Psychologie (Fach) / einzelne Begriffe (Lektion)

Vorderseite F 74 dissoziierte Intelligenz
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Die dissoziierte Intelligenz ist eine Sonderform der Minderbegabung. Unter Intelligenz versteht man die geistige Begabung und Beweglichkeit, die jedem Menschen eigen ist. Sie befähigt ihn, sich schnell in ungewohnten Situationen zurechtzufinden sowie Sinn- und Beziehungszusammenhänge zu erfassen.

Wie schwer eine Intelligenzstörung ist, wird anhand standardisierter Tests (wie der Hamburg-Wechsler-Intelligenztest, HAWIE) festgestellt. Aus dem Testergebnis wird zusammen mit dem Lebensalter der Intelligenzquotient (IQ) errechnet. Dabei ist in der jeweiligen Altersgruppe ein Wert von 100 als Durchschnitt anzusehen, Werte zwischen 70 und 120 gelten als normal. Höhere Werte stehen für höhere Intelligenz, niedrigere Werte für eine geminderte Intelligenz.

Der IQ-Wert allein reicht zur Beurteilung der Intelligenz eines Menschen nicht aus. Er stellt lediglich ein Hilfsmittel zur Abschätzung dar.

Durch zusätzliche Tests können die sozialen Fähigkeiten eines Menschen mit in die Bewertung einbezogen werden. Neben den erwähnten standardisierten Tests ist für die Einstufung einer Intelligenzminderung auch die Beurteilung durch einen psychiatrisch erfahrenen Arzt wichtig.

Durch unterschiedliche Schwerpunkte innerhalb der Intelligenztests lassen sich verschiedene Fähigkeiten wie Handlung und Sprache getrennt beurteilen. Bei einer dissoziierten Intelligenzstörung besteht ein deutlich unterschiedlicher Wert zwischen den sprachlichen Fertigkeiten und der Fähigkeit zur Abstraktion (Sprach-IQ) und den praktischen Begabungen wie Planung komplexer Handlungsschritte und Geschicklichkeit (Handlungs-IQ).

Die Betroffenen produzieren beispielsweise nur sehr einfache Sprache und Texte, können aber in Bezug auf ihre Handlungen und Erfolg im täglichen Leben weitgehend normal denken und planen.

In vielen Fällen bleibt die Ursache einer Minderbegabung unbekannt. Mögliche Faktoren sind:

  • Angeborene genetische Erkrankungen,
  • frühe Störungen der Embryonalentwicklung im Mutterleib,
  • schwere Krankheiten der Mutter während der Schwangerschaft,
  • Geburtskomplikationen,
  • psychiatrische Erkrankungen in der Kindheit,
  • körperliche Erkrankungen in der Kindheit sowie
  • mangelnde Förderung der geistigen Entwicklung eines Kindes.

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