Pharmakologie (Fach) / Hering (Lektion)

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  • Klassifikation von Arzneistoffen • Chemikalien:(meist niedermolekular 300-1.000 Da)• Proteine:– Antikörper (Abciximab1, Digibind, Infliximab2)– Enzyme (Faktor VIII, tPA***)– Hormone (Insulin, Erythropoetin)– Wachstumsfaktoren ...
  • „First-pass-Effekt" Arzneistoff aus Pfortaderblut extrahiert.. Bei Pharmaka mit ausgeprägtem First-pass-Effekt ist Bioverfügbarkeitstark von der Leberfunktion abhängig, d.h. bei Lebererkrankungenerhöht, auch bei älteren ...
  • Paul Ehrlich (1854-1926) Ansatz Corpora non agunt - nisi fixataEin Medikament wirkt nicht, wenn es nicht gebunden ist. Ehrlich erklärte die Wirkung bakterieller Toxine auf Zellen mit Bindung an Seitenkettenphysiologisch wichtiger Moleküle. ...
  • John Newport Langley (1852–1926) Ansatz Erklärte die Wirkung von Nicotin und Curare auf die quergestreifte Muskulatur durchBindung an eine „receptive substance“ (später als Nicotinrezeptor identifiziert).
  • Arzneistoff rezeptor typen Enzyme Ionenkanäle G-Protein gekoppelte Rezeptoren Kernrezeptoren
  • Membranständige Rezeptoren G-Protein-gekoppelte Rezeptoren:Dopamin- (D1-D5)GABAmetabotrope Glutamat-R. (8: mGlu1 bis mGlu8)Histamin- (H1, H2)Muskarin- (M1.. M5)Opioid (µ,κ,δ)Serotonin- (5-HT1, 5-HT2, 5-HT4, außer 5-HT3!) • ...
  • Intrazelluläre Rezeptoren (Zytoplasma/Kern) • Steroidhormone:Glucocorticoide,Mineralocorticoide,Androgene,Estrogene,Gestagene,Vitamin-D• Retinoide: natürliche und synthetischeVitamin A Derivate• Schilddrüsenhormone: (T3,T4)• Peroxisome ...
  • „Rezeptorunabhängige“ Angriffspunkte von Arzneimitteln ... • Spannungsabhängige Ionenkanäle:Na+-, K+-, Ca++-, Cl- – Kanäle.• Transportsysteme:Diuretika, Herzglykoside, Protonenpumpenhemmer• Enzyme:MAO-Hemmer, NSAID (COX), Urikostatika(Xanthinoxidase), ...
  • Krankheitsbilder und Rezeptoren •Myastenia Gravis (Muskelschwäche durch AAK gegen cholinerge Rezeptoren dermotorischen Endplatte)•M. Basedow (Überfunktion der Schilddrüsedurch A-AK gegen Tyrotropin-Rezeptorenführen zu katabolen ...
  • Gleichgewichtsdissoziationskonstante KD=Gleichgewichtsdissoziationskonstante (Dimension: Mol/l) KD=k-1/k1
  • Liganden (L) Bindungsstudien Radioaktiv markierte Liganden (L)( z.B. 3H- oder 125I-markiert) Trennung von freiem und gebundenemLiganden auf einem Filter
  • Warum interagieren Arzneimittel oder Agonisten selektiv ... • Induzierte Rezeptorkonformtion (Induced fit)• Schlüssel-Schloß-Prinzip (Selected conformation)Bindungskräfte zwischen D und R:• Kovalente Bindungen (~ 50 – 100 kcal/mol)• Elektrostatische ...
  • Agonismus-Antagonismus am Opioid Rezeptor • Agonist: maximale Aktivierung des Rezeptors (z.B. Morphin)• Partieller Agonist: unvollständige Aktivierung des Rezeptors (z.B. Buprenorphin)- damitimmer auch partieller Antagonist!• Buprenorphin ...
  • Zusammenfassung: kompetitiver Antagonismus • Antagonistenmoleküle besetzten einen Teil der freien Rezeptoren• → die Assoziationsgeschwindingkeit der Agonistenmoleküle wird reduziert, denn → Assoziation = k1 [↓R] * [A], denn die Zahl ...
  • Beispiele für irreversible Inhibition • Phenoxybenzamin1 → α1/α2-Adrenozeptorblock• Tabun/Sarin2 → Acetylcholinesterase• Selegilin/Tranylcypromin3 → MAO• Allopurinol4 → Xanthinoxidase• Omeprazol5 → H+-K+-ATPase• ASS ...
  • Medikamentenantagonismus von ASS und Ibuprofen • Irreversible Acetylierung der Thrombozyten COX-1 durch ASS (HWZThromb 7-10 Tage) imPfortaderkreislauf• Ibuprofen ist hingegen ein kompetitiver reversibler Hemmer von COX-1 & 2.• Gabe von Ibuprofen ...
  • Hohe Potenz von pflanzlichen und tierischen Toxinen ... • Diphtherietoxin (Bakterien: Corynebacterium diphteriae )WM: Exotoxin induziert Abbruch der Proteinsynthese• Ricin* (Wunderbaum, Ricinus communis) Pflanzliches Eiweiß: Toxalbumin (2 Ketten)WM: inaktiviert ...
  • Therapeutische Breite bei unterschiedlichen Wirkungen ... • ASS hemmt in niedrigen Dosierungen die Thrombozytenaggregation (ED50 ca. 30-50 mg/d),wirkt in hohen Dosierungen antipyretisch (ED50 ca. 1 g/d) und hochdosiert antiphlogistisch (ED50 6 g/d).• Die ...
  • Toleranz (≈Gewöhnung) [Tage - Wochen, „long term“ ... • Abnahme des Effekts ist bei wiederholter Gabe, durchDosiserhöhung zu durchbrechen.
  • Pharmakokinetische Toleranz („Barbiturat-Typ“) beruht auf Induktion des abbauenden Enzyms oderBiotransformation Beispiel: Enzyminduktion durch Barbiturate
  • • Pharmakodynamische Toleranz („Morphin-Typ“) ... beruht auf Veränderung der Rezeptordichte oder Empfindlichkeit des RezeptorsBeispiel 1: verminderte Ansprechbarkeit bei wiederholter Gabe von Opioiden→ Gewöhnung für Analgesie und Euphorie,Beispiel ...
  • Desensibilisierung (≈ Tachyphylaxie) [Minuten-Stunden, ... • Abnahme des Effekts bei kurzfristig wiederholter Gabe durch Dosiserhöhung nichtdurchbrechbar. Mechanismus als Schutz vor Überstimulation?→ z.B. „Depletion von Mediatoren“:Beispiel: indirekte ...
  • Ionenkanal-arten Spannungsabh. Rezeptorregulierte: -> Direkt (nACH) oder indirekt (G-Protein)
  • Aufbau spannungsgesteuerter Kationenkanäle Kationenkanäle bestehen aus porenbildenden α-Untereinheiten und aus akzessorischen Untereinheiten (Quartärstruktur). Jede α-Untereinheit setzt sich aus hydrophobenund hydrophilen Abschnitten zusammen, ...
  • Ionenkanäle die am Herzen beteiligt sind Nav1.5-INa (sodium current),Cav1.2-ICa (calcium current),HERG (human ether-a-go-go-related gene) - IKr ('rapid' delayed rectifier current) terminates the AP!!KCNQ1 and KCNE1 together carry IKs (‚slowly' ...
  • Mutationen in HERG Kanälen oder Block..... .....reduzieren Repolarisation und verursachen „long QT Syndrom“ Durch HERG Kanäle fließt der „rapid rectifier“ (schnelle Gleichrichter) Kaliumstrom IKr
  • HERG Blocker die long QT-Syndrom und Torsade de Pointes ... • Klasse IA Antiarrhythmika (Chinidin, Procainamid,Disopyramid)• Klasse IC (Flecainid)• Klasse III Antiarrhythmika (Sotalol, Amiodaron)• Klasse IV Kalziumantagonisten (Nicardipin)• Antihistaminika• ...
  • Letalität von TdP ~ 20%
  • Frühes Screening am HERG Kanal ist... ...Teil jeder modernen Arzneistoffentwicklung (auch während der Leadoptimierung).
  • Was reduziert proarrhythmische Wirkung und verhindert ... Gleichzeitige Hemmung von HERG- und Kalziumkanälen So führt die Hemmung zelleinwärts gerichteter Ströme, also vornehmlich von Natrium- und Kalziumkanälen, zu einer Leitungsverlangsamung mit verbreitertem ...
  • Antiarrhythmika sind? Kaliumkanalblocker • Der Wirkungsmechanismus der Klasse III Antiarrhythmika (Vaughan Williams) ist die Hemmung repolarisierender HERG Kaliumkanäle ⇒ Verlängerung des APs (Verlängerung der QT Zeit) ...
  • Einteilung der Antiarrhythmika Klasse I – Natriumkanalblocker Klasse II – Betablocker Klasse III – Kaliumkanalblocker Klasse IV – Calciumkanalblocker
  • Antihypertensiva sind? Kaliumkanalöffner (KATP) • Diazoxid: vermindert den Tonus der glatten Muskulatur besonders der Arteriolen• WM: Öffnung von KATP ⇒ Zunahme der K+ Leitfähigkeit der Membran ⇒ negativeres Membranpotential ...
  • Kir-Kaliumkanäle...... ....regulieren die Herzfrequenz VAGUSSTIMULATION: ACh induziert eine Hyperpolarisation im Sinusknoten (undVorhöfen) durch Aktivierung einer K-Leitfähigkeit ⇒ Verlangsamung der  Herzfrequenz • ...
  • Aktivierung von M2-Rezeptoren⇒? Bradykardie Bradykardie  Aktivierung von M2-Rezeptoren im Sinusknoten durch ACh ⇒⇓ Frequenz (rote APs). Gi wirdaktiviert, βγ-Untereinheit öffnet K(Ach) (=Kir), ⇓ maximales distolische Potential ...
  • Kaliumkanal ist Prototyp für... andere spannungsabhängige Kanäle
  • Beispiele für Kalziumantagonisten Kationisch-amphiphile Blocker:Verapamil- und Diltiazem-Typ Ladung beeinflußt Wirkung der Ca2+ Antagonisten„hydrophober vs. hydrophiler“ Zugang zum Rezeptor Block hydrophiler Pharmaka ist abhängig ...
  • Zelluläre Wirkungen von Kalziumantagonisten Blockieren spannungsabhängige L-Typ Ca2+ Kanäle:•Phenylalkylamine ⇒ Wirkung auf Sinusknotenu. AV-Überleitung + relax. glatte Gefäßmuskulatur•Diltiazem ⇒ Wirkung auf Sinusknoten u. AVÜberleitung ...
  • Indikationen von PPA und Diltiazem PPA -> Phenylalkylamine • Hypertonie• Angina pectoris• Hypertrophe obstruktive Kardiomyopathie*• Herzrhythmusstörungen (besonders supraventrikuläre) *Monogene Erberkrankung, meist asymmetrische ...
  • Indikationen von DHPs •1,4 DHP -> dihydropyridin • Hypertonie (gefäßselektive Wirkung)• Angina pectoris• Morbus Raynaud*• DHPs haben keine antiarrhythmische Wirkung!* anfallsweises Erblassen der Finger oder Zehen ...
  • UAWs von DHPs • Bei zu schneller und zu starker Vasodilatation:- Refelextachykardie-Anstieg O2-Bedarf-bis zu Angina pectoris Anfällen• Periphere Ödeme• Flush, Hitzegefühl in den Beinen• Kontraindiziert in ...
  • Natriumkanal blocker Toxine(Blocker): TTX (Tetrodon Arten), STX (Dinoflagelaten,angereichert in Pazifik Muscheln)Öffner/Modulatoren: Veratridin, Batrachotoxin, ATX-II, Aconitin
  • Saxitoxin Na Kanalblocker • 1987 wurde in den USA über Massenvergiftungen berichtet. Es traten folgende Symptome auf: Schwindel, Durchfall, Erbrechen, Atembeschwerden, Augenreizungen, 3 Todesfälle.• Ursache: ...
  • Lokalanästhetika (LA) • Cocain*, Procain, Lidokain Klasse I Antiarrhythmika (Vaughan Williams)• Lidokain, Procain, Chinidin, Ajmalin,Mexiletin, Phenytoin, Propaphenon,TocainidLA sind schwache Basen mit einem pKa= 8-9Henderson ...
  • Na+ Kanal Öffner Veratridin = Pflanzengift (20 mg per os sind letal!), Alkaloid aus dem Samen des mexikanischen Läusekrautes aber auch in heimischen Lilienpflanzen WM: vermehrter Na+ Einstrom führt zur Ca2+ Überladung ...
  • Charybdotoxin Charybdotoxin (CTX) ein 37 a.a. Neurotoxin aus dem Gift des gelben Mittelmeerscorpions(Leiurus quinquestriatus, engl. Deathstalker). • Blockiert Kv1.3 und KCa3.1 Kanäle
  • ω-conotoxin MVIIA (Ziconotid) • Aus dem Gift von Meeresschnecken der Kegelschnecke-Gattung Conus geographus.• Blockiert Cav2.1 bis Cav2.3 Kanäle, die Transmitterfreisetzung und Schmerzimpulsweiterleitung bewirken.
  • Margatoxin • Margatoxin (MgTX) ein Peptid welches selektiv Kv1.3 Kaliumkanäle inhibiert.• Es wird aus dem Gift des Scorpions Centruroides margaritatus isoliert
  • ω-Agatoxin IVA • Agatoxin (AgTX) ein Peptid welches selektiv Cav2.1 – 2.3 Kalziumkanäle inhibiert.• Es wird aus dem Gift der Trichternetzspinne Agelenopsis aperta isoliert.
  • Agonismus/Antagonismus am GABA Rezeptor • GABA (Agonist) öffnet einen Cl- Kanal• Positiver allosterischer Modulator:Benzodiazepin (Diazepam), erhöht die Bindung von GABA, bindet (allosterisch) an die Diazepam- Bindungsstelle, ohne selbst ...