Eignungsdiagnostik und Personalentwicklung (Fach) / Personalpsychologische Aufgaben (Lektion)
Basics:
- konkrete Bestimmung der beruflichen Leistung- häufigste Form: Einstufungsskalen + Rückmeldung („Feedback“)- Alternative: Ergebniskriterien (auch gerne überschätzte Alternative)
Beispiel Bäckerei:
Kriterien: - Zahl der verkauften Brötchen = Definzienz Problem Verkaufer überreden Kunden zu Brötchen, dadurch anderes unverkäuflich- Zahl der Kundenbeschwerden = Kontamination Kunden kaufen einfach woanders- Fehltage im letzten Jahr = wenig reliabel schwanken sehr stark, besondere Ereignisse
Probleme von Ergebniskriterien
1. mangelnde Reliabilität
2. Defizienz = Ergebniskriterium ist nur einen Ausschnitt dessen dar, was die berufliche Leistung ausmacht
3. Kontamination =Kriterium schließt sachfremde FaktorenZahl der Beschwerden ist abhängig von verfügbaren Alternativen
Definition Leistung:- Beiträge eines Subsystems zu einem übergeordneten System- Beruf: zu den Zielen der Organisation beitragen = Beitrag zum Erfolg des Unternehmens
Ebenen der Leistungsbeurteilung
1. „Day-to-Day“-Feedback
- zB Filialleiter erklärt Mitarbeiterin warum sie Ware falsch ausgezeichnet hat- Beurteilung != Feedback - Mitarbeiterin kann Feedback auch von Kunden oder aus der Aufgabe erhalten z.B. falsch gestapelte Ware fällt aus dem Regal
2. Regelbeurteilung
- kontinuierliche Beurteilung durch Vorgesetzte nicht immer möglich, kommunizierbar, gewollt => Regelbeurteilung - in gewissen Zeitabständen (z.B. jährlich) - Beurteilung seiner im vergangenen Zeitraum erbrachten Leistungen- kein reines Feedback, meist noch weitere Funktionen zB Motivation, administrative Vorgaben (Festlegung von leistungsabhängigen Lohnkomponenten) Potenzialbeurteilung
3. Potenzialbeurteilung
- zukunftsgerichtete Funktion (Leistungserwartungen)- oft implizit (Ausbilder sieht hohe Lernbereitschaft und erwartet dies weiterhin) - explizit: Leistungsbeurteilung ist mit Beförderung verbunden = Potenzialbeurteilung: inwiefern kann Mitarbeiter sich noch weiterentwickeln
Faktoren der Leistungsbeurteilung
1. Kernleistung (task performance)= Erledigung von Kernaufgaben 2. kontextuelle Leistung (contextual performancei)= spontane, nicht einforderbare Leistung - wird von Vorgesetzten nicht so gut wahrgenommen- zB Hilfsbereitschaft, Loyalität (organisational citizenship behavior)3. Kontraproduktivität = alle Verhaltensweisen gegen andere Mitarbeiter oder die Organisation i- zB Streit mit Kollegen, „Blaumachen“, Diebstahl
typische Charakteristika von Leistungsbeurteilungen
- individuelle Leistung wird bewertet (es gibt aber auch Teambeurteilungen)- standardisierte Einstufungsverfahren zB Fragebogen (es gibt aber auch freie Beurteilungen)- idR direkter Vorgesetzter (oder: Kollegen, unterstellte Mitarbeiter, Kunden oder die Person selbst)- in regelmäßigen Zeitabständen (üblich ist jährlich) (bei Potenzialbeurteilungen nicht der Fall)- wird im Mitarbeitergespräch zurückgemeldet und diskutiert- Ergebnisse werden in Personalakte festgehalten (nicht beim „Day-to-Day-Feedback“)
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