Differentielle Psychologie & Persönlichkeitspsychologie (Fach) / Einführung & zentrale Begriffe (Lektion)
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Einführung
Diese Lektion wurde von lalilu erstellt.
- Indikator interindividueller Differenzen Individuelle Ausprägungsgrade zeigen häufig eine Normalverteilung →Gauß'sche Normalverteilung: Annahme: Verteilungen entstehen, wenn Vielzahl von Faktoren in zufälliger Kombination zusammen wirken (Zusammenwirken von wenigen Faktoren oder Zufälligkeit der Kombination nicht gewährleistet, dann Abweichungen von Normalverteilungen)
- Wodurch ist die Gaussche Normalverteilung gekennzeichnet? Wahrscheinlichkeitstheoretische Zufallsannahme Mittelwert und Median sind identisch Spezialfall: Standardnormalverteilung...
- Wie können L-Verteilungen entstehen? Beispiel für eine L-Verteilung? Bsp: meisten Arbeitnehmer sind pünktlich, immer weniger Personen zeigen zunehmend längere Verspätungen → freie zufällige Kombination der Faktoren eingeschränkt durch Konformitätsdruck/ Normierungsvorschriften
- Was bedeutet Phrenologie? (Begründer?) Begründer: Franz Josef Gall Phrenologie = Beziehung zwischen der Form des Schädels und der Ausprägung verschiedener, in bestimmten Arealen des Gehirns vermuteter Sinne (z.B. für Farben, Zerstörung...)
- Bedeutende Wissenschaftler der Vergangenheit und deren Beiträge zur Forschung interindividuellen Differenzen Charles Darwin: Selektionstheorie → Entwicklung der Arten durch natürliche Auswahl der im Überlebenskampf am besten angepassten Organismen Gregor Mendel: Angeborene Eigenart des Menschen ist durch zufällige Kombination von Erbanlagen bedingt Francis Galton (Vetter von Darwin) : wichtige Beiträge zur Bestimmung interindividueller Unterschiede; Individualität des Fingerabdrucks, Zwillingsmethoden zur Erforschung von Umwelt- und Erbfaktoren, Entwicklung von Testverfahren von Farbensehen, Fragebogenerhebungen, Entwicklung vom Index of corrrelation (Weiterentwicklung durch Pearson zum Korrelationskoeffizienten)...
- Was ist Gegenstand der Differentiellen Psychologie? Interindividuelle Differenzen zwischen Individuen oder Gruppen zum bestimmten Zeitpunkt Intraindividuelle DIfferenzen: ID in der Fluktuation eines Merkmals innerhalb einer Person über die Zeit Beschaffenheit von Merkmalen, in denen es ID gibt Interaktion zwischen diesen Merkmalen Beeinflussbarkeit der Merkmale durch Änderung von Umweltbedingungen Ursachen der ID: Genetische und Umweltfaktoren (von intrazellulär bis sozio-kulturell)
- Methodische Zugänge zur Differentiellen Psychologie (Disziplinen und das jeweilige Objekt der Forschung) Variationsforschung: ein Merkmal an mehreren Individuen Korrelationsforschung: 2 oder mehr Merkmale an mehreren Individuen Psychographie: ein Individuum in Bezug auf mehrere Merkmale Komparationsforschung: 2 oder mehr Individuen in Bezug auf mehrere Merkmale
- Korrelationstechniken (nach Cattell) R: Korrelation beschreibt Ähnlichkeit von Variablen hinsichtlich der Variation zwischen den VPn zum Messzeitpunkt Q: Korrelation beschriebt Ähnlichkeit von Vpn, hinsichtlich ihrer variablenprofile zum Messzeitpunkt O: Ähnlichkeit von Messzeitpunkten/Situationen bzgl. ihrer Variablenprofile bei der VP P: Ähnlichkeit von Variablen bzgl. ihrer Variation über die Messzeitpunkte bei der Versuchsperson S: Ähnlichkeit der VPn, bzgl. ihrer variation über die Messzeitpunkte in der Variable T: Ähnlichkeit von Messzeitpkt./Situationen hinsichtlich ihrer Variationen zwischen den Versuchspersonen in der Variable
- Differentielle vs. allgemeine Psychologie Allg. Psychologie: Gesetzmäßigkeiten des Erlebens und Verhaltens, Uniformität des menschlichen Verhaltens Ausklammern der Variabilität zwischen Personen Experimentell Differentielle Psychologie: Gegenstand: Interindividuelle Differenzen traditionell korrelativer Ansatz (überholte Ansicht!)
- Konstrukte um ein Konstrukt (Angst, Intelligenz...) zu bestimmen, werden Indikatoren (Herzrate, Gehirnaktivität...)genutzt, die für etwas stehen und durch welche man auf das Konstrukt schließen kann nicht direkt beobachtbar häufige Anwendung im Alltag
- Persönlichkeit - zwei unterschiedliche Definitionen Persönlichkeitspsychologie als empirische Wissenschaft von der individuellen Besonderheit des Erlebens und Verhaltens des Menschen (Asendorpf) Persönlichkeit als dynamische Organisation von psychologsichen Systemen innerhalb der Person, die in geg. Kontextbedingungen konsistente Präferenzen in der Produktion von Verhaltens-, Denk-, und Gefühlsweisen hervorbringt → Präferenz: das Gehirn könnte in einer gegebenen Situation verschiedene Verhaltens-, Denk-, und Gefühlsweisen hervorbringen, wählt daraus aber meist nur eine aus
- Unterschied zw. Persönlichkeits- und differentieller Psychologie → leicht unterschiedliche Perspektive: Persönlichkeitspsychologie: intrapersonale Einheit, Person selbst in ihrem systematischen Aufbau, steht im Vordergrund Differentielle Psych.: Erfassung, Erklärung von Unterschieden in Variablen, die bei verschiedenen Personen vorkommen, stehen im Vordergrund
- Verhaltensgewohnheiten Stabilität ( von verhaltensweisen wird verallgemeinert auf vermutetes künftiges Verhalten unter selben Bedingungen) und Konsistenz (von Verhaltensweisen wird verallgemeinert auf vermutetes Verhalten in anderer ähnlicher Situation) Habits/Gewohnheiten: gelernte Verbindung zw. Reizen u. Reaktionen Bausteine des Verhaltens evtl. auch Tendenz, eine Reaktion in best. Situation zu zeigen
- Dispositionseigenschaften (traits) relativ breite, zeitstabile Disposition zu bestimmten Verhaltensweisen (konsistent in verschiedenen Situationen) spezifische Beobachtungen werden generalisiert (im Alltag u. Wissenschaft) schwer abzugrenzen von habits... Funktion: Perzeption der Umweltreize wird gesteuert und darauf äquivalente Reaktionen werden produziert (führt zu Konsistenz und Richtung des Verhaltens)
- Typen extreme Merkmalsausprägung auf einer Beschreibungsdimension polare Typen: bipolar (z.B. Extraversion - Introversion) vs. unipolar (Neurotizismus)
- Hierarchisches Modell der Persönlichkeitstypen (Eysenck) Sekundärfaktoren: Typen (z.B. Extraversion) Primärfaktoren: Eigenschaften (Soziabilität, Impulsivität, Aktivität, Lebhaftigkeit, erregbarkeit..) Verhaltensgewohnheiten spezifische Reaktionen
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- States entspricht umgangssprachlichen Stimmungsbegriff temporäre Zustände von Aktivation, Entspannung, guter Stimmung... situations- oder zeitbedingte Unterschiede im Verhalten und Erleben einer Person
- Studie von Hepburn & Eysenck: States and Traits Untersuchung des Tageszeit-Variabilität von States in Abhängigkeit von Persönlichkeitseigenschaften Neurotisch extravertierte zeigten größte und stabile, Introvertierte die geringste Variabilität
- Befunde zu Neurotizismus und Extraversion und Amygdala positive Korrelation zwischen Extraversion und der Konzentration der Grauen Substanz in der rechten Amygdala (je mehr graue Substanz desto höher Extraversion) negative Korrelation zwischen Neurotizismus und der Konzentration der grauen Substanz der linken Amgydala (je weniger graue Substanz, desto mehr Neurotizismus)
- Untersuchung von Corr&Kumari - Amphetamin oder Placebo in ihrer Wirkung auf Persönlichkeitseigenschaft keine Auswirkung auf effekte des emotionalen Befindens, jedoch interindividuelle Unterschiede zwischen Amphetamin vs. Placebogruppe hinsichtlich Psychotizismus Placebo Bedingung: energetische Wirkung bei Probanden mit hohen Psychotizismus-Werten steigt, sinkt bei Probanden mit niedrigen P-Werten Amphetamin-Bedingung: energetische Wirkung sinkt mit steigenden P.werten, ist hoch bei niedrigen P.Werten