Klinische Pharmakologie (Fach) / Migräne (Lektion)

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Therapie

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  • Migräne Def anfallsartiger, idiopathischer Kopfschmerz mit typischen autonomen Begleiterscheinungen
  • Pathophysiologie genetisch determinierter Ionenkanaldefekt mit temporärem Ausfall antinozizeptiver Zentren im Hirnstamm Schmerz: vasoaktive Neuropeptide: z.b. Calcitonin-Gene-related Peptide durch efferente Signale aus dem Trigeminuskerngebiet--> Trigeminusäste--> intra/extrakranielle Arterien Vasokontriktion gefolgt von Dialatation (bei D. treten die Schmerzen auf)
  • Aura neurologische Reiz- und Ausfallerscheinungen, reversibel, Dauer<1h, vor Schmerzbeginn positive Symp: z.b. Lichtblitze neg. S.: Skotome  
  • Symtome einseitige Kopfschmerzen Übelkeit u./o. Licht/Lärmempfindlichkeit 4-72h    
  • Therapie NSARs + Antiemetikum Triptane (Ergotalkaloide)   Ausdauersport psyologischer Therapie Akupunktur   immer zusammen 
  • Th. akute Migräneattacke - als Notfall zu Beginn der Attacke keine Beeinflussung des Spontanverlaufs (Recurrence)   1000mg ASS i.v. +/- MCP ODER 6mg Sumatriptan s.c. (WE bereits nach 10min)   in der SS: Paracetamol   MCP: Dopaminantagonist bei Kindern: Domperidon (MCP geht über Blut-Hirn-Schranke)
  • NSARs ASS Ibuprofen Naproxen (kein erhöhtes kardiovask. Risiko) Diclofenac   orale Aplikation, monatl. Einnahme auf 15 Dosierungen beschränken (sonst evtl. dumpf-drückender Dauerkopfschmerz)
  • Triptane Serotonin - 5-HT1-Agonisten, hemmt perivaskuläre aspetische Entzündung im Bereich der Duraarterien, Vasokonstriktion gleiche oder nur gering bessere Wirksamkeit als NSARs, aber bei NSAR- Nichtrespondern sprechem 60% auf triptane an   Sumatriptan (p.o., rektal, nasal, s.c.(am schnellsten wirksam)) Zolmitriptan (p.o., nasal) Rizatriptan Almotriptan  schnelle orale W. ca. nach 30min Eletriptan I: ungenügendes Ansprechen auf NSARs, sehr schwere Attacken   KI: vask. Erkr. : KHK, schwer einstellbare HT UAWs: Kribbeln, Engegefühl in der Brust, Hitze, Schwindel, Müdigkeit, Benommenheit, medi-inz. Kopfschmerz (monatl. Einnahme auf 10 beschränken) WW: keine Kombi mit serotenergen ADs -> CAVE: Serotonin-Syndrom    
  • Ergotalkaloide W: Vasokontriktion Ergotamin NW: Übelkeit, Erbrechen    
  • Ergotismus krasse Vasokontriktion, so dass Extremitäten mumifizieren
  • Prophylaxe wann? ab 3 Attacken/Monat >72h Nichtanprechen auf Akuttherapie Unverträglichkeit dieser Missbrauch Migränemittel ausgeprägte neurlologische Sympt   W. beurteilbar nach 6-8 Wochen Reduktion um 50% muss erfolgen   Auslassversuch nach 6 Monaten  
  • Prophylaxe Medis Betablocker Metoprolol (selektiv) Propranolol (unselektiv)   Calciumantagonisten Flunarizin   Antikonvulsiva (Stabilisierung der gestörten Ionenkanäle) Topiramat Valproat Gabapentin
  • medi-induz. Dauerkopfschmerz Th Entzugsbehandlung durch abruptes Absetzen aller Migränemittel bei E.kopfschmerzen: 1000mg ASS i.v. oder Prednison über 5 Tage