Medizin (Fach) / Rheumatologie (Lektion)
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Innere Medizin
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- Loose-bodies-Test Bei einem positiven Loose-bodies-Test (freie Körper) handelt es sich um einen Nachweis von alterierten und z.T. phagozytierten Leukozytenkernresten in Lupus-erythematodes-Zellen.
- Purpura Schönlein-Henoch eine Vaskulitis, die nach Infektionen, nach Einnahme verschiedener Medikamente, aber auch ohne erkennbaren Anlass auftreten kann. Akute Bauchkoliken, oft mit hämorrhagischer Kolitis, und Arthritiden der großen Gelenke sowie eine kutane Vaskulitis sind die Symptome. Meist ist sie von einer milden Glomerulonephritis begleitet, die zu einer Mikrohämaturie, selten Proteinurie führt.
- Arthritis psoriatica tritt etwa bei 5 % der Patienten mit Psoriasis vulgaris auf. Typische Symptome sind: • häufiger Befall im Strahl mit Entzündung des Basal-, Mittel- und Endgelenkes eines Fingers oder Zehs • bevorzugter Befall der Finger und Füße, meist asymmetrisch • häufig gleichzeitiges Bestehen einer Nagelpsoriasis (Ölflecken, Tüpfelnägel, Grübchen, Onycholyse u. a. m.) • gelegentlich Symptome wie bei der rheumatoiden Arthritis (symmetrischer Befall, positiver Rheumafaktor, selten Rheumaknoten) oder ankylosierenden Spondylitis mit peripherer Gelenkbeteiligung, HLA-B27, Iritis.
- Morbus Wegener ist eine Vaskulitis mit ulzerierenden Granulomen im Bereich des Kopfes und der Lunge und einer Glomerulonephritis. Im Bereich der kleinen Arterien, Kapillaren und Venen treten sektorförmige Nekrosen mit ausgeprägter entzündlicher Infiltration der Gefäßwand und einer Intimaproliferation auf. Bei der Wegener-Granulomatose kann in 80 % der Fälle eine Nierenbeteiligung (Glomerulonephritis, Mikroaneurysmen) beobachtet werden. In einem hohen Prozentsatz (50 % im Initialstadium und > 95 % im Generalisationsstadium) können bei den Patienten antineutrophile zytoplasmatische Antikörper (ANCA) nachgewiesen werden, wobei der Titer mit der Krankheitsaktivität korreliert.
- Zentromerantikörper Anticentromer-Antikörper-ACA werden in 70 % der Fälle beim CREST-Syndrom, einer Verlaufsform der progressiv systemischen Sklerose nachgewiesen.
- SM-Antikörper (Antikörper gegen glatte Muskulatur) findet man bei bestimmten Formen der Autoimmunhepatitis.
- HLA-B27 typischerweise beim Morbus Bechterew, der reaktiven Arthritis mit Reiter-Syndrom, der Arthritis psoriatica sowie bei der juvenilen rheumatoiden Arthritis mit Sakroiliitis gefunden
- Marfan-Zeichen Doppelhöckerbildung am äußeren Fußknöchel bei Kindern mit Rachitis.
- Osteochondrosis dissecans bezeichnet man eine aseptische Knochen-Knorpel-Nekrose (Osteonekrose), bei der am häufigsten das Kniegelenk bei Jungen betroffen ist. Der Häufigkeitsgipfel liegt in der Pubertät. Schwellung des Kniegelenkes, Schonhinken, Druckschmerz und Gelenkerguss sind die Symptome.
- Chondrokalzinose Pyrophosphatgicht, Pseudogicht ist gekennzeichnet durch eine Störung des Phosphatstoffwechsels im Knorpel, die zur Ablagerung von Kalziumpyrophosphatdihydrat im Gelenkknorpel sowie in Menisken und Bandscheiben führt mit der Folge degenerativer Gelenkveränderungen. Über eine Aktivierung polymorphkerniger Leukozyten und Makrophagen mit Freisetzung von lysosomalen Enzymen führt die Ausfällung von Kalziumpyrophosphatkristallen zu einer Kristallsynovitis in der Gelenkflüssigkeit. Im polarisierten Licht können positiv doppelbrechende Kristalle nachgewiesen werden. Es sind vorwiegend ältere Menschen betroffen. Befallen werden im Gegensatz zur Gicht vor allem die Kniegelenke, weniger häufig Hand-, Ellenbogen-, Hüft-, Schulter- und Sprunggelenk. Die Patienten klagen über anfallsartige Gelenkentzündungen. Röntgenologisch imponieren linien- und streifenförmige Verschattungen parallel zur Gelenkfläche an den Menisken der Kniegelenke, Schultergelenke und der Symphyse, die durch Ablagerungen von Kalziumpyrophosphat entstehen. Gelegentlich kann eine Erhöhung des Parathormons im Serum nachgewiesen werden. Arterielle Gefäßverkalkungen sind nicht typisch für das Krankheitsbild der Chondrokalzinose.
- Gruppe der aseptischen Knochennekrosen Aufgrund einer Minderdurchblutung oder einem direktem Trauma kommt es zu einem Absterben von Knochengewebe. Mögliche Ursachen sind Entzündungen, Bestrahlung, Kortisontherapie oder hämatologische Erkrankungen. Treten die Knochennekrosen im Kindes- und Jugendalter auf, heilen sie teils unter Defektbildung aus. Im Erwachsenenalter verlaufen sie progredient. M. Osgood-Schlatter → Τibiaapophyse M. Sinding-Larsen → υnterer Patellapol M. Kienböck → Οs lunatum M. Ahlbäck → μedialer Femurkondylus
- Osteopetrose Marmorknochenkrankheit, Albers-Schönberg-Krankheit Unterfunktion der knochenabbauenden Zellen (Osteoklasten). Durch die ungerichtete Anhäufung von Knochengewebe wird die Mikroarchitektur des Knochens gestört und die mechanische Stabilität gemindert. Es kommt daher trotz einer erheblichen Vermehrung der Knochenmasse zu häufigen Knochenbrüchen, die oft nur schwer verheilen. Als weitere Komplikationen können Leber- und Milzvergrößerung (durch extramedulläre Blutbildung), verringerte Immunabwehr,Krampfanfälle und die Schädigung von Hirnnerven (v.a. Blindheit) auftreten.