Planung und Organisation (Fach) / 2.1 Grundlagen (Lektion)

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Planungsbegriff Funktionen der Planung Prozess der Planung Inhaltliche Merkmale der Planung Organisatorische Merkmale der Planung

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  • Planungsbegriff (Was ist Planung?) Planung ist ein Entscheidungsprozess zur Gestaltung zukünftigen Geschehens. Planung ist gedankliche Vorbereitung (Vorstrukturierung) von Entscheidungen. Planung ist ein geordneter, informationsverarbeitender Prozess zum Entwurf einer Entscheidung, der die Maßnahmen für das Erreichen von Zielen vorausschauend festlegt. Planung ist der Entwurf von zukunftsgerichteten Handlungsprogrammen, deren Entwicklung und Durchsetzung nicht nur von Informationsverarbeitungs- und Interpretationsprozessen, sondern auch von machtbezogenen Einfluss- und Abstimmungshandlungen der Planungsträger bestimmt wird.
  • Planungssichtweisen Funktionelle Sichtweise Institutionelle Sichtweise
  • Planungsmerkmale der funktionellen Planungssichtweise Gestaltungscharakter: Identifikation der Probleme und Erarbeitung von geeigneten Maßnahmen zu ihrer Lösung Zukunftsbezogenheit: Auf Grund der Daten und Informationen aus der Vergangenheit sind der Gegenstand der Planung zukünftige Probleme Rationalität: Planung ist bewusstes und zielgerichtetes Denken in einem durch methodisch-systematisches Vorgehen gekennzeichneten Problemlösungsprozess Prozesscharakter: Planung ist eine Abfolge von Aktivitäten, die sich über einen bestimmten Zeitraum erstrecken Informationscharakter: Gewinnung, Aufnahme, Verarbeitung und Übermittlung von Informationen sind die Aufgaben eines Planungsprozesses
  • Elemente des Planungssystems (institutionelle Planungssichtweise) Planung ist der institutionelle Rahmen von Planungshandlungen durch Planungssubjekte an Planungsobjekten unter Zuhilfenahme von Planungsinstrumenten und Koordinationsmechanismen. Planungssubjekte: Personen oder Gruppen, die mit der Tätigkeit der     Planung in Berührung kommen Planungsobjekte: Alles, was Gegenstand der Unternehmenstätigkeit ist (Absatz, Produktion, Finanzierung, Investition, Personal) Planungshandlungen: Aktivitäten im Zusammenhang mit der Informationsbeschaffung und -verarbeitung und Aktivitäten zum Ablauf der Planung (z.B. Befragungen, Prognoseverfahren) Planungsinstrumente: Methoden, Verfahren und Modelle zur Verarbeitung und Darstellung der Informationen, und damit zur Lösung der Probleme (z.B. Operations Research)
  • Elemente des Planungssystems -Planungssubjekte Planungsverantwortliche: Inhaber von Leitungsstellen, die Entscheidungen und Handlungen systematisch durch Planung vorbereiten lassen wollen z.B.:Vorstandsmitglieder(Top Management), Bereichs-, Abteilungsleiter(Middle Management), Meister(Lower Management) Planungsträger: Unternehmensinterne Personen oder Personengruppen, die ihren institutionellen Niederschlag in einer bestimmten organisatorischen Einbindung finden                                                                    z.B.: Planungsstelle, Planungsabteilung, Planungsstab Planungsinformatoren: Personen innerhalb und außerhalb des Unternehmens, die vom Planungsträger um Auskünfte gebeten werden z.B.: Abteilungen, Lieferanten
  • Elemente des Planungssystems -Planungsobjekte Absatzplanung: Vorbereitung von Entscheidungen über die erforderliche Absatzstrategie(langfr. Absatzplanung) und ihre nähere Bestimmung nach Art, Umfang, Zeitpunkt und Träger(mittelfr. Absatzplanung); z.B. Entwurf der Produkt-Segmentstrategie, Distributions-, Preisgestaltung Produktionsplanung: Analyse des Zusammenwirkens von Produktionsfaktoren zur Hervorbringung von Produkten; z.B. Bestimmung des Produktionsprogramms (Programmbreite, Programmtiefe), Produktprogrammplanung (nach Art, Menge und Reihenfolge) Finanzplanung: Budgetierung der zu erwartenden Einnahmen (Einzahlungen) und Ausgaben (Auszahlungen), Differenzbeseitigung im Zeitablauf während des Planungszeitraumes Investitionsplanung: Gegenstand der Investitionsplanung sind Sachanlagen- oder Produktionsinvestitionen, Finanzanlage- oder Finanzinvestitionen, Investitionen in Umlaufvermögen (z.B. Lagerinvestitionen durch Haltung großer Vorräte), Personal- oder Sozialinvestitionen, Investitionen in F&E Personalplanung: Gedankliche Vorstrukturierung des zukünftigen Personalbedarfs und der Personalbedarfsplanung
  • Elemente des Planungssystems -Planungshandlungen Zentrale Planungshandlungen: Aktivitäten im Zusammenhang mit der Informationsbeschaffung und Informationsverarbeitung Periphere Planungshandlungen:                                                         Übertragung einer Planungsaufgabe vom Planungsverantwortlichen an den Planungsträger                                                                                              Festlegung der zu vollziehenden Teilarbeiten, ihrer Ausführungsdauer und des Endtermins des Planungsprozesses                                           Erfassung des Planungsergebnisses und seine Weiterleitung an die Planungsverantwortlichen
  • Elemente des Planungssystems -Planungsinstrumente Mentale Planungsinstrumente: Planungsmodelle: Zweckorientierte, auf das Wesentliche reduzierte Abbildungen eines Originalsachverhaltes; z.B. Prognose-Modelle, Simulationsmodell Planungsverfahren: Quantitative oder mathematisch-statistische Instrumente, die zur Lösung der in den Modellen abgebildeten Probleme angewendet werden; z.B. Simplex-Verfahren, Netzplantechnik Planungsmethoden: Qualitative Methoden, welche die Planung in konzeptioneller Sicht unterstützen; Methoden der Problemstrukturierung, der Alternativengenerierung oder der Ideenfindung; z.B. Brainstorming, morphologische Methode Reale Planungsinstrumente: Pläne: Stellen die schriftl. Ergebnisse der Planung dar und haben eine Dokumentations- sowie eine Instrumentalfunktion Planungsmaterialien: Alle Unterlagen, die entweder Gebrauchs- oder Verbrauchsmaterialien sind; z.B. Planungshandbücher, Aufzeichnungen von Interviews Maschinelle Datenverarbeitungsanlagen: Die EDV kann einige Funktionen besser ausführen als der Mensch
  • Funktionen der Planung Sicherung bzw. Steigerung der Zielerreichung                                 Durch den Vorgabecharakter der Pläne wird eine Voraussetzung für ein zielorientiertes Verhalten geschaffen Erkennen und Gestaltung von Risiken                                      Durch die Dokumention von Prämissen in den Plänen erfolgt eine frühzeitige Erkennung drohender Zielabweichungen und die Umsetzung kompensierender Maßnahmen Erhöhung der Flexibilität                                                                Durch die Existenz von Handlungsalternativen wird die Zielerreichung auch bei veränderten Bedingungen sichergestellt Reduktion von Komplexität                                                           Durch die Erstellung eines Plans werden Aktivitäten festgelegt, so dass andere Maßnahmen und Ereignisse ausgeschlossen werden