gerontologie (Fach) / 005 Geriatrie, Diabetes mellitus (Lektion)
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Karten zu Diabetes mellitus
Diese Lektion wurde von Annkathete erstellt.
- Epidemologie zum Diabetes Mellitus: Nenne einige Zahlen zur Verbreitung in Deutschland und speziell zu Älteren Menschen! In Deutschland gibt es ca. 10 Millionen Patienten mit Diabetes mellitus (2010)Ca. 3 Millionen sind älter als 75 Jahre(Jeder vierte Mann und jede dritte Frau)Altersgruppe der 75-80-jährigen: Die Prävalenz bei über 20 %Prävalenz in Pflegeheimen: über 25 %
- Welches Bild zeigen geraitrische Patienten mit Diabetes mellitus mehrheitlich? (DiabetesTyp, Begleiterkrankungen, Gewicht, Einschränkungen) Meistens Diabetes mellitus Typ 2• Viele Begleiterkrankungen • Normogewicht oder Untergewicht, selten Übergewicht• Atypische Stoffwechselproblematik• Einschränkung der Sinne (Seh- und Hörminderung, Gleichgewichtstörung)• Senso-motorische Ausfälle (PNP)
- Was ist der OGTT? Der Orale Glucose Toleranz Test. Stimulation durch in Wasser gelöster Glucose, die oral aufgenommenen wird. Über einen Zeitraum werden bestimmt: Nüchternwert, Anstieg, Maximalwert und Abfall des Blutzuckers bis auf Nüchternwert. Die WHO empfielt diesen Test zur Diagnostik des Diabetes mellitus, da allein mit Nüchtern Blutzucker Bestimmung 30% der Erkrankten nicht erkannt werden.
- Welche 4 Punkte kennzeichnen das Metabolische Syndrom? Adipositas Hyperlipidämie / Fettstoffwechselstörung Hypertonie Hyperglykämie oder Insulinresistenz
- Diagnosekriterien: Nenne die Cutoff- Werte zu den Laborparametern: HbA1c, Gelegenheitsblutzuckerwert, Nüchtern Blutzuckerwert und OGTT 2 h Wert ! - HbA1c ≥ 6,5%- Gelegenheits-Blutzuckerwert von ≥ 200 mg/dl- Nüchtern-Blutzuckerwert von ≥ 126 mg/dl- OGTT-2-h-Wert ≥ 200 mg/dl
- Was sind die haupsächlichen Therapieziele bei Geriatrischen Patienten? (Im Gegensatz zu körperlich fitteren Patienten) In Klammern sind die Werte für "Go Go" Diabetes-Patienten angegeben HbA1c: < 8%(< 6,5 %)BZ nüchtern- und vom Essen: 140 mg/dl(90-120 mg/dl)BZ nach dem Essen: 140–160 (-200) mg/dl (bis 140 mg/dl)Vermeidung von HypoglykämienLebensqualität
- Welche orale Medikamentengruppe setzt an der Bauchspiecheldrüse an und welche Risiken können hierbei auftreten? Betacytotropika, meist Sulfunylharnstoffe mit den Risiken Hypoglykämie und Niereninsuffizienz (v.a. bei Exikose). Wirkung erfolgt durch durch Steigerung der Insulinfreisetzung unabhängig vom Blutzuckerspiegel. Bsp. Euglucon (Glimepirid)Amaryl (Glibenclamid)NovoNorm (Repaglinid)
- Welche orale Antidiabetikum führt nicht zu Hypoglykämien? Metformin, das den Blutzuckerspiegel beeinflusst, ohne die Insulinproduktion in der Bauchspeicheldrüse anzutreiben. Es hemmt die Glucoseproduktion in der Leber. Das Riskiko der Hypoglykämie besteht hier, im Gegensatz zu Sulfonylharnstoffen nicht. Andere Risiken bei Metformin: nicht bei bestehender Herzinsuffizienz geben, Auf Nierenfunktion achten! Bsp.: Metformin, Siofor , Glucophage Januvia , Janumet Galvus, EucreasGlucobay , Acarbose
- Was ist die BOT? Basal unterstützte Orale Therapie zusätzlich zu oralem Antidiabetikum wird, vorrausgesetzt es bestehen erhöhte Nüchternblutzuckerwerte, ein mittel- oder langwirksames Insulin gegeben.
- Was sind die Vorteile der Therapie mit kurzwirksamen Analoginsulins (Alt- oder Normalinsulin) ? Spritz-Ess-Abstand: Kurz: nur 0-15 min (unmittelbar vor oder nach der Mahlzeit möglich) Wirkdauer: ca. 4 hEs kann auch nach der Mahlzeit gespritzt werden:Vorteil wenn vorab unklar ist, wie viel tatsächlich gegessen wird.Dosis kann z.B. halbiert werden, wenn nur die Hälfte gegessen wurde.
- Was sind NPH Insuline? Insuline die verzögert, also über einen längeren Zeitraum wirken. NPH: Neutral Protamin Hagedorn Neutral: Bezieht sich auf den Säuregrad Protamin: Der Verzögerer (ein Eiweiß) Hagedorn: 1936 durch den dänischen Wissenschaftler Dr. Hans Christian Hagedorn entwickelt. NPH- Verzögerungsinsuline sind "Langzeit-", "Intermediär-" oder "Basalinsuline". Sie zählen bis heute zu den häufig gebrauchten Insulinpräparaten.
- Was bedeutet CT (Konventionelle Insulintherapie)? CT oder Konventionelle Insulintherapie Eine "Starre Insulintherapie" Gut geeignet bei älteren Patienten mit geregeltem Tagesablauf und gleichbleibender Mahlzeitengröße. Normalinsulin / kurzwirksames Insulin + NPH-Insulin 2-mal täglich Spritzen von Mischinsulin (zum Frühstück und Abendessen) Kurzwirksame Anteile Insulin zur Abdeckung von Frühstück und Abendessen.Langwirksame Anteile Insulin zur Abdeckung des Tages inklusive Mittagessen und der Nacht.
- Wie funktioniert ICT (Intensivierte konventionelle Insulintherapie) ICT Intensivierte konventionelle Insulintherapie oder kurz: Intensivierte Insulintherapie Insulinsubstitution: Basalinsulin + 3-mal täglich ein kurz-wirksames InsulinVorteil: Kommt der physiologischen Funktionsweise am nächstenNachteil:Aufwendigste Therapieform mit viel Schulungsaufwand
- Was sind besondere Gefahren der Hypoglykämie speziell beim älteren Menschen? - Die Unterzuckerungssymptome werden vom Patienten viel weniger stark und erst später wahrgenommen, dafür kommgt es früher zu kognitiven Störungen (siehe auch: neuroglukopenische Symptome)- Eingeschränkte oder gar keine körperliche Reaktion auf Hypoglykämie. Zittern, Schwitzen, Unruhe, Schwindel können als Warnsignale fehlen.- Die Folgen schwerer Hypoglykämien sind wg. Organinsuffizienz viel ausgeprägter als bei jüngeren Patieneten. Neuroglukopenische Symptome: verschwommenes Sehen, Doppelbilder), Schwindel,Kopfschmerzen, Verwirrtheit, Verhaltensänderungen, Parästhesien, Hemiplegie, Aphasie, Krämpfe.
- Ca. wieviel Prozent der älteren Patienten mit Diabetes sind mangelernährt? Ca. 40-50% der älteren Patienten mit Diabetes sind mangelernährt.
- Was ist das oberste Ziel der Ernährungstherapie bei geriatrischen Diabetespatienten? Die Verhinderung der Mangelernährung denn 40-50% der älteren Diabetespatienten mangelernährt) Eine Diabetes-Standarddiät gibt es nicht, stattdessen eine ausgewogene, abwechslungsreiche Ernährung.
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- Welche Folgeschäden der Hyperglykämie kennst du? Mikroangiopathie oder Makroangiopathie Krankhafte Veränderungen an Gefäßen, Kleinere oder größere Gefäße betroffen Mikroangiopathie (kleinste Blutgefäße werden schlecht durchblutet) Erkrankungen: - Nephropathie (Nieren) - Neuropathie (Nerven) - Retinopathie (Augen) - Angiopathie und diabetische Neuropathie können zum diabetischen Fußsyndrom führen.
- Wie hoch ist das Lebenszeitrisiko jew. für Diabetes Typ I und Typ II ? Lebenszeitrisiko für Diabetes Typ I 1: 300 Lebenszeitrisiko für DiabetesTyp II 1:3
- Wann gilt die Diagnose Diabetes mellitus als gesichert? Nenne 3 Blutzuckerwerte und 3 weitere Kriterien! Bei einem Zufallswert BZ von über 200 mg/dl Einem Langzeitwert HBA1 ab 7 m/Mol Nüchtern Blutzucker (venös) ab 126 Polypepsie Polyurie Gewichtsverlust
- 6 Spätkomplikationen der Hyperglykämie sind: Makroangiopathien (KHK, pAVK, ZVK)Diabetische AugenbeteiligungDiabetische Neuropathie Diabetische NephropathieDiabetisches Fusssyndrom Mikroangiopathien
- Makroangiopathien (KHK, pAVK, ZAVK) was bedeuten die Abkürzungen? KHK Koronare Herzkrankheit pAVK Peripher Arterielle Verschlusskrankheit ZAVK Zentrale arterielle Verschlusskrankheit
- Anhaltspunkte für die BZ-Einstellung in der Geriatrie sind mittlerweile großzüger ausgelegt. Sie rücken etwas weiter ab von den Werten Gesunder, an denen man sich früher orientierte. Nenne die Werte an denen man sich heute orientiert (von...bis)! Langzeit HBA1 Wert im Bereich 7-8 Nüchtern Blutzucker im Bereich 110-150 Gelegenheitsblutzucker im Bereich 90-200 V.a. sollen Hypoglykämien vermieden werden und die Lebensqualität erhalten bleiben. "Gesunde" Normwerte wären: nüchtern: 70–99 mg/dl oder 3,9–5,5 mmol/l[2] nach einer kohlenhydratreichen Mahlzeit: maximal bis zu 160 mg/dl oder 8,9 mmol/l unter 140 mg/dl nach 2 Stunden oder 7,8 mmol/l[2] Hba1 : kleiner 6,5
- Wie können Hypoglykämien die Demenzwahrscheinlichkeit beeinflussen? Eine Studie (Yaffe K et al [2013] ) konnte zeigen, dass sich die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten von Demenzen von 20% auf 33,33 % erhöht, wenn bei älteren Diabetes Mellitus Patienten zuvor eine Hypoglykämie im Verlauf von 12 Jahren aufgetreten ist. (Jeder Fünfte versus jeder Dritte)
- Was bedeutet Insulinresistenz der Zellen? BeimTyp-2-Diabes: Obwohl Insulin vorhanden wäre, besteht eine Barriere, diese verhindert dass Glucose in die Zellen gelangt, vor allem in die Muskel-, Leber- und Fettzellen.
- Nenne Folgen der Makroangiopathie! (größere Blutgefäße schlecht durchblutet) Folgen der Makroangiopathie - Ischämischer Hirninfarkt (Schlaganfall, Apoplex) - Koronare Herzerkrankungen (KHK) (Erkrankung Herzkranzgefäße, kann zum Myokard Infarkt führen) - Periphere arterielle Verschlusskrankheit (PAVK) (Durchblutungsstörung Unterschenkel) - Diabetische Retinopathie (Erblindung bei Komplikationen häufig) - Diabetische Nephropathie – Nierenversagen (bis zur Dialysepflicht)
- Nenne 3 Erkrankungen die auf Mikroangiopathie beruhen. - Nephropathie - Neuropathie - Retinopathie