwissenschaftler
- Womit wird Diagnostik betrieben? Befragung 49% Testverfahren 23% Verhaltensbeobachung 23% Psychophysiologische Messungen 1% Sonstige 4%
- Was gehört zu den Methoden der Befragung Interview, Anamnese usw.
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- Was gehört zu den Methoden der Testverfahren Persönlichkeits- und Leistungstests; projektive & objektive Tests
- Was gehört zu den Methoden der Verhaltensbeobachtung in natürlichen, quasiexperimentellen oder experimentellen Situationen
- Was gehört zu den Methoden der psychophysiologischen Messung Parameter des vegetativen Nervensystems (Herzrate, Blutdruck, Hautleitfähigkeit) Parameter des muskulären Systems (Muskelspannunh, Tremor, Mikrovibrationen) Analyse des zentralen Nervensystems (EEG, evozierte Potentaile)
- Was gehört zu den sonstigen Methoden Biochemische Methoden; Antropometrische Messungen, Textanalysen
- Was sind die zwei zentralen Aufgaben der Diagnostik Eignungsdiagnostik (Selektion; Platzierung) Störungsdiagnostik
- Warum wird diagnostiziert? (Die sechs Punkte) SelbsterkenntnisBedürfnis nach Einschätzung anderer MenschenWunsch nach Rechtfertigung von UrteilenSelektionsdiagnostikFunktionsanalyse von Menschen/OrganisationenOptimale Treatment Wahl (Bedinungsselektion)
- Welche zwei Arten von Diagnostik unterscheidet man? Institutionelle Diagnostik: häufig wiederkehrende gleich bleibende Fragestellungen (Berufsberatung, Verkehrseignung) – Selektionsdiagnostik (Personenselektion, Bedingungsselektion) Individuelle Diagnostik: spezifische und häufig wechselnde Problemstellungen dominieren (Klinische Psychologie) – Modifikationsdiagnostik (Verhaltensmodifikation, Bedingungsmodifikation)
- Wo wird Diagnostik besonders intensiv betrieben? Forensische Psychologie – 55% (Sorge-/Umgangsrecht, Schuldfähigkeit im allg. Strafrecht) Verkehrsdiagnostik – 47% (Verkehrseignungsdiagnostik) Pädagogische Psychologie – 32% (Feststellung der Schuldfähigkeit, Eignung für weiterführende Schulen, Eignungsüberprüfungs für Fördermaßnahmen) ABO-Psychologie –33% (Unterstützung der Ausbildungs- und Berufswahl, Auswahl von Beschäftigten) Klinische Psychologie – 27% (Diagnose der Störungen, Diagnose der Verursachungsbedingungen psy. Störungen)
- Welche Bereiche gehören zur Ausdrucksdiagnostik? Physiognomik Hand- Fuß- und Stimmanalyse Gestik, Mimik und Verhalten (körpersprache) Äußerungen
- Was gehört alles zum ersten Eindruck? Personenwahrnehmung, Informationsintegration, implizite Persönlichkeitstheorien
- Von wem wurde die Psychiognomik gegründet? Von Lavater unter der Mitarbeit Goethes und durch Franz Josef Gall weitergeführt
- Was sagt Wellek zu Physiognomik und Phrenologie? Phrenologie ist abgesichert durch Ergebnisse derKonstitutionspsychologieAllerdings ist zur Physiognomik zählende Chirologie(Handlesekunst) und Sprechanalyse unwissenschaftlich
- Physiognomik in China Vor 5000 Jahren Deutung von Handlinien
- Physiognomik bei Phythagoras von Samos Wählte Schüler nach physiognomischen Kriterienaus
- Physiognomik bei Sokrates und Platon Beschrieben Ausdrucksformen die durch bestimmteCharaktereigenschaften im Antlitz entstehenMeinten, dass in einem gesunden Körper eine gesunde Seele lebenmüsse
- Physiognomik bei Hippokrates von Kos Begründer der Patho-Physiognomik Beschrieb Zusammenhänge von verschiedenen Säftemischungen mitmenschlichen Verhaltensweisen. Veränderung der Säfte offenbart sich in Gesichts- und übrigen Körpererscheinungsformen und ist ablesbar
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- Physiognomik bei Aristoteles Dessen physiognomische Vorstellungen beeinflussten die Schrift „Physiognomika“Seele beeinflusst die Wahl der KörpergestaltAufgabe des Menschenkenners: Psychischen Intentionen aus demphysisch Vorhandenen ablesen Methode: Vergleich zwischen Menschenkopf und Tierkopf und Schlussauf innere VeranlagungEr leitete von vergleichenden empirischen Beobachtungen seinePrämissen ab und schließt in einem deduktiven Verfahren9 auf dieMöglichkeit einer wissenschaftlichen Physiognomik -> Zirkelschluss
- Warum hielt Aristoteles die Pantomimik für keine geeignete Grundlage einer Wissenschaft? kurze Dauer Veränderlich Oft zweideutig
- Physiognomik bei Alexander der Große verwendet physiognomische Ratschläge zurAuswahl von Hofleuten
- Physiognomik bei Claudius Galenus Letzter Gelehrter des Altertums Gladiatorenarzt in Pergamon Übernimmt:die teleologische Lehre von Aristotelesdie hippokratische Vorstellung der vier Körpersäfteverschiebt sich das Gleichgewicht erkrankt der MenschEr erweitert Säftelehre: Legt der Wirkung der Säfte verschiedeneTemperamente zugrunde
- Temperamentslehre nach Robert Heiss Sanguiniker: Blut: feucht und warm Die Unbeschwerten Phlegmatiker: Schleim: feucht und kalt Die Trägen Melancholiker: Schwarze Galle: trocken und kalt Choleriker: Gelbe Galle: trocken und warm Die zu Jähzorn Neigenden
- Physiognomik und die Renaissance: Paracelcus übernahm die Lehren des AristotelesBeschäftigte sich nur am Rande mit PhysiognomieLehnte Säftelehre ab
- Von wem stammt die vier Säftelehre? wird fälschlicherweise oft Hippokrates zugeschrieben, stammt aber von seinem Schüler Polybos
- Kennzeichen der Kunst der Renaissance Hinwendung zur WirklichkeitGenaue zeichnerische Studien des menschlichen Körpers
- nennen sie eine Arbeit von Leonardo da Vinci Fünf groteske Köpfe
- Nennen sie eine Arbeit von Rembrandt 85 Selbstbildnisse Variationen von Grimassen
- Nennen sie eine Arbeit von Johann Kaspar Lavater Physiognomische Fragmente zur Beförderung derMenschenkenntnis und Menschenliebe Grundlegendes Werk: „Von der Physiognomik“ mit „100“physiognomischen Regeln“
- Nennen sie drei bedeutende förderer der Physiognomik Kant, Schopenhauer und Goethe
- Nennen sie nachahmer und Verbesserer der Physiognomik Giovanni Battista della PortaJohann Caspar LavaterGeorg Christoph LichtenbergCarl Gustav Carus
- Wer sammelte und Systematisierte das physiognomische Wissen? Johannes Baptista Porta in „De humana physiognomia“
- Auf wen stützt sich Johannes Baptista Portas „De humana physiognomia“ AristotelesGalenHippokrates
- Was sind die Elemente der „De humana physiognomia“ Vom Äußeren aufs Innere schließenAssoziationenTiervergleicheVon der Größe / Überbetonung einzelner Körperteile aufbestimmte Eigenschaften schließen, die diesen Körperteilenzugewiesen werdenÄhnlichkeit zu bekannten MenschenUnterscheidung von Krankheit und GesundheitUnterscheidung von Normal / Abnormal
- Was sagte Christian Thomasius zur Physiognomik? Erörtert in „De natura hominis morali“ physiognomische und pathognomische Zeichen und Lesbarkeit Meint: Pathognomische Zeichen können Sinne leicht trügen, aber gutzu deuten sind lasterhafte Zeichen, weil sie nicht simuliert werden
- Wie heißt die Schrift über die rechtliche Bedeutung der Hässlichkeit? „De effectu physiognomiae malae“Standardwerk von Christoph Crusius „De tortura et indiciis delictorum“ listet Zeichen der „mala physiognomia“ und ihre Bedeutung aufWenn mehre Verdächtige vorhanden sind, wird „erst einmal der Häßlichste“ gefoltert, „da eben diese Zeichen einen gewissen Grad anWahrscheinlichkeit für Schuld anzeigen.“
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