Dekubitusprophylaxe und Therapie (Fach) / Dekubitusprophylaxe (Lektion)

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Welche Zeitspanne oderwelcher Zeitraum ist die kritische Isch¨amiezeit als Grundlage f ¨ur die Entstehung eines Dekubitus?

Diese Lektion wurde von Julie50 erstellt.

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  • Welche Zeitspanne oder welcher Zeitraum ist die kritische Ischämiezeit als Grundlage für die Entstehung eines Dekubitus? 30 -240 Minuten
  • Nennen Sie bitte die Prädilektionsstellen für ein Dekubitalgeschwür bei Rückenlage des Patienten. (Wo sind Ihre Auflageflächen in Rückenlage auf hartem Untergrund Hinterkopf, Schulterblätter, Dornfortsätze der Wirbelsäüle, Ellenbogen, Steißbein, Ferse, Zehenspitzen   In Seitenlage: Ohrmuschel, Schultergelenk, Beckenkamm, Großer Rollhügel(trochanter major) Knieaußenseite, Außenknöchel
  • Nennen Sie eine Skala, die sich zur Einschätzung des Dekubitusrisikos eignet Die Norton-Skala.... umfasst  5 Kriterien körperlicher Zustand, geistiger Zustand, Aktivität (Ausmaß der physischen Aktivität), Mobilität (Fähigkeit, die Position zu wechseln und zu halten) und Inkontinenz. Zu jedem dieser Merkmale sind mitwachsendem Schweregrad 1 bis 4 Bewertungspunkte zu vergeben. Bei einer Gesamtsumme< 14 Punkte besteht ein Dekubitusrisiko. Bei der Braden Skala werden einerseits die sensorische Möglichkeiten des Patienten,seine Aktivität und Mobilität, der Ernährungszustand und das Hautbild sowie seine Kontinenz bewertet, andererseits auch die Reibung und die Scherkräftedurch die Lagerung. Sie wird zur Einschätzung des Risikos älterer Patienten empfohlen
  • Schweregrade nach EPUAP1/NPUAP2 Gemäß den Symptomen unterscheidet man vier Schweregrade / Stufen / Kategoriendes Dekubitus nach EPUAP1/NPUAP2 und drei Stadien nach Seiler:EPUAP/NPUAP: Schweregrade / Stufen / Kategorien:1) Umschriebene, nicht wegdrückbare Rötung bei intakter Haut.2) Hautdefekt mit Blasenbildung, heftige Schmerzen.3) tiefer Hautdefekt bis zur Fascie.4) tiefer Hautdefekt mit Knochenbeteiligung.Seiler: Stadien:A) Wunder sauber, Granulationsgewebe, keine Nekrosen.B) Wunde schmierig belegt, Restnekrosen, keine Infektion des umliegendenGewebes.C) Wunde wie Stadium B mit lokaler oder Allgemeininfektion.1European Pressure Ulcer Advisory Panel2National Pressure Ulcer Advisory Panel
  • Diagnose Zur Diagnostik erfolgt die Anamnese und Inspektion des Patienten gemäß der  Norton/Braden Skala unterstützt durch mikrobiologische Diagnostik und ggf. Fisteldarstellungund Nativröntgen zum Ausschluss einer Osteomyelitis.
  • Therapie Die Therapie erfolgt situationsgerecht unter konsequenter Druckentlastung, dazu zählen Wundreinigung, Entfernung nekrotischen Gewebes, systemische Infektionsbekämpfung, Anregung der Granulation, Förderung der Epithelisierung. EinDekubitus der Kategorie 3 – 4 kann in der Regenerationsphase bei sauberenWundverhältnissen plastisch-chirurgisch versorgt werden.Beipiel für eine phasenadaptierte DekubitustherapieStufe/Grad/Kategorie 1: Polyurethanfilmverband oder dünner Hydrokolloidverband zum Schutz vor Scher- und Reibkräften.Stufe/Grad/Kategorie 2: Chirurgische oder autolytische Wundreinigung, Hydrokolloide,Polyurethanschaumverbände,beiInfektion silberhaltigeWundauflagen.Stufe/Grad/Kategorie 3 – 4: Wundreinigung und Lokaltherapie wie Grad 2, tiefer Ulcera mit Alginaten oder Hydrofasern austamponieren, ggf. plastisch-chirurgische Versorgung KausaltherapieAusgleich von Ernährungsdefiziten, Therapie einer Anämie, einer kardiovaskulären Insuffizienz, Diabetes-Einstellung.Symptomatische Therapieggf. Schmerztherapie.
  • Dekubitusprophylaxe Eine Dekubitusprophylaxe erfolgt, wenn möglich, ¨uber eine Mobilisation des Patienten(aktive und passive Bewegungsübungen, Bewegen im Bett, Sitzen im Stuhl,Aufstehen, Gehhilfen).Bei Immobilität durch Hautpflege, Vermeiden von Hautdurchfeuchtung und über eine hyperkalorische, eiweißreiche, vitaminhaltige Ernährung und ausreichende Fl üssigkeitszufuhr.Auf turnusmäßiges, patientenadaptiertes Umlagern ist zu achten. Zu den präventiven Maßnahmen bei der Lagerung zählen die Rückenlage-Schräglage, 30°/135°-Bauchlage, Hohl-Lagerung, V-Lagerung, Fersenfreilagerung und Wattepolsterung von Auflageflächen. Das Umlagern kann zusätzlich durch Maßnahmen der Mikrolagerung(Kinästhetik) unterstützt werden.Zusätzlich wird eine Druckentlastung durch spezielle Schaumstoffmatratzen, Superweichmatratzenoder ein Mikrostimulationssystem empfohlen.Nur bei sehr hohem Dekubitusrisiko oder zur Therapie werden maschinelle Druckentlastungssysteme eingesetzt. Nachteile der Weichlagerung sind eine Verminderung der Eigenwahrnehmung verbunden mit einer Beeinträchtigung von Feinmotorikund Gleichgewicht, die eine spätere Mobilisierung des Patienten erschweren.