Approbation (Fach) / Buch 2014 (Lektion)

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  • Wesentliche Merkmale tiefenpsychologischer Theoriebildung •    seelische Zustände haben immer psychogenetische (biographisch-historische) Dimension  •    erste 6LJ besonders relevant für Entstehung neurotischer Störungen und Persönlichkeit •    Annahme dynamischer Vorgänge im Unbewussten, werden durch Verdrängungswiderstand gehindert in Bewusstsein/Handlung zu gelangen, bekommen nur in Form von Kompromissbildungen Zugang zum Vorbewussten und Bewusstsein  •     Vorbewusstsein ist Bewusstsein praktisch zugänglich •   Entdeckung der Abwehrmechanismen als unbewusster Anteile im Ich war Anlass für  Aufgabe des 1. Topischen Modells und Konzeption des 2. ⇒ Strukturmodell: schreibt allen drei Instanzen, Ich, Es und Über-Ich, unbewusste Inhalte zu (dem Es ausschließlich solche)
  • Was ist der Unterschied zwischen dem 1. und dem 2. topischen Modell? 1.Topik •    Unterscheidung des „Bewussten“ vom größeren und einflussreicheren „Unbewussten“ 2. Topik: Es/Ich/Über-Ich •    alle psychischen Instanzen (Ich, Über-Ich, Es) unbewusste Inhalte, Es ausschließlich unbewusstes •    Es: das triebhafte Element der Psyche - (Triebe, Bedürfnisse, Affekte)  •    Ich (Randgebiet des „Es“): psychische Strukturinstanz Denken, Erinnern, Fühlen, Ausführen von WillkürbewegungenVermittler zwischen impulsiven Wünschen des Es und des Über-Ichsucht nach rationalen Lösungenist zum größten Teil bewusst •    Über-Ich: psychische Struktur, in der die aus der erzieherischen Umwelt verinnerlichten Handlungsnormen - Ich-Ideale, Rollen und Weltbilder gründen.„Gewissen“- moralische Instanz, Wertvorstellungen- Vorstellungen von Gut und Böse- der Gegenpart zum Es
  • Primäre und Sekundäre Verstärker Primäre •  Reize mit angeborener Verstärkerfunktion •  befriedigen Grundbedürfnisse wie Hunger, Durst   Sekundäre •  übernehmen erst durch Lernprozesse bzw. Assoziation mit primären Verstärkern die Eigenschaft eines primären Verstärkers •  z. B. Geld, Lob
  • Premack Prinzip •  besagt, dass unwahrscheinlicheres Verhalten durch wahrscheinlicheres verstärkt werden kann •   bevorzugte Aktivitäten werden als Verstärker für weniger geschätzte Tätigkeiten eingesetzt
  • Unterschied zwischen Inzidenz und Prävalenz Inzidenz •  Neuerkrankungsrate zwischen zwei Erhebungszeitpunkten •  Erfassung über Längsschnittstudien, Quotient neuer Krankheitsfälle/ Gesamtzahl Population Prävalenz •  Häufigkeit einer Erkrankung in einer Population über einen bestimmten Zeitraum
  • additives, sequenzielles und kumulatives Trauma additives •  mehrere, bereits einzeln traumatisch wirkende Erfahrungen erfolgen gleichzeitig sequenzielles •  Mehrere, bereits einzeln traumatisch wirkende Erfahrungen folgen nacheinander kumulatives •  mehrere, einzeln noch nicht traumatisch wirkende Erfahrungen kommen zusammen Wenn ein Trauma auf eine vorbestehende neurotische Störung trifft, so kann die Traumatisierung eine zusätzliche neurotische Dekompensation bewirken, und es kommt zu einer üblichen Neurose. Wenn ein Trauma auf eine vorbestehende Borderlinepersönlichkeit trifft, können posttraumatische Persönlichkeiten auf Borderlineniveau entstehen
  • Zentrale Ich-Funktionen nach OPD (Achse IV Strukturniveau) Selbstwahrnehmung •  Selbstreflexion, Selbstbild, Identität, Affektdifferenzierung Fähigkeit, sich als eigenes „Selbst“ wahrzunehmen und kritisch betrachten zu können, in sein Inneres schauen und unterschiedliche Gefühle erkennen zu können Objektwahrnehmung •  Selbst-Objekt-Differenzierung, ganzheitliche Objektwahrnehmung, objektbezogene Affekte Fähigkeit zwischen innerer/ äußerer Realität sicher unterscheiden zu können, Einfühlungsvermögen, den anderen Menschen ganzheitlich und als mit eigenen Rechten ausgestattet wahrzunehmen  Empathie Steuerungsfähigkeit: Selbstregulierung + Regulierung des Objektbezugs •  Fähigkeit, auf eigenen Bedürfnisse, Gefühle, Selbstwertgefühl selbst steuernd Einfluss nehmen zu können•  Affekttoleranz, Selbstwertregulierung, Impulssteuerung; Antizipation, Frustrationstoleranz Abwehr •  Fähigkeit, das seelische Gleichgewicht in Konflikten durch eigene Schutz- und Abwehrmechanismen aufrechtzuerhalten•  Internale versus interpersonale Abwehr, Flexibilität der Abwehr Kommunikation (Symbolisierungsfähigkeit) •  nach Innen: Verstehen von Affekten, nach außen: Kontaktaufnahme, Mitteilung von Affekten Fähigkeit auf anderen zuzugehen, zu verstehen, ihm mitzuteilen und gefühlsbezogene Signale zu verstehen Bindung •  Innere Objeke (Internalisierung, Introjekte nutzen)•  äußere Objekte (Loslösung, Bindungsfähigkeit, Hilfe annehmen) Fähigkeit, innere Repräsentanzen des anderen zu errichten und längerfristig mit Empfindungen zu besetzen, Bindungen zu lösen und die Fähigkeit sich auf Bindungen einzustellen, die nicht gleichmäßig verlaufen
  • Epidemiologie depressiver Störungen •  Punktprävalenz ca. 5-10%, Lebenszeitprävalenz: ca. 10-20% • Geschlechterverhältnis Frauen:Männer 2:1 (keine Unterschiede bei bipolaren Störungen) •  Ersterkrankungsgipfel vorverlagert: früher zw. 30 und 40, heute zwischen 18 und 25 •  Altersdepression = häufigste psychische Erkrankung über 65-Jähriger •  Depressionsraten der Geschlechter gleichen sich mit dem Lebensalter allmählich an
  • 4 Lernformen klassische Konditionierung •  Herstellen von bedingten Reaktionen durch Verknüpfung unbedingter und bedingter Reize operante Konditionierung •  auch instrumentelles Konditionieren genannt •  Lernen am Erfolg Lernen am Modell •  durch Beobachtung und Nachahmung Lernen durch Einsicht •  kognitives Lernen •  Ausbildung problemlösungsorientierten Verhaltens aufgrund von Einsicht in Beziehungszusammenhänge
  • Selbstmanagementansatz von Kanfer •  Selbstmanagement = planvolles, zielgerichtetes Handeln und aktives Problemlösen •  Erlernen des Selbstmanagement in 7 Schritten, P. wird zum eigenen Therapeuten: 1. Eingangsphase – Schaffung günstiger Arbeitsbedingungen 2. Aufbau von Änderungsmotivation und (vorläufige) Auswahl von Änderungsbereichen 3. Verhaltensanalyse: Problembeschreibung und Suche nach aufrechterhaltenden Bedingungen 4. Klären und Vereinbaren therapeutischer Ziele 5. Planung, Auswahl und Durchführung spezieller Methoden (als Mittel zum Ziel) 6. Evaluation der Fortschritte 7. Endphase - Erfolgsoptimierung und Abschluss der Beratung/Therapie  
  • Das Modell der Selbstregulation •  bildet wichtige theoretische Basis der von Kanfer entwickelten Selbstmanagement-Therapie •  Verhalten nicht nur durch externe Bedingungen (i. S. reiner Reiz-Reaktions- oder Reaktions-Konsequenz-Verknüpfung), sondern auch durch kognitive Prozesse (β-Variable) entsprechend eigener Ziele gesteuert Selbstbeobachtung •  Aufmerksamkeit wird gezielt auf das eigene Verhalten gelenkt  Selbstbewertung •  gezeigtes Verhalten wird mit bestimmten Standards verglichen  Selbstverstärkung •  positive oder negative Konsequenzen Selbstkontrolle •  Wahl bei konflikthaften Verhaltensalternativen ohne äußeren Druck  • Verzicht auf unmittelbaren positiven Verstärker, um langfristig positiven Effekt zu erzielen • ertragen einer aversiven Situation, um langfristig positiven Effekt zu erzielen (lernen)
  • Wendung gegen das Selbst •  Gegenstück Projektion •  ursprünglich nach außen gerichteter aggressiver Impuls wird gegen eigene Person gerichtet •  Stabilisation der interpersonellen Beziehung auf Kosten eines intrapsychischen Konfliktes  •  beteiligt bei der Über-Ich-Bildung, liegt Schuldgefühl zugrunde Sonderfall der Verschiebung?
  • Niveaus der strukturellen Integration nach OPD (Differenzierung Strukturniveau) Desintegration •  „Struktur-Pathologie“, gilt als schwere Störung •  Ergebnis einer Störung der bedeutenden Interaktion in früher sensorischen und Individuation •   mangelhafte Ich-Funktionen mit differenzierenden und integrativen Fähigkeiten •  Defizite der Selbst- und Beziehungsregulation •  wechselnde Selbst-Zuständen aufgrund nicht integrierter Selbst- und Objektanteile •  Bezug zur Realität labil, geringe Belastbarkeit •  Spaltungsabwehr bevorzugter Abwehrmechanismus (häufig Borderline PS)  Geringes (niederes) Strukturniveau •  Störungen aus der Schwellenphase der Autonomieentwicklung •  „Konflikt-Pathologie“, Ich-Funktionen einigermaßen intakt •  Selbst-Objekt-Repräsentanzen mäßig integriert •  Idealisierung bzw. Entwertung (steht zwischen Spaltung und Verdrängung) bev. AM •   Depressive und Selbstwert-Pathologie oder depressive Persönlichkeit Mäßiges (mittleres) Strukturniveau •  wird mit Abschluss Individuationsentwicklung überwunden, leichtere „Konflikt-Pathologien“ •  relative Reife des Ich, stabile Funktionsfähigkeit, gut integrierte Selbst-Objekt-Repräsentanzen •  bevorzugter Abwehrmechanismus = Verdrängungsabwehr (Reifere, „klassische“ Neurosen) Gutes (reifes bzw. hohes) Strukturniveau •   erreichbar wenn keine nachhaltigen Entwicklungsstörungen auftraten •  Bei späten Traumatisierungen/ Belastungen ebenfalls Störungen •   (Reaktive oder posttraumatische Störungen) Die Erfassung des Strukturniveaus einer Persönlichkeit lässt eine erweiterte Beschreibung psychischer Störungen zu, über die Konfliktpathologie - also die Unfähigkeit, unbewusste Konflikte adäquat lösen zu können - hinausgehend. Auf Kernberg geht die Unterscheidung in hohes, mittleres und niedriges Strukturniveau zurück, womit jeweils ein unterschiedlicher Entwicklungsstand bzw. Reifegrad der psychischen Funktionen und der Persönlichkeitsstruktur eines Menschen beschrieben wird
  • Wie unterscheiden sich Konflikt und strukturelle Störung? Konflikt: unbewusste maladaptive kognitiv-emotionale Schemata strukturelle Störung: grundlegende Störung der kognitiv-prozedural-emotionalen Verarbeitung
  • Verhältnis Konflikt und Struktur •  Konflikt ist an bestimmte Ich-Strukturelle-Vorraussetzungen geknüpft •  bei ich-strukturellen Störungen reichen geringe konfliktartige Belastungen um zum Störungsbild zu führen •  wie Bühne (Struktur) und Theaterstück (Konflikt)
  • Ängste Strukturniveau •  niederes Strukturniveau (Borderlineniveau): Verlassenheits- und Verfolgungsängste •  mittleres (narzisstische) Strukturniveau: Ängste, das Selbstobjekt und seine Bewunderung zu verlieren (Objektverlustängste) •  höheres (neurotischen) Strukturniveau: je nach Reifegrad Angst vor Liebesverlust, dann Angst vor Strafe und später Gewissensangst 
  • Abwehrmechanismen: projektive Identifizierung •  abgewehrte Selbstanteile werden in den anderen projiziert •  dieser wird durch manipulatives Verhalten dazu gebracht, den Projektionen gemäß zu empfinden und sich zu verhalten •   Versuch, dadurch Kontrolle über diese unerwünschten Anteile zu erlangen
  • Spezifische Abwehrmechanismen der Borderlinestörung Spaltung, projektive Identifizierung und primitive Verleugnung
  • Abwehrmechanismus Verleugnung •   Verleugnung unliebsamer Tatsachen oder Wahrnehmungen •   kommt häufig bei hysterischer Struktur oder frühen Störungen vor, kann aber auch als psychotische Verleugnung bei einer Psychose auftreten •    Unterstützung von Spaltungsvorgängen, z. B. wenn die Realität vergangener Impulsdurchbrüche einfach verneint wird  
  • Rationalisierung •   unerklärlichen oder anstößigen Gedanken, Gefühlen, Impulsen oder Handlungen werden logisch kohärente oder moralisch akzeptable Motive untergeschoben
  • spezifischen Abwehrmechanismen der Zwangsstörung. •  Ungeschehenmachen •  Reaktionsbildung •  Affektisolierung  •  Rationalisierung •  Intellektualisierung 
  • Abwehrmechanismus Ungeschehenmachen •  Bemühen mit Hilfe magisch anmutender Zwangsgedanken oder Zwangshandlungen so zu tun, als ob Gedanken, Worte oder Handlungen nicht geschehen wären
  • Abwehrmechanismus Intellektualisierung •  Überbetonung des Verstandesmäßigen bei einem Menschen •  konflikthafte Gefühle/ Phantasien werden in rationalen Bereich verlagert und auf Logik reduziert
  • spezifische Abwehrmechanismen der Depression Wendung gegen das Selbst, Introjektion und Ich-Einschränkung
  • psychodynamischen Erklärung psychischer Störungen: Begriff des Konfliktes Aktualkonflikt  •  dahinter verbirgt sich oft ein unbewusster Grundkonflikt •  aktualisiert dringende Trieb- und Bedürfnisregungen aus der Vergangenheit •   es stehen unauflösbar widerstreitende Bedürfnisse gegenüber •  OPD-2: Achse III, innere Konflikte Interpersonelle Konflikte •  z. B. Partnerschaftskonflikte •  können Aktualisierungen unbewusst wirkender Grundkonflikte sein, jedoch auch lediglich alltägliche, zwischenmenschliche Probleme zum Ausdruck bringen •   innere Spannung aufgrund ungelöster Konflikte kann zu psychosomatischer Symptombildung führen
  • psychoanalytischen Modellvorstellungen neurotischer Symptome Konfliktmodell •  klassische psychoanalytische Neurosenlehre, erklärt eher Entstehung reiferer Störungen •  weder Trieb noch Verdrängung symptombildend, erst wenn im Kampf miteinanderentsteht Symptom ⇒ Kompromissbildungsvorgänge  •  sowohl Ergebnis Verdrängung (stellt Wunsch gerade nicht dar) als auch Ergebnis des Triebwunsches (stellt Wunsch dar) •  psychoanalytische Behandlung versucht Bedeutung des Symptoms zu ermitteln, sei »Sprache«/ eine »Mitteilung« Defizitmodell •  im Rahmen neuerer psychoanalytischer Theorien, beschreibt Entstehung früher Störungen •  nimmt an, dass neurotische Störungen Folge eines erhaltenen Entwicklungsschadens sind •  direkte Folge dieses Entwicklungsschadens oder Ersatzbildung für solchen (wie eine Plombe kompensieren) Traumamodell oder Modell der erhaltenen traumatischen Schädigung •  frühe Störungen entstehen häufig als Folge früher kumulativer Traumata •  Symptome stellen intrusive Erinnerung an erlittenes Trauma dar (Flashbacks) oder sind ist eine Folge der traumabedingten Dissoziationen •  Dissoziationen sollen währenddessen und während späterer Erinnerung an diese vor der Erfahrung von Hilflosigkeit und Ausgeliefertsein und vor Überwältigung durch ausgelöste Affekte schützen sollen
  • Affektsomatisierung •    bedeutet die Möglichkeit der Wiederaktivierung von früh in der Entwicklung eines Menschen angelegten somatischen Reaktionsmustern (Affektkorrelate) durch das Auftreten einer psychischen unlösbaren Konfliktsituation •    beinhaltet, dass die auf Körperebene stattfindende Symptomatik ins Zentrum der Wahrnehmung des Betroffenen rückt ⇒Ablenkung vom Erleben intensiver Gemütsbewegungen •    außerordentliche Körper- oder Symptomorientierung stellt Abwehr des neurotischen Konflikterlebens dar •    Durch Affektsomatisierung tritt (vorübergehende) »Entlastung« ein •    zeigt sich z. B. im Vorliegen von psychovegetativen Symptomen als Affektkorrelaten Nicht-Wahrnehmen eines Konflikts in seiner eigentlichen Gestalt, sondern in Form körperlicher Beschwerden. Diese haben jedoch keine symbolische Beziehung zum Konflikt.
  • »primäre und sekundäre Krankheitsgewinn« der neurotischen Erkrankungen primär •   unbewusster Gewinn (Angstminderung und/oder partielle Triebbefriedigung) •    hängt eng mit der Entstehung des Symptoms zusammen, eigentliche Motivation einer Neurose •   Mechanismus intrapsychischer Spannungsverminderung und Konfliktvermeidung •   Symptom dient zur Kompromissbildung, ökonomische Form der Selbstheilung durch Entschärfung des intrapsychischen Konflikts   •   reguliert auch interpersonelle Beziehungen und damit verbundene Konflikte sekundär •    nachträglichen, eher objektiven, interpersonellen und psychosozialen Vorteile einer neurotischen Erkrankung (z. B. häufigeKrankschreibungen) •   soziale Gratifikationen, mit denen  Umwelt auf Symptom reagiert •   hängt eng mit Aufrechterhaltung zusammen
  • Zusammenhang zwischen Geschlecht und Häufigkeit psychischer Störungen Frauen •   häufiger Depressionen, Ängsten, Essstörungen, posttraumatischen Belastungsstörungen, Borderlinestörungen und funktionellen Störungen und unternehmen häufiger einen Suizidversuch Männern •   häufiger Suizid, Suchterkrankungen, Dissozialität, Störungen des Sozialverhaltens, Tic- und Entwicklungsstörungen
  • Einfluss soziodemographischer Merkmale auf die Häufigkeit psychischer Störungen - Familienstand und Schicht •    Familienstand hat großen Einfluss auf psychische Gesundheit •    Zusammenhang zwischen niedriger sozialer Schicht und erhöhtem Fallrisiko
  • Hypothesen zum Zusammenhang Schichtzugehörigkeit und psychische Störungen •    Stresshypothese: Belastungen aufgrund der Schichtzugehörigkeit Auslöser •    Trigger-Hypothese: sozialer Abstieg (z. B. durch Arbeitslosigkeit) Auslöser  •    Non-Starter-Hypothese: aufgrund Störung kein sozialer Aufstieg (versagen in Ausbildung und Beruf) •    Drifthypothese: sozialen Abstieg infolge psychischer Störung (Psychose -> arbeitslos und verarmen) 
  • Chaining •  operantes Verfahren, mit dem durch Verkettung einzelner Verhaltensteile ein komplexes Verhalten (z. B. sich anziehen) aufgebaut werden soll •  Verhaltenskette wird sukzessive durch weitere Glieder verlängert, nur letztes wird verstärkt •   Methode wird insbesondere bei retardierten oder autistischen Kindern angewandt
  • Paradigmen der psychoanalytischen Theorieentwicklung psychoanalytische Triebtheorie  •    äußere Reizen vor denen das Subjekt fliehen oder sich schützen kann •    innere Quellen (Triebe), die konstante Reizanflutung bewirken, denen der Organismus nicht ausweichen kann •    Entwicklung und Differenzierung der Persönlichkeit als Folge adäquater und als Verarbeitung phasenspezifisch notwendigen Verzichts auf Wunschbefriedigung  •    betrachtet Menschen unter Gesichtspunkt des Konfliktes zwischen Trieben und verinnerlichten Elterninstanzen Ich-Psychologie •    Schwerpunkt auf Beschreibung von reifen und defizitären Ich-Funktionen, ermöglicht modifizierte Behandlungstechnik bei frühen Störungen  •    befasst sich stärker mit Anpassungsleistungen des Menschen an Umwelt, postulieren »konfliktfreie Ich-Sphäre« Objektbeziehungspsychologie •    Internalisierung früher Beziehungserfahrungen und Vorstellung des Kindes über sich und Bezugspersonen zentral für spätere Beziehungsgestaltung/ Persönlichkeitsentwicklung   •   gehen von unauflöslicher Integration von Trieben und Objektbeziehungen aus •    Interpersonelle Objektbeziehungstheoretiker betonen reale Aspekte guten/ schlechten mütterlichen Verhaltens sowie den Einfluss früher befriedigender Beziehungen zwischen dem Kind und seiner Primärperson auf die Entwicklung des Aufbaus eines normalen/ pathologischen Selbst Selbstpsychologie •  Annahme, dass früheste Erfahrungen mit Bezugspersonen Grundlage für alle späteren bilden, alle psychischen Strukturen Niederschlag früherer Beziehungserfahrungen •  Konzeption eines von den Instanzen unabhängigen Selbst, kindliche Bedürfnisse der Selbstobjekte nach.. •  Spiegelung: Erfahrung einer einfühlsamen Reaktion des Objekts führt zur Entwicklung von Selbstwert, Selbstrespekt und Selbstbehauptung •  Idealisierung: Erfahrung einer beschützenden, Reaktion des Obj. führt zur Entwicklung der Fähigkeit der Selbstberuhigung  
  • Konditionierung höherer (zweiter) Ordnung •  erste Ordnung: neutraler Reiz wird mit unbedingten Reiz gepaart  •  zweiter Ordnung: weiterer neutraler wird mit bedingten Reiz gepaart-> löst ebenfalls bedingte Reaktion aus  • bedingter Reiz (CS) wird mit anderem neutralen Stimulus (NS) gepaart, um weitere Reaktion zu schaffen
  • Reaktionsgeneralisierung vs. Reizgeneraliserung •    Reizgeneraliserung: ähnliche Reizsituation löst dieselbe Reaktion aus  •    Reaktionsgeneralisierung: dieselbe Reaktion in unterschiedlichen Verhältnissen angewandt 
  • Merkmale pathologischer Kompromissbildung aus psychoanalytischer Sicht •    Zu große Restriktion der Befriedigung von Triebabkömmlingen •    Übermaß aus Angst oder depressiven Affekten •    zu starke Hemmung der Funktionsfähigkeit des Ich •    zu starke Tendenz zur Selbstverletzung oder -zerstörung •    zu starke Konflikte mit der Umwelt   
  • Verstärkerpläne •  Kontinuierliche Verstärkung: erfolgt nach jeder Reaktion, dadurch wird Verhalten besonders schnell aufgebaut, aber auch schnell wieder gelöscht •  Intermittierende Verstärkung: erfolgt NICHT nach jedem gezeigten Verhalten, sondern.. •  Quotenverstärkung: Konsequenz erfolgt entweder nach fester oder variabler Quote (jedes fünfte Mal wird verstärkt oder durchschnittlich jedes fünfte Mal) •  Intervallverstärkung: Konsequenz erfolgt nach festem oder variablen Zeitintervall (alle drei Stunden wird Verhalten verstärkt oder durchschnittlich alle drei Stunden) •   partielle Verstärkung: langsamer gelernt, dafür besonders löschungsresistent  
  • Epidemiologie von Persönlichkeitsstörungen •  Prävalenz aller Persönlichkeitsstörungen in der Allgemeinbevölkerung beträgt 10 % •  am häufigsten dependente, dissoziale, histrionische und Borderlinepersönlichkeitsstörung (Prävalenzraten von je ca. 5 %) •  je ca. 2 % bei paranoider und selbstunsicherer Persönlichkeitsstörung, Rest weniger als 1 % •  Borderlinepersönlichkeitsstörungen nehmen in den letzten Jahren an Häufigkeit zu •  Borderline, abhängige und selbstunsichere Persönlichkeitsstörungen  häufiger bei Frauen  •  Dissoziale und anankastische Persönlichkeitsstörungen häufiger bei Männern 
  • transaktionalen Stressmodell von Lazarus und Folkmann (1984) •    primären Bewertung: Gefahrenrelevanz der Situation wird eingeschätzt •    sekundären Bewertung: Möglichkeit zur Bewältigung des Stressors wird eingeschätzt 
  • Punktprävalenz •    Anteil der Erkrankten an der Gesamtpopulation an einem Stichtag •    Quotient zwischen der Anzahl der Krankheitsfälle und Gesamtzahl der Population
  • relatives und attributables Risiko für Erkrankungen  relatives Risiko •    Faktor der Erhöhung der Erkrankungswahrscheinlichkeit bei Exposition mit Risikofaktor •   Verhältnis des Risikos unter Exposition zu erkranken und des Riskos unter nicht Exposition zu Erkranken •    Quotient zweier Inzidenzen: Neuerkrankungsrate bei Exposition mit dem Risikofaktor geteilt durch die Neuerkrankungsrate bei fehlender Exposition ⇒ Unter Exposition ist es x-mal wahrscheinlicher zu erkranken wie ohne attributables Risiko •    Differenz zwischen dem Erkrankungsrisiko exponierter und demjenigen nichtexponierter Personen, also die Zunahme des Erkrankungsrisikos durch den Risikofaktor •    Multiplikation mit Anzahl der exponierten Personen ⇒ bevölkerungsbezogenes attributable Risiko (meist gemeint) •    Auskunft, welchen Anteil an der Gesamtheit der Krankheitsfälle der Risikofaktor erklärt
  • * 1 •     •     •     •     •     •     
  • Odds Ratios •    Quotenverhältnis, Chancenverhältnis, relative Chance •    Ungleich dem relativen Risiko nicht Wahrscheinlichkeit sondern Quotient aus Wahrscheinlichkeiten (Chance aus Gruppe mit Exposition geteilt durch Chance aus Gruppe ohne) •    kann nur positive Werte annehmen: > 1 erhöhte Chance bei Exposition mit Risikofaktor <1 verminderte Chance bei Exposition (Schutzfaktor) = 1 -> klinisch unbedeutsam   Unter Exponierten ist es x-mal so wahrscheinlich zu erkranken wie unter nicht-Exponierten
  • Sublimierungsfähigkeit •    Eigene Impulse auf kulturell verfeinerte Art und Weise zu befriedigen
  • Antizipationsfähigkeit •    Fähigkeit, die Folgen eigener Handlungen geistig vorwegzunehmen
  • Fähigkeit zur Realitätsprüfung •    Fähigkeit, zwischen Selbst und Objekt, innerer und äußerer Wahrnehmungzu unterscheiden     
  • Raven-Test •    sprachfreier, sprachunabhängiger Intelligenztest •    wird vorwiegend bei Patienten mit Störungen im sprachlichen Bereich angewendet
  • ICD-10 Mindestdauer einer paranoid-schizophrenen Episode in der meisten Zeit innerhalb von mindestens einem Monat
  • Konversionsstörung DSM-IV, ICD 10 F44 dissoziative Störung •    DSM-IV unter »somatoformen Störungen«, ICD 10 dissoziative Störung  ICD 10: teilweiser oder völligem Verlust der normalen Integration der Erinnerung an die Vergangenheit, des Identitätsbewusstseins, der Wahrnehmung unmittelbarer Empfindungen sowie der Kontrolle von Körperbewegungen •    Symptome werden nicht absichtlich erzeugt/ vorgetäuscht, nicht vollständig durch somatische Krankheit erklärbar, nur Störungen der körperlichen Funktionen, die normalerweise unter willentlicher Kontrolle stehen und Verlust der sinnlichen Wahrnehmung •    nicht auf Schmerzen oder Sexualitätsfunktionen beschränkt und nicht besser auf andere psychische Störungen zurückzuführen, Störungen mit komplexen körperlichen Empfindungen, die durch das vegetative Nervensystem vermittelt werden, sind unter Somatisierungsstörungen (F45.0) zu klassifizieren •   offenbar neurologische Symptome wie Taubheit, Blindheit, Lähmung, ungewollte Muskelkontraktionen oder Anfälle, ohne eine neurologische Ursache •    prädisponierend kann Schwäche bei Bewältigung von Konfliktsituationen sein, z. B. Folge einer Triangulierungsstörung   
  • Welche Wahrnehmungsstörungen gibt es? •    Akoasmen =  ungestaltete akustische Halluzinationen wie Lärm und Geräusche •     Illusionäre Verkennung = realer Sinnesreiz wird aufgrund erschwerter Wahrnehmungsbedingungen, Übermüdung oder affektiver Spannung kurz fehlinterpretiert •    Halluzinationen = Sinneseindrücke ohne realen physikalisch-physiologischen Reiz, Trugwahrnehmungen •    Zönästhetische Halluzinationen = Körperhalluzinationen •    Pseudohalluzinationen: Wahrnehmung ohne äußeren Reiz; Sinnestäuschung, die der Betroffene als Trugbild erkennen kann •    Gesteigerte Wahrnehmung: bei Depression, übermäßig empfindliche Reaktionen gegenüber Geräuschen und optischen Reizen •   Pareidolie: in etwas Vorhandenem wird noch etwas nicht Vorhandenes gesehen, z.B. Gesichter in Wolke