Allgemeine Psychologie 1 (Fach) / Raumkognition (Lektion)
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Raumkognition
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- Was versteht man unter "Raumkognition"? Raumkognition ist die Aufnahme und Verarbeitung von absoluten (allozentrisch , Landkarte) bzw. relativen (egozentrisch, d.h. in Bezug auf die eigene Person) Informationen der räumlichen Umgebung
- Wodurch wird adäquate Wahrnehmung des Raumes ermöglicht? durch das Zusammenspiel verschiedener Sinnesmodalitäten: visuell auditiv somatosensorisch kinästethisch /proprizeptiv --> polysensorische Raumwahrnehmung /Ortskodierung
- Wie zeigt sich die polysensorische Ortskodierung auf Ebene der Neuronen? Studie (Duhamel) Visuelle Stimulation oder taktile Stimulation in kongruenten Regionen Ergebnis: Bimodale Neurone mit visuellen und somatosensorischen Feldern (gleiche Reaktion der taktilen und visuellen Reizung -> polysensorische Neurone)
- Welche Formate der Rauminformation gibt es? visuospatiale Repräsentation (Bsp. Landkarte) metrisch: räumliche Beziehungen entsprechen der Realität holistisch: alle Informationen simultan symbolische Repräsentation (Bsp. Wegbeschreibung) Räumliche Beziehungen werden mittels Symbolen dargestellt meist verwendetes Symbolsystem: Sprache ("rechts", "neben") sequentiell (straße, rechts ...) -> die beide Repräsentationen sind ineinander überführbar
- Was sind virtuelle Realitäten und was wird damit untersucht? Dem Probanden wird der Eindruck vermittelt er würde sich in einer realen Umgebung bewegen (einschließlich polysensorische Raumwahrnehmung) Untersuchung von: locating (Orientierung) way finding (Navigation)
- Welche Arten von Orientierung/ Objektlokalisierung gibt es? ego- centered systems: relativ zur eigenen Position Nachteil: ständiges Updaten nötig bei Bewegung durch Raum, Aktualisierung ist nicht fehlerfrei (Unterschätzung von Entfernungen...) Vorteil: ständige Aktualisierung der eigenen Person erfolgt automatisch in informationsarmer Umgebung (Wüste, Ozean, rauchgefüllter Raum) environment-centered systems: Orientierung an stabilen Landmarken Vorraussetung: Existenz / Wahrnehmung der Landmarken Vorteil: Korrektur der Position ist möglich (keine allmähliche Anhäufung von Fehlern)
- Was versteht man unter kognitiver Landkarte? Mentale Repräsentation des Raumes, die die Wirklichkeit relationsgetreu abbildet Labyrint Experiment (Tolman) nach latentem Lernen der räumlichen Gegebenheiten wissen Ratten bei Versperrungen sofort passenden Umweg
- Was ist "räumliches Lernen" und wie wird es untersucht? Distal gelegene Landmarken werden zur räumlichen Kodierung genutzt Experiment: Morris Watermaze (Symbole, Licht- oder Geräuschquellen als Landmarken)
- Welche Rolle spielt der Hippocampus? - Entdeckung von sogenannten Ortszellen ("place cells") mit spatiosensitiven RF - kodieren Ort des Körpers relativ zur Umwelt --> je nach Aufenthaltsort feuern andere Neurone - Hippocampus änder Aktivitätsmuster sobald die neue Position erkannt wird (2- Kammer versuch) - Ratten mit Hippocampus Läsion stark beeinträchtigt (Water Maze)
- Wo sind raumkognitive Fähigkeiten lokalisiert? - Parietaler Kortex: wichtige Rolle bei visueller Aufmerksamkeit im posterior parietalen Kortex liegt der assoziationskortey der dorsalen visuellen Bahn (Wo-Pfad) - Rechter Hippocampus: Ortsbestimmung - Rechter ncl. caudatus : schnelle Navigation von Ort zu Ort (-> Bewegungsregulation) - Parahippocampal Place Area: Analyse und Enkodierung der Umwelt --> Hippocampus speichert dann diese
- Welche Störung der Raumwahrnehmung entsteht nach Läsion des Parietallappens? Neglect: Raumkognition beschränkt auf ipsiläsionale Seite (Läsion: meist rechts)