Klinische Psy M2 (Fach) / 4 Kognitive Therapieverfahren Kap 23 (Lektion)
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Kognitive Umstrukturierung Kognitive Fehler
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- Was ist eine kognitive Umstrukturierung? eine systematische Veränderung von angstauslösenden Gedanken, d.h. dysfunktionalen Kognitionen und Denkmuster
- Methoden der Psychoedukation Phänomen der Angst erklären typische Angstverläufe beschreiben Literatur psychophysiologische Erklärungene Teufelskreis der Angst Stress Modell
- Erkläre kognitive Fehler Bezugnahme auf die eigene Person "Ich stehe im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit aller Personen" Kriterien erarbeiten, wann und unter welchen Bedingung ein Mensch im Mittelpunkt steht Absolutes Fordern "Alles hat so zu sein, wie ich das für richtig halte Hinführung zur Infantilität und Unmöglichkeit (Misserfolgserleben vorprogrammiert) Versicherungsdenken "Aus Angst vor Enttäuschungen erwarte ich erstmal etwas Negatives" Bewusstmachen der absurden Logik Dichotomes Beurteilen "Es gibt für mich entweder nur richtig/falsch, gut/schlecht Bewusstmachen, dass man auch anhand eines Kontinuum beurteilen kann
- Aufbau der kognitiven Umstrukturierung Exploration: Identifizieren der dysfunktionalen Kognitionen mithilfe horizontalen und vertikalen Analysen, wie z.B. ABC-Analysen, 3 Spalten Technik, Tagebuch Disputation (überprüfen, hinterfragen) dysfunktionaler Kognitionen, die in Einsicht endet, dass die Annahmen nicht haltbar sind Verwendung von Disputationstechniken wie: Definieren und operationalisieren, normativer, logischer, funktionaler, hedonistischer Disput Aufbau alternativer funktionaler Konzepte Dysfunktionale Kognitionen zusammenfassen und zu Merksätzen komprimieren Jeweils die charakteristischen dysfunktionale Kognitionen ersetzen durch funktionale Kognitionen: Reattribution, Zieladaption, kognitive Probe, Advocatus Diaboli Trainineren der Alternativ Konzepte Transfer in Alltag Rollenspiele Verhaltensexperimente
- Erkläre das ABC Modell ABC Technik Antecendence (Auslöser: konkrete Situation, Problemsituation) z.B. Erster Besuch bei den Schwiegereltern Beliefs (Kognition: Bewertung, Erwartung, Interpretation) z.B. ich werde bestimmt rot und schäme mich Consequences (Folgen: Emotion, Physiologisch, Behavioral) z.B.Herzklopfen, Schweiß, Angst von 8-10 ABC Technik: Unterscheidung von Gefühl vs. Bewertung Angst schrecklich, peinlichFreude toll, schön Scham peinlichTrauer etwas schlimmes
- 8 Schritte der kognitiven Umstrukturierung 1 Erörterung der Fehlinterpretation 2 Überzeugunsrating 3 Explorieren von Argumenten, die für die Fehlinterpretation sprechen 4 Explorieren von Beobachtungen, die dagegen sprechen 5 Darstellung der Alternativerklärungen 6 Weitere Beobachtungen finden, welche die Alternative stützen 7 Überzeugungsrating Fehlbeurteilung 8 Überzeugunsrating Alternativerklärung
- Erkläre das psychologische Modell von Power und Dagleish Modell beschreibt funktionalen Zusammenhang von Reiz, Wahrnehmung, Interpretation im Hinblick auf psychischer Störungen interne/externe Reize werden von den sensorischen Kanälen wahrgenommen Reize werden von Interpretations- und Bewertungsprozessen hinsichtich individuellen Zielen und früheren Erfahrungen verarbeitet.Verarbeitung findet auf 3 verschiedenen kognitiven Ebenen statt: bewusster-reflextorischer Interpretations- und Bewertungsprozess Assoziative Kopplung der Präpositionen an Emotionen Propositionale Kopplung der Ereignisse an Sprache, Symbole Unangemessene Informationsverarbeitung auf allen 3 Ebenen können die Entwicklung einer Störung (mit)bedingen
- Was sind Disputationsinhalte Die Überprüfung und ggf. Widerlegung von Überzeugungen, Vermutungen, Behauptungen Auf Logik, Eintrittswahrscheinlichkeit Zielgerichtheit, Werteverträglichkeit
- Nenne und erkläre 4 Disputationstechniken zur Überprüfung der Kognitionen auf Realitätsangemessenheit Definieren und Operationalisierenfragt nach der Konkretisierung von Definitionen Empirischer DisputHinterfragt, wie realitätsnah die Vermutung/Behauptung ist Logischer DisputHinterfragt die Logik einer SchlussfolgerungWiderspricht sich die Logik? Normativer DisputHinterfragt die ethisch-moralischen Grundsätze/Anforderungen einer Person im Hinblick auf sich selbst und auf anderWiderspricht sich die Norm mit den eigenen Werten? Hedonistischer DisputHinterfragt Kosten-Nutzen einer Behauptung/Vermutung Widersprechen sich Koste und Nutzen? Funktionaler DisputHinterfragt, ob die Handlungen den (Lebens)Zielen entsprechenWidersprechen sich Handlungen und (zu hoch, falsch) gesetzte Ziele?
- Ablauf des sokratischen Dialogs Auswahl des Themas(Wie bestimmt man den Wert eines Menschen) Erster Definitionsversuch des Patienten Konkretisierung und AlltagsbezugImplizite Bewertungen in den kognitiven Konzepten werden mithilfe der Explikation hinterfragt Widerlegung der Definition: Aufzeigen logischer Widersprüche und der unerwünschten Konsequenzen. Erreichen eines "Zustandes der inneren Verwirrung", die in Einsicht des Patienten mündet, dass seine Behauptungen nicht mehr haltbar sind Hinführen: Suchen nach neuen zielführenden Definitionen Ergebnis des Dialogs: Neue Definitionen überprüfen
- Indikation und Kontraindikation Mindestanforderungen an Patienten: Können ihre Gedanken erfassen, beschreiben, reflektieren(Depression, Angststörung, Zwänge, posttraumatische Belastungsstörungen, Bulimie, Tabakentwöhung, Schmerzerkrankung... Kontraindikation schlecht anwendbar bei Menschen mit psychotischen Störungen, geistiger Behinderung, Demenz..
- Techniken zur Identifizierung dysfunktionaler Gedanken und Schemata Konkretisierung Gesprächstechnik, um den Patienten zur Explizierung von impliziten Bedeutungen bzw. Bewertungen anzuregen "Was genau heißt das für Sie?" Rollenspiel (in sensu oder in vivo) Diagnostische Exploration von dysfunktionalen kognitiven Schemata mittels Rollenspiel "Was läuft in Ihrem Kopf ab, während wir diese Situation hier nachspielen?" Identifizierung der (latenten) Hauptprobleme Herausarbeiten der negativen Kernkognitionen "Was wäre das Schlimmste für Sie?" Rekonstruktion realer Episoden Analysieren automatischer Gedanken bzw. kognitiver Schemata anhand von Rekonstruktion einer konkreten vergangenen Problemsituation "Wann hatten Sie das letzte Mal Angst in der Öffentlichkeit? Was passierte da? Welche Gedanken gingen Ihnen durch den Kopf, als Sie Angst fühlten?"