Diagnostik (Fach) / Verhaltensbeobachtung (Lektion)
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Grundlagen der Verhaltensbeobachtung
Diese Lektion wurde von hubbeljubbel erstellt.
- Verhaltensbeobachtung vor allem, wenn -> für die Fragestellung kein standarisierter Test zur Verfügung steht -> eine Befragung des Kindes, Lehrers, Eltern nicht möglich oder nicht sinnvoll ist -> Informationen über das Verhalten des Kindes, in seiner natürlichen Umwelt benötogt werden -> Informationen über Interaktion benötigt werden
- Welche 2 Prozesse laufen bei der Verhaltensbeobachtung ab? 1.) Selektionsprozesse 2.) Inferenzprozesse
- Was sind Inferenzprozesse? Absichten/ Motive werden aus dem zu Beobachteten abgeleitet/ gedeutet Inferenzprozesse laufen im Alltag automatisch ab
- Nenne Beispiele für Inferenzprozesse im Alltag. Jemand kommt zu spät -> er ist unzuverlässig Jemand ist oft in der Bib -> er ist strebsam Jemand geht zum Fußball -> er ist Fußballfan
- Was sind Selektionsprozesse? eine Beobachtung ist immer eine Selektion aus dem potenziell Beobachtbaren Selektionsprozesse laufen im Alltag automatisch ab
- Was bedeutet Verhaltensbeobachtung als aktiver Konstruktionsprozess? Beobachtung führt nicht zu einer realitätsgetreuten Abbilodung der Wirklichkeit aktiver Prozess, der viele Inferenz-/ Selektionsprozesse beinhaltet Aufmerksamkeit wird auf einen Ausschnitt des prinzipiell Beobachtbaren gelegt -> Verhalten wird eine Bedeutung zugeschrieben
- Welche Formen der Verhaltensbeobachtung gibt es? Freie (offene) Beobachtung Systematische Verhaltensbeobachtung Beobachtung unter Laborbedingungen Beobachtungen im Feld
- Freie (offene) Beobachtung -> Bedingungen, unter denen Informationen gewonnen werden, sind nicht festgelegt
- Systematische Verhaltensbeobachtung -> zielt darauf ab, Inferenz- & Selektionsprozesse bei der Beobachtung zu kontrollieren -> weitgehend Kontrolle der Bedingungen
- Beobachtung unter Laborbedingungen -> Bedingungen werden kontrolliert bzw. vom Beobachter hergestellt
- Beobachtung im Feld -> Beobachtung in der natürlichen Umgebung
- Was sind Vorteile bei der Beobachtung im Feld und im Labor? Labor: Bedingungen, die das Verhalten beeinflussen, können untersucht werden Feld: Beobachtbares Verhalten ist i. d. R. repräsentativ für das Alltagsverhalten
- Was sind Nachteile für die Beobachtung im Feld und im Labor? Labor: Generalisierbarkeit der Beobachtung ist häufig unsicher Feld: Bedingungen, die das Verhalten beeinflussen, werden nicht einbezogen bzw. sind unbekannt
- Welche Formen der Beobachtung gibt es hinsichtlich der Teilnahme des Beobachters? Aktive Teilnahme Passive Teilnahme Nicht- teilnehmende Beobachtung
- Aktive Teilnahme Der Beobachter ist selbst ein Teilnehmer der sozialen Situation, in der er das Verhalten beobachtet Bsp. Lehrer beobachet den Schüler im Unterricht
- Passive Teilnahme Der Beobachter ist zwar anwesend, nimmt jedoch incht aktiv an der Interaktion teil und ist nicht in Handlungsabläufe einbezogen Bsp. Hospitation im Unterricht
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- Nicht- teilnehmende Beobachtung Der Beobachter registriert das Verhalten quasi von außen Bsp. Beobachtung einer Spielsituation durch einen Einwegspiegel
- Was gibt es für Vor- & Nachteile bei der Teilnahme des Beobachters in der Situation? Vorteil: komplexe Zusammenhänge können wahrgenommen werden Nachtei: Teilnahme beinflusst das Verhalten Teilnahme schränkt Wahrnehmungskapazität ein
- Offene Verhaltensbeobachtung Proband ist bewusst, dass er beobachtet wird Problem: Das Wissen beeinflusst das Verhalten Harthrone-Effekt Tendenz zur sozialen Erwünschtheit
- Verdeckte Verhaltensbeobachtung Proband ist nicht bewusst, dass er beobachtet wird
- Isomorphe Deskription - vollständige Erfassung des beobachtbaren Verhaltens Bsp. Videoaufzeichung
- Reduktive Deskription - Verhalten werden gezielt Informationen entnommen, die zur Beantwortung der Frage beitragen
- Welche Methoden gibt es zur Verhaltensregistrierung? Zeichensysteme (Merkmalsysteme) Kategoriensysteme Schätzskalen (Ratingskalen) -> Grad der Eigenschaft wird eingestuft
- Zeichensystem - Index System -> Liste von Verhaltensweisen, die kennzeichnend für das Merkmal sind
- Kategoriesysteme besteht aus disjunkten Klassen von Verhaltensweisen gesamtes Verhaltensspektrum wird in Kategorien eingeteilt
- Wie wird sichergestellt, dass verschiedene Beobachter die gleiche Verhaltensstichprobe beobachten? Beobachtungseinheit Verhaltensstrom wird segmentiert -> Ereignisstichproben - Verfahren -> Zeitstichproben - Verfahren
- Ereignisstichproben - Verfahren es wird registriert, wie häufig ein bestimmtes Verhalten auftritt eignet sich besonders zur Erfassung von selten auftretenden Verhaltensweisen
- Zeitstichproben - Verfahren gesamte Beobachtungszeit wird in kurze Zeitintervalle von wenigen Sekunden eingeteilt in jeder Zeiteinheit wird eine Kategorie des Kategoriesystems angekreuzt dadurch wird gewährleistet, dass die gleiche Verhaltensstichprobe erfasst wird
- Welche Fehler können bei der systematischen Verhaltensbeobachtung auftreten? zu feine Differenzierung der Verhaltenskategorien unscharfe Deffinition der Verhaltenskategorien Kategorien erfordern vom Beobachter weitgehende Schlussfolgerungen aud dem Verhalten Beeinflussung des Verhaltens durch den Beobachter
- Ratingskalen ? Auf einer Ratingskala wird nicht das Auftreten von Verhaltensweisen registriert; der Beobachter stuft vielmehr in, in welchem Grad eine Eigenschaft vorhanden ist.
- Was ist der Unterschied zwischen Bipolaren Ratingskalen und Unipolaren Ratingskalen ? Bipolaren Ratingskalen: Begriffe an den Endpunkten deffinieren einander wechselseitig Unipolare Ratingskalen: sinnvoll, wenn der Gegensatz eines Begriffs unklar ist oder die Beurteilung auf einer Dimension mit einem natürlichen Nullpunkt vorliegt
- Halo-Effekt (Hof-Effekt) Ein eindrucksmäßiges vorherrschendes Merkmal einer Person beeinflusst die vom Beobachter wahrgenommene Ausprägung anderer Merkmale/ Eigenschaften dieser Person.
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- Hochinferente Urteile vs. niedriginferente Urteile Hochinferente Urteile: Der Schüler zeigt wenig Interesse am Unterricht Der Schüler ist faul. Der Schüler ist in Mathematik begabt. Der Schüler ist aggressiv Niedriginferente Urteile: Der Schüler meldet sich selten im Unterricht. Der Schüler macht häufig seine Hausaufgaben nicht. Der Schüler benötigt bei neuen Rechenaufgaben keine Hilfe. Der Schüler streitet sich häufig mit Mitschülern.
- Implizite Persönlichkeitstheorien Implizite Persönlichkeitstheorien sind Alltagsvorstellungen darüber, welche Persönlichkeitsmerkmale & -eigenschaften zusammengehören. dienen im Alltag dazu, das Verhalten und Erleben anderer Menschen zu verstehen beinflussen die Beurteilung von Personen