Spurenkunde (Fach) / VO 4 (Lektion)

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  • Was sind vernehmungspsychologische Faktoren? (was ermöglicht eine offene Kommunikation)? (4) - die Person des Vernehmenden - kommunikationsförderndes Umfeld - Einschätzung der Aussageperson - Fragetechnik
  • ad) die Person des Vernehmenden: - äußere Erscheinung: soll der Vernehmungssituation angepasst sein - Initiative zur Kontaktaufnahme: sollte vom Vernehmenden ausgehen, nicht zu distanziert aber auch keine Verbrüderung. höflich und korrekt - zum Reden ermuntern: wenn möglich eine freie Schilderung zulassen, Geduld und Interesse zeigen, keine moralische Wertung (egal in welche Richtung) - nicht provozieren lassen!
  • ad) kommunikationsförderndes Umfeld - richtiger Vernehmungsort: in eigener Umgebung, ruhiges Vernehmungszimmer, nichts ablenkends, nicht zu steril und kalt - richtige Distanz: Vernehmender muss Person immer zur Gänze im Flickfeld haben - Vertrauensperson? : Zeuge darf Kontrollperson dabei haben, Beschuldigter einen STUMMEN Verteidiger
  • ad) Einschätzung der Aussageperson: - Beschuldigter vs. Zeuge: Zeuge muss Wahrheit sagen, Beschuldigter darf lügen - Aussagetypen: bereit Wahrheit zu sagen ode nicht bereit
  • ad) Fragetechnik: Welche Fragen gibt es? OFFENE FRAGEN: - Impulsfrage- Bestimmungsfrage GESCHLOSSENE FRAGEN AUSWAHLFRAGEN LENKUNGSFRAGE TESTFRAGE ANSTOSSFRAGE VORHALTEFRAGE
  • ad) offene Fragen: sollen freie Schilderung hervorrufen (keine SUggestivfragen) Bsp: "Was haben sie gesehen" - Impulsfragen: Einleitung, die Erinnerung wecken soll "Was passierte, nachdem..." - Bestimmungsfrage: konkrete Frage (mit vorgegebenen Antwortkategorien): "Welche Haarfarbe hatte die Person?"
  • geschlossene Frage: JA / NEIN - Fragen - mit Antwort-Kategorien "Haben Sie den BEschuldigten in der Bank gesehen?" Suggestivfragen sollen eingeschränkt gestellt werden (nur, wenn es nicht anders geht)
  • Auswahlfrage: wenn offene und geschlossene Fragen nicht gestellt werden können zB "An welchem Wochentag war es?" NICHT "War es an einem Mittwoch?"
  • Lenkungsfrage: steuernde Richtungsfrage
  • Testungsfrage: als Kontrollfrage, wenn man den Wahrheitsgehalt überprüfen möchte
  • Anstoßfrage: sollte Weiterführung dienen (für weitere Details)
  • Vorhaltefrage: für Details
  • Was sollte auf einem optimalen Vernehmungsprotolkoll enthalten sein? Wie sollte es ablaufen? (wie läuft es wirklich ab?) verbale Aussagen, sowie NONVERBALE Reaktionen; Optimal wäre eine freie Schilderung, die wörtlich protokolliert wird, der eine ergänzende Befragung folgt, die die Aussage verfollständigen soll in der Praxis gibt es eine Anhörungsphase, die unterbrochen wird durch die Protokollierungsphase (--> ermöglicht keine durchgehende Schilderung)
  • Was sind Protokollierungsfehler? Man protokolliert etwas nicht, weil man es für unwichtig hält, man formuliert um (schönes Deutsch o.ä.), man formuliert Fragen nicht richtig aus
  • Wann kommt es zu Tonband- oder Videoprotokollen? Wer darf verweigern? Videoprotokollen bei schonender Vernehmung der Zeuge darf Tonband / Videoband verweigern, der Beschuldigte nicht
  • Was sind Probleme der gerichtlichen Vernehmung? - Der Umgang des Gerichts mit dem Vernommenen ist oft überheblich (wegen Zeitdruck) - das Setting der Vernehmung - Richter auf Podest und Roben stellt seine Obrigkeit dar (--> einschüchternd) - Kommunikation der PArteien: Gespräche der Parteien untereinander sind unerwünscht - Protokollierung: muss qualitativ hochwertig sein, aber es gibt eben Protokollierungsfehler - Probleme mit Übersetzern
  • ad) Probleme mit Übersetzern: Welche 2 Dolmetscher gibt es, was sind Probleme? Konsikutiv-Dolmetcher: Frage wird gestellt, dann übersetztz, dann Antwort, diese wieder übersetzt... Flüster-Dometscher: übersetzt gleichzeitig und synchron und wortwörtlich manchmal gibt es keinen Dometscher --> Verhandlung in Nicht-Muttersprache Dolmetscher machen die Verhanldung schwierig, weil sich der Richter nicht face-to-face mit dem Angeklagten unterhält und weil vl. entscheidende Nuancen nicht übersetzt werden.
  • Glaubhaftigkeit von Aussagen: Was sind Fehlerquellen? Mehr als die Hälfte der Aussagen sind falsch: Fehlerquellen: Irrtum oder Lüge Irrtum: durch- Wahrnehmungsfehler: z.B. bei schlechten Lichtverhältnissen, oder zu schnellen Geschehensabläufen- Erinnerungsfehler: wenn viel Zeit vergeht, oder durch Abwehrmechanismen wie Verdrängung- Wiedergabefehler: Missverständnis oder der Pygmalion-Effekt (der Zeuge sagt aus, was er glaubt dass der Vernehmende hören will) Lüge:- entweder bewusst- oder man glaubt selsbt an die geschichte
  • Was sind Glaubwürdigkeitskriterien? - die Person des Aussagenden- die Motivation: Warum sollte dieser Zeuge lügen?- die Aussagesituation: zB Körpersprache- die Aussageanalyse
  • Aussageanalyse: Auf was sollte man achten? - Realitätskriterien (?ist es eine homogene Erzählung) INHALT- Phantasiesignale (z.B. Zurückhaltung bei der entscheidenden Stelle)