Betriebswirtschaft (BWL) (Fach) / Einführung in die Wirtschaftswissenschaften (Lektion)
In dieser Lektion befinden sich 28 Karteikarten
EBWL 1 Teil 1.
Diese Lektion wurde von Binnabik erstellt.
- Definition für Unternehmen (Betriebe) Unternehmen oder Betriebe sind in einem weiten Sinne als wirtschaftende Einheiten definiert
- Was ist Betriebswirtschaftslehre? Betriebswirtschaftslehre ist die Vernunftslehre der Unternehmensführung
- Wirtschaften rationales Disponieren über knappe Ressourcen zur Bedürfnisbefriedigung - oder zu gut deutsch: vernünftiges Haushalten mit begrenzt verfügbaren Hilfsquellen.
- vernünftig - Synonyme hierfür = rational = ökonomisch = wirtschaftlich = effizient
- Maximumsvariante Mit den gegebenen Mitteln die größtmögliche Wirkung erzielen.
- Minimumsvariante Die angestrebte Wirkung mit dem geringstmöglichen Mitteleinsatz erreichen.
- Ort und Platz des Wirtschaftlichkeitsprinzips Nur dort wo betriebliches Optimierungsbemühen im Sinne einer der beiden Ausprägungen des Wirtschaftlichkeitsprinzips (Maximums- oder Minimumsvariante) deutlich wird, wirkt betriebswirtschaftliches Erkenntnisinteresse.
- Ethik Das Wirtschaftlichkeitsprinzip ist nicht nur vernünftig, sondern auch ethisch geboten.
- Maximumsvariante mit absoluten Zielgrößen Gewinnmaximierung Nutzenmaximierung Vermögensmaximierung Einkommensmaximierung Umsatzmaximierung Absatzmaximierung
- Maximumsvariante mit relativen Zielgrößen Rentabilitätsmaximierung Marktanteilsmaximierung im Planungszeitraum
- Minimumsvariante heisst zumeist.. Kostenminimierung
- Gewinn ist der betriebswirtschaftliche Erfolg im betrachteten Planungszeitraum und kann als betriebsbedingte Steigerung des Reinvermögens betrachtet werden Erlös minus Kosten
- Nutzenmaximierung Präferenz ein und denselben Gewinn wird umso höher geschätzt, je früher er eintritt. Sofortiger Konsum stiftet der menschlichen Natur meist höheren Nutzen als zukünftiger.
- Prinzip der Kostenminimierung versus Gewinnziel Die Kostentheorie ist - obwohl sie die komplette Erlösseite vernachlässigt - mit dem Gewinnziel kompatibel, wenn eine Fragestellung mit fest gegebenen Erlösen vorliegt. Für die gegebene Produktionsaufgabe ist die kostenminimale Lösung dann zugleich gewinnmaximal.
- Rentabilität Gewinnfunktion G(x) und Kapitalbedarfsfunktion K(x) sind gegeben in Abhängigkeit von der Produktionsmenge x des vom Betrieb zu fertigenden Gutes. die Rentabilitätsfunktion lautet dann als Verhältnis von Gewinn zu Kapitaleinsatz in Abhängigkeit von der Produktionsmenge: R(x) := G(x)/K(x) - für ein relatives Rentabilitätsmaximum gilt: R'(x)= G'(x) . K(x) - K'(x) . G(x) / (K(x))^ 2 = 0 -> G'(x)/K'(x) = G(x)/K(x); Gemäß Kettenregel G'(x) / K'(x) = dG/dx . dx/dK = dG/dK
- Wirtschaftlichkeit oder Effizienz im Unterschied u Effektivität oder Wirksamkeit Wirtschaftlichkeit oder Effizienz bedeutet die Dinge richtig zu tun; Effektivität oder Wirksamkeit bedeutet die richtigen Dinge zu tun.
-
- Produktivität Verhältnis der mengenmäßigen Ausbringung zu einem mengenmäßigen Faktoreinsatz.
- Unternehmen nach Gutenberg Ein System von Produktionsfaktoren, welches auf den Prinzipien der Wirtschaftlichkeit, des finanziellen Gleichgewichts, der erwerbswirtschaftlichen Tätigkeit sowie der inneren und äußeren Autonomie beruht. Es handelt sich demgemäß um ein offenes, aber zugleich eigenständiges wirtschaftliches und soziales System, welches produktive Aufgaben übernimmt.
- Unternehmensgründung a) formal-juristische Sicht, als herkömmliche, engere Sichtweise, hier wird allein der förmliche Gründungsakt oder auch der finanzielle Akte der Bereitstellung von Eigenkapital gesehen. b) umfassendere Sichtweise: kreativer Vorgang, bei dem eine gegenüber ihrer Umwelt abgrenzbare eigene Institution "Unternehmen" gebildet wird, welcher in der Form vorher noch nicht vorhanden gewesen ist.
- Existenzgründung (ist nicht gleich Unternehmensgründung) Prozess, in dessen Verlauf eine natürlich Person berufliche Selbständigkeit erlangt. Charakteristischerweise bildet die Ausübung einer solchen Tätigkeit zugleich die finanziellen und wirtschaftliche Lebensgrundlage dieser Person, so dass man auch von einer wirtschaftlichen Selbständigkeit sprechen kann.
- Formen der Unternehmensgründung 1. Systemgestaltung bzw. Strukturexistenz - berücksichtigt wird das Ausmaß, mit welchem man bei der Gründung auf bereits bestehende betriebliche Strukturen zurückgreifen kann: a) Aufbaugründung: Unternehmensgründung weitgehend ohne Verwendung bereits vorhandener Unternehmensstrukturen - Neuerstellung wesentlicher Unternehmensbestandteile und dadurch erheblich Freiräume b) Übernahmegründung: Rückgriff auf eine bereits bestehende Wirtschaftseinheit. Es werden im Rahmen des Gründungsprozesses bereits vorhandene Strukturmerkmale verändert. Hier liegt ein geringeres Risiko und ein eingeschränkter Freiraum vor. 2. Dimension der Abhängigkeit von bereits bestehenden Unternehmen: a) Selbständige Gründung: Das neue Unternehmen ist rechtlich unabhängig von bereits existierenden Unternehmen und damit in jeder Hinsicht unabhängig b) Unselbständige Gründung: Die neue Wirtschaftseinheit ist entweder nur rechtliche, bsp. Tochtergesellschaft , oder rechtlich und wirtschaftlich von einem bestehenden Unternehmen abhängig. 2ter Schritt: Verbindung der Aspekte des Strukturbezugs sowie der Selbständigkeit: a) Selbständige Aufbaugründung: (= Unternehmensgründung im engeren Sinne) Fehlende Abhängigkeit und kein Bezug zu bestehenden Strukturen. Daher großes Entscheidungsfeld mit vielen alternativen Gestaltungsmöglichkeiten b) Selbständige Übernahmegründung: Bsp. - Übernahme eines bereits bestehenden Unternehmens durch aktive Teilhaberschaft an diesem, oder im Extremfall der Wechsel des Unternehmers als einzige wesentliche Änderung. Im Mittelpunkt steht also die Person des Unternehmers - hat im Gegensatz zu a) üblicherweise in den ersten Jahren eine geringere Wachstumsrate. c) Abhängige Aufbaugründung: Aufbau neuer, abgrenzbarer Produktionsstätten(Zweigbetriebe), oder auch die Gründung von Tochterunternehmen. Diese Variante wird gewählt, wenn ein Rückgriff auf bereits bestehende Strukturen entweder nicht sinnvoll oder mit zu hohen Kosten verbunden ist. d) Abhängige Übernahmegründung: Eingliederung einer bestehenden Wirtschaftseinheit in ein anderes Unternehmen.
- Rechtsform Die Wahl der Rechtsform ist eine konstitutive Entscheidung und zumind. kurzfristig nicht veränderbar.
- Rechtsformen eines Unternehmens a) Einzelunternehmen - natürlich Person ist Eigentümer b) Personengesellschaften - mehrere Personen (jur. oder natürl.) schließen sich zu einem gemeinsamen Zweck zusammen c) Kapitalgesellschaften - Körperschaft mit eigener juristischer Personalität
- Einzelunternehmen a) Einzelunternehmer als Kleingewerbetreibender b) Einzelunternehmer als Kaufmann c) Freier Beruf
- Personengesellschaften a) GbR b) OHG c) KG d) PartG e) Stille Gesellschaft
- Kapitalgesellschaften a) GmbH b) AG c) KGaA
- Phasen der Unternehmensgründung a) Vorgründungsphase: Der dem eigentlichen Gründungsakt vorgelagerte Zeitraum. b) Gründungsphase: Die tatsächliche förmliche Unternehmensgründung c) Frühentwicklungsphase: Stadium, welches sich direkt an die Gründungsphase anschließt d) Amortisationsphase: Zeitlicher Abschnitt, der mit dem Überschreiten der Gewinnschwelle beginnt und durch einen stetigen Ausbau des Produktions- und Vertriebssystems charakterisiert wird. e) Expansionsphase, Zeitraum: Zeit die sich an die Amortisationsphase anschliesst und das Ende des Prozesses einer Unternehmensgründung steht.
- Bedeutung der Unternehmensgründung für die wirtschaftliche Entwicklung 1. Innovationsbezogene Fähigkeiten -> Beitrag zum techn. und ökonomischen Fortschritt 2. Turbulenzen durch Eintritt in den bereits bestehenden Markt, was zu einer Verstärkung oder Erneuerung des Wettbewerbs führt 3. Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeiten in den jew. Produktionssegmenten - evtl. genieren hierdurch neue Produktnischen 4. Schaffung und Sicherung von Arbeitsplätzen