Allgemeine Psychologie II (Fach) / Lernen (Lektion)

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Klassische Konditionierung Operante Konditionierung Kognitivismus

Diese Lektion wurde von pazznr82 erstellt.

Lektion lernen

  • Definiere "Lernen" und definiere "Lerntheorie" Def. Lernen: Lernen von neuem Verhalten durch Erfahrungen Def. Lerntheorie: Der Versuch, die Kenntnisse über das Lernen zu strukturieren und zusammen zu fassen.
  • Gibt es den freien Willen nach den Ansichten - des Behaviourismus, - des sanften Determinismus - des Kognitivismus? Behaviorismus: Nein, Verhalten wird durch Anlage&Umwelt determiniert Sanft. Determinismus: Nein, da schlecht messbar (vergangene Erfahrungen und Anlage nicht messbar) Kognitivismus: Ja, existiert!
  • Welche Forscher gehörten dem... - Behaviorismus - dem sanften Determinismus - dem Kognitivsmus ....an? Klassische Kondi: Pawlow, Watson Operante: Thorndike, Skinner Sanfter D: Hebb, Hull Kognitivismus: Tolman, Brunder, Piaget, Gestaltpsychologen
  • Nenne die Phasen der klassischen Konditionierung 1. Kontrollphase: US -> UR NS -> OR 2. Konditionierungsphase NS+US -> UR CS -> CR 3. Löschphase Kein US: Zunächst führt noch CS zu CR, später nicht mehr 4. Spontanerholungphase Kein US: CS -> CR
  • Welche Formen der klassischen Konditionierung gibt es? Verzögert: führt am schnellsten zur beabsichtigten CR Spuren (davor) Zeitgleich Rückwirkenden Konditionierung (danach)
  • Was sind die notwendigen Vorraussetzungen für eine Klassische Konditionierung? NS muss einen OR auslösen Körper muss depriviert sein (Hunger, Durst) US muss biologisch bedeutsamer sein, als der NS die zu konditionierende Reaktion ist reflexiv, physiologisch, emotional
  • Wie lässt sich die Stärke der bedingten Reaktion quantifizieren? (3 Kriterien) ReaktionslatenzZeit zw. CS und CRReaktionsamplitudeHöhe des CRLöschungswiderstandAnzahl der Durchgänge, in denen nur der CS ohne dem US dargeboten wird und eine CR auslöst
  • 1. Wie definiert die klassische Konditionierung "Lernen"? 2. Was postuliert die KK? 3. Was postuliert die operante Konditionierung? Determinusmus (Lernen von Verhalten = Reiz -> Reaktion)Lernen führt zu einer stabilen Veränderung der Reiz-Reaktion-Verknüpfung KK postuliert eine Verbindung zwischen vergangenen Bedingungen und Verhalten OK postuliert, dass die Auftretenswahrscheinlichkeit eines gezeigten Verhaltens sich durch Verstärkung erhöht (und umgekehrt)
  • Nenne die Lerngesetze von Thorndike und ein Beispiel, wie das gemessen werden kann! Welche Lerngesetze lassen sich dem impliziten und expliziten Lernen zuordnen? Primäre Lerngesetze 1. Primärgesetz der Auswirkung (law of effect)Bsp: Die Katze bewegt erneut den Hebel, weil dies zur Belohnung führt Explizit: Das Drücken des Hebels 2. Gesetz der ÜbungNachdem die Katze in den Käfig hineingesetzt wird, verstreicht die zeitliche Messung zwischen Einsetzen der Katze in den Käfig und Hebeldrücken immer weniger Sekundargesetze1. Gesetz der multiplen ReaktionStatt dem Hebel muss die Katze nun lernen, einen anderen Knopf zu finden. Die Katze versucht mehre Reaktionen aus, bis eine davon zur Belohnung führtImplizit (Memorieren der Fehlversuche)Explizit (Das Suchen nach der richtigen Lösung) 2. Gesetz der EinstellungReaktionen sind Kulturabhängig, d.h. von bestimmten Normen, die unbewusst und implizit das Verhalten steuern.Implizit3. Gesetz der Vorherschaft von wichtigen ElementenKonzentration auf relevante InformationenImplizitExplizit: Suche nach richtiger Lösung4. Gesetz der analogen ReaktionIn ähnlichen Situationen werden analoge Reaktionen gezeigt  
  • Nenne die Phasen der operanten Konditionierung 1. Bestimmung der BasisrateGezeigtes Verhalten ohne Verstärker2. Verstärkung des Verhaltens in der Trainingsphase (konditioniertes Verhalten wird gezielt gestärkt und Häufigkeit des erwünschten Verhaltens nimmt zu 3. Löschungsphase4. SpontanerholungsphaseReaktion tritt nach gewisser Zeit ohne Verstärker wieder auf
  • Nenne die 2 Verstärkungspläne nach der operanten Konditionierung! Was stärkt die Reiz Reaktion Beziehung mehr? Fixierend oder variable Verstärkung? Kontinuierliche Verstärkung Intermittierende Verstärkung - Quotenplan, Intervallplan - fixierte und variable Verstärkung Variable Verstärkung führt zu einer höheren Reiz Reaktion Verknüpfung
  • Was kritisierte Tolman an der Konditionierung? 1. Lernen ist nicht auf S- R - Lernen reduzierbarVerstärkung ist nicht notwendig für Lernen 2. Lernen ist ein kognitiver Prozess (Erwartungsbildung)  Lernen wird zweckgerichtet geäußert
  • Worin besteht der Unterschied zwischen einer konditionierten emotionale Reaktion und einer Bestrafung? Erläutern Sie beides anhand von jeweilis einem Beispiel. Die konditionierte emotionale Reaktion ist eine spezifische Form der KK, wohingegen Lernen mithilfe von Bestrafung der OP zu zuordnen ist. In beiden Fällen spielt der aversive Reiz eine entscheidende Rolle Der aversive Reiz der Bestrafung wird auf ein vorher festgelegtes Verhalten dargeboten Die Art des gezeigten Verhaltens spielt bei der KK keine Rolle. Der aversive Reiz führt dazu, dass ein beliebiges, zum Reiz zeitnahes Verhalten mit dem aversiven Reiz assoziiert und zukünftig unterdrückt wird.
  • 1. Nenne ein mögliches Beispiel für eine konditionierte emotionale Reaktion 2. Ein Beispiel für eine Bestrafung Konditionierte emotionale Reaktion: Kind läuft am Seitenran einer Straße und fällt in ein Loch. Dabei verstaucht es sich den Fuß und hat große Schmerzen Das Kind führt den Schmerz auf das Herumtoben zurück  Zukünftig wird das Kind beim Laufen am Straßenrand vorsichtiger sein, da es es den Sturz auf die eigene Unachtsamkeit attribuiert hat. In Wahrheit war der Sturz auf das Loch und nicht auf das Kind zurück zu führen ("zufällige" Reiz Reaktion Beziehung)  Bestrafung: Das Kind läuft am Straßenrand umher ohne hinzufallen Die Mutter nimmt das Kind grob an der Hand und schimpft, so würde die Mutter das Kind gezielt bestrafen Das Kind vermeidet beim nächste Mal das herumlaufen am Straßenrand, da der aversive Reiz ausbleibt (negative Verstärker)
  • Welche Möglichkeiten gibt es, unerwünschtes Verhalten zu eliminieren? Ist das Verhalten wirklich "gelöscht"? Erläutern Sie dies anhand des Beispiels des positiven Krankheitsgewinns Unerwünschtes Verhalten wird dauerhaft gezeigt, wenn es positiv verstärkt wird. Erstens: Löschung durch Ignorieren: Eine Möglichkeit ist, den positiven Verstärker zu entziehen Zweitens: Löschung durch Ablösung Gezielte und erwünschte Verhaltensweisen positiv zu verstärken, die das unerwünschte Verhalten ersetzen sollen Drittens: Löschung durch Bestrafung: Ein Verstärker wird durch Bestrafung ersetzt, d.h. das spezfische unerwünschte Verhalten wird mit einer Bestrafung gekoppelt. Dabei ist zu beachten, dass das unerwünschte Verhalten konsequent mit der Bestrafung gekoppelt werden muss UND zeitlich nah Kind zu Bett bringen, es schreit jedes Mal, die Eltern kommen jedes Mal zurück und schenken dem Kind die Aufmerksamkeit (positiver Verstärker) Danach beschließen die Eltern die Schreie des Kindes zu ignorieren. Zwischenzeitlich passt die Oma auf das Kind auf, das Kind schreit, die Oma rennt wieder hin. Dies hat eine intermittierende Verstärkung zur Folge. Das Kind schreit wieder wie am Anfang. Anderes Bsp: Positiver Krankheitsgewinn bezeichnet eine auftretende Nebenwirkung einer Erkrankung, bei der die Kranke durch Aufmerksamkeit Dritter, eine Befriedigung empfindet. Kinder werden somit gerne krank und täuschen Symptome vor oder übertreiben diese. Löschung durch Ignorieren: Krankheit wird ignoriert Löschung durch Ablösung: Wenn du wieder gesund bist, gehen wir ein Eis essen Löschung durch Bestrafung: Absolute Bettruhe im eigenen Zimmer ohne Unterhaltungsmöglichkeit
  • In dem Versuch von Miller zum Erlernen von Vermeidungsverhalten lernten 13 von 25 Ratten, den Hebel zu drücken und so die Bestrafung zu umgehen. Was lernten die anderen 12 Ratten? die restlichen Ratten bemühten sich nicht, der Strafe zu entgehen Zeigten Symptome der "Erlernten Hilflosigkeit", da sie in den vorherigen Bedingungen gelernt hatten, dass sie den Reiz weder kontrollieren noch ausweichen können Anstatt in der Folgebedingung den Strom auszuschalten, kauerten sich die Ratten apathisch in die Ecke
  • Wenn sich subhumane Tiere beim Lernen kaum vom Menschen unterscheiden, worin unterscheidet sich dann genau der Mensch vom Tier? 1. Reflektierendes Denken Primäres Bewusstseinsebene: Bewusstsein im Hier und Jetzt und dem IST Zustand (Ich habe Hunger, Ich bin verliebt., ich bin müde) Sekundäres Bewusstseinsebene: Wahrscheinlich bei Tieren nicht vorhanden 2. Selbstreflexion über Lernvorgang Vergangenheit, Gegenward, Zukunft Menschen können in die Zukunft planen durch vergangene Erfahrungen Menschen können erste und dritte Personperspektiven einnehmen 3. Maß an Neuronen Das Maß an Bewusstheit steigt mit den Verknüpfungen an Neuronen (Verknüpfungs-Integrationstheorie nach Guilio Tononi)
  • Was ist implizites vs. explizites Lernen? Implizit: - Lernen ohne Bewusstheit - Tatsache, dass gelernt wird - Über erworbene Inhalte - bottom up Prozesse Explizit: - Lernen mit Bewusstheit - Top down Prozesse
  • Untersuchungsmethoden: Wie kann implizites Lernen gemessen werden? Bsp. Artificial grammar learning explizit: Regeln finden implizit: Memorieren
  • 1. Ist implizites oder explizites Lernen älter? 2. Welche Funktion hat implizites Lernen? 1. Implizites 2. Assoziationen bilden Regeln erkennen Ereignisse antizipieren/im Voraus erkennen
  • Welche Hypothesen bestätigten, dass impizites Lernen evolutionär älter ist als explizites Lernen? 1. Stabil über Lebensspannestimmt, da bereits bei Säuglingen erkennbar, explizites nicht 2. Robust, gegenüber neuronale Verletzungen und psychologischen Traumatasstimmt, implizites auch bei neurologischen Trauma nachweisbar; explizites nicht3. Implizites Lernen ist neurologisch und verhaltensmäßig eindeutigstimmt, wird von Basalganglien aktiviertexplizit erfolg cortikal
  • Phylogenese Wann werden Spiegelneurone aktiviert? Wenn ein Tier eine Handlung ausführt wird und wenn ein drittes Tier  beobachtet wird, wie diese eine Handlung ausführt
  • Welche zwei Arten einer Amnesie kann nach einer Hirnschädigung auftreten? Retrograde AmnesieKeine Erinnerung an Ereignisse VOR der HirnschädigungAnterograde AmnesieKeine Erinnerungen an Ereignisse NACH der Hirnschädigung
  • Welche Gedächtnisfunktionen bleiben bei einer anterograden Amnesie erhalten, welche sind gestört? Ist das implizite oder explizte Lernen gestört? Ist die Intelligenz weiterhin normal? Das prozeduale Gedächtnis bleibt erhalten - motorische&sensorische Komponente (laufen, essen, Klavier spielen) - Episodische und semantische Lernvorgänge sind gestört Lernprozesse - intakte implizite - nicht intakt ist explizit
  • Welcher Aufgabe hat der Hippocampus? Der Hippocampus ist der Gedächtnisorganisator, der für bewusstwerdende Inhalte verantwortlich ist Gedächtnisinhalte werden nach Raum und Zeit (wie in einem Bücherschrank) geordnet. Der Hippocampus sorgt dafür, dass Inhalte am richtigen Ort abgelegt und später auch wieder abgerufen werden können.Die Inhalte sind an vielen verschiedenen Stellen im Gehirn abegelegt.  
  • Was ist nach hippocampalen Läsionen beinträchtigt? explizite Lernvorgänge,episodische, semantische Prozesse betreffend episodisch:-Erlernen der zeitlichen Zusammenhänge- Klassische Konditionierung- Spur-Konditionierung (NS vor US) semantisch:- kontextuelles Lernen- Räumliches Lernen- Geruchsdiskrimination
  • Kann man auch ohne Hippocampus ein normales Leben führen? Ja, außer Orientierungsproblemen (räumlichhes Lernen)   Studie von Varda-Kadhem et al., 1997mit den 3 Jugendlichen ohne Hippocampus
  • Lernen Synapsen schnell oder langsam? Synapsen lernen langsam, nach 10 Jahren beherrscht man immernoch nicht ein Instrument perfekt (Handgriffe)
  • Ist unser Gehirn darauf ausgerichtet, auf das Lernen vom Allgemeinen. Was bedeutet das? Das bedeutet nicht, dass wir allgemeine Regeln lernen, sondern dass wir Beispiele verarbeiten und aus diesen Beispielen die Regeln selbst produzieren
  • Wissen und Können Wo lassen sich Thorndikes Lerngesetze anwenden und welche sind es? Wie vereinbaren sich impliztes und explizites Lernen mit den Lerngesetzen? blablablaa