psychiatrie (Fach) / Schlafstörungen (Lektion)

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Leucht Kap. 8

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  • Schlafstörung Häufigkeit 25% der Bevölkerung klagt über Schlafstörungen 10% empfinden ihren Schlaf häufig oder dauernd als "nicht erholsam"
  • Schlafstörungen Klassifikation ICD-10 (F51 und G47) ... F51 nicht organische Schlafstörungen Dyssomnien: F51.0 Nichtorganische Insomnie F51.1 Nichtorganische Hypersomnie F51.2 Nichtorganische Störung des Schlaf-Wach-Rhythmus Parasomnien: F51.3 Schlafwandeln ...
  • Schlafdiagnostik apparative Methoden nächtliche Polysomnographie (EEG, EOG, EMG, EKG, Atmung, Pulsoxymeter, Video) Polysomnographie tagsüber: MSLT (multipler Schlaflatenz-Test) = Bestimmung der Zeit bis zum Einschlafen MWT (multipler ...
  • Insomnnie Unterteilung akute Insonnie < 4 Wochen in > 3 Tagen pro Woche chronische Insonnie > 4 Wochen primäre Insomnie = ohne Grunderkrankung komorbide Insomnie = mit Grunderkrankung (insbes. Depression; "Henne-Ei-Problem") ...
  • Insomnie Behandlungsbedürftigkeit wenn auch Tagesbefindlichkeit und Leistungsfähigkeit beeinträchtigt
  • primäre chronische Insomnie Therapie Benzodiazepin-Rezeptoragonisten max. 4 Wochen danach eher sedierende Antidepressiva (Mirtazapin, Trimipramin) oder niedrigpotente Antipsychotika (z.B. Levomepromazin)
  • obstruktives bzw. zentrales Schlafapnoesyndrom Diagnose ... AHI (Apnoe-Hypopnoe-Index) = Summe von Apnoe und Hypopnoe-Phasen pro Stunde Schlaf, gemittelt über die ganze Nacht AHI > 5 leicht AHI > 15 mittelschwer AHI > 30 schwer
  • obstruktives Schlafapnoesyndrom (OSAS) Therapie Gewichtsreduktion, Meiden von Nikotin, Alkohol, Sedativa CPAP-Gerät (Continous Positive Airway Pressure) Unterkieferprotrusionsschiene Rückenlage-Verhinderungs-Weste operativ: UPPP (uvulo-palato-pharyngeale ...
  • zentrales Schlafapnoe-Syndrom Ätiologie Herzinsuffizienz Schädigung ZNS: -entzündlich (z.B. Borreliose) -degenerativ (z.B. Multisystematrophien)
  • zentrales Schlafapnoe-Syndrom Therapie kausal (z.B. Herzinsuffizienz) CPAP-Gerät (Continous Positive Airway Pressure) O2-Gabe medikamentös Acetazolamid, Theophyllin
  • Schlafbezogene Atmungsstörungen Einteilung OSAS (obstruktives Schlafapnoe-Syndrom) zentrales Schlafapnoe-Syndrom (zentraler Atemantrieb gestört) schlafbezogene Hypoventilation (Minderbelüftung der Lunge)
  • Hypopnoe, Apnoe Def. Hypopnoe = Reduktion des Atemflusses um mind. 50% über mind. 10 sec Apnoe = Reduktion des Atemflusses um mind. 90% über mind. 10 sec
  • Hypersomnien Einteilung Narkolepsie mit Kataplexie Narkolepsie ohne Kataplexie idiopathische Hypersomnie periodische Hypersomnie (Kleine-Levin-Syndrom)
  • Narkolepsie mit Kataplexie Klinik bei mehr als der Hälfte der Patienten: -erhöhte Tagesmüdigkeit mit imperativem Schlafdrang: sogenannte "Schlafanfälle", treten besonders in entspannten und langweiligen Situationen mehrfach am Tage ...
  • Narkolepsie mit Kataplexie Epidemiologie selten: 0,03-0,1% 2.-3. Lebensdekade, schleichend
  • Narkolepsie mit Kataplexie Ätiologie unklar im Liquor Mangel oder völliges Fehlen von Hypocretin (=Orexin), eines der wichtigsten Neuropeptide, im Hypothalamus gebildet) => Wachheit kann nicht den ganzen Tag kontinuierlich aufrecht erhalten ...
  • Narkolepsie mit Kataplexie: (beweisende) Diagnostik? ... beweisend ist das Auftreten sog. Einschlaf-REM-Episoden (erste REM-Phase < 20 min nach dem Einschlafen) immungenetische Untersuchung: hohe Assoziation mit HLA DQB1*0602 (Hypocretin-Bestimmung im Liquor ...
  • Narkolepsie mit Kataplexie: DD Narkolepsie ohne Kataplexie idiopathische Hypersomnie symptomatische Narkolepsie (nach SHT, Enzephalitis, endokrinen Erkrankungen)
  • Narkolepsie mit Kataplexie: Therapie Aufklärung allgemeine Schlafhygiene Psychotherapie medikamentös: bei dominierender Tagesmüdigkeit und Einschlafattacken: Modafinil (Vigil) erste Wahl! Methylphenidat (Ritalin) zweite Wahl bei dominierender ...
  • Narkolepsie ohne Kataplexie seltener als N. mit Kataplexie Hypocretin im Liquor normal (evtl. leicht vermindert) Diagnose, Therapie, Verlauf analog zu N. mit Kataplexie
  • idiopathische Hypersomnie entscheidendes Merkmal Beginn in der Kindheit
  • Periodische Hypersomnie (Kleine-Levin-Syndrom) selten periodische Schläfrigkeitsattacken (12-24h über Tage bis Wochen; 2-3 max. 12 Episoden pro Jahr) mit kognitiven und emotionalen Auffälligkeiten (s.u.) Autoimmungenese? (hypothalamische Funktionsbereiche) ...
  • Zirkadiane Schlaf-Wach-Rhythmus-Störungen Unterteilung ... endogen (Nucleus suprachiamsaticus): verzögertes oder vorverlagertes Schlafphasensyndrom exogen: Jetlag-Syndrom Schichtarbeitersyndrom
  • Verzögertes Schlafphasensyndrom Therapie "Eulen" Lichtexposition am frühen Morgen abendliche Gabe von Melatonin oder Melatonin-Agonisten kurzzeitig Hypnotika (keine Benzos: Melatonin-supprimierende Wirkung) regelmäßige fest eingeplante Tagesschlafperioden ...
  • vorverlagertes Schlafphasensyndrom: Therapie "Lerchen" abendliche Lichtexposition regelmäßige, fest eingeplante Tagesschlafepisoden (Verringerung des abendlichen "Schlafdrucks")
  • Therapie Jetlag Melatonin 2 mg etwa 1h vor dem Schlafengehen am Zielort
  • Therapie Schichtarbeiter-Syndrom Modafinil (Vigil) vor der Schicht (off-label) (Hypnotika, aber keine Benzos oder Z-Drugs)
  • Parasomnien Unterteilung non-REM-Parasomnien (1. Nachthälfte): Somnambulismus (Schlafwandeln)  Pavor nocturnus (Nachtangst) REM-Parasomnien (2. Nachthälfte): Albträume REM-Schlaf-Verhaltensstörung
  • Somnambulismus auslösende Faktoren Schlafentzug Fieber Alkohol Medis z.B. Lithium, trizyklische AD, Chlorpromazin
  • Somnambulismus Therapie bei Erwachsenen, falls Krankheitswert: Clonazepam
  • Pavor nocturnus lauter Schrei Erwachen aus Tiefschlaf autonome Aktivierung (schnelle Atmung, Herzrasen, Schweißausbruch, Mydriasis, Muskelverspannungen wirken panisch umherschlagende Bewegungen schwer zu beruhigen nach ...
  • Albträume Auslöser psychische Belastung Alkoholgenuss oder -entzug Medis: Antidepressiva, Benzos, Neuroleptika, ß-Blocker, Antimalariamittel wie Mefloquin psychische Erkrankungen: Depression, PTBS
  • Albträume Therapie kausal PT: Entspannung, Desensibilisierung, Hypnose in schweren Fällen: REM-Schlaf-unterdrückende Medikamente (trizyklische AD, niedrig dosiert) cave: können selber Albträume auslösen!
  • REM-Schlaf-Verhaltensstörung Ätiologie 50% symptomatisch im Rahmen neurologischer Erkrankung (oft erstes Symptom!): neurodegenerative Erkrankung wie Parkinson-Syndrom oder Multisystematrophie 50% idiopathisch
  • REM-Schlaf-Verhaltensstörung Therapie Symptomatisch (z.B. dopaminerg bei Parkinson) Benzos (Clonazepam); Melatonin (?)
  • Schlafbezogene Bewegungsstörungen Unterteilung Restless-Legs-Syndrom RLS Periodische Bewegungsstörung der Gliedmaßen PLMS
  • Schlafbezogen Bewegungsstörungen Charakteristika unwillkürliche Bewegungen im Schlaf bewusst erlebter Bewegungsdrang im Wachzustand
  • Restless-Legs-Syndrom RLS Klinik 4 Kriterien: Quälende Empfindungen (Dysästhesien, Parästhesien, Schmerzen) in den Beinen z.T. auch Armen die bei körperlicher Ruhe auftreten oder sich verstärken und sich durch Bewegungen unterdrücken ...
  • Restless-Legs-Syndrom RLS: Epidemiologie 10% der Erwachsenen Frauen:Männer 2:1 Häufigkeit nimmt mit Anzahl der Schwangerschaften zu
  • Restless-Legs-Syndrom RLS: Ätiologie Dysfunktionen in zentralnervösen dopaminergen und opioiden Systemen primäres (idiopathisches) RLS: genetisch (erkranken früher) sekundäres RLS: Eisenmangel Folsäuremangel Vit B12-Mangel Niereninsuffizienzg ...
  • Restless-Legs-Syndrom RLS: DD Polyneuropathien "Burning-Feet"-Syndrom "Painful legs and moving toes"-Syndrom nächtliche Wadenkrämpfe Myalgien Gefäßerkrankungen (AVK, venöse Insuffiizienz) Akathisie
  • Restless-Legs-Syndrom (RLS): Therapie 2/3 der Patienten lassen sich bessern durch geistige Aktivierung (Ablenkung) Kaffee- und Alkoholkarenz Absetzen von RLS-verursachenden Medikamenten Eisensubstitution primäres RLS: Mittel der ersten ...
  • Periodische Bewegungsstörung der Gliedmaßen = periodic ... möglicherweise Frühform des RLS ähnelt Reflexantwort des Babinski-Reflexes