Zoologie (Fach) / Apoidea-Gattungsmerkmale (Lektion)
In dieser Lektion befinden sich 29 Karteikarten
Wichtigste Erkennungsmerkmale der wichtigsten Gattungen sowie zur Lebensweise
Diese Lektion wurde von AiCat erstellt.
- Andrena --> Andrenidae 5-15mm sehr unterschiedlich im Aussehen Weibchen stark ausgeprägte Fovea facialis (=samtartige behaarte Grube entlang des Augeninnenrands) und meist Flocculus (=Haarlocke) am Schenkelring der Hinterbeine Männchen weniger stark ausgeprägte Fovea facialis Nester im Boden, meist verschlossen Arten: Zaunrüben-Sandbiene (Andrena florea) Wirt von: Nomada (Wespenbiene, Fam. Apidea)
- Nomada -> Apidae 3-14 mm charakteristische Färbung schwarz-rot-gelb Kuckucksbienen v.a. bei Sandbienen (Andrena)
- Kuckucksbienen Nahrungsparasitismus (Kleptoparasitismus) starke Spezialisierung auf bestimmte Wirtsarten Eiablage bevor Wirt legt (Ausnahmen!) Wirtsmütter reagieren i.d.R. aggressiv (nicht bei Nomada-Andrena: Tarnsekrete vom Kuckucksmännchen) Kuckuckslarve tötet Wirtslarve
- Antophora --> Apidae 8-18 mm ähneln stark den Bombus, da stark behaart und kräftig gebaut. Aber am äußeren Teil des Flügels keine Adern, CZ etwa gleich groß und Ocellen dreieckig angeordnet Gesicht der Männchen oft mit gelber oder weißer Zeichnung schwebefliegenähnlicher Flug früh im Frühling selbstgegrabene Nester in Steilwänden, Mauern Arten: Wald-Pelzbiene (Anthophora furcata) > Wald-Ziest Wirte von: Melecta, Thyreus und Coelioxys
- Melecta und Thyreus --> Apidae 12-17 mm gedrungener, hummelähnlicher Körperbau meist schwarze Behaarung mit hellen Haarflecken auf Kopf, Thorax, Beinen und Abdomen M und W schwer unterscheidbar keine Morphologie für Pollentransport, da Kuckucksbienen befallen vollendete Nester (anbohren, wieder verschließen) Kuckuck von: Anthophora
- Xylocopa -> Apidae bis 28 mm transportiert Pollen auch im Kropf nagen Nester in Holz graben sich zum Schlafen ein Arten: Blauschwarze-Holzbiene (Xylocopa violacea) > mag Blauregen
- Ceratina -> Apidae bis 10 mm Keulenförmige Fühler Plumper Hinterleib Clypeus (=Kopfschild) weiß Arten: Gewöhnliche Keulhornbiene (Ceratina cyanea) > polylektisch
- Eucera und Tetralonia -> Apidae Männchen mit sehr langen Fühlern und meist gelbem Clypeus (=Kopfschild) Weibchen besitzen breiten Hinterleib mit hellen Haarbinden, Schienenbürsten zum Pollensammeln und sind kräftig und hell behaart nisten im Boden Männchen patroullieren auf duftmarkierten Flugbahnen Arten: Mai-Langhornbiene (Eucera nigrescens) > Fabiacae Wirt von: Nomada
- Megachile -> Megachilidae 7-17 mm dunkel gefärbt Weibchen mit abgeflachtem Hinterleib und Bauchbürsten Keine Haftlappen Nur 2 Cubitalzellen horizontale Fläche des 1. Tergits seitlich deutlich stärker vorgezogen als in der Mitte Hinterleib wird beim Blütenbesuch nach oben gestreckt Arten: Garten-Blattschneiderbiene (Megachile willughbiella) > gew. Hornklee Wirt von: Coelioxys
- Coelioxys -> Megachilidae 7-16 mm schwarz gefärbt mit scharf abgesetzten, weißen Haarflecken oder Binden auf dem Hinterleib Weibchen mit kegelförmigem, am Ende meist zugespitztem, Hinterleib Männchen besitzen mehrdorniges Hinterleibsende Kuckuck von: Megachile (Weibchen durchsticht mit Hinterleib Blattverschluss des Nests und legt Ei)
- Anthidium -> Megachilidae 6-18 mm meist ausgedehnte, wespenartige gelbe bis weißgelbe Fleckung von Kopf, Brust und Hinterleib Männchen oft mit Zähnen, Dornen oder Lappen am Hinterleibsende zur Abwehr anderer Insekten M oft größer als W schwebefliegenähnlicher Flug oberirdische Nester die mit Pflanzenwolle ausgekleidet wird stark territorial Arten: Garten-Wollbiene (Anthidium manicatum) > Wollziest Wirt von: Stelis
- Stelis -> Megachilidae variables Aussehen, eine Art sehr ähnlich Anthidium Kuckuck bei: Anthidium-, Osmia, Cholostoma-, Heriades- und Megachile, vielleicht auch Ceratina-Arten
- Osmia -> Megachilidae 4-15 mm schwarz, schwarz-rot oder metallisch blau, grün, kupfern oder purpurn gefärbt oft stark behaarte Biene Bauchbürsten viele Frühlingsarten Arten: Osmia bicornis, O. cornuta, O. bicolor, O. adunca > oligolektisch, Natternkopf-Pollen Wirt von: Stelis
- Chelostoma -> Megachilidae Kräftige scherenartige Mandibeln Nester in vorhandene oberirdische Hohlräume, mit Lehm und Steinchen verschlossen Alle Chelostoma sind stark auf bestimmte Pflanzengattungen spezialisiert (oligolektisch) Arten: Glockenblumen-Scherenbiene (Chelostoma rapunculi) > Pollen von Glockenblumen Wirt von: Stelis
- Heriades -> Megachilidae schwarz und schwach behaart, erinnern an kleine Mauerbienen (Osmia) Spezialisierung auf Korbblütler (Asteraceae) Nester mit Harzverschluss Wirt von: Stelis
- Colletes -> Colletidae 7-14 mm meist mit breiten, hell gefärbten Haarbinden am Ende der Hinterleibstergite Weibchen mit auffällig zugespitztem Hinterleibsende Nest mit cellophanartiger "seidiger" Auskleidung aus Drüsensekreten Kolonien, aber solitär Arten: Colletes hederae, Buckel-Seidenbiene (Colletes daviesanus) > Asteraceae Wirt für: Sphecodes
-
- Hylaeus -> Colletidae 4-9 mm (kleine Bienen) kaum behaart Männchen unverwechselbar durch Maske in gelb oder weiß Maske der Weibchen meist nur seitliche Punkte oder schmale Streifen am Innenrand der Komplexaugen, manchmal ganz fehlend meist einheitliche schwarze Färbung Nektartransport im Kropf Nester in oberirdischen Hohlräumen
- Mellita -> Melittidae 10-14 mm dunkel gefärbt mit unauffällig schmalen bis auffallend breiten hellen Haarbinden an den Endrändern der Hinterleibstergite Männchen patroullieren Pollenpflanzen der Weibchen ab Männchen mit oft nur schwach ausgeprägter Verdickungen ("Sägungen") der einzelnen Fühlerglieder solitäre Nistweise
- Dasypoda -> Melittidae 12-17 mm Weibchen mit enorm stark entwickelten Haarbürsten an Hinterbeinschiene und -ferse Männchen stark behaart, ähnelt Melitta und Andrena meist oligolektisch Männchen patroullieren Nistplätze und Pollenquellen der Weibchen ab Schlafen gern auf Blüten
- Macropis -> Melittidae 8-10 mm schwarz gefärbte, schwach behaarte Bienen auffällig glänzender, fast kahler Hinterleib mit schmalen weißen Haarbinden Männchen mit gelb gefärbtem Gesicht, keulenartig verdickten Hinterschenkeln Weibchen streckt beim Blütenbesuch Hinterbeine steil hoch. Besitzt Saugpolster an Vorder- und Mittelbeinen nur an Gilbweiderich: Öl statt Nektar Arten: Wald-Schenkelbiene (Macropis fulvipes) > oligolektisch, Gilbweiderich
- Halictus und Lasioglossum -> Halictidae 4-15 mm schwarzbraune oder metallisch, selten schwarzrote, Körpergrundfarbe Basalnerv gebogen Weibchen mit schmaler Furche auf letztem Hinterleibstergit Männchen lang gestreckter und schmaler Körper, lange Fühler sowie hell geflecktes Kopfschild zum Teil sozial (semi-sozial) graben Nester in den Boden Wirt von: Sphecodes
- Sphecodes -> Halictidae 4-15 mm glänzender roter, fast kahler Hinterleib tiefschwarzer Kopf und Brust filzig behaarte Flecken an Basis der meist knotig vortretenden Fühlerglieder sowie schwarzes Kopfschild Kuckuck an: Halictus und Lasioglossum, manche Arten von Andrena und Colletes
- Hoch eusozial Mehrjährige Kolonien Komplexe Arbeitsteilung Bsp.: Apis
- Primitiv eusozial einjährige Kolonien einfache Arbeitsteilung Kolonien/Staaten relativ klein (50-500 Arbeiterinnen) 3 Kasten: - 1 Königin, vorwiegend für Eiablage, aber in subsozialer Phase Nestbau und Futtersammeln (zeitweise Jungköniginnen) - Arbeiterinnen ohne streng zeitliche Aufteilung der Aufgaben - Drohnen, leben im Spätsommer/Herbst Bsp.: Bombus
- Semisozial einjährige Kolonien Arbeitsteilung übergreifend kleine Kolonien, Weibchen der selben Generation entsteht, wenn zB Königin eines eusozialen Volkes stirbt 3 Kasten: - Haupteierlegerin - Hauptsammlerinnen - Drohnen Bsp.: einige Lasioglossum
- Kommunal meist einjährig mehrere adulte Weibchen teilen sich ein Nest (legen darin eigene Brutzellen an) keine Arbeitsteilung (kürzlich jedoch Wachdienstteilung beobachtet) Bsp.: Einige Andrena
- Apis -> Apidae 7-19 mm relativ langgestreckt, moderat dicht behaart Klauen gespalten und mit Haftlappen Körbchen zum sammeln der Pollen an Hinterbeinen Radialzelle sehr lang gestreckt, etwa viermal so lang wie ihr Abstand zur Spitze des Flügels, Apex ist abgerundet Hoch eusozial Art: Apis mellifera
- Bombus -> Apidae 8-21 mm (sehr variabel, auch innerhalb einer Art) kräftiger, rundlich-ovaler Körper aus 3 Abschnitten pelzartig bedeckt, mehrfarbig gestreift Nerv durch Dicoidalzelle 1 Ocellen auf einer Linie primitiv eusozial Art: Bombus terrestris Wirt von: Psithyrus
- Solitär Individuen überleben meist nur wenige Wochen Weibchen beginnt direkt nach Paarung mit Nestbau und Sammlung von Nektar und Pollen für Nachwuchs (Brutfürsorge) Bau und Sammeln geschieht selbstständig ohne die Hilfe von Artgenossen