Prüfungsfragen Bef.prüfg. HM (Fach) / 2) Pathologie (Lektion)

Vorderseite C 21) Klinik bei der peripheren Facialisparese?
Rückseite

Schädigung des N. facialis in seinem Verlauf vom Kerngebiet im Hirnstamm bis zur Verästelung im Bereich der Ohrspeicheldrüse.

Meist gesamte mimische Muskulatur der zugehörigen Gesichtshälfte gelähmt ð Stirnfalten fehlen, Nasolabialfalte verstrichen ist, Mundwinkel hängt und Mund kann nicht gespitzt werden. Fehlender Lidschluss ð Gefährdung für's Auge ð da nicht mehr ausreichend feucht gehalten werden kann ð Entzündung der Bindehaut.

Vergrößerung der Lidspalte auf der betroffenen Seite durch die Bildung eines Unterlidektropiums (Auswärtskehrung des Lides).

Durch die fehlende Aktivität der hebenden Stirnmuskeln auf der kranken Seite kann es zu einer Senkung der Augenbraue kommen.

Je nach Lokalisation der Schädigung in Bezug auf die abgehenden Äste des N. facialis sind Störungen der Geschmacksempfindung in den vorderen 2/3 der Zunge, Hörstörungen oder Störungen der Tränenproduktion möglich.

Da der N. facialis in seinem Verlauf im Fazialiskanal verschiedene Nervenäste abgibt, kann der Ort einer Läsion (= Verletzung, Störung) recht gut bestimmt werden. So treten zusätzlich folgende Symptome auf, je zentraler die Läsion lokalisiert ist:

Liegt die Läsion

o vor dem Abgang der Chorda tympani, ð seitengleiche Geschmacksstörung in den vorderen zwei Dritteln der Zunge und verminderten Speichelsekretion in Ruhe (Glandula sublingualis und Glandula submandibularis).

o vor dem Abgang des N. stapedius ð Geräuschempfindlichkeit (Hyperakusis) auf der kranken Seite (fehlender Stapediusreflex).

o vor dem Abgang des N. petrosus major ð Tränensekretion vermindert (Diagnose mit Schirmer-Test).

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