gerontologie (Fach) / Psychiatrie (Lektion)

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Klausur Übungsfragen

Diese Lektion wurde von Annkathete erstellt.

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  • 01.01 Begriffserläuterung: Symptome / Syndrom / Krankheitsbild Begriffserläuterung: Symptome = Anzeichen die auf Krankheiten hinweisen können - Beschwerden: Vom Patienten bemerkte Symptome. Bsp.:Ängste, Schmerzen, Müdigkeit - Befunde: Vom Untersuchenden festgestellte Symptome, auch Ergebnisse apparativer Untersuchungen. Bsp.:Hautrötung, aggressives Verhalten, Sprachverarmung Großer Überschneidungsbereich zwischen beiden. Syndrom Gemeinsames Auftreten bestimmter Symptome                                             Bsp.: Depressives Syndrom: hier treten häufig gemeinsam die Symptome Interessenverlust, Antriebsmangel u. depressive Verstimmung auf.  Krankheitsbild Zuordnung von Syndromen vor Entstehungshintergrund mit gesamter Krankengeschichte. Depressives Syndrom lässt sich meistens der Krankheit Depression zuordnen. Depressive Syndrome aber auch bei Schizophrenie, Angststörungen, aber auch bei organischen Erkrankungen wie Schlaganfällen oder Parkinsonerkrankung.
  • 02.01 Was ist die ICD? ICD = International Classification of DiseasesKlassifikation der WHO für alle anerkannten Krankheiten aus allen medizinischen Fachrichtungen gesamte Medizin.                                                                     Jeder medizinischen Fachrichtungen ist ein eigenes Kapitel zugeordnet.                         Psychiatrie im Kapitel V (F)                                                                                                 Seit 1993 10. Version (ICD 10)
  • 01.02. Erläutere kurz das Vorgehen der Diagnoseerstellung Praktisches Vorgehen bei der Diagnosestellung: - Untersucher befragt den Patienten nach seinen Beschwerden                                 - Erhebt einen körperlichen und einen psychiatrischen Befund                                               - Ggf. weitere apparative Befunde.                                                                                 - Ergebnisse werden zu einem Syndrom geordnet                                                                 - Ergebnisse unter Berücksichtigung weiterer Hintergrundinformationen zu einer Diagnose geführt.
  • 02.02. Nenne die 10 großen Krankheitsgruppen nach ICD 10 in der Psychiatrie! F0 Organische Störungen (z.B. Demenzen, Delir) F1 Abhängigkeitserkrankungen F2 Schizophrenien F3 affektive Störungen F4 neurotische Störungen F5 Verhaltensauffälligkeiten mit körperlichen Faktoren F6 Persönlichkeitsstörungen F7 Intelligenzminderung F8 Entwicklungsstörungen F9 Störungen der Kinder- und Jungendpsychiatrie
  • 03.01 Welche Störungen sind Hauptsymptome des Demenzsyndroms? Welche Störungen sind Hauptsymptome des Demenzsyndroms? Störungen des Gedächnisses (Erinnern, Lernen, Erkennen, Orientieren) Störungen des Denkvermögens (Planen, Urteilen, Assoziieren, Rechnen, Lesen) Störungen der emotionalen Kontrolle (Affekte, Sozialverhalten, Persönlichkeit, Motivation)
  • 03.02. Welches Schweregradkriterium muss für die Demenzdiagnose erfüllt sein? Welches Schweregradkriterium für die Störungen bei einer Demenz muss für die Diagnose erfüllt sein? Die Störungen (Gedächtnis, Denkvermögen, emotionale Kontrolle) müssen schwerwiegend genug sein, um eine wesentliche Beeinträchtigung der Aktivitäten des täglichen Lebens zu bewirken.
  • 03.03. Welches sind, abgesehen von einer Demenz, die häufigsten Ursachen für eine zeitweilige Störung der geistigen Leistungsfähigkeit ? Welches sind, abgesehen von einer Demenz, die häufigsten Ursachen für eine zeitweilige Störung der geistigen Leistungsfähigkeit ? Suchtmittelgebrauch, Depression, schwere Schlafstörungen (z.B. Schlafanoe-Syndrom)
  • 03.04. Nenne das typische Erkrankungsalter für Demenzen! Typischerweise treten Demenzen nach dem 65. Lebensjahr auf. Gelegnetliches Auftreten schon zwischen dem 50. u. 65. Lbsj. = präsenlile Demenzen
  • 03.05. Wie viele hochbetagte Menschen sind von einer Demenz betroffen? Wie viele Hochbetagte Menschen sind von einer Demenz betroffen? Über 30 % der über 85jährigen sind von Demenz betroffen.
  • 03.06. Nenne die vier häufigsten Formen von Demenz Erkrankungen! Nenne die vier häufigsten Formen von Demenz Erkrankungen! Alzheimer-Demenz vaskuläre Demenz fronto-temporale Demenz Levy-Körperchen Demenz
  • 03.07. Welche Symptome charakterisieren die Alzheimer Demenz? In der Regel sind Alle kognitiven Bereiche gleichermaßen betroffen: Amnesie Aphasie Apraxie Agnosie Allmählicher Beginn, gleichmäßiges Voranschreiten der Erkrankung In der Regel keine ziwschenzeitliche Besserung
  • 03.08 Welche typischen Beschwerden kennzeichnen die vaskuläre Demenz? Welche typischen Beschwerden kennzeichnen die vaskuläre Demenz? Häufig schlagartiger Beginn Weiterer Verlauf stufenförmig Am Anfang sind oftmals nur betimmte kognitive Domänen betroffen Andere Bereiche vergleichsweise intakt Kognitive Geschwindigkeit fast immer reduziert
  • 03.09 Was charakterisiert die fronto-temporalen Demenzen? Was charakterisiert die fronto-temporalen Demenzen? Schädigungen im Bereich Frontal- und Temporallappen Beginn meist schon zwischen den 50. u. 60. Lebensjahr Schleichender Beginn Gleichmäßige Progredienz Typisch für den Beginn frontotemporaler Demenzen: - Sprachstörungen - Persönlichkeitsveränderungen - Störungen im Sozialverhalten oder bei den Emotionen
  • 03.11. Welches Wissen ist wichtig zur Abgrenzung Depressionen / Demenzen? Abgrenzung Depressionen / Demenzen Insbesondere im Alter und im Anfangsstadium von Beschwerden: Überschneidung depressive und dementielle Syndrome möglich. - Emotionale Störungen, Beeinträchtigung soziales Verhalten: Schuldgefühle, Hoffnungslosigkeit, Unruhezustände, Schlafstörungen, Antriebsstörungen, Interesselosigkeit, sozialer Rückzug, Suizidalität. - „Demenztypische“ Beschwerden : Orientierungsstörungen, Vergesslichkeit und Konzentrationsstörungen .....können bei beiden Erkrankungen auftreten. Die richtige Diagnose lässt sich häufig nur im weiteren Verlauf stellen. Unterscheidung ist bedeutsam, denn: Depressionen: Sind gut therapierbar. Demenzerkrankungen: In der Regel stehen nur Palliativtherapien zur Verfügung.
  • 03.10 Was charakterisiert Lewy-Körperchen Demenzen Was charakterisiert Lewy-Körperchen Demenzen? typisches Syndrom mit: fluktuierenden Verwirrtheitszustände, parkinsonähnlichen Bewegungsstörungen, optischen Halluzinationen. Werden, in Verkennung des Zustands als ein Delir, hochdosierte Neuroleptika gegeben, werden diese typischerweise sehr schlecht vertragen.
  • 03.12 Nenne die zwei Stufen der Demenzdiagnostik! Stufe I: Feststellung des Demenzsyndroms: - Anamnese - psychosoziale Untersuchung - neuropsychologische Untersuchung Stufe II: Zuordnung zu einem Krankheitsbild durch weitergehende Diagnostik : - Apparative Diagnostik - neuropsychologische Untersuchung - 
  • 03.13 Gibt es Medikamente, die die kognitiven Störungen bei Demenzpatienten beeinflussen können? Gibt es Medikamente, die die kognitiven Störungen bei Demenzpatienten beeinflussen können? Nur für Acetylcholinesterasehemmer; (Donepecil, Galantamin, Rivastigmin)                   und Memantine gibt es einen Wirkungsnachweis. Ginkobiloba und Vitamin E können evtl. hilfreich sein. Trotzdem sind über 50 Substanzen mit dieser Indikation in Apotheken erhältlich, jeddoch ohne jeden Wirkungsnachweis. 
  • 04.01 Nenne die Symptome für die Abhängigkeitserkrankung! Kennzeichen der Abhängigkeitserkrankung Kontrollverlust, Toleranzentwicklung, Dosissteigerung, Entzugserscheinungen Vernachlässigung sozialer und beruflicher Beziehungen Fortsetzung Kosum trotz schädlicher Folgen (wirtschaftlich, beruflich, sozial)
  • 04.02. Was kennzeichnet den Alkoholmissbrauch in Abgrenzung zur Alkoholabhängigkeit? Alkoholmissbrauch Schädlicher Konsum von Alkohol,  aber: Kein Kontrollverlust, keine Toleranzentwicklung, kein Entzugssyndrom. Konsum hat negative soziale und gesundheitliche Folgen, wird aber fortgesetzte. Konsum wird häufig von Sozialpartnern kritisiert.
  • 05.01. Drei Kernsymptome des Depressiven Syndroms Drei Kernsymptome des Depressiven Syndroms: Gedrückte Stimmung, Interessenverlust, Antriebsmangel
  • 05.02 Nenne mindestens drei weitere psychische Symptome des depressiven Syndroms! Gedächtnisstörungen, Konzentrationsstörungen, Entschlussunfähigkeit, Schuldgefühle, Verlust an Selbstwertgefühl, Suizidgedanken, Denkhemmung
  • 05.03. Nennen die zwei häufigsten und vier weitere körperliche Beschwerden der Depression! Schlafstörungen, Appetitlosigkeit Verdauungsstörungen, Schmerzen, Kraftlosigkeit, Libidoverlust
  • 05.04. Elemente der Depressionsbehandlung! Psychoedukation, Psychotherapie (Einzel-, Familien-' Gruppentherapie) Medikamentöse Therapie (Antidepressiva, Sedativa, Neuroleptika) Ergotherapie, Physiotherapie, Musiktherapie, Kunsttherapie
  • 05.05. Ursachen von Depressionen: Erkläre das Vulnerabilität-Stress-Modell! Vulnerabilität-Stress-Modell 1) Patienten bringen Disposition für depressive Erkrankung mit: - Physiologische Disposition, evtl. genetisch bedingt (Neurotransmitter,Stresshomone) - Persönlichkeit (Klima der Herkunftsfamilie, Leistungsorientierung, "erlernte Hilflosigkeit") 2) Ein Stressor kommt hinzu: - z.B. Beziehungsverlust, Arbeitslosigkeit, chronische Überlastung Anteil derjeweiligen Ursachen je nach Einzelfall variabel...
  • 05.06. Warum werden Depressionen im Alter häufig übersehen? Warum werden Depressionen im Alter häufig übersehen? - somatischer Beschwerdekomplex häufig deutlich ausgeprägt - somatische Erkrankungen daher oftmals als ursächlich für Beschwerdebild angesehen - Demenzerkrankungen werden als ursächlich für das Beschwerdebild angsehen (Pseudodemenz) - Verlusterlebnisse, welche im Alter häufiger auftreten, werden als ursächlich angesehen - Altersbilder: fatalistische Einstellung (im Alter ist sowieso alles egal) Alter, Traurigkeit und Einsamkeit gehören zusammen Fatal: Depressionen sind in der Regel sehr gut behandelbare Erkrankungen (im Gegensatz z.B. zu den Demenzerkrankungen)
  • 05.07. Anpassungsstörung Anpassungsstörung: - In der Regel depressive, psychische Reaktionen auf schwerwiegende, unangenehme Lebensumstände - Auslösende Ereignisse gehören jedoch zum normalen Erlebnisbereich des Menschen innerhalb seines Kulturkreises - Ereignisse wie bspw. Arbeitslosigkeit, Beziehungsverlust, lebensverändernde Krankheit - Auslösende Ereignisse führen nur bei einem Teil der Menschen zu seelischen Reaktionen  - Reaktion auf die Ereignisse unterschiedlich, je nach persöhnlicher Disposition u. sozialer Bewältigungsmöglichkeit - Anpassungsstörung länger als zwei Jahre = depressive Erkrankung
  • 05.08. Belastungsstörung Belastungsstörung: - Vorliegen von Traumata welche das "allgemein Zumutbare" des menschlichen Erlebens übersteigen - Bsp. für Ereignisse: Kriegshandlungen, Naturkatastrophen, schwerwiegende körperliche Bedrohung, sexueller Missbrauch, Geißelnahme - Psychische Reaktionen auf solche Ereignisse bei einem Großteil der Menschen - Abklingen der Belastungsreaktionen meist innerhalb der ersten 24 Stunden - Beschwerdebilder können jedoch auch über Jahre oder lebenslang aufrecht erhalten werden (insbesondere bei Dauertraumatisierten)