Physiologie (Fach) / Sinne und ZNS (Lektion)

Vorderseite Schneller und langsamer Schmerz
Rückseite

Schmerzweiterleitung//Nervenfasertypen und Schmerzqualität

Die Leitung von sensorischen Reizen erfolgt durch verschiedeneFasertypen. Reizung der Fasern vom Typ Aδ und vom Typ C führt zurWahrnehmung von Schmerzen, während Reizung von Fasern vom Typ als Berührung empfunden wird. Insbesondere die Fasern vom TypAδ und C münden oft auf dem gleichen Zielneuron. Trotzdem gibt esunterschiede in der Empfindung. Ganz genau ist noch nicht geklärt, wie diese unterschiedlichen Empfindungen zustandekommen. Fest steht: je nachFaserbeschaffenheit verändert sich die Weiterleitungsgeschwindigkeitund die Frequenz der durch einen Reiz ausgelösten Aktionspotentialsserie. Man vermutet, dass die Unterschiede in den Frequenzen eine Rolle spielt bei der Unterscheidung verschiedener Reiztypen durch das zentrale Nervensysten

Fasern vom C Typ -> unmyelinisiert, leiten langsam,Temperatur, dumpfem Schmerzund Juckreiz

Fasern vom Typ A ->myelinisiert ,schnell leitend +größerem Querschnitt ( α und β) :schwache Reize wie Berührung und Lage +sehr geringem Querschnitt (δ) -> stechender Schmerz

Reizt man Nervenfaserbündel an einem Ende, hängt dasSpannungsprofil am anderen Ende vom Fasertyp ab. Man kann manzeitlich deutlich zwischen dem schnellen, scharfen Schmerz der AδFasern (1. Schmerz) und dem später auftretendem, dumpfen undetwas länger dauernden Schmerz der Typ C Fasern unterscheiden (2.Schmerz). Die rezeptiven Felder der A Fasern sind zudem kleiner als die der C Fasern, welches eine bessere Lokalisation zulässt. Lidocain hemmt die Weiterleitung von Reizen in Fasern beiderNerventypen, allerdings auch die spannungsabhängigen Natriumkanäle des Herzens, weswegen es nur als Lokalanästhetikum in begrenzter Dosierung eingesetzt werden darf. Systemisch gegeben, löst es in für die Schmerzhemmung ausreichender Konzentrationschwere Herzrhythmusstörungen aus.

Fasern vom Typ Aα -> α-Motoneurone. hohe Weiterleitungsgeschwindigkeit durch besonders dicke Myelinschicht.

Da Lidocain schlecht durch das Myelin hindurchdiffundiert, tritt eine Wirkung vonLidocain auf motorische Fasern erst bei höherer Dosierung auf.Hierdurch kommt es zu einer gewissen Spezifizität der Hemmungschmerzleitender Bahnen bei der Lokalanästhesie.

Diese Karteikarte wurde von jaegerha erstellt.

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