Unternehmensführung (Fach) / Verantwortungsbewusste UFÜ III (Lektion)

Vorderseite KE III Kapitel 6 P.85 Unternehmensethik und Unternehmensphilosophie
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„neues Unternehmertum“ (Ulrich)das weniger durch Gewinnorientierung, als vielmehr durch Sinnorientierunggeprägt ist und für das die Umsetzung von CSR entsprechend von großer Bedeutungsein dürfte. Zur graduellen Abstufung dieses „neuen Unternehmertums“ werden dabei zwei Konzepte unterschieden:

  • Das Konzept eines prinzipiengeleiteten Gewinnstrebens ist dadurch gekennzeichnet,dass der Unternehmensführung bestimmte ethische Prinzipien vorgegebensind, die im Zuge der „Gewinnmaximierung“ – die dann keine mehr ist –unbedingt einzuhalten sind. Das vielleicht bekannteste Beispiel hierfür ist die(selbstverpflichtende) Maxime des „cruelty free“, der gemäß The Body ShopTierversuche entsprechend den Vorgaben des Humane Cosmetics Standard innerhalbdes Unternehmens verbietet . In die gleicheRichtung weist beispielsweise auch die Vorgabe von BMW, wonach die Spitzengehälterkünftig nicht mehr stärker steigen dürfen als die Einkommen der Angestellten womit gleichsam dem (Gerechtigkeits-)Prinzipeiner maximalen CEO-worker-pay ratio gefolgt wird.
  • Das Konzept des Sozialunternehmertums verdankt seine Prominenz zum Teilsicherlich dem bangladeschischen Wirtschaftswissenschaftler Muhammad Yunusund dessen Grameen-Experiment , welches als Archetypdieses Unternehmenskonzepts gelten kann und für das sein Gründer im Jahre2006 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet wurde. Nach der allgemeinenDefinition von Yunus bezeichnet ein Sozialunternehmen „ein Unternehmen,das nicht der Gewinnmaximierung, sondern einer Sache dient unddas Potenzial hat, Veränderungen in der Welt herbeizuführen“. In Ergänzungdessen bestimmen Bornstein/Davis (2010, S. 1 und 5f.) soziales Unternehmertumals „a process by which citizen build or transform institutions to advance solutionsto social problems (...) in order to make life better for many”, wobei sieanfügen, dass solche Bestrebungen häufig „in response to problems created by thesuccesses of business“ entstehen. Im Spannungsfeld zwischen unternehmerischerSinn- und Gewinnorientierung versuchen Sozialunternehmen „to maximize thesocial impact (...) while maintaining a healty profit margin“. Dass diese Zielsetzung auch für (globale) Großunternehmen geltenund unter Wettbewerbsbedingungen gehalten werden kann, verdeutlicht Koch(2007), der unter anderem die Otto Gruppe, Ritter Sport, Henkel sowie den dmdrogeriemarkt unter dem Signum des Sozialunternehmens vorstellt

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