Produktionsmanagement (Fach) / 5. Integrative Ansätze (Lektion)
Retrogerade Terminierung (RT)
Zentrales Element: heuristisches Grobplanungsverfahren für die Termin- und Kapazitätsplanung sowie Auftragsfreigabe und –überwachung
Ausgangspunkt: Schwachstellen der klassischen PPS-Systeme
1. Terminierung der Aufträge auf Basis mittlerer Durchlaufzeiten
2. Zu hoher Detaillierungsgrad
3. Zentraler Planungs- und Steuerungsansatz
4. Unzureichende Rückkoppelungen
Zu 1. Grundlage bilden die reinen Bearbeitungszeiten
è Durchlaufzeiten sind Ergebnis der Planung
Zu 2. - Zeitliche Vergröberung
- kapazitative Vergröberung (gleichartige Maschinen, Arbeitsplätze, Maschinen und Arbeitsplatzfolgen werden zu Steuereinheiten zusammengefasst) - inhaltliche Vergröberung (mehrere Arbeitsschritte innerhalb einer Steuereinheit werden zu Arbeitsgängen zusammengefasst à Großarbeitspläne)
Zu 3. Partiell zentraler Planungs- und Steuerungsansatz Zentrale Grobplanung, Dezentrale Feinplanung und Planumsetzung sind verbunden un geben in dieser Reihenfolge Vorgaben und in umgekehrter Reihenfolge Rückmeldungen an den hierarchisch über- bzw. untergeordneten.
Zu 4. - rollierende Planung
- Planungsheuristik à Kapazitätsabgleich überflüssig Planungsstufen der Planungsheuristik:
1. isolierte Rückwärtsterminierung zur Initialisierung à nicht zulässiger Belegungsplan, da Kapazitätsrestriktionen unberücksichtigt
2. Vorwärtsterminierung Planung unter Berücksichtigung von Arbeitsgangprioritäten, verfügbarer Kapazität, sowie Vorrangbeziehungen so früh wie möglich à erster zulässiger Belegungsplan (geringe Stillstandzeiten, geringe Lieferterminüberschreitungen, aber auch hohe Zwischen- und Endlagerzeiten)
3. Partielle Rückwärtsterminierung à Entzerrung des Belegungsplans
à verbesserter Belegungsplan mit geringeren Zwischen- und Endlagerzeiten, aber höheren Stillstandzeiten
Diese Karteikarte wurde von florientes erstellt.