Politikwissenschaft (Fach) / Grundlagen sozialwissenschaftlicher Methodologie (Lektion)

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  • Wissenschaftliches Wissen Systematisch erzeugtes Wissen, welches intersubjektiv zugänglich und überprüfbar ist - Grundregeln werden in Meta-Theorien festgelegt
  • Wissenschaftstheorie beschäftigt sich mit... ...der institutionalisierten Form von Erkenntnis; widmet sich speziell der Wissenschaft, um diese zu verstehen und zu begreifen
  • Methodologie die Lehre, welche aus der wiss. Beschäftigung mit den Methoden resultiert
  • Soziale Tatbestände "Soziale Phänomene" - sind den Menschen nicht angeboren, sondern anerzogen, müssen wie Dinge behandelt werden + sind nicht auf physische, biologische oder psychische Faktoren zurückzuführen (-> Durkheim)
  • Praenotiones Alltagsbegriffe, Vorurteile, die die richtige Erkenntnis verhindern...Täuschungen, die das wahre Aussehen der Dinge verschleiern
  • Erkenntnistheorie beschäftigt sich mit der allgemeinen Funktion u den Möglichkeiten von Erkenntnis - Ziel: Logik hinter Erkenntnisgewinnung
  • Alltagsbewusstsein basiert auf selektivem egozentrischem Prinzip sowie auf Routinen
  • Reflexion hebt Grenzen d Alltagsbewusstseins auf und bietet eine Möglichkeit, den individuellen Wissenshorizont zu erweitern
  • Soziale Institutionalisierung (von Wissensproduktion) Geschaffener Raum für Reflexion - Reflexion ist nicht mehr durch individuelle und situative Verarbeitungskapazitäten beschränkt
  • Theorien können entstehen wenn... ..."kein Handlungszwang" gegeben ist, und sich die Reflexion von der Praxis löst - können als "Idealform institutionalisierter Reflexion" gesehen werden
  • "Die Regeln der soziologischen Methode" von Emile Durkheim handeln von... ...Durkheims Vorstellungen zur sozialwissenschaftlichen Arbeitsweise
  • Laut Durkheim sind ( ?...) Gegenstand sozialwissenschaftlicher Analyse ...soziale Tatbestände...
  • Was ist nach Durkheim wichtig, um die Sozialwissenschaften so empirisch wie möglich zu analysieren? Ausschalten aller Praenotiones und Common-Sense Vorstellungen
  • Soziographie Empirische Erhebeung und Beschreibung gesellschaftlicher Komplexität...
  • Vorläufer der empirischen Sozialforschung? Moralisitk, Ethnographie, Volkszählungen
  • Ethnographica Ausgestellte Objekte, die von reisenden Ethnologen gesammelt wurden - Sammeln zunächst unsystematisch, später intersubjektiv nachvollziehbar u Grundlage wissenschaftlicher Studien
  • Induktion vs Deduktion Induktion: von den Dingen ausgehend Deduktion: von den eigenen subjektiven Vorstellungen ausgehend
  • Politische Arithmetik in England 17. Jhd. - Sir William Petty: Untersuchung zur Unterstützung d englischen Kolonialverwaltung in Irland; John Graunt: Auswertung u Berechnung von Sterberaten als Hinweise auf das Ausbrechen von Epidemien - Erste soziographische Erhebungen
  • Deutsche Universitätsstatistik Zeit des Merkantilismus (17.Jhd) - Monographische, kaum quantifizierte Erhebungen zu staatlichen Parametern wie Einnahmen, Exporte...
  • Englische "Social Surveys" - Gründung von "statistical societies" im 19.Jhd in England- Enqueten, um staatliche bzw parlamentarische Einrichtungen zu untersuchen
  • Moralstatistik Wahrscheinlichkeitsrechnung u statistische Analysen, um Verhaltensmuster und soziale Gesetze in der Gesellschaft aufzudecken - vertreten von Adolphe Quetelet, 19.Jhd
  • Gegenposition zur Soziographie Monographie: Qualitative Strategie ->EinzelfallstudienFrederic Le Play - zB Monographien von 36 Familien, er erstellt Haushaltsinventare, und protokolliert genauestens alle Vorgänge im Haushalt
  • Die Budgetstatistik + Jahreszahl? Synthese von Statistik u Inventar: Ernst Engel, Caroll D. Wright (19.Jhd)Einkommensquote einer Familie, die für Essen ausgegeben wird, steigt, je kleiner das Gesamtbudget..."Engelsches Gesetz"
  • "Die Lage der Ziegelarbeiter" Sozialreportage (keine wissenschaftliche Untersuchung) über Ziegelarbeiter am Wienerberg:Ausbeutung, schlechte hygienische Zustände, Arbeiter leben in Kommunen und bekommen Lohn teilweise als interne Währung ausbezahlt (->wertlos außerhalb der Kommune)->Sozialreportage: Untersuchung sozialer Missstände + detailierte Beschreibung sozialer Milieus
  • Louis-Armand de Lahontan Kolonialoffizier - Vorläufer der klassischen ethnographischen Feldforschung um 1700:Fiktiver Dialog mit Huronenhäuptling Adario -> vertauschte Perspektive, "Kulturelle Doppelbindung"
  • Joseph-Francois Lafitau 18.Jhd Begründer der vergleichenden Methode in der KSA (Ethnographie)"wechselseitige Erhellung" als "Methodologie des Fremdverstehens" 
  • Adolf Bastian Begründer der Ethnologie - Sammeln ohne Konzept, Induktionismus -> Sammeln, um Wissen über gefährdete Kulturen anzueignen
  • Methodologische Probleme des Sammelns - Bestimmung des Stellenwerts des Sammelns bei der Forschungsarbeit- Bestimmung von Funktion und Alter der Objekte- Wahl von aussagekräftigen Objekten
  • "Wechselseitige Erhellung" nach Lafitau Suche nach Gemeinsamkeiten und Unterschieden bei Bräuchen, Sitten u Gesetzen verschiedener Völker - Joseph-Francois Lafitau gilt als der Begründer der vergleichenden ethnologischen Methode
  • Die Geschichte des ethnographischen Blicks - Herodot "Vater der Ethnologie" 5. Jhd v Chr- bis ins 16. Jhd: reflexionsloser Blick, Realität und Fiktion werden vermischt- Ende 16. Jhd. -> Kolumbus, Magellan, de Gama: Handeln wird von ökonomischen Zwecken u Ausbeutung determiniert- ab 18. Jhd: "Gedoppelter Beobachtungsprozess" - man wechselt Perspektive, um das Eigene besser verstehen zu können, Verhältnis von Nähe und Distanz wird in Analyse miteinbezogen