Bewegungsapparat (Fach) / Krankheiten (Lektion)

Pathologie Krankheiten

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• Was ist eine Muskelzerrung (Symptome, Therapie)? Überdehnung eines Muskels, bei der meist auch einige Muskelfasern reißen und auch Sehnenfasern am Muskelansatz beschädigt erden können.   Druck-, Dehn-, Anspannungsschmerz, manchmal Hämatom (Bluterguss). Kühlung (Kryotherapie), dann Ruhigstellung mittels Bandage.
• Muskelfaserriss Bei akuter oder chronischer Überforderung eines Muskels entstandene Muskelverletzung mit Fasereinrissen. Unzureichende Aufwärmung vor Belastung oder auch Weiterbelastung bei Übermüdung begünstigen das Auftreten der Verletzung.   Symptome: akutes Schmerzereignis Bewegungs-, Anspannungs-, Druck- und Dehnschmerz Hämatom
• Was ist ein Muskelriss (Symptome, Therapie)? Muskel zerreisst und ist funktionsunfähig. Starke Schmerzen. Oft Ausbildung einer Muskelhernie (Muskelbruch) Therapie: Muskel wird chirurgisch genäht und eingegipst.
• Was ist Tendovaginitis? Sehnenscheidenentzündung Tendopathie (abakterielle Entzündung der Sehnen oder Sehnenscheiden in Ansatznähe). Symptome: Schmerzen und mögliches Knirschen in der Sehne. Ursachen: chronische Überbelastung Mikrotraumen Stoffwechsel- und Durchblutungsstörungen Therapie: (Kälte- oder Wärme)Anwendungen Antiphlogistika Ruhigstellung (OP)
• Was ist ein Überbein (Ganglion) und wo tritt es bevorzugt auf? Kapselgeschwülste (Degenerationszysten), die mit einer gelblichen Flüssigkeit gefüllt sind. Bevorzugt an der Streckseite des Handgelenks, in der Kniekehle und am Fussrücken. Muss differentialdiagnostisch von Tumor abgegrenzt werden.
• Was ist eine Bursitis, wo tritt sie häufig auf (Therapie)? Schleimbeutelentzündung: durch lokale Dauerreize und - Überbeanspruchung. Oft: vor der Kniescheibe, auf der Ellenbogenspitze (Studentenellenbogen), zwischen Deltamuskel und Schultergelenkkapsel. Therapie: (Kälte- oder Wärme)Anwendungen, Antiphlogistika, Ruhigstellung, (OP)
• Was ist eine Epicondylitis? Epicondylitis: entzündliche oder degenerative Veränderungen an einem Epikondylus bei funkt. Überbeanspruchung v.a. in Beruf und Sport. Tennisellenbogen, Entzündung des Epikondylus am Ellenbogen Epikondylus = Knochenvorsprung am Ellenbogen
• Epicondylitis (1.Ursachen, 2. Symptome, 3.Therapie): 1. Ursachen: ständige Überbelastung und Mikrotraumen, die zu Einrissen an den Sehnen führen. 2. Symptome: lokaler Druckschmerz, Schmerzen bei Pronation od. Supination gegen Widerstand. 3. Therapie: (Kälte- oder Wärme)Anwendungen,  Antiphlogistika,  Ruhigstellung, (OP). Zusätzlich müssen falsche Bewegungsmuster korrigiert werden.
• Was ist eine Kontusion? Prellung und Quetschung von Organen durch direkte stumpfe Gewalteinwirkung. Beispiele: Gelenkkontusion (Gelenkprellung) Hirnkontusion Herzkontusion Lungenkontision Brustkorbprellung
• Was ist eine Gelenk-Distorsion? Verstauchung, Zerrung. Ursachen: häufig durch indirekte Gewalteinwirkung (Umknicken des Fußes, Verdrehung des Kniegelens, Stauchung der Hand) entstehende Überdehnung der Gelenkkapsel und/oder des Bandapparates mit Fasereinrissen im Bandapparat. Es kann auch zu Einblutungen in die Gelenkkapsel kommen. Symptome: Schwellung, Hämatom, Funktionseinschränkung, (Druck)schmerz.  
• Was ist eine Gelenk-Luxation (Symptome, Therapie)? Verrenkung, Ausrenkung. Knochen ist aus dem Gelenk gesprungen, wobei die Bänder der Gelenkkapsel ein- oder abreissen. Auch benachbarte Gefässe, Sehnen, Nerven und Muskeln können beschädigt werden. Symptome: Deformierung im Gelenkbereich, starke Schmerzen, Schwellung. Therapie: Einrenkung nur von Arzt oder Fachpersonal.
• Was ist eine angeborene Hüftgelenkluxation (Dysplasie)? Luxation = Verrenkung, Ausrenkung. Dysplasie = Fehlbildung oder -entwicklung. Ursachen: Die Gelenkpfanne ist unterentwickelt. Der Gelenkkopf kann nach oben aus der Pfanne herausgleiten und eine Ersatzpfanne bilden. Diese ist nicht normal belastbar --> Einschränkung der Gehfähigkeit (Hinken, Watscheln, Arthrose, Skoliose der Wirbelsäule). Säuglingsvorsorgeuntersuchung:  Verdacht bei unterschiedlicher Beinlänge und asymmetrischen Hautfalten an Gesäss/Oberschenkel --> Spreizhose oder Verband.  
• Pathologie Wirbelsäule, degenerative WS-Erkrankungen: Spondylosis deformans Verschleiss der Wirbelkörper (und Bandscheiben) Spangenbildung (Knochenverbindung zwischen Wirbelkörper)
• Osteochondrose Bandscheibenverschleiss mit Wasserverlust, Verkalkung und Gelenkspaltverkleinerung (Ursache für Bandscheibenvorfälle)
• Spondylarthrose Verschleiss der kleinen Wirbelgelenke (Facetten) z.B. durch Osteochondrose. Gelenkspalt wird kleiner,  Druck auf Gelenkflächen steigt.
• Spondylolisthesis Wirbelgleiten: Verschiebung eines Wirbelkörpers gegenüber seinem Nachbarn --> Verengung des Wirbelkanals mit Kompressionserscheinungen. (An der Stelle ist eine Lordose zu sehen). Ursachen: vorausgegangener entzündlicher oder degenerativer Prozess = Folge anderer WS-Erkrankungen. Therapie: nicht schwer heben, ungeschickte Bewegungen meiden, Rückenmuskulatur stärken.
• Was ist Morbus Scheuermann? Verformung der Wirbelkörper (Keilform) und Bandscheibendegeneration Verknöcherungsstörung der Randleiste der Wirbelkörper auch Adoleszenzkyphose genannt betrifft meist Jugendliche und kommt mit dem 18. Lebensjahr zum Stillstand.
• Was ist Morbus Bechterew? Spondylitis ankylosans: chronisch-entzündliche rheumatische Erkrankung. Vor allem die Iliosakralgelenke und die Wirbelsäule befallen. Es kommt zur Versteifung des Achsenskeletts und der wirbelsäulennahen Gelenke. Auch Bandscheiben und Bänder neigen zur Verkalkung.
• Mögliche Frühzeichen Morbus Bechterew? Tiefsitzende nächtliche Rückenschmerzen (ISG), Schmerzen in Hüfte und Kniegelenk (oft Arthritis mit Gelenksergüssen) oder anderen Gelenken, Fersenschmerz (entzündl. Verkalkung der Sehnenansätze) Steifheitsgefühl im Bereich des Stammskeletts, Augenentzündungen (Konjunktivitis, Iritis)
• Was sind die Spätzeichen von Morbus Bechterew?   ausgeprägte Kyphose der BWS (Bechterew-Haltung) Trommelbauch Schliesslich völlige Versteifung der Wirbelsäule und des Brustkorbs und Muskelatrophie (Muskelschwund). Bei extremer kyphotischer Versteifung des Brustkorbs und der Rippengelenke Beeinträchtigung von Atmung und Kreislauf -> Rechtsherzbelastung.  
• Was ist Rheuma und was die Leitsymptome (ganz allgemein)? Rheuma: Erkrankung des Bindegewebes (Bindegewebe, Knochen, Knorpel) allg. Symptome: Schmerzen im Bewegungsapparat, der oft von Bewegungseinschränkung begleitet wird.
• In welche drei Gruppen werden die rheumatischen Erkrankungen eingeteilt? 1. Entzündlicher Rheuma (autoimmun bedingt): Rheumatoide Arthritis RA = chronische Polyarthritis CP, Kollagenosen, Vaskulitiden, Rheumatisches Fieber, seronegative Spondylarthritiden (M. Bechterew, M. Reiter, Psioriasis-Arthritis). 2. Degenerativer Rheuma ("verschleißbedingt"): Arthrosen, Osteochondrosen. 3. Weichteil- oder extraartikulärer Rheumatismus: (Muskelrheumatismus, Bursitis, Tendinitis,...) Schmerzen in Muskeln, Sehnen, Bändern, Schleimbeuteln, Unterhautfettgewebe.
• Was ist (P)CP? Primär Chronische Polyarthritis = rheumatoide Arthritis (RA) = entzündliches Gelenkrheuma. Chronisch entzündliche Systemerkrankung des Bindegewebes.
• Mögliche Symptome von rheumatischem Fieber? Major Symptome: Polyarthitis: Rötung, Schwellung und Schmerz in großen/mittleren Gelenken. Flüchtigkeit und Wandern der Gelenkerscheinungen. Pan-Karditis: Herzrhytmusstörungen, Herzgeräusche, Dyspnoe Hautveränderungen: Flecken, Knötchen oder kleine Blutpunkte (Petechien) in der Haut, bläulich rote Ringe (Erythema anulare), selten. Chorea minor (unkontrollierte, unwillkürliche Muskelbewegungen (Veitstanz)), selten. Minor Symptome: Fieber, Leukozytose mit Linksverschiebung, erhöhte BSG, im EKG verlängerte PQ-Zeit. Erhöhter ASL-Titer. Manchmal auch unterschwellige Verlaufsformen.
• Was sind Arthrosen?   Degenerative Gelenkerkrankungen. (Nicht entzündlich). Bei denen die Gelenkknorpelabnutzung und die Knochenwucherungen an den Gelenkrändern über den normalen altersbedingten Verschleiss hinausgehen. Führt zu Bewegungseinschränkung und Schmerzen in den betroffenen Gelenken.  
• Therapie von Arthrosen? Die arthroitischen Schäden sind irreversibel. Ziel: Linderung und Verzögerung. Übergewicht abbauen und Stützmuskulatur stärken -> Gelenkentlastung. Mässige Bewegung, da sonst das bradytrophe Knorpelgewebe schlechter versorgt wird. Durchblutungsfördernde Salben, NSAR, Hyaluronsäure i.a., Enzyme, physikal. Therapien (Fango/Massagen). Am Ende OP: Knorpelimplantate, Gelenkprothese.
• Häufige Arthrosen Hüfte (Coxarthrose) Knie (Gonarthrose) Wirbelsäule (Spondylarthrose) Finger (Polyarthrose) Schulter (Omarthrose)
• Hüfte (Coxarthrose)   Schmerzen am Oberschenkel vorne innen, Leiste, Gesäß, oft Ausstrahlung bis ins Knie.   Kapselmuster: eingeschränkte Innenrotation -> Abduktion -> Extension -> Flexion.  
• Knie (Gonarthrose) Schmerzen im ganzen Gelenk oder medialen Rand, besonders beim Abwärtsgehen.  Bei passiver Bewegung oft Crepitatio ("Knarren, Knistern, reibendes Geräusch")
• Entzündlich-rheumatische Erkrankungen: Rheumatoide Arthritis RA ( = chronische Polyarthritis, CA) Kollagenosen Vaskulitiden (Panarteriitis nodosa, Wegener-Granulomatose) Rheumatisches Fieber seronegative Spondylarthritiden (M. Bechterew, M. Reiter, Psioriasis-Arthritis)
• Degenerative rheumatische Erkrankungen: Arthrosen Osteochondrosen
• Was ist der Rheumafaktor und wie wirkt er sich aus? Rheumafaktoren sind Zucker-Eiweißstoffe, die bei entzündlichem Rheuma vermehrt auftreten. Da diese Moleküle sich gegen körpereigene Abwehrstoffe (Immunglobuline) richten, spricht man auch von Autoantikörpern. Bei 70 - 80% der Patienten wird ein Rheumafaktor im Blut gefunden, welcher aber auch bei anderen chronischen Infekten auftreten kann: (z.B. Kollagenosen, Lungenfibrose, EBV, Hepatitis B, Tbc, Malaria) Bei Normalbevölkerung < 5%, steigt aber mit zunehmendem Alter an ( > 65 Jahre ca. 15%).
• Was ist rheumatisches Fieber? Das rheumatische Fieber ist eine reaktive Erkrankung nach einer Infektion mit Streptokokken der Gruppe A.  Eine bis drei Wochen nach einer Infektion kommt es zur abakteriellen Entzündung verschiedener Organsysteme. Es werden Antikörper gegen die Streptokokken (Membran-Antigene) gebildet, die mit bestimmten Gewebeteilen im Körper kreuzreagieren und somit dort Entzündungen auslösen. Meist im Kopf-Hals-Bereich (Angina, Scharlach, Sinusitis,...) Es betrifft vor allem Kinder im schulpflichtigen Alter. Seltene Erkrankung.
• Diagnose und Therapie von rheumatischem Fieber: Diagnose: Beurteilung der Jones-Kriterien, mindestens zwei Major-Symptome oder ein Major- und zwei Minor-Symptome nach vorangegangenem Streptokokkeninfekt.   Therapie: Antibiotika (Penicillin). Zusätzlich Acetylsalicylsäure und Kortison, um mögliche Entzündungen an den Herzklappen gering zu halten.
• Hauptgefahren bei rheumatischem Fieber? Rheumatische Herzklappenentzündung. Es kommt zu rheumatischen Knötchen, die bevorzugt an den Herzklappen als entzündete Warzen auftreten. Durch diese Veränderungen und narbige Schrumpfungen kann es zu Stenose und Insuffiziensen (meist Mitralklappe) kommen. Letalität (Sterblichkeit): bei 2-5%

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