Infektiologie und Hygiene STEX (Fach) / Klinische Infektiologie (Lektion)
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- Systemic inflammatory response syndrome (SIRS) Systemische inflammatorische Reaktion des Körpers, die mit Veränderungen der Körpertemperatur, Herzfrequenz, Atemfrequenz und des Blutbilds einhergeht.
- Sepsis - Definiton Der Begriff "Sepsis" bezeichnet ein SIRS aufgrund einer Infektion, die entweder durch einen positiven Erregernachweis bestätigt oder klinisch hochwahrscheinlich ist (z.B. bei eindeutigen Pneumoniezeichen) Septischer Schock: Sepsis mit arterieller Hypotension (Kreislaufversagen systolisch ≤90mmHg oder mittlerer arterieller Druck ≤70mmHg für mindestens 60 Minuten trotz adäquater Therapie)
- SIRS Kriterien Atmung: > 20 /min oder Hypoventilation (BGA Hypokapnie) Blutbild: Leukozyten >12 000/µl oder <4000/µl oder >10% unreife Granulozyten Temperatur: ≥38°C oder ≤36°C Herzfrequenz: ≥90/min SIRS ab zwei Kriterien Sepsis: alle 4 Kriterien oder 2 Kriterien und Erregernachweis in 2 Blutkulturen
- Schwere Sepsis: Definition Mindestens zwei Kriterien für ein SIRS + mindestens eines der hier genannten Kriterien müssen zutreffenAlle der hier genannten Parameter sind für den Verlauf prognostisch ungünstig Thrombozytopenie (Frühzeitiger Hinweis auf einen septischen Schock) Akute Enzephalopathie Metabolische Azidose Arterielle Hypoxie Akute renale Dysfunktion
- Was gilt als empfindlichster Diagnose-Marker im Rahmen einer Sepsis/SIRS sowie zur Verlaufskontrolle? Procalcitonin >0.5 - <2.0 ng/ml: mäßiges SIRS>2.0 - <10 ng/ml: hohes Risiko von SIRS mit begleitenden Organdysfunktionen>10 ng/ml: Sepsis/septischer Schock bis hin zum Multiorganversagen (MOFS)
- Parameter einer Verbrauchskoagulopathie Antithrombin III↓ Im Verlauf: D-Dimere↑ Thrombozytenzahl↓ (Thrombozytopenie - frühzeitiger Hinweis auf einen septischen Schock)
- Was ist bezüglich der Blutzuckereinstellung bei SIRS/Sepsis PAtienten zu beachten? engmaschige, insulingesteuerte Einstellung des Blutzuckerspiegels auch bei Nicht-Diabetikern eine Verkürzung der Liegedauer auf der Intensivstation bewirkt Da in einigen Studien eine erhöhte Letalität bei strikter Normoglykämie gezeigt werden konnte, empfiehlt die American Diabetes Association (ADA) als Zielbereich einen leicht hyperglykämischen Spiegel von 140-180mg/dl.
- Critical-Illness-Polyneuropathie Häufige Erkrankung ungeklärter Ursache bei Patienten mit Sepsis oder Multiorganversagen, bei der es zu einer axonalen Schädigung vorwiegend der motorischen Neuronen kommt
- Critical Illness Polyneuropathie - Klinik Klinik Distal betonte, symmetrische Muskelschwäche der Extremitäten bis hin zur ausgeprägten Tetraparese Das Zwerchfell kann in schweren Fällen mitbetroffen sein Strumpf- bzw. handschuhförmige Sensibilitätsstörungen sind möglich, können jedoch auch komplett fehlen Diagnostik Muskeleigenreflexe abgeschwächt oder fehlend Elektroneurographie (ENG): Normale Leitungsgeschwindigkeit, Amplitudenreduktion Elektromyographie (EMG): Spontanaktivität (Fibrillationen etc.) THX: keine, langsame Spontanremission
- Laxantienabusus Klinik: Osmotische DiarrhöSubstanzen Quellstoffe: Leinsamen Osmotische Laxantien: Lactulose, Macrogole, Magnesiumsulfat, Natriumsulfat Anthrachinone: Bisacodyl, Natriumpicosulfat Nebenwirkungen Hypokaliämie Dehydratation Meteorismus Bei Anthrachinonen: Melanosis coli (oder Pseudomelanosis coli)
- Staphylococcus aureus-Enterotoxin-Intoxikation Charakteristika Charakteristisch für Enterotoxine ist die kurze Latenzzeit (wenige Stunden nach der Lebensmittelaufnahme kommt es zu den Symptomen) und das Sistieren der Symptome nach 24-48 Stunden Typischerweise vermehrt sich der Erreger in nicht durchgängig gekühlten Milchprodukten (Mayonnaise, Pudding, Sahnespeisen, etc.) Latenzzeit: 1-3 Stunden Symptomatische Therapie: Eine antibiotische Therapie ist in der Regel nicht indiziert, da nicht der Erreger, sondern das produzierte Toxin zur Symptomatik führt
- Erreger des Botulismus Clostridium botulinum, grampositives Stäbchen, obligat anaerob, hitzelabiles Neurotoxin
- Botulismus - Inkubationszeit, Klinik Inkubationszeit: 12-36 StundenKlinik Allgemeine Symptome (nur in ca. 30% der Fälle): Gastrointestinale Beschwerden wie Übelkeit und Erbrechen, später Obstipation Spezifische Symptome: Nervenlähmungen Pupillen: Akkommodationslähmung, Mydriasis, Doppelbilder Schlund: Dysarthrie, Dysphagie Periphere Paresen: Von kranial nach kaudal fortschreitend Vegetatives Nervensystem: Mundtrockenheit
- Botulismus - Diagnostik und Therapie Diagnostik: Versuch des Nachweises von Botulinumtoxin in jeglichem Material: Serum, Erbrochenes, Magensaft, Stuhl, verdächtige Nahrungsmittel Therapie Toxinbeseitigung durch Magen-Darmentleerung Gabe eines Botulismus-Antitoxins Antibiose mit Penicillin G spielt eine untergeordnete Rolle
- Bacillus cereus-Infektion Charakteristika: Hitzeunempfindlicher Sporenbildner, der auch durch Kochen nicht abgetötet wird. Während der Abkühlung gekochter Speisen und bei ungekühlter Lagerung kann sich der Erreger vermehren. Abhängig von der Pathogenität produziert er zwei Enterotoxine: Eines führt zu Erbrechen, das andere zu Diarrhöen.Latenzzeit Enterotoxin I (Erbrechen); 1-6 Stunden nach Aufnahme kommt es zu Übelkeit und Erbrechen Enterotoxin II (Diarrhö): 8-16 Stunden nach Aufnahme kommt es zu wässrigen Durchfällen, die 24-48 Stunden anhalten Therapie: Symptomatische Therapie, keine antibiotische Therapie notwendig
- Aflatoxin-Intoxikation (akut, chronisch) Aflatoxine (Aspergillus flavus)Vorkommen: Vor allem auf Nüssen und Pistazien, ReisAkute Vergiftung: Akutes Leberversagen kann bereits bei sehr geringen Konzentrationen eintretenChronische Aufnahme: Kanzerogen: Über Epoxidbildung kommt es zur DNA-Schädigung in Leber (Hepatozelluläres Karzinom), Magen und Lunge
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- Histaminintoxikation Ursache: Verzehr von verunreinigtem Fisch (Fischbouletten)Klinik Nach 2-24 Stunden kommt es zu Fieber, Erbrechen, Durchfall, Hautrötungen und Brennen im Mund Die meisten zeigen dabei unspezifische gastroenteritische Beschwerden, einige aber auch nur histaminspezifische Symptome (Hautrötungen und Brennen im Mund) Therapie: In der Regel klingen die Symptome nach maximal 48 Stunden ab. Durch die Gabe von Antihistaminika kann der Prozess beschleunigt werden.
- Grocott-Färbung für schwer anzüchtbare Pilze (Aspergillus, Pneumocystis jirovecii)
- Schwimmbadkonjunktivitis: Erreger viral (Myxoviren) o. Chlamydia trachomatis
- Warzen: Erreger Infektionen durch Papillomaviren (HPV 1,2,4,7)
- Erreger Fuß- und Nagelpilz Dermatophyten-Infektionen (Trichophyton, Epidermophyton)
- Whirlpool-Dermatitis Pseudomonas aeruginosa