Klinische Psychologie Abschlussprüfung (Fach) / 11) Depressive Störungen (Lektion)

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Vorderseite Phänomenologie der Depression / Beschreibung der Symptomgruppen
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Depressionen sind psychische Störungen, bei denen die Niedergeschlagenheit, Verlust der Freude und Interesslosigkeit, Antriebslosigkeit, Interesseverlustund zahlreiche körperliche Beschwerden, Ängstlichkeit und erhöhter Ermüdbarkeit, wesentliche Merkmale sind.

Üblicherweise diagnostiziert man heute dann eine typische »depressiveEpisode« (ICD-10) oder eine »Major a Depression« (DSM-IV), wenn über einen Zeitraum von mindestens zwei Wochen fünf zentrale depressive Symptome gleichzeitig vorhanden sind und damit eine Änderung der vorher bestandenen Leistungsfähigkeit einhergeht.

Symptome der Depression gliedern sich in 5 Bereiche:

ΠEmotionale Symptome

extreme Traurigkeit, Niedergeschlagenheit, Angst, Wut, Nervosität, Hoffnungslosigkeit, Hilflosigkeit, fehlende Zuneigung für Freunde und Verwandte etc.

 Motivationale Symptome

Mangel an Antrieb, Unternehmungslust, Spontanität, Gefahr des Suizids: 7-15% Suizidrate bei depressiven Menschen; ca. 50% aller Selbstmörder sind depressiv.

Ž Verhaltenssymptome

Mangel an Produktivität, geringes Aktivitätsniveau, Langsamkeit, Zögerlichkeit, Schwunglosigkeit, langsame – leise – monotone Stimme, niedergeschlagene Augen, gebeugter Rücken, gesenkter Kopf etc.

 Kognitive Symptome

negatives Selbstbild (unattraktiv, abstoßend, unzulänglich), Schuldgefühle, Selbstkritik, internale Attribution von Misserfolgen, externale Atttribution von Erfolgen, negative Sicht der Zukunft („nichts wird je besser“), suizidales Denken, schlechtes Gedächtnis, leichte Ablenkbarkeit, Konzentrationsprobleme etc.

 Somatische Symptome

Kopfschmerzen, Verstopfung, Benommenheit, Appetit- und Schlafstörungen etc.

ð Frauen sind doppelt so häufig wie Männer betroffen.

ð Weltweite Lebenszeitprävalenz: 17% (steigende Raten)

ð Beginn der Störung in jedem Alter; Durchschnittsalter bei Beginn der Störung sinkt.

ð Erhöhtes Risiko nach einer depressiven Phase

ð Häufigste affektive Störung: unipolare Depression bzw. depressive Störung (Betroffene leiden nur an Depression) im Ggs. zu bipolaren oder manisch-depressiven Störungen, bei der sich manische und depressive Phasen abwechseln.

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