Verhaltensökonomie (Fach) / Heft 5 (Lektion)
Marktanomalien:
= Marktentwicklungen die von neoK Erlaerungen abweichen- falsche, unvollständigen, verzögerten Bewertung von Infos => Kapitalmarktanomalien werden sichtbar- durch Verhalten begrenzt rationaler Marktteilnehmer - Beispiel: Bildung Spekulationsblasen = Kapitalmarktanomalie
empirische Kapitalmarktforschung:- bessere Datenverfügbarkeit, steigende Rechenleistung von PCs => bessere Forschung- immer mehr Forschungsarbeiten, die Marktverzerrungen identifizieren
1. historische Kapitalmarktanomalien- manche Kapitalmarktanomalien verschwinden nach Entdeckung & Ausnutzung durch Ms- Effekte zunehmen abgeschwaecht- langfristiges Wirken des Arbitrage-Mechanismus- heute untergeordnete Rolle
a) Kennzahlenanomalien
– Firmengröße– Buchwert/Marktwert
- neoK: Renditedifferenzen nach CAPM nur durch Risikounterschiede (Beta-Faktoren) - Praxis: Renditedifferenzen nicht vollständig auf Beta-Differenzen auch durch unterschiede in firmenspezifischen Kennzahlen sagt relative kuenftige Renditeentwicklung vorraus - Value-Effekt (Buchwert/Marktwert des Us) U mit niedrigen Kurs-/Buchwert bzw. Kurs-/Gewinnverhältnis => Überrenditen U mit hoher Dividendenrendite => Ueberrendite - Value-Strategie nach Benjamin Graham (1894–1976) Bewertung einer Aktie nach innerem Wert als Kurs-/Gewinnverhältnis oder KBV – Kurs- /Buchwertverhältnis oder KUV – Kurs-/Umsatzwert Value-Aktien: niedriges KGV und/oder hohe Dividendenrendite Growth-Aktien: hohes KGV, keine Dividenden- die meisten Ergebnisse dieser Analyse sind umstritten, genaue Zuordnung der Aktien oft nicht möglich
b) Kursreaktionsanomalien nach Bekanntgabe von Infos!= Effizienzmarkthypothese
– Gewinnankündigungsdrift verzögerte Preisanpassung != mittelstrenge Form Effizienzmarkthypothese Conservatism Bias: weitere Zugewinne bei positiven Meldungen weitere Verluste bei negativen Informationen => Überrendite durch Analyse offentlicher Infos möglich!– Änderung Dividendenpolitik – Aktienrückkauf– Aktiensplitt– IPO/Kapitalerhöhung– Merger/Acquisition– Bekanntgabe Insiderhandlel
c) Kalenderanomalien
– Januareffekt Zusammenhang mit Kleinfirmen-Effekt (niedrigere Marktkapitalisierung: höhere Rendite) 2 erste Wochen Januar: mögliche Überrendite bei kleinen Us Grund: Anleger verkaufen Aktien am Jahresende um Verluste steuerlich geltend zu machen Kaufen Aktien im Januar wieder– Wochenend-/Montagseffekt
2. persistente Kapitalmarktanomalien:- werden mit der Zeit sogar verstärkt - fortwährend zu beobachten- seit vielen Jahren nachweisbar
a) Autokorrelationsanomalien in der RenditeentwicklungVorhersagbarkeit zukünftiger Aktienkursentwicklungen anhand historischer Kursdaten?- Autokorrelation = zeitlich sequenzielle Abhängigkeit Korrelation eines Merkmals mit sich selbst zB: Arbeitslosenrate Gegebeispiel: Zufallszahlen beim Roulette- A. steht im Widerspruch zur RWT und folglich auch der Effizienzmarkthypothese
Momentum:- 1993 erstmals dokumentiert- kurzfristigen Entwicklung von Wertpapieren - gute Performance kurz- bis mittelfristig weiter gut (3 bis 12 Monate) schlechte Perfomance weiter schlecht- klarer Widerspruch zur Effizienzmarkthypothese Arbitrageure müssten die Fehlbewertung ausnutzen
Mean Reversion (kurz-/langfristig):- empirische Beobachtung: Aktienkurse kehren zu längerfristigen Mittelwerten zurück Mittelwert meist fundamentaler Wert - Forscher: langfristige Entwicklung aus vergangenen Entwicklung vorhersagbar! Verliererportfolios in 36 Monaten 25% bessere Rendite Übertreibungen in beide Richtungen (Winner-Loser-Effekt) kehren wieder zurück Grund: Verfügbarkeitsheuristik: zu pessimistisch/optimistisch bei Verlier/Gewinneraktien Dann: Mean Reversion- Schwache Form der Effizienzmarkthypothese stimmt also nicht!!!
b) Kursentwicklungsanomalien
Übervolatilität- nicht mit RWT vereinbar, zu starke Schwankungen- nicht mit Effizientmarkthypothese vereinbar, Arbitrage funktioniert nicht- Auswirkungen des Herdenverhaltens
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