gerontologie (Fach) / Wissenschaftstheorie Tag 1+2 (Lektion)

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Kontrollfragen aus dem Kurs

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  • 001.1 Wissenschaft Gerontologie: Womit beschäftigt sie sich? (1) Gerontologie beschäftigt sich mit der Beschreibung     wie verläuft Altern? Erklärung           warum verläuft Altern (allgemein und im Einzelfall) so wie wir es                                          beobachten?      Vorhersage        lässt sich der Verlauf in systematischer Weise vorhersagen? Modifikation       und beeinflussen?  ......von Altersprozessen.
  • 001.1.2. Gerontologie: Definition von Baltes und Baltes 1992: (2) Gerontologie beschäftigt sich mit der Beschreibung, Erklärung und Modifikation von........ ....körperlichen, psychischen sozialen, historischen und kulturellen Aspekten des Alterns und des Alters einschließlich der Analyse von altersrelevanten und alterskorrelierten Umwelten und sozialen Institutionen.
  • 002.0 Alltagspsychologische Wege der Erkenntnis: Beispiele! (3) Überzeugungsstrategie  (ich bin mir sicher dass... bin überzeugt dass...weiß einfach...) Berufung auf Autoritäten Berufung auf Einzelfälle als Musterbeispiel (Meine Tante ist depressiv und darum ist sie auch dick wie alle Depressiven...)
  • 002.1 Galileo Galiles Postition – dass es von entscheidender Wichtigkeit sei, – die Tatsachen hinzunehmen, – um dann aus ihnen eine geeignete Theorie aufbauen zu können.
  • 004.01 Was sind die 4 Aufgaben von Wissenschaft? (6) Beschreiben Erklären Vorhersagen Verändern
  • 003.00a Wissenschaft als Gesamtheit von Erkenntnissen? (4) Wenninger: Was ist kennzeichnend für Wissenschaften? • Unter einer Wissenschaft versteht man die Gesamtheit von Erkenntnissen, – die auf einen Erkenntnisgegenstand bezogen sind – und in einem Begründungszusammenhang stehen. • Einzelwissenschaften beziehen sich auf umgrenzte Themenbereiche:– z.B. Neurologie, Psychologie, Soziologie. • Kennzeichnend für Wissenschaften sind methodisch begründete Vorgehensweisen, • d. h. intersubjektiv nachvollziehbare Prozesse des Forschens und Erkennens.
  • 003.00b Woran ist empirische Wissenschaft interessiert? (4) Merke: Fragen--- Hypothesen u. Theorien ----  gedankliche Antwort mit der Realität vergleichen Eine empirische Wissenschaft ist daran interessiert, • Hypothesen und Theorien zu den Fragen zu entwerfen, mit denen man sich gerade beschäftigt. • Diese Hypothesen und Theorien werden nun ihrerseits mit der Realität konfrontiert. • Man vergleicht also – wie in anderen Naturwissenschaften auch –– die gedankliche Antwort auf die Frage – mit den in der Realität diesbezüglich vorfindbarenSachverhalten Die dicke Tante Empirie, macht Wissenschaft, - doch weißt du wie? Sie ist, das muss ich leider sagen, sehr faul, doch denkt sie und stellt Fragen. Sie schickt aus ihrem dicken Haus den Hypo und den Theo raus. Wenn beide im Realen wandern, vergleicht sie sie mit allem Andern.
  • 003.00d Wissenschaftliches Problem: Welche drei Zutaten? (5) (nach Hussy) 1. Gegebener Ausgangszustand (vorläufige Antwort auf eine Frage) 2. Zielzustand (geprüfte Aussage) 3. Barriere (erschwert die Überführung von 1 nach 2) Wissenschaftliches Handeln stellt ein Beispiel für einen Problemloseprozess dar. • Nach Hussy (1998) liegt ein Problem vor,– wenn ein gegebener Ausgangszustand (eine vorläufige Antwort auf eine Frage) in– einen Zielzustand (geprüfte Aussage) überführt werden soll, – wobei eine Barriere diese Überführung erschwert Ausgangsfrage: "Was hat Wissenschaft mit Problemlösen zu tun?" (Frage 6)
  • 003.00c Allgemeines Ziel jeder wissenschaftlichen Tätigkeit ist...(4) ...... das Generieren von beständigem Wissen.
  • 004.2. Beschreiben: Welche Tätigkeiten gehören dazu? (6) – Benennen,– Ordnen und Klassifizieren– Definieren– Angaben zu Häufigkeit bzw. Ausprägungsgrad.
  • 004.4 Erklären und Vorhersagen: was ist anders als beim Beschreiben? (6) Hier benötigt man schon mindestens zwei Sachverhalte, einer reicht nicht mehr aus. Hypothese: unabhängige Variable A bedingt /verursacht/sagt vorher abhängige Variable B Es kann auch mehrere unabhängige Variablen geben, bzw. mehrere Prädiktoren, welche das Kriterium bedingen oder vorhersagen. Methodik: Ich werde beim Erklären und Vorhersagen nicht mehr mit rein deskriptiven Verfahren auskommen, sondern benötige zusätzlich Verfahren der Inferenzstatistik um meine Hypothesen zu prüfen.
  • 004.3 Beschreiben: Was für eine Art Zusammenhänge beschrieben wir? (6) Deskriptive Zusammenhänge sind Korrelationen. Wir beschreiben: Sachverhalt A ----------hängt zusammen mit---------Sachverhalt B Beobachtungen zu Fragestellungen zu Zusammenhängen und Veränderung lassen sich mit Korrelationen beschreiben. Wird mit zunehmendem Alter die Gesundheit schlechter? Können wir nach Training X eine gesteigerte Gedächtnisleistung beobachten? Gibt es in Gegenden mit mehr Störchen mehr Geburten?
  • 004.5. Vorhersagen: Was sind Prognosen? (6) Prognosen oder Vorheragen sind vorwärts gerichtete Erklärungen. Der Bedingungszusammenhang zwischen unabhängiger und abhängiger Variable ist der gleiche wie beim Erklären.
  • 004.7 Statistische Prognosen / individuellen Prognosen? (7) Staistische Prognosen machen Prognosen über eine große Gruppe von Menschen. Individuelle Progneosen machen Prognosen über einzelne Induviduen. Je höher die Prognosegenauigkeit eines statistischen Prognosemodells, desto höher die Anzahl korrekter individueller Prognosen aus der entsprechenden Gruppe. Allerdings bleibt unklar, für welches einzelne Individuum aus der Gruppe die Prognose zutrifft. (Bsp.: Gehört Person Y zu der Gruppe der Responder auf Medikament X)
  • 005. Die drei Formen des logischen Schließens! (8) Induktion Deduktion Abduktion
  • 004.6 Verändern: Welche 3 Interventionsarten? (6) Verändern als Korrektur Ausgangszustand problematisch (Therapie, Reha) Verändern als Förderung Ausgangszustand optimieren (Unterricht, Training, Ausbildung) Verändern als Prävention Ausgangszustand risikobehaftet (Stressbewältigungstraining..)
  • 005.01 Deduktion ist...(8) Die Herleitung des Einzelnen und Besonderem aus allgemeinen Regeln und Gesetzmäßigkeiten. Aus allgemeinen Regeln und Gesetzmäßigkeiten läßt sich auf die Einzelbeobachtung schließen Man kann das Schema wie im folgenden Beispiel darstellen: Regel: Alle Filme mit Clint Eastwood sind toll Ergebnis / Einzelbeobachtung: Dieser Film ist mit Clint Fall / Schlussfolgerung: Dieser Film muss toll sein.
  • 005.02 Induktion ist....(8) Induktion ist das Schließen ausgehend von Einzelfällen auf das Allgemeine und Gesetzmäßige.
  • 005.03 Abduktion bedeutet...(8) Abduktion ist ein Begriff der von Charles Sanders Pierce in die Wissenschaftstheorie eingebracht wurde, der aber auf Aristoteles zurückgeht. 1. Zunächst liegt der Einzelfall als neues überraschendes unerklärtes Phänomen vor, das bisherige Überzeugungen in Frage stellt. 2. Es muss erst eine neue Regel  kostruiert werden. (Als Ob Annahme: Wenn es Regel X gäbe, wäre Fall A erklärt) 3. Mit der neu gefundenen Regel X kann der Einzelfall A erklärt werden, verliert seinen überraschenden Charakter, folglich ist X war und A verliert alles Überraschende.
  • 006.0 Variablen: Welche Arten gibt es (drei Gegenüberstellungen)? (9) Quantitativ versus qualitativ (Zahlenwert zuordbar oder Beschaffenheit/Qualität?) Konkret versus abstrakt (direkt beobachtbar wie Reaktionszeit oder Konstrukt wie Intelligenz?) Einfach versus Komplex (wenig Bedeutungsaspekte erfasst oder viele Bdt.aspekte erfasst?) Bsp: 1) Wie viele Male muss ich das lesen, bis ich die Variablenarten einfach aufzählen kann? (Quantitativ, konkret, einfach) 2) Interwiew über evtl. noch verbleibende Lebensqualität beim Variablenlernen (qualitativ, abstraktes Kontrukt, komplexe Variable)
  • 006.2 Operationalisierung von Variablen ist schwierig, warum? (10) - Abstrakte Variablen sind vielschichtig - Der Bedeutungskern solcher Konstrukte (z.B. Intelligenz, Lebensqualität) ist komplex - Bei der Operationalisierung wird der semantische Gehalt reduziert - Gefahr statt des Bedeutungskerns randständige Aspekte abzubilden.
  • 006.1 Operationalisierung von Variablen wie geht das? (10) Wir ordnen einer Variable konkret beobachtbare und messbare Größen zu. Variablen erhalten so Ausprägungen, die man vergleichen kann. Wir machen sie so der objektiven Beobachtung und Erfassung zugänglich. Wir nutzen dazu unser theoretisches Hintergrundwissen.
  • 007.00 Theorie: Wie könnte man den Begriff definieren? (11) ....ein System von voneinander unabhängigen Aussagen ... Einige dieser Aussagen ... sind logisch aus anderen Aussagen abgeleitet. Ein solches System ... soll dazu dienen, Strukturen, Mechanismen und Prozesse zu beschreiben, – die sich nicht direkt beobachten lassen, – und sie zueinander und zu beobachtbaren Phänomenen in Beziehung zu setzen.“(P. Miller, 1993, S. 22). Theorien werden in der Regel als geordnete Aussagesysteme aufgefasst. Die einzelnen Aussagen einer Theorie sind dabei deduktiv miteinander verknüpft und sollen Gesetz- und Regelmäßigkeiten innerhalb eines Bereiches der Realität (in unserem Fall - der Alternsforschung -) aufzeigen.
  • 007.1 Theorien: Welche Formen von Aussagen ? (12) Es gibt zunächst drei Sätze, dann folgt die Hypothese und das Gesetz (gut bewährte Hypothese) Axiom (Postulat): Aussage, die weder bewiesen werden kann, noch des Beweises bedarf. Ein Axiom ist eine (als erfüllt gedachte) Forderung (z.B. „A ≠ Nicht-A“).Analytischer (logischer) Satz: Aussage, die vor der Erfahrung (a priori) wahr oder falsch ist, weil sie sich analytisch (logisch) ableiten lässt (z.B. A<B<C = A<C).Synthetischer (faktischer) Satz: Aussage, die nicht logisch determiniert aber empirisch prüfbar ist (z.B. A ist).  Hypothese: (Synthetische) Aussage, die begründet ist und deren Wahrheitsgehalt noch nicht erwiesen ist.Gesetz: Eine gut bewährte Hypothese.
  • 007.2 Theorie: Was sind die Zutaten? (zum Merken) (13) Axiom + Analyse + Synthese. Schon hat man eine Hypothese, wenn sie beständig und gut ist, wird sie ein Gesetz zusammen ergibt das eine THEORIE Axel Angelt Sylvia Heute Goldfische AXEL: stellt immer Forderungen (Axiom= vorläufuge Forderung) ANGELN: logische Handlung wenn man Fische braucht (Analytischer Satz, logisch) SYLVIA: Ist nicht immer logisch aber zumindest empirisch prüfbar (Synthese) HEUTE: ist eine tolle Theorie fertig (Hypothese) GOLDFISCHE: sind lange haltbar (Gesetz=beständig)
  • 007.3 Theorie: Vier Qualitätskriterien / Adäquatheiten (13) logische Adäquatheit operationale Adäquatheit empirische Adäquatheit pragmatische Adäquatheit Merkreim Wenn man denkt man rallt es nie, ist es eine Theorie: Ist das Lernen wieder fad, denk ich logisch adäquat, ist es heute eine Qual, denk ich operational, ist es heut besonders schwierisch, denke ich es ist empirisch und es ist auch wirklich fraglich, ist das überhaupt pragmatisch ?
  • 007.4 Theorien 4 Qualitätskriterien - Logische Adäquatheit (13) klar sparsam wie Okhams Rasiermesser wiederspruchsfrei und konsistent Informationsreich Der Kuchen mit dem sperrigen Namen (logische Adäquatheit) Ein fester, konstistenter Kucken von klarer einfacher Form. Sparsam ohne Butter wie es der geizige Onkel Okham mag. Er ist nur reich an Informationen.
  • 007.5 Theorien: 4 Qualitätskriterien - Operationale Adäquatheit (13) Operationale Adäquatheit• Um Theorien überhaupt auf ihren empirischen Gehalt überprüfen zu können,• müssen sie operationale Definitionen enthalten und es ermöglichen, • dass aus ihnen Hypothesen abgeleitet werden können. Wenn beispielsweise eine Theorie besagt, dass nicht viele Ostfriesen "gut rechnen können" muss zunächst festgelegt werden, was man genau man unter "gut rechnen können" versteht. Erst dann kann man diese Fähigkeit messen.
  • 007.6 Theorien 4 Qualitätskriterien - Empirische Adäquatheit (13) Empirische Befunde die die Theorie untermauern sowie Kriterium der Replizierbarkeit !• d.h. aus der Theorie abgeleitete Befunde müssen jederzeit unter gleichen Umständen verifiziert werden können.
  • 007.7 Theorien: 4 Qualitätskriterien - Praqmatische Adäquatheit (13) Lassen sich Handlungsanweisungen für die Praxis ableiten, z.B. für die Interventionsgerontologie? Bewährt sich die Theorie, d.h. wiedersteht sie dauerhaft vielen Falsifizierungsversuchen? (alle 4: logische,empirische, pragmatische, operatiale Adäquatheit)
  • 008.1 Hypothesengenerierende Untersuchungen (14) Hypothesengenerierende Untersuchungen: ExplorativHypothese bleibt noch offen Relevante Konzepte werden mit einbezogen. (auch Literaturstudien) Korrelative und kausale Untersuchungsdesigns noch ohne feste Hypothese Empirischen Ergebnisse bilden schließlich die Grundlage dafür, die exakte Hypothesenformulierung vorzunehmen. Dann kann anschließend eine hypothesenprüfende Untersuchung durchgeführt werden.
  • 008.2 Hypothesenprüfende Untersuchungen (14) Vorläufige Antwort auf die Hypothese( Forschungsfrage) finden – Konstruktion eines Versuchsplans: exakt auf die Hypothese zugeschnitten - Vergleich der Annahmen mit der empirischen Realität - Entscheidung über Annahme oder Zurückweisung der Hypothese– Es resultiert eine geprüfte Aussage (Fragen dazu: Sind Gütekriterien erfüllt? Ist die   Aussage falsifizierbar?)
  • 008.3. Hypothesen generierende / prüfende Untersuchungen (14): Was ist VERBOTEN? Die Daten, die zur Generierungder Hypothese herangezogenen wurden, können nicht gleichzeitigzu ihrer Überprüfung verwendet werden ! Die gleichen Zufallsgesichtspunkte spielten sonst in beiden Untersuchungen eine Rolle
  • 008.7 Hypothesen: Nenne 4 Qualitätsmerkmale (16) – präzise und widerspruchsfreie Formulierung– prinzipielle Widerlegbarkeit (Falsifizierbar)– Operationalisierbarkeit – Begründbarkeit
  • 008.5 Deduktive Hypothesengenerierung (15) Forschung als Problemlöseprozess: Ich suche Antworten auf eine Frage Ausgehend von Theorien und Modellen (nach Literaturstudium) ...suche ich Antworten als Spezifikation der in Theorie und Modell dargestellten Sachverhalte.
  • 008.6 Induktive Hypothesengenerierung (15) Es wird nicht von Theorien und Regelwerken ausgegeangen zur Hypothese führt ein Abstraktionsprozess, dem viele Beobachtungen zugrunde liegen. (die können auch zusammengetragene Einzelfälle aus der Literatur sein)
  • 008.8 Hypothesen:Theoretisch-inhaltliche / empirisch-inhaltliche (17) Theoretisch-inhaltliche Hypothese (TIH)                                                                              Eine Hypothese, bei welcher noch keine Operationalisierung ihrer abstrakten Variablen vorgenommen wurde, Empirisch-inhaltliche Hypothese (EIH).Durch die Operationalisierung wird aus der TIH die EIH Das Huhn TIH musste erst mal an der Variablen operiert werden (nicht unkompliziert), erst dann konnte es ein EIH legen.
  • 009.0 Sieben wichtige Schritte im Forschungsprozess? (18) 1. Problem bennen und in abgegrenzte Forschungsfragen umwandeln. 2. Konzeptuelle Phase Verbinden u. einordnen der Forschungsfrage mit vorhandenen    Befunden und Theorien 3. Hypothesen aufstellen 4. Forschungsdesign auswählen 5. Daten erheben mit passender Datenerhebungsmethode 6. Sichtung und Bewertung der Ergebnisse, 7. Forschungsbericht, Beurteilung der vorangegangenen Punkte.
  • 01.0. Grundfragen der Erkenntnis: Analytische, Normative (19) Nenne je drei! (A)Analytische Fragen(1) Was ist Wahrheit?(2) Was ist Wissen?(3) Was ist Rechtfertigung?(B)Normative Fragen(1) Welche Quellen hat unser Wissen?(2) Welche allgemeine Struktur hat unsere Rechtfertigung?(3) Was können wir wissen? (Umfang und Grenzen menschlichen Wissens)
  • 01.1 Grundsätzliches Erkenntnis- / Wahrheitsproblem ? (20) Das grundsätzliche Erkenntnisproblem Gibt es eine von der Wahrnehmung unabhängige Wirklichkeit? Das grundsätzliche Wahrheitsproblem Wahrheit wird als Übereinstimmung von Tatsachen und Aussagen aufgefasst. Die Kluft entsteht weil ein sprachlicher Ausdruck (eine Aussage) mit einem nichtsprachlichem Sachverhalt (einer Tatsache) verglichen werden muss. Merker: Gibt es wirklich etwas da draussen vor der Hütte, unabhängig von meiner Wahrnehmung? Wenn das wahr ist, muss man erst mal über die Kluft springen.
  • 01.2 Erkenntnistheorie: Realismus u Idealismus (21)  Grundpositionen von „Realismus“ und „Idealismus“ Realismus geht aus von einer Realität der Aussenwelt und des Fremdphysischen aus, unabhänggig vom Beobachter Idealismus Geht nicht aus von einer Realität der Aussenwelt und des Fremdphysischen aus. Denken und Erkennen (Ideen) machen aus, was wir für wirklich halten.
  • 01.3 Was ist die Grundthese des Positivismus? (22) Positivismus Erkenntnis  soll auf die Existenz "positiv" vorhandener Befunde beschränkt werden. Philosophie, die ihre Forschung auf • das Positive, Tatsächliche, Wirkliche und Zweifellose beschränkt, • sich allein auf Erfahrung beruft und • jegliche Metaphysik als theoretisch unmöglich und praktisch nutzlos ablehnt. Für den „naiven Empiristen“ (anderes Wort für Positivist) lassen sich mit Hilfe der Wissenschaft „wahre“ Erkenntnisse über die Natur gewinnen, Naturgesetze die schon existieren durch genaue Beobachtung der Natur "entdecken".
  • 01.4. Was ist die Grundthese des kritischen Rationalismus? (23) Rational: von einer Theorie ausgehendDaten werden erhobenDaten sprechen für oder gegen eine TheorieKritisch: Theorien und Hypothesen bleiben Vermutungen über die Wirklichkeit, die es immer wieder zu überprüfen gilt! (Falsifizierbarkeit)
  • 01.5 (24) Welche konstruktivistischen Positionen könnte man in der gerontologischen Forschung aufgreifen? Grundthesen des Konstruktivismus: Die Realität entsteht im Auge des Betrachters und wird subjektiv konstruiert. Die Wirklichkeit wird im Konstuktivismaus nicht entdeckt, wie etwa im naiven Empirismus. Es können jedoch im Konstruktivismus, auch mit Hilfe der Wissenschaft viable (gangbarere) Wege gefunden werden, um die Relaität zu beschreiben, zu erklären und Vorhersagen zu treffen. Im sozialen Konstruktivismus wird  kritsich hinterfragt, wie Wissenschaft als sozial gesellschaftliches Kontrukt entsteht. Wir können etablierte Paradigmen und breit akzeptierte Konstrukte als ein Bild unter mehreren möglichen Alternativen betrachten lernen. In der Gerontologie werden theoretische Konstrukte untersucht ( Selbstständigkeit, Kompetenz)• Diese theorethischen Konstrukte sind hypothetisch, da sie ein subjektives Empfinden darstellen• Konstrukte sind weder optisch noch haptisch erfassbar
  • 01.6 Was ist die Grundthese des Pragmatismus ? (25) Charles Sanders Pierce William James (u.A.) Pragmatismus Nur dasjenige wird als Wissen akzeptiert, das anhand von Experimenten intersubjektiv nachprüfbar ist bzw. nachgeprüft wurde.  Wissen muss so formuliert werden, dass daraus unmittelbar klar wird, was man tun muss, um diese oder jene Aussage zu prüfen. (Methoden offenlegen) Eine Aussage ist wahr, nicht wenn ihre Behauptung mit der Realität übereinstimmt), sondern wird durch den Konsens der Forschergemeinschaft hergestellt (nicht mehr Korrespodenz sondern Konsenstheorie) Schrittweise Erweiterung von Erkenntnissen durch immer weiter Gegenprüfen.... W.James: Ziel nicht mehr Wahrheitsideal sondern praktischer Nutzen des Wissens
  • 02.00. Was versteht man unter Reaktivität? (1) Durch das Wissen, psychologisch untersucht zu werden, ändert sich das Erleben und Verhalten der untersuchten Personen (mit bedingt durch Art der Untersuchungssituation und durch die gewählte Methodik).
  • 02.01 Selbstauskunft von Befragten: Mögliche Probleme? (2) Interpretation der Frage was ist gemeint mit Ausdruck "X" welche Aspekte? Komplexer mentaler Vorghang! Bildung eines Urteils komplex, da viele mentale Operationen möglich! Beeinflussung durch die Art der Fragestellung oder ggf. "Priming" (= vorher werden Infos dargeboten, die das Urteil in eine Richtung lenken können) Übersetzung in eine kommunizierte Auskunft komplex da mentaler Zustand in Kommunikation überführt wird. Je nach Vorgabe, z.B. bei numerische Skala kann die Annahme über deren Bedeutung variieren Die Antwort auf diese Probleme bildet eine gute Formulierung von Fragen um zu kontrollieren: - wie die Befragten die Fragen interpretieren,– wie und worüber sie sich daraufhin ein Urteil gebildet bzw. relevante mentale Zustande generiert haben,– ob und wie zutreffend sie das intern generierte Urteil bzw. die mentalen Zustände in eine offen kommunizierte Antwort überführen sowie– welche Absichten oder Motive der Mitteilung von Antworten vermutlich zugrunde liegen.
  • 02.03 Nenne 4 Antworttendenzen! (3) Halo Effekt  "Überstrahlung" Oft bei Personenbeurteilung. Bereits beurteilte Merkmale bei einem Objekt nehmen Einfluss auf die Beurteilung weiterer. Bsp.: Nach Bestätigung von Schlüsselmerkmalen wie z.B. " X ist egoistisch": "trifft voll zu" folgt eine ähnliche Beurteilung bei Kategorien wie "unfreundlich" und "unbeherrscht" beim selben Objekt. Primacy Effekt: Am Anfang eines Fragebogens werden Objekte (z.B. "Grünkohl") nicht neutral beurteilt. ("Mag ich überhaupt nicht") Werden nachfolgende Objekte als ähnlich wahrgenommen ("Rosenkohl") kommt es zu sehr ähnlichen Antwortausprägungen oder umgekehrt polarisiert (z.B. bei "Schokolade") uns dann als sehr unähnlich wahrgenommenen. Gedankenlose Reproduktion ähnlich erscheinende Fragen werden gleich beantwortet. Vermeidung: Fragen gut mischen, Fragerichtung umpolen Tendenz zur Mitte   Tendenz bei mehrstufigen Skalen (z. B. Likert-Skalen) eher  den mittleren Skalenpunkt zu wählen als die Extrema. Vermeidung z.B. durch: Forced Choice (keine Mitte da, weil gerade Zahl von Skalenpunkten). Versuchsperson über die beurteilenden Objekte gut aufklären, denn die Mitte kann auch "weiß nicht" bedeuten. Soziale Erwünschtheit: Antworten nicht entsprechend eigener Einstellung sondern nach sozialen Normen, die nach Auffassung der Versuchsperson die erwünschtesten sind. Beschönigungstendenz bei Antworten
  • 03.00 Kriterien einer wissenschaftlichen Beobachtung? (4) Wissenschaftliche Beobachtung ist die systematische und regelgeleitete Registrierung des Auftretens bzw. der Ausprägung von ausgewählten, psychologisch relevanten Merkmalen oder Ereignissen.  Beobachtungsplan    legt zu Anfang fest:– was soll beobachtet werden? Kategorien für interessiernde Ereignis/se oder Merkmal/e– relevante Aspekte dieser interessiernden Ereignisse oder Merkmale– Interpretationsspielraum des Beobachtenden bei der Beobachtung– wann, wie lange u. wo die Beobachtung erfolgt (Zeitpunkte, Zeitraume, Situationen);– auf welche Weise erfolgt Registrierung und Protokollierung/Dokumentation .
  • 02.02. Antworttendenzen: Bedeutung? (3) response bias, Antwortenverzerrung systematische Abweichung der Antworten von Befragten bei Interviews, Fragebogen etc. von den eigentlich zutreffenden Einstellungen und Sachverhalten. Aus unterschiedlichen Gründen, die u.a. beim Versuchsteilnehmer oder beim Forschungsdesign (Art und Gestaltung des Fragebogens etc.) liegen können.