Rechtspsychoogie (Fach) / Kapitel 2 (Lektion)

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Erklärungsmodelle dissozialen Verhaltens

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  • Dissoziales Verhalten = Verhaltensweisen, die so ausgeprägt gegen soziale Normen verstoßen, dass sie als sozial schädlich bewertet werden
  • Zahlreiche Modelle, um dV zu klären o Soziologische Theorien: soziostrukturelle Merkmale/Prozesse o Psychologische Theorien: innerpsychologische Prozesseo Kriminologische Modelle: Erklärung von Kriminalitätsphänomenen
  • Kriterien zur Beurteilung von Theorien des dV (4) Logische Konsistenz & Widerspruchsfreiheit (Aussage der Theorie und Aussagen ergebener Ableitungen sind widerspruchsfrei) Semantische Einheitlichkeit bzw. Klarheit (inhaltliche Konsistenz der verwendeten ...
  • weitere wichtige Kriterien der Beurteilung von Modellen ... Beurteilung der Erklärungskraft einer Theorie dVs (inwieweit gelingt es ihr, (historische) Entwicklungstrends in der Prävalenz dVs, die typischen Geschlechts- und Alterseffekte oder gesicherte geographische ...
  • Soziologische & sozialstrukturelle Kriminalitätstheorien ... Anomietheorie  Techniken der Neutralisierung  Labeling Approach  Kontrolltheorie
  • Anomietheorie (4) Anomie (Emile Durkheim) = soziale Desorganisiertet im Zusammenhang mit der frühindustriellen Arbeitsteilung Verbrechen = normale Entscheidung, Faktor öffentlicher Gesundheit da erst die Normübertretung ...
  • sozialstrukturelle Elemente der Gesellschaft in die ... Kulturelle Struktur (normative Werte & Ziele) Soziale Struktur (soziale Beziehungen) Anomie entsteht, wenn kulturelle Ziele und sozialstrukturelle  Verteilungen zur Zielerreichung auseinanderklaffen ...
  • Kritik an der Anomietheorie von Merton (4) Rein deskriptiv Erlaubt keine Vorhersagen Definiert Bedingungen für Akzeptanz und Mittel nicht genau Zugänge zu illegitimen Mitteln sind in Gesellschaft unterschiedlich verteilt
  • Techniken der Neutralisierung Neutralisierungsthese von Sykes & Matza (1957): Delinquente Personen erleben nach Normbruch negative Affekte (“schlechtes Gewissen“) ➢Gesellschaftliche Normen wurden erlernt und internalisiert ...
  • 2 Arten, wann Neutralisierung erfolgt: auf dV folgend (Schutz vor Selbstvorwürfen) dV vorausgehen (normbruch wird erleichtert)
  • Techniken der Recht (8) Ablehnung der Verantwortung: Täter sieht sich als Opfer, Umstände sind schuld Verneinung des Unrechts: offensichtliche Schäden des dV werden verleugnet Abwertung des Opfers: Handlung aus eigenen Standpuntk ...
  • Kritik an Neutralisierungsansatz (3) Keine Aussage über Beschaffung der sozialen Interkation, damit Neutralisierungstechniken gelernt / verinnerlicht werden können Zusammenhang mit soziostrukturellen / psychologischen Merkmalen unklar ...
  • Ettiketierungsansatz –Labeling Approach (3) ist eine soziologische Denkrichtung, mit welcher abweichendes Verhalten dadurch erklärt wird, dass die Abweichung sozial zugeschrieben und nicht objektiv vorhanden sei. Der Etikettierungsansatz unterscheidet ...
  • Unterscheidung zwischen primärer und sekundärer ... Auf primärer Devianz folgen Sanktionen /Zurückweisungen durch die Umwelt (primäre Devianz kann unterschiedliche Ursachen haben, denen sich der Etikettierungsprozess kaum widmet) Diese Sanktionen (Etikettierungen) ...
  • Kritik am Labeling Approach (4) Unklar, welche sozialen, personalen oder situativen Bedingungen das Ausmaß der Etikettierung bestimmen  Präventive Ansatz gering (wird nicht gesagt, wie sich auf die Reaktionen auf den Normbruch ...
  • Kontrolltheorie: Anspruch, kriminelles Verhalten in ... Kriminelles Verhalten entsteht durch Eigeninteresse und dient der Bedürfnisbefriedigung Mensch handelt rational >seinen Handlungen gehen Kosten- Nutzen- Kalkulationen voraus:Verhalten = F(Belohnung ...
  • Kontrolltheorie: Selbstkontrolle als zentrales Merkmal ... wird Selbstkontrolle unzureichend ausgebildet, dominiert die Bewertung des kurzfristigen Nutzens über die Einschätzung der langfristigen Folgen >Kurzzeitfolgen werden hoch bewertet, Langzeitfolgen ...
  • Kritik / Bewertung Kontrolltheorie (3) Realisation dieser SK Prinzipien hängt mit Merkmalen der Familie (Größe der Familie, Alleinerziehende Familien, beide Elternteile berufstätig) und Merkmalen des Kindes (Alter, Geschlecht) zusammen ...
  • Psychologische Ansätze zur Aggression (6) Psychodynamisches Aggressionsmodell Frustration-Aggressions-Hypothese Behavioristische Lerntheorie Theorie sozialen Lernens Modell der sozialen Informationsverarbeitung Allgemeines Aggressionsmodell
  • Psychodynamisches Aggressionsmodel (5) Psyche als Energiesystem >Triebenergie >Zunahme der Triebenergie = Unlust / aversiver Zustand Verringerung / Abfuhr der Triebe = Lustgewinn Sexualtrieb (Eros: dient Fortpflanzung + Lebenserhalt) & Aggressions- oder ...
  • Kritik psychodynamisches Aggressionsmodell empirische Bestätigung mangelhaft Nachweis des karthesisches Effekts steht noch aus
  • Risikofaktoren: Familiäre Risiken (3) Treten im Jugendalter durch Konflikte, Gewalttätigkeiten und Aggressionen in der Familie, problematisches Modellverhalten der Eltern, problematische Erziehungsstile und –praktiken der Eltern auf Wechselwirkungen ...
  • Beispiel Familiäre Risiken dissoziale Eltern / Geschwister hochkonflikthafte Beziehung zwischen den Eltern inkonsistente Beaufsichtigung physische / emotionale Vernachlässigung sehr autoritärer Erziehungsstil + überharte ...
  • Risikofaktoren: Individuelle Risikofaktoren (3) Impulskontrolle, Planungsverhalten, Stimulationsbedürfnis, Labilität > schwieriges Temperament in ZSH mit Entwicklung von dV, Kinder schwer führbar, hohe Elternkompetenz erforderlich entscheidende ...
  • Gewalthaltige Medien (4) Methodisch bedingte Variabilität einzelner Befunde, aber: kurzfristiger Erhöhung aggr. Verhalten, weniger Hilfeverhalten Fördert aggressive Denk- und Verhaltensmuster bei Kindern und Jugendlichen: ...
  • Risikofaktoren: Peer Groups (3) in denen dissoziales Verhalten einen hohen Stellenwert hat und untereinander bekräftigt wird... Vermittlung von Argumentations- und Begründungs- mustern für den Einsatz von Aggression und Gewalt ...
  • Risikofaktoren: Nachbarschaft & Gemeinde Armut, Verwahrlosung, ethnische Heterogenität, Verfügbarkeit von Drogen, erhöhte Kriminalität wenig Freizeitangebote, unzureichende Beaufsichtigung
  • Protektive Faktoren – individuelle (u.a.): (6) Ausreichende soz. Kompetenz (v.a. Empathiefähigkeit) Ausreichende kognitive Kompetenzen zur Lösung von Alltagsproblemen Positive selbstbezogene Kognitionen & internale Kontrollüberzeugung Positive ...
  • Protektive Faktoren – soziale (u.a.): (4) -  Emotionale Bindung an eine zuverlässige Person (später auch: Partnerschaft)-  Ausreichende soz. Unter- stützung durch eine norm- konforme Person-  Autoritativer (warmherziger & bestimmter) Erziehungsstil- ...