Medizin (Fach) / Urologie (Lektion)
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Urologie
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- Vasektomie Hier werden die beiden Ductus deferentes durchtrennt, je ein Stück davon reseziert und die Enden ligiert oder koaguliert. Zur Refertilisierung kann mikrochirurgisch eine Vasovasostomie durchgeführt werden. Hierdurch kann in bis zu 80 % eine Durchgängigkeit der Samenleiter erzeugt werden. Die Rate der zurückgewonnenen Fertilität ist allerdings deutlich niedriger. Je länger die Vasektomie zurückliegt, umso ausgeprägter sind die nicht zu beeinflussenden Abbaumechanismen des Körpers gegen die Samenzellen, die den Nebenhoden nicht verlassen konnten. So zeigt sich manchmal auch nach erfolgreicher Vasovasostomie im Spermiogramm lediglich eine Teratozoospermie. Zu den typischen Komplikationen einer Vasektomie gehören neben Wundheilungsstörungen gelegentlich Epididymitiden.
- Miktionszysturethrographie Bei Knaben sollte nach dem ersten, bei Mädchen längstens nach dem dritten nachgewiesenen Harnwegsinfekt sollte der Verdacht auf einen Reflux gestellt werden. Erste diagnostische Maßnahme hierbei ist die Miktionszysturethrographie. Dazu wird die Blase mittels Katheter mit Kontrastmittel gefüllt und mehrere Röntgenbilder während der Miktion gemacht. Das Vorliegen eines Refluxes erkennt man am Hochsteigen des Kontrastmittels im Harnleiter. Mit entsprechender Therapie (Reinfektionsprophylaxe, Antirefluxoperation) kann ein Schaden an der Niere verhindert werden. Dagegen führt ein nicht erkannter Reflux zum Verlust der Niere (Hydronephrose).
- Uroflowmetrie Harnstrahlmessung findet bei Kindern häufig in Kombination mit einer Beckenboden-EMG Anwendung, um eine Sphinkter-Detrusor-Dyssynergie (Beckenbodenspastik) erkennen zu können.
- Nephroptose Senkniere mit uncharakteristischen Mittelbauchschmerzen, die in Horizontallage abklingen.
- Einteilung nach Parkkulainen Schweregradeinteilung des vesikourethralen Reflux VUR
- Hutch-Divertikel paraurethrates Blasendivertikel bei zu weiten Durchtrittslücke des Urethers durch die Blasenwand. Meistens mit Reflux verbunden. OP.
- Urachusfisteln nicht obliterierter Urachus. Nässen am Bauchnabel. Da sie ein Risiko der Entartung stellen müssen sie operativ entfernt werden.
- Hypospadie ventrale Spalt und Hemmungsmissbildung mit Mündung der Urethra an der ventralen Penis-Seite, intrascrotal oder perineal. Ventrale Krümmung des Penis.
- Epispadie dorsale Spaltmissbildung des Penis. Harnröhre an der dorsalen Seite des Penis
- Prune belly Syndrom Mißbildung, die v.a. Jungen betrifft. Kryptochismus (Hodenhochstand), Dysplasie der Harnwege, Bauchmuskeldysplasie.
- KM-Gabe bei akutem Harnabflußbehindernis keine KM-Gabe, da diese diuretisch wirkt und bei Abflußbehindernis zur Nieren-Beeinträchtigung führen kann.
- Zystinurie Als angeborene Stoffwechselstörung muß die Zystinurie lebenslang behandelt werden, durch eine Trinkmenge von 4-5 Litern täglich (bei Hitze mehr), Alkalisierung des Harns (bessere Löslichkeit des Zystins), Gabe von Vitamin C 3-5 g pro Tag (Überführung von Zystin in das besser lösliche Zystein). Diäthetisch kann die Zystinurie nicht beeinflußt werden. Das Urinsediment zeigt dietypischen tafelförmigen, sechseckigen Cystinkristalle. Cystinsteine sind im Röntgenbild Schatten gebend. Beweisend sind Steinanalyse oder die Cystinausscheidung im Urin.
- Straddle-Verletzung Bei stumpfer Gewalteinwirkung gegen den Damm wird die bulbäre Harnröhre gegen die Symphyse gequetscht infradiaphragmale Harnröhrenverletzung
- Penisfraktur die Zerreißung der Tunica albuginea durch ein stumpfes Trauma bei erigiertem Penis. Es kommt zum Einriß der Tunica albuginea des Corpus cavernosum. Das Corpus spongiosum (und damit die Harnröhre) kann miteinreißen. Symptome sind ein knackendes Geräusch, schlagartiger Rückgang der Erektion, Hämatom, Schwellung. Die Versorgung ist operativ.
- TUR-Syndrom Verdünnungshyponatriämie im Rahmen einer transurethralen Resektion eines Prostata-Adenoms. Zur Verdünnung kommt es aufgrund der verwendeten elektrolytfreien Mediums (aufgrund der Hochfrequenzchirurgie) das bis zu 1 Liter in den Kreislauf gelangen kann.
- Stauffersyndrom fortgeschrittene Nierenzellkarzinome können einStauffersyndrom genanntes Bild zeigen: Erhöhung der alkalischen Phospatasen, Hypalbuminämie, Alpha-2-Hyperglobulinämie und Hypoprotheinämie.
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- Die normale Blasenkapazität beträgt nach Trink- und Miktionsgewohnheiten (Biertrinker, OP-Schwestern, Lehrerinnen) etwa 300 bis 600 ml. Der bei dieser Füllung einsetzende Harndrang ist normalerweise noch einige Zeit unterdrückbar, bevor eine Blasenentleerung erfolgen muss.
- Gleason-Grading bezieht sich ausschließlich auf das Prostatakarzinom. Nach einem Punktesystem kann der Gleason-Score ermittelt werden, der die Tumordifferenzierung von G1 (differenziert) bis G 3 (entdifferenziert) zuordnet.