SSA (Fach) / Begriffe/Definitionen (Lektion)
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- Fertilitätsrate = Bruttoreproduktionsrate einer Bevölkerung (BRR) Kinderzahl pro Frau im gebärfähigen Alter (15-49J) altersklassenspezifisch, deshalb besser als Bruttogeburtenrate noch besser: gewichtet (z.B. 15-30J & 31-49J) Nettoreproduktionsrate: Einberechnung der Überlebenschance eines Neugeborenen in die i-te Alterklasse zu kommen
- TPB / TRA TPB = theory of planned behavior / Theorie des geplanten Verhaltens TRA = Theorie des rationalen Handelns Einflüsse: Einstellungen gegenüber Verhalten wahrgenommene Normativität bezügl. Verhalten wahrgenommene Kontrollmöglichkeit bei Verhalten >> Verhaltensintention >>>Verhalten
- Bevölkerungsdynamik - Formel ; Migrationssaldo B - D + (I - E) B = birth | D = death | I = immigrants | E = emigrants B - D = natürliche Bevölkerungsbewegung bzw. generatives Verhalten I - E = Migrationssaldo (Wanderungen)
- Bevölkerungsprognosen berücksichtigen... kohortenspezifische Fertilität kohortenspezifische Mortalität (inkl. Säuglingssterblichkeit) Zuwanderungssalden erwartbare langfristige Trendverläufe (keine konjunkturellen Schwankungen, keine veränderten politischen Randbedingungen)
- Opportunitätskosten durch Kinder Durch Erziehung des Kindes fehlt Einkommen der Frau.
- Systemintegration Interdependenzen von Akteuren und Systemen (≠ Sozialintegration / Assimiliation): Arbeitsmarkt, Markt Interpenetration / Steuerungsmedien Organisationen
- Sozialintegration (= Assimilation) Kulturation (kulturelle Assimilation): Wissen, Kompetenz (Sprache), Humankapital Platzierung (strukturelle Assimilation): Rechte, Positionen (Arbeitsmarkt, Bildung, Politik), Gelegenheiten/Akzeptanz, ökonomisches, institutionelles, politisches Kapital (wichtigste Integrationsdimension) Interaktion (soziale Assimilation): Netzwerkpositionen, soziales Kapital (Beziehungsmuster: Heiratsverhalten, Bekanntschaften, Freundschaften) Identifikation (emotionale Assimilation): Werte, Emotionen (Nationalstolz, Wir-Gefühl)
- Haushalt soziale Organisationsform organisiert "Wohnen" (räuml. Dim.) und "Wirtschaften" (sozio-ökonom. Dim.) für 1 bis n Personen variierender Grad sozialer Institutionalisierung (auch rechtliche Bedeutung z.B. im Versicherungsrecht) stichprobenpraktische Bedeutung: Telefon-, Random-Route-, Postalsample >> immer zusätzliche Zufallsauswahl bei Individualdesign, z.B. "last birthday"
- Familie soziale Kleingruppe differenziert nach Geschlecht (typisch) und Generation (immer) Funktion: biologische und/oder soziale Reproduktion (inkl. Sozialisation) ritualisierte Konstitution (typisch: Verehelichung) Funktionswandel: alte These: Funktionsverlust neue These: Funktionswandel: Konzentration auf Sozialisation, Umstellung auf Affektbindung, Neudefinition der Geschlechterrollen
- APL | N/ELG APL = alternative private Lebensformen N/ELG = (nicht) eheliche Lebensgemeinschaft
- Bildungsstruktur - 1. Paradoxie Die Bildungsexpansion führt zur Aufwertung der Bildungsabschlüsse: mittlere & höhere Abschlüsse werden wichtiger für Berufskarrieren vertikale Substitution ( höher Qualifizierte verdränge schlechter Qualifizierte) Die Bildungsexpansion führt zur Entwertung der Bildungsabschlüsse: mit gleichen Bildungsabschlüssen weniger Statuschancen Bildungsinflation (Einkommensvorsprung schmilzt, Akademikerarbeitslosigkeit steigt, u.a.) neue Kriterien für soziale Platzierung
- Armuts(hoch)risikogruppen AR > 20% arbeitslos: 42% alleinerziehend: 36% nicht deutsch: 24% ohne HS-Abschluss: 24% 5+-Personenhaushalt: 22% geschieden: 21%
- Lebenslagenarmut (Unterversorgungsarmut) Soziallage, bei der das Mindestversorgunsniveau einer Gesellschaft auf der Mehrzahl der zentralen Dimensionen der Soziallage unterschritten wird. relativ mehrdimensional: Einkommen (60% Median), Arbeit (ja/nein), Bildung (Abschluss: ja/nein), Wohnen (<1 Wohnraum pro Person) >> min. 2 x unterversorgt = lebenslagenarm analytisch definiert: Dimensionen, Unterversorgung + Armutsgrenze
- Deprivationsarmut Soziallage ohne Verfügung über Güter, die den als notwendig erachteten Lebenstandard einer Gesellschaft definieren. mehrdimensional relativ empirisch definiert (... als notwendig erachtet...)
- Human Poverty Index (HPI) Gesundheit: Bevölkerungsanteil mit Lebenserwartung von max. 40J Bildung: Anteil erwachsener Analphabeten Lebensstandard: Anteil untergewichtiger Kinder unter 5J social exclusion: Anteil von Personen ohne Zugang zu sauberem Wasser & medizinischer Versorgung Der HPI ist Teil Human Development Reports der UN
- Erwerbstätige Personen, die in einem Arbeitsverhältnis stehen, selbständig sind, einen freien Beruf ausüben und Landwirte
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- Erwerbslose Personen ohne Arbeitsverhältnis, die sich um eines bemühen Erwerbstätige und Erwerbslose sind Erwerbspersonen/-bevölkerung; sie verkörpern die Nachfrage nach Arbeit auf dem Arbeitsmarkt schließt Arbeitslose ein
- Arbeitslose Personen ohne Arbeitsverhältnis, die sich als Arbeitssuchende beim Arbeitsamt gemeldet haben (, eine Beschäftigung für mindestens 18 Stunden für 3 Monate suchen, nicht krank sind, sofort anfangen können und nicht älter als 65 sind)
- Stille Reserve Arbeitssuchende, die sich nicht arbeitslos melden und Personen, die nach Arbeit suchten, wären die Chancen auf dem Arbeitsmarkt besser.
- Formen der Arbeitslosigkeit friktionell: entsteht durch Umstiegs- oder Einstiegsprozesse saisonal konjunkturell >> Berufseinsteiger und Personen mit geringem Kündigungsschutz besonders betroffen strukturell: durch Wandel der Wirtschaftsstrukturen, langsam/langfristig
- atypische Beschäftigung Teilzeitarbeit geringfügige Beschäftigung befristete Beschäftigung Leiharbeit Scheinselbstständigkeit
- Primäreinkommen Erwerbseinkommen Besitzeinkommen (Vermietung, -pachtung, Sparguthaben, Wertpapierbesitz)
- Sekundäreinkommen Transferleistungen (Rente, Sozialhilfe, Arbeitslosengeld, usw.)
- Antwortverhalten bei ALLBUS-Einkommensfrage offene Direktabfrage: Antwortquote = 62% (Verweigerungsquote = 38%) Antwortquote bei Listenabfrage = 58% aller Erstverweigerer (22% von Brutto N) >> Gesamtantwortquote = 62% + 22% = 84%
- Mikrozensus jährliche Befragung von 1% der Bevölkerung
- verdeckte Armut Lebenslagen mit Einkommen unterhalb des Sozialhilferegelsatzes ohne Sozialhilfebezug
- Armutslücke Durchschnittlicher prozentualer Abstand aller "armen Haushalte" / der "armen Bevölkerung" zur Armutsrisikogrenze (60% des Medians). Indikator für durchschnittliche Armutsschwere (Ratio-Skalenniveau) Armutsrisikogrenze (60% des Medians) - Median aller Armen Haushalte / Armutsrisikogrenze bpsw. 812 - 600 / 812 = 212 / 812 = 0,26 = 26% Armutslücke
- Bildungssystem Funktionen: Platzierungsfunktion (Allokations-, Statuszuweisungs-): soziale Position (Privilegien, Benachteiligungen, Zugang zu Schichten, Auf-/Abstiege) sind stark an Bildung gekoppelt. Auslese-/Selektionsfunktion: Aussortierung nach Leistung, damit jedoch auch ungewollte soziale Auslese, denn soziale Merkmale (Geschlecht, Ethnizität, usw.) beeinflussen Bildungs-/Lebenschancen) >> soziale vertikale Mobilität werden beeiflusst
- Bildungsstruktur - 2. Paradoxie Die Bildungsexpansion bewirkt eine höhere Bildungsbeteiligung für alle ↑ ↓ Die Bildungsexpansion bewirkt keinen Abbau der Bildungsungleichheit
- Bildungsstruktur - 3. Paradoxie (im Tertiärbereich) Bildungsexpansion bewirkt eine Erhöhung der Bildungsbeteiligung für alle ↑ ↓ Bildungsexpansion bewirkt eine Vergrößerung der Bildungsungleichheit im Tertiärbereich: zwar beteiligen sich Bevölkerungsgruppe stärker an der Bildung im Tertiärbereich. Dieser Zuwachs ist jedoch bei Beamten und Selbstständigen relativ größer als der bei Arbeitern und Angestellten
- Wichtigkeit nach Gesellschaftstheorie(/-theoretiker) Parsons: AGIL (fkt. Requisiten jeder Gesellschaft) Spencer / Durkheim: Grad / Ausmaß der Arbeitsteilung in einer Gesellschaft M. Weber: Grad der Rationalisierung in einer Gesellschaft (z.B. Ausmaß der Bürokratie / bürokratischen Organisationen)
- Haushalts- & Familienstrukturen - 2. These alt: Es gibt einen Prozess der pluralisierung privater Lebensformen neu: Es gibt einen Prozess zur pluralen "paarzentrierten Gesellschaft" als ELGs, NELGs, APLs, Mischformen
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- Familien- & Haushaltsstrukturen - 3. These alt: Paarzentrierte Lebensformen lösen sich von ihren ehelichen bzw. verrechtlichten Formgebungen Bedeutungsverlust der bürgerlichen (christlichen) Ehevorstellung als Grundlage paarzentrierte Lebensformen neu: Nicht-eheliche bzw. nicht-verrechtlichte paarzentrierte Lebensformen werden als biographische Durchgangspassagen betrachtet. Indiz: Trend zur Homoehe trad. Kleinfamilie dient als Leitbild
- Bildung als latente Variable erworbenes Sachwissen (inkorporiertes Kulturkapital) bildungsinstitutioneller Erfolg (instiutionalisiertes Kulturkapital) Metawissen / Reflexionswissen (Differenzierungsvermögen, Kontextierung u.a.) wissens-sensitive Einstellungen (Technikkritik, Umweltbewusstsein etc.) institutionenspezische Sozialisationserfahrungen soziale Identität
- Berufsschicht Berufsstellung + Arbeitsbeziehungen + Arbeitstätigkeiten Arbeiterschicht Dienstleistungsschichten: ausführende, mittel, höhere
- Armut sozio-ökonomische Lage unterhalb einer Armutsgrenze absolut - hinsichtl. eines physischen Existenzminimus (Überleben) relativ - hinsichtl. eines soziokulturellen Existenzminimums ( Lebensstandard)