SMK 2 (Fach) / PUB 1 - 4 (Lektion)

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Kommunikatorforschung: Journalismus und PR

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  • Journalismus und PR  Inwiefern nimmt PR (Public Relations / Öffentlichkeitsarbeit) wesentlich Einfluss auf Journalisten und Medienberichterstattung? Steuert PR das Mediensystem (Konzept der ohnmächtigen Medien)? Bestimmen Medien durch Eigenlogik das Handeln der PR? (Konzept der mächtigen Medien)
  • Journalismus und PR Public Relations – was ist das überhaupt? Public Relations und Öffentlichkeitsarbeit werden im deutschen Sprachraum meist synonym verwendet, zudem Überschneidungen mit Unternehmenskommunikation, Organisationskommunikation, Meinungspflege, etc.  persuasive (überzeugende) Kommunikation (Überschneidungen mit Werbung)  Teil der Kommunikationspolitik von Unternehmen  "Die Public Relations ist die Informations- und Mitteilungsselektion zwischen der Organisation und deren Anspruchsgruppen (PR-Publica, Medien, Mitarbeiter usw.) zum Aufbau von Interaktionen und zur Bildung von Vertrauen.“ (Herger 2004, S. 131)  Ziel: Image aufbauen, verbessern (to tell) „Die Marktkommunikation ist die Informations- und Mitteilungsselektion zwischen der Organisation und deren Vertragspartnern (Kunden, Mitarbeiter, Lieferanten, Eigentümer, Aktionäre usw.) zur Herbeiführung von Verträgen (z.B. Kauf/Verkauf, Arbeits-Lieferantenverträge).“ ( Herger 2004, S. 132)  >> Ziel = Kauf des Produkts („to sell“) 
  • Journalismus und PR Zielgruppen: Interne und externe Öffentlichkeiten Interne direkte Öffentlichkeiten Mitarbeiter, Pensionäre, Familienangehörige der Mitarbeiter Interne indirekte Interessierte Freunde Nachbarn Grenzbereich Aktionäre Lieferanten Kunden Externe Öffentlichkeiten Regionale Öffentlichkeit Öffentlichkeit auf Landesebene nationale Öffentlichkeit internationale Öffentlichkeit
  • Journalismus und PR Public Relations – beispielhafte Instrumente der Kommunikation mit Journalisten • Presseinformationen / Pressemitteilungen• Bereitstellung von Fotos • Pressekonferenzen • Persönliche Medienkontakte• Medienkooperationen 
  • Journalismus und PR Einfluss von Unternehmen "Um eventuellen Konflikten vorzubeugen, verlangen wir, dass Chrysler im voraus vor jedem Artikel mit sexuellem, politischem oder sozialen Inhalt rechtzeitig gewarnt wird“  [Brief des Unternehmens Chrysler an die US-amerikanische Zeitschrift Esquire im April 1997) Umfrage Gerhardt/Kepplinger/Maurer 2005 unter Journalisten (n= 260): ca. 80 Prozent geben an, dass bei ihrer Zeitung, „im redaktionellen Teil auf Interessen von Inserenten Rücksicht genommen wird.“ ca. 50 Prozent berichten, ihre Zeitung veröffentliche „redaktionelle Beiträge zur werblichen Unterstützung eines Inserenten oder einer Branche“  Motor-, Reise- und Pharmajournalisten besonders stark betroffen 
  • Journalismus und PR Durchlässigkeit der Berufe Kohtes/Klewes 2000: 54 % der PR-Fachleute geben an früher im Journalismus tätig gewesen zu sein, bei den Journalisten waren zuvor immer 25 % in PR angestellt 62 % der Journalisten sind bereit, in anderen Beruf zu wechseln 92 % der PR-Fachleute und 78 % der Journalisten bezeichnen wechselseitiges Verhältnis als „gut“ oder „eher gut“ 68 % der Journalisten sieht PR als Partner 
  • Journalismus und PR Typenbildung 1. PR-Pragmatiker: steht Öffentlichkeitsarbeit aufgeschlossen gegenüber (31 %) 2. PR-Antikritiker: Schätzen PR positiv ein und schützen sie ausdrücklich gegen Kritik (24 %) 3. PR-Skeptiker: äußern sich skeptisch-distanziert und halten PR in vielen Fällen für überflüssig (19%) 4. PR-Kritiker: sind davon überzeugt, dass PR Recherche von Journalisten ersetzt und zu unkritischer Berichterstattung verleitet (26 %)  Die ersten beiden Typen insbesondere in Sport, Unterhaltung und Lokalem zu finden. 
  • Journalismus und PR Determinations-These Schaubild 14/25 These von der Determination des Journalismus durch PR (Barbara Baerns):  Öffentlichkeitsarbeit bestimmt wesentlich die Informationsleistung tagesbezogener Medienberichterstattung Öffentlichkeitsarbeit hat die Themen der Medienberichterstattung und das Timing unter Kontrolle   Allerdings: von Nachrichtenwert/Selektion abhängig in Krisen-/Konfliktsituationen nur geringer Einfluss von PR auf Journalismus  
  • Journalismus und PR Intereffikations-Modell These von der gegenseitigen Orientierung (lat. efficare = ermöglichen; Bentele et al.)   gegenseitig vorhandener Einfluss  gegenseitige Orientierung  gegenseitigen Abhängigkeit  zwischen zwei relativ autonomen Systemen.  PR kann ihre Kommunikationsziele nur mit Hilfe des Mediensystems erreichen Existenz des Mediensystems von Zulieferungen des PR-Systems abhängig  Kein Gleichgewichtssystem, jedoch keine einseitigen Machtverhältnisse.  PR-System - wechselseitige Induktion und Adaption - Medienakteure a) Zeitdimension (Timing, Routinen) b) Sozial-psychische Dimension c) Sachdimension (Selektion, Agenda-Building, etc.) 
  • Journalismus und PR „Getrennte Welten“ oder „Symbiose“? 44 Prozent der Tageszeitungs-Chefredakteure halten Kopplungsgeschäfte für übliche Praxis (Baerns/Feldshow 2004) auch unredigierte Veröffentlichung von PR-Texten sind üblich Journalisten/Moderatoren übernehmen „Doppelrollen“ 
  • Journalismus und PR Fünf Forderungen des „Netzwerks Recherche“ Kennzeichnungspflicht für PR-Journalismus Klare Trennung von PR und Journalismus in der Ausbildung Verschärfung des Pressekodex: Trennungsgebot zwischen Werbung und Journalismus (Ziffer 7) soll auf PR ausgeweitet werden Verzicht der PR-Schaffenden auf Manipulation Angemessene Vergütung von Journalisten um Anfälligkeit für PR zu vermeiden 
  • Journalismus und PR Neue Wege der PR in Social Media PR - Profi-Journalismus ODER Social Media - Rezipienten
  • Journalismus und PR Neue Wege der PR im Sport - Eigenproduktionen - PR -> unabh. Journalismus (+ Eigenproduktion von Vereinen) -> Rezipienten 23/25