Einführung in die qualitative Sozialforschung (Fach) / Was ist eigentlich qualitative Sozialforschung? (Lektion)
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Jörg Strübig
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- Was gibt es für geläufige Gegensatzpaare? (4) - Art und Behandlung der Daten - Erkenntnismodus - Forschungslogik - Wissenschaftstheorie - Schlussverfahren
- Art und Behandlung der Daten Unterscheide! 1) Quantitative Daten:mess- und zählbar meist als Aggregation (wieviel von etwas, Kontextfrei) 2) Qualitative Daten: Interpretations- und verstehensbedürftig (in der Regel als Text vorliegend, ...
- Wie fing alles an? --> Beginn der empirischen Sozialforschung ... - meist qualitativ, ethnographisch - Klassiker: The Polish Peasant in Europe and America (1918) Die Arbeitslosen von Marienthal (1934) The Street Corner Society (1943) - wenig differenziertes Feld ...
- Theoretische Hintergrund + ihre Vertreter (7) 1) Hermeneutik (Schleichermacher, Dilthey, Gadamer) 2) Symbolischer Interaktionismus (Strauss, Blumer) 3) Pragmatismus (Peirce, Mead, Dewey) 4) Phänomenologie ( Husserl, Schütz) 5) Psychoanalyse (Freud) ...
- Erkenntnismodus --> Unterscheide --> Anspruch aller ... - verstehen oder erklären - Anspruch aller Wissenschaften ist es Sachverhalte zu (er)klären - Weber: "Immer wenn menschliches (miteinander) Handeln zu erklären ist, bedarf es des Verstehens, dh. des ...
- Forschungslogik --> unterscheide 1) Theorie-testend: (nomologisch deduktiv) Primat der Theorie Empirie als Testfall von aus Theorien abgeleiteten Hypothesen (Behauptungen) Orientiert auf Beweis und Stabilisierung von Theorien 2) Theorie-generierend ...
- Wissenschaftstheorie --> Unterscheide --> Ursprung Ursprung: Thomas P. Wilson 1) Theorie-testend: Begriffe und Bedeutungen als objektive wie eine Norm an das Untersuchungsfeld heran zu tragen 2) Theorie-generierend: orientiert sich auf Forschung als Akte ...
- Schlussverfahren --> Unterscheide --> Bezug Bezug: Ebene logischer und pragmatischer Schlussverfahren 1) deduktiv: aus allgemeinen Gesetzen (Theorie) auf emprische Einzelfälle geschlossen 2) induktiv: von konreten empirischen Fällen und deren ...
- Vorraussetzungen qualitativer Verfahren im Allgemeinen ... - Wissensbasiertheit des Alltagshandeln - Konstruktionen zweiter Ordnung - Indexikalität und Vagheit der Alltagssprache - Fremdverstehen
- Was sind zentrale Prinzipien des qualitativen Verfahrens? ... - Offenheit - Forschen als Kommunikation - Prozesscharakter - Reflexivität
- Das Prinzip der Offenheit Ziele (2) 1) Offenheit in der Situation der Datengewinnung - Ziel: Spezifik und Tiefgründigkeit sozialer Phänomene --> Datengewinnung offen gestalten - Sukzessive Entwicklung der Fragestellung im Kontakt mit ...
- Das Prinzip der Kommunikation - Forscherin als Teil und Produkt des Forschungsgegenstandes --> Kontakt mit dem Feld ist daher ein Kommunikationsprozess - Informatinnen nicht Datenlieferanten, sondern deutungsmächtige Subjekte - Gegenstand ...
- Das Prinzip der Prozessualität - Forschung + Forschungsgegenstand = prozessförmig konstituiert - Zentraler Gegenstand der qualitativen Sozialforschung : Konstiutionsprozess
- Das Prinzip der Reflexivität (4) - kein Phänomen ist auch sich selbst heraus verstehbar und bedeutungshaltig - Sinnkonstitution und Sinnverstehen sind in einem positiven (nicht logischen) Sinne zirkulär - Konsequenz: Isolierte Daten ...
- Anforderungen an qualitative Analyseverfahren - Berücksichtigung der Akteurperspektiven - Einbeziehung des Kontext der Prozesse im Feld und der Datengewinnung - Theoriebildung im Prozess - Prüfung von Hypothesen durch Suche nach negativen Fällen ...
- Qualitative Sozialforschung als Kunstlehre - weniger regelgeleitet als quantifizierende Verfahren - Forschende treten als deutende Subjekte auf - subjektive Sichtweisen finden Eingang in die Analyse Probleme: - Herstellung überindividuell ...