Philosophie (Fach) / abi (Lektion)
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Diese Lektion wurde von marinam0804 erstellt.
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- Was sind weitere Gründe für Religiosität? 8 Stück - Schicksalsschläge - Verarbeitung von Verlusten - Familie / Tradition / Freunde / Elternshaus - Gemeinschaftsgefühl (Gruppenzwang) / Zugehörigkeit - Verschiebung der Verantwortung (also man sucht sich jemanden, der für all das Übel( aber auch das Glück) verantwortlich sein muss, weil Menschen oft für alles Gründe suchen) - Bedürfnis nach Sicherheit und Trost wird gestillt - man hat Angst vor dem Ungewissen - Glaube an Gott gibt ein Fundament
- Erkläre mir den ontologischen Gottesbeweis nach Anselm von Canterbury. Anselm arbeitet mit einem Paradoxon: Existenz ist höher als nicht Existenz Über Gott hinaus kann nichts gedacht werden: Gott ist vollkommen und das Höchste Stellen wir uns nun anhand dieser Definition Gott vor, entsteht ein Widerspruch: Denn wäre Gott bloßer Gedanke, gäbe es eben doch etwas höheres, nämlich einen realen Gott, der nicht bloßer Gedanke ist. Gott kann also nur real existierend gedacht werden
- Erkläre mir dem kosmologisch / teleologischen Gottesbeweis nach Thomas von Aquin. Aquin definiert 5 Beweise: 1. Bewegungsbeweis: Besagt, dass alles, was sich heute bewegt, diesen Impuls von einer anderen sich bewegenden Sache erhalten hat. Folge: Am Anfang muss es also etwas gegeben haben was sich nicht bewegt und diese kette initiiert hat -> Gott 2. Kausalitätsbeweis: Besagt, dass alles auf eine Ursache zurückzuführen ist. Folge: Es muss am Anfang etwas gegeben haben, was keine Ursach hat, weil die Kette sonst unendlich ist -> Gott 3. Kontingenzbeweis: Besagt, dass Zufälle (die auch hätten nicht passieren können) einem anderen Sein verdankt sind -> Gott 4. Stufenbeweis: Besagt, dass dadurch, dass wir verschiedene Werte in weniger gut/schlecht oder mehr gut/schlecht einordnen, muss es ja einen Maßstab dafür geben, nach dem sich diese Einordnugn richten kann -> Dieser Maßstab ist Gott 5. Finalitätsbeweis: In der Natur richtet sich alles einem Ziel oder einer Ordnung zu (Naturgesetze). Das setzt einen denkenden Geist voraus -> Gott
- Beschreibe die Religionskritik von Friedrich Nietzsche. Kritik: - per Zufall entsteht der höherwertige Types, welcher ein lebenswürdigerer und zukunftsgewisserer Mensch sei. Dieser Typ ist erstrebenswert für die menschliche Zukunft und sollte gezüchtet werden - Das Christentum habe die zufälligen höherwertigen Typen, die in der Geschichte durchaus schon vorgekommen seien, bekämpft und durch die Mitleidsethik (-> Anteilnahme am Leid anderer und das Erstreben am fremden Wohl, während man das eigene Wohl vernachlässigt und somit den Egoismus überwindet) verdorben und den höherwertigen Typus beinahe unmöglich gemacht Lösungsvorschlag: - Menschen sollen den Übermenschen anstreben: Der Übermensch ist der "Idealmensch", der über den Menschen hinausstrebt. - Übermensch Eigenschaften: die Tat (das Schaffen), Selbstliebe (verhindert Knechtsein und Wehrmut), Liebe zum Lernen + Vertrauen in eigene Fähigkeiten, Wille des Übermenschen, der sein eigener Maßstab ist Mut, Härte, Kompromisslosigkeit in der Umsetzung seiner Ziele - benutzt den letzten Menschen in "Also sprach Zarathustra", um dem Volk Angst zu machen und sie zu motivieren zu einem Übermenschen zu werden => der Übermensch soll nicht auf körperlicher/biologischer Weise betrachtet werden, sondern als interlektuelles und persönliches Ziel - Letzter Mensch Eigenschaften: Gegenteil vom Übermenschen Teil einer formlosen Herde Konfliktscheu (Konflikte und Herausforderungen werden vermieden), sicherheitsfixiert, verwöhnt, lebensmüde, uninteressiert Individualität und Kreativität wird unterdrückt Risiken werden nicht eingegangen und es wird nur nach Geborgenheit und Trost gesucht - möchte den Menschen, sein Handeln und sein Wirken wieder in den Mittelpunkt stellen, anstatt Gott
- Erläutere mir die Religionskritik von Sigmund Freud. Freud erklärt seine Gedanken in 3 Texten: I. Religion symbolisiert die Wünsche und Bedürfnisse des Menschen, allerdings ist die Religion eine Illusion. Eine Illusion ist nach Freud kein Irrtum, sondern resultiert aus dem Wunsch, die Realität zu erklären. Religion stützt sich nach Freud auf Tradition der Vorfahren und auf „Beweise“, die aus der Vorzeit überliefert wurden. Sie verbietet ihre eigene Hinterfragung, da sie sich durch sich selbst erklärt. Die Religion hat einen Konflikt zwischen Über-Ich und dem Es zur Folge, da die Religion die Bedürfnisse des Es unterdrückt, die vom Über-Ich halt dann als Verbote wahrgenommen werden. II. Es gibt einen Zusammenhang zwischen dem Bedürfnis nach Religion und dem Vater - /Elternkomplex: Religion ist der Ersatz für die elterliche Geborgenheit im Erwachsenenalter, dies ist jedoch wirklichkeitsfremd und infantil. Immerhin ist der Mensch immer noch „schutzlos“ und auf sich selbst gestellt. III. Religion ist gleichzusetzen mit einer Kindheitsneurose: Durch den Intellekt kann der gläubige Mensch diese Neurose (ähnlich wie das Kind den Ödipuskomplex) ablegen/überwinden. Im Gegensatz zur Religion steht die Wissenschaft, die bewiesen hat, dass sie keinen Illusionen unterliegt – sie kann den Menschen mithilfe des Intellekts aus dem Glauben/aus der Illusion der Religion zur Erkenntnis der Realität führen. Über der Vernunft gibt es keine Instanz.
- Erkläre mir Descartes' Anthropozentrismus. Bitte. D. beschreibt 2 Eigenschaften, die den Menschen vom Tier unterscheiden: - Vernunft/Intellekt (selbst wenn Tiere etwas besser oder gleichgut machen wie wir, müssen sie in einer anderen Sache schlechter sein UND sie machen diese Sache nur besser, weil ihre Organe perfekt dafür geeignet sind, während dier Vernunft ein Universalinstrument sei und sich auf viele Bereiche anwenden lassen, sodass wir eben in vielen Sachen gut sind) - Sprachvermögen (sie verwenden Worte und Zeichen nicht als Ausdruck von Gedanken oder Gefühlen, obwohl sie die Organe dafür hätten zb. der Papagei oder der Specht und Verrückte und von Geburt an taubstumme Menschen kriegen es in einer gewissen Art und Weise hin, deren Gedanken und Gefühle anderen mitzuteilen), selbst der dümmste Mensch der Welt kriegt das hin, aber das schlauste Tier der Welt nicht. Das bedeutet: Tiere haben nicht nur wenig, sondern sogar gar keinen Verstand -> das gesamte Verhalten der Tiere lässt sich nach D. mechanisch erklären Mensch: materieller Körper + immaterieller Intellekt Tier: materieller Körper Descartes vertritt den Anthropozentrismus (= Mensch nimmt in der Natur eine Sonderstellung ein, nichtmenschliche Tiere haben keine moralische Bedeutung) -> D. sieht es nicht als problematisch an, dass Tiere nach Belieben benutzt/genutzt werden dürfen
- Erkläre mir Peter Singers Pathozentrismus. Singer vertritt das Prinzip der gleichen Interessenabwägung: = die Interessen aller lebensfähigen Tiere müssen genauso berücksichtigt werden wie die Interessen der Menschen berücksichtigt werden Prinzip der Gleichheit: sein eigenes Leiden zählt genauso wie das Leiden jedes anderen -> das lässt sich nicht nur auf Menschen beschränken, sondern wir sind dazu verpflichtet es auch auf Tiere auszuweiten Speziesismus: unterschiedliche Berücksichtigung von Interessen aufgrund der Angehörigkeit zu einer Spezies (z.B. Menschen, die ihre Interessen als höherwertig im Vergleich zu Tieren einstufen), bei einer Kollision der Interessen wird das eigene Interesse bzw. das Interesse der eigenen Spezies/Art höher gewertet Kriterium der Empfindungsfähigkeit: man muss nach S. das Leiden von Wesen in Erwägung ziehen = die Linderung des größten Leids hat immer Vorang beim Vergleich der Interessen unterschiedlicher Gattungen
- Erkläre mir Schweitzers Biozentrismus. Mensch ist selbst (wie jedes andere Lebewesen) Leben, das leben will (Leben: Menschen, Tiere, Pflanzen) -> deshalb muss der Mensch jedem andren Lebewesen die gleiche Ehrfurcht entgegenbringen wie seinem eigenen Leben Gute Handlungen: Leben erhalten und fördern Schlechte Handlungen: Leben vernichten und behindern Unterscheidung in 2 Ethiken: - Relative Ethik: Wieviel Glück muss ich selbst abgeben? Wieviel Glück kann ich auf Kosten anderer behalten? -> wird von Schweitzer verurteilt - Absolute Ethik: Gut ist die Förderung von Leben (->Mensch wird gezwungen, sich zu entscheiden, inwieweit er ethisch bleiben/handeln kann) - Entscheidende Frage: Ist es notwendig, Leben zu schädigen (-> nur unvermeidbare Schädigungen sind notwendig) Bsp: Blumen für Nahrung der Tiere ist notwendig ; Blumen pflücken ist Schädigung - Tierversuche müssen in jedem Fall abgewogen werden: Ist es notwendig??? - Mensch muss sich dem Tier gegenüber besonders solidarisch zeigen, weil Tiere dem heutigem Menschen schon sehr viel geholfen haben (-> Schuld muss durch Solidarität abgetragen werden) - Jedes Mal, wenn wir nicht Leben fördern und offensichtliche Tierquälerei geschehen lassen, tragen wir Schuld daran -> Schuld muss man aber aktiv abtragen
- Was sagt Epiker, wie man mit dem Tod umgehen sollte? - der Tod ist für Menschen nix schlimmes weil wenn der Tod da ist, ist der Mensch nicht da und wenn der Mensch da ist ist der Tod nicht da, er betrifft den Menschen also nicht der Grund: positive und negative Dinge beruhen auf Empfindungen, der Tod hebt Empfindungen auf also sollte man nicht über ihn nachdenken lol
- Was sagt Montaigne, wie soll man mit dem Tod umgehen? - Menschen denken im Alltag zu wenig an den Tod und sind dann überfordert und überrascht, sogar schockiert und hilflos wenn der Tod im Bekanntenkreis oder so auftritt Die Lösung: Der Tod ist kein Feind, den man bekämpfen kann. Er wird so oder so kommen und man kann nix dagegen tun ALSO: Bessere Alternative: Lernen mit ihm umzugehen. -> Man soll den Tod in den Alltag integrieren und so oft wie möglich an ihn denken denn so "gewöhnt" man sich an ihn und er erscheint weniger schlimm wenn er dann eintritt