Eignungsdiagnostik und Personalentwicklung (Fach) / Personalpsychologische Aufgaben (Lektion)
1. biografiebezogene Informationen erheben2. Arbeitsprobe / Simulation erheben3. Konstrukte / latente Dimensionen erheben (Merkmale die auf Eigenschaften hinweisen)
=> durch verschiedene Methoden umgesetzbarwer teilweise sogar mit einer Methode mehr als eine Vorgehensweise zB Interview: Biographiebezogen, Persönlichkeit, Fragen mit "Arbeitsprobencharakter"
typische Personalauswahlverfahren:
1. Einstellungsgespräche geringe Vorhersagekraft2. strukturierte Interviews hohe Vorhersagekraft3. Persönlichkeitstests geringe Vorhersagekraft4. kognitive Fähigkeitstests („Intelligenztests“) hohe Vorhersagekraft5. Schulnoten mittlere Vorhersagekraft6. Referenzen mittlere Vorhersagekraft7. Arbeitsproben mittlere Vorhersagekraft8. Assessment-Center hohe Vorhersagekraft9. Probezeit hohe Vorhersagekraft
darüber Hinaus:
=> Integritätstests hohe Vorhersagekraft vielversprechende Alternative zu klassischen Persönlichkeitstests
Kombination verschiedener Methoden => inkrementelle Validität
A. klassischer Ablauf
100 Bewerber1. Vorauswahl: Analyse der Bewerbungsunterlagen15 BewerberVor-Orts-Auswahl: unstrukturiertes Vorstellungsgespräch1 Einstellung
B. Psychologische Eignungsdiagnostik ohne PC
100 Bewerber1. Vorauswahl: Analyse der Bewerbungsunterlagen30 Bewerber2. Vorauswahl: Telefoninterview8 BewerberVor-Orts-Auswahl: strukturiertes Vorstellungsgespräch / Assessment- Center 1 Einstellung
C. Psychologische Eignungsdiagnostik mit PC
100 Bewerber1. Vorauswahl: Online Bewerbungsformular80 Bewerber2. Vorauswahl: Webbasierter psychologischer Einstellungstest 8 BewerberVor-Orts-Auswahl: strukturiertes Vorstellungsgespräch / Assessment- Center 1 Einstellung
Ursachen der geringen Validität unstrukturierter Vorstellungsgespräche:
- viele irrelevante Informationen berücksichtigt- erster Eindruck bestimmt Gesprächsverlauf und Urteil - negative Infos werden grundsätzlich überbewertet können während Gespräch nicht ruhig und sachlich gegen positive abgewägt werden - Globalurteile: Halo-Effekt Gesamteindruck „färbt“ die Einzelurteile - emotionale Einflüsse zB Attraktivität und Ähnlichkeit - geringe Verarbeitungskapazität (Stress beim Interviewer) , unangemessenen Aufnahme der Informationen über irrelevante Aspekte
Ansatzpunkte für die Erhöhung der Validität von Vorstellungsgesprächen sind:
1. anforderungsbezogene Gestaltung- z.B. situative Fragen (kritische Situation geschildert, Verhalten erfragt)- z.B. Simulation einer Arbeitssituation- + Auswertungshilfen 2. (teil-)strukturierte Gesprächsführung- zB Verwendung von Skalen mit Verhaltensbeispielen
3. Beschränkung auf notwendige Aspekte- Alles, was anderweitig erfasst werden kann, sollte nicht im Gespräch abgefragt werden4. Informationssammlung und Entscheidung trennen- Einstellungsgespräch = Prozess mit zwei Phasen - Gespräch = reine Informationssammlung nur Notizen, einzelne Fragen einzeln Bewerten Gesamturteil möglichst lange gezielt zurückstellen- danach = Entscheidung
Typische Merkmale von Assessment-Centern:
- Gruppen von ca. 10 Teilnehmern- Führungskräfte als Beurteiler, - verschiedene Einzel- und Gruppenaufgaben z.T. mit Realitätsbezug, - Sozialverhalten von verstärktem Interesse, - Feedback-Gespräche- Sie können auch zur Personalentwicklung eingesetzt werden
Beispielhafte Einzelaufgaben - Postkorb-Übungen- Fallstudien - computergestützte Simulationen- Zweier-Aufgaben: Rollenspielen - Gruppenaufgaben: Gruppendiskussionen, Planspielen (Teamverhalten)
Typische Elemente einer Postkorb-Übung
Teilnehmer erhält:- Instruktion: Legt Rolle des Teilnehmers genau fest- Organigramm der Organisation- Terminkalender- typische Korrespondenz aus dem simulierten Bereich (Briefe, Protokolle, Telefonnotitzen)
Notizen anfertigen:
- Priorisierung von Problemen- Terminierung- Erkennen von Zusammenhängen- Treffen von Entscheidungen unter Zeitdruck- Delegationsbereitschaft
Fokus: Analytische Fähigkeiten & Entscheidungsfähigkeit
Auswertung: - Checkliste - Gespräch mit Beobachtern
Diese Karteikarte wurde von Aglae erstellt.
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