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Sprachgeschichte Buch Peter Ernst

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  • Der Deutsche Sprachatlas Der Marburger Bibliothekar Georg Wenker entwickelte als erster Wissenschafter einen Atlas, in dem die verschiedenen Dialekte/Umgangssprachen im deutschen Sprachraum erfasst wurden.Er wollte die Dialektgrenzen ...
  • Sprache als Organismus Zu Beginn des 19. Jahrhunderts herrschte eine „romantische“ Sprachauffassung vor. Man begriff Sprache als ein Lebewesen, nichts von Menschen produziertes, etwas, dass eine Blütezeit und einen Tod ...
  • Stammbaumtheorie In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts griff die Stammbaumtheorie die Anschauungen Darwins auf Sprachen. Diese Theorie geht von einer Ursprache aus, die sich in zahlreiche Sprachen aufspaltet. Begründer: ...
  • Wellentheorie Die Wellentheorie untersucht die gegenseitige Beeinflussung von gleichzeitigen Sprachen. Erstellt die Wellentheorie Landkarten, in denen Sprachgebiete und Isoglossen eingezeichnet sind.
  • Substrattheorie In einem Gebiet die wird die sprachliche Grundschicht (das Substrat) von einer neuen, hierarchisch höheren Sprache (das Superstrat) überlagert. Die Superstrat-Sprache verändert sich in diesem Gebiet ...
  • Strukturalismus Ferdinand de Saussure (1857-1913), er begründet damit die moderne Sprachwissenschaft. Er vollzieht die Trennung zwischen diachroner (historischer) und synchroner (punktueller) Sprachanalyse. Er erstellt ...
  • Entfaltungstheorie Otto Höfler (1901-1988) sieht die sprachlichen Veränderungen einer Sprache bereits im System angelegt und vorprogrammiert; sie müssen sich nur entfalten. sind alle Veränderungen im Sprachsystem angelegt ...
  • Pragmatik Diese Disziplin untersucht die Verwendung von Sprache entweder diachron (Veränderungen um Laufe der Zeit) oder synchron (Sprachverwendung in einem konkreten Gebiet zu einer konkreten Zeit). Wie unterhalten ...
  • generative Sprachauffassung Noam Chomsky (*1928): Sprachvermögen ist dem Menschen angeboren, eine Art natürlicher Instinkt, „innere Grammatik“. Stichworte: Kompetenz-Performanz, Generative Grammatik.
  • Einleitung Sprachgeschichte Die menschliche Sprache ist heterogen - und hat somit immer Varietäten in Raum und Gesellschaft. Es gibt individuelle Variationen je nachAufenthaltsort (diatopisch), soziale Position (distratisch) und ...
  • Sprachwandel (Ebenen + 3 Bedeutungen) Intonation, Phonologie, Morphologie, Syntax, Schrift ·       Die Fähigkeit zur Kommunikation mittels Sprache (nach Saussure langage) ·       Sprache als abstraktes System von Zeichen, ...
  • Sprachwandel 2.0 (Ebenen & Faktoren) Der menschliche Stimmapparat ist bei Veränderungen die einzige Grenze. Sprachwandel kann auf folgenden Ebenen Beobachtet werden: ● Interaktion (zb Wortakzent im IG) ● graphemisch (Schreibung von ...
  • Laut- und Formenwandel 1)    spontaner Lautwandel; ohne erkennbare Ursachen (z. B. p → f im Indogermanischen) 2)    Kombinatorischer Lautwandel; erkennbare Ursachen (z. B. Sprachökonomie, etwa Wegfallen des h im Anlaut ...
  • Indogermanisch (bis ca. 3000/2000 v. Chr.) Indogermanisch bezeichnet die Sprache, die laut Stammbaumtheorie vom Urvolk gesprochen wurde. Jedoch ist das Urvolk a) eine zweistufige Rekonstruktion b) archäologisch nicht nachweisbarc) nur in Einzelquellen ...
  • Indogermanische Sprachstruktur Indogermanisches Wort besteht aus drei Teilen: 1)    Wurzel (rein semantische Bedeutung) 2)    Thema/Stammbildungselement (z. B. zur Unterscheidung von Nomen, Adjektiven..) 3)    Flexionselement/grammatisches ...
  • Kentum / Satem Sprachen Die Einteilung kann heute mit wenigen Ausnahmen vorgenommen werden. die frühe Annahme, dass Kentumsprachen im Westen Europas und Satemsprachen im Osten bis in Asien angesiedelt seien, wurde jedoch durch ...
  • Alteuropäische Hydronyme Die ältesten erhaltenen Namen sind Gewässernamen (man siedelte zuerst in der Nähe von Gewässern; Flüsse waren die wichtigsten Handelswege; einen Fluss, der über 300 Kilometer in jedem Dorf den gleichen ...
  • Germanisch (2000/1000 v. Chr.-600/700) Der Beginn des Germanischen wird anhand der Verschmelzung einer nicht-indogermanen Bevölkerung (Substrat) und einer germanischen (Superstrat) festgelegt. Aus dessen Folge ist ⅓ des germanischen Wortschatzes ...
  • Charakteristika der Germanischen Sprachen 1. Freier Wortakzent wird festgelegt ->Endsilben abgeschwächt ->synthetischer Sprachbau wird analytisch 2. Erste Germanische Lautverschiebung 3. Vokalische Änderungen 4. Ausbau des Indogermanischen ...
  • Erste germanische Lautverschiebung =(Konsonantische Änderungen) findet in 3 Phasen statt, dessen Reihenfolge unbekannt ist. Sie zog sich über mehrere Jahrhunderte, man nimmt an, dass sie zwischen dem 5.-2.JH v.Chr. abgeschlossen war. ...
  • Verner’sches Gesetz Das Verner’sches Gesetz definiert die konsonantischen Veränderungen: Stimmlose Reibelaute werden in stimmhafter Umgebung (=zw. Vokalen) stimmhaft, wenn der ursprüngliche IG Wortakzent nicht unmittelbar ...
  • Althochdeutsch 700-1050 Alt/Mittel/Neu > bezeichnet den Zeitabschnitt Hoch/West/Nieder > die räumliche Ausdehnung Der Unterschied zu Hochdeutsch besteht darin, dass im Niederdeutschen (1) keine 2. Lautverschiebung stattfand(2) ...
  • Exkurs: Erbwörter, Fremdwörter und Lehnwörter ... 1)    Erbwörter: ganz alt, im Deutschen: aus dem Indogermanischen. Z. B. Baum, Auge, Rad 2)    Fremdwörter: aus einer anderen Sprache, als Fremdwörter erkennbar. Z. B. Computer, Orange 3)    ...
  • Merseburger Zaubersprüche sind im 8. Jahrhundert entstanden, im 10. Jahrhundert niedergeschrieben. Jacob Grimm herausgegeben. heidnischer Charakter - das frühere Fragment des Hildebrandlieds wurde 850 von christlichen Mönchen ...
  • Sprachliche Entwicklungen im Althochdeutschen Vokalische: -Monopthongierung (kombinatorischer Lautwandel) -Diphthongierung -Germanisches eu -i-Umlaut -Sekundärumlaut -Phonematisierung der Allophone a&e -Restumlaut Konsonantische: -Lautverschiebung ...
  • Vokalische Veränderung (Althochdeutsch) 1) Althochdeutsche Monophthongierung: au → o: vor Dentalen, h und im Auslaut ai → e: vor h, w, r und im Auslaut 2) Althochdeutsche Diphthonghebung: übriggebliebene au → ou übriggebliebene ai → ...
  • Konsonantische Veränderung (Althochdeutsch) 1) θ → d 2) Zweite Lautverschiebung a) Tenues: im Anlaut oder nach Konsonant: p → pf; t → ts; k → kχ nach Vokal: p → f; t → ʒ; k → χ b) Mediae: b → p; d → t; g → k
  • Zweite Hochdeutsche Lautverschiebung Sie findet, im Gegensatz zur Ersten, nicht gleichmäßig statt. Die Dialekte sind unterschiedlich davon betroffen. Die Ursachen der Lautverschiebung sind unklar. I.: Tenuesverschiebung: a) Affrikaten: ...
  • Benrather Linie bekannteste Isogloss zur 2. Lautverschiebung. Er verläuft zwischen Niederdeutsch und Hochdeutsch von West nach Ost über Düsseldorf/Kassel/Wittenberg/Frankfurt-Oder. Begrenzt wird anhand des Schibboleths ...
  • Mittelhochdeutsch 1050-1350 Zwischen Althochdeutsch und Mittelhochdeutsch gibt es keine eindeutige Trennung, die Grenze wurde mehr oder weniger willkürlich festgelegt. Die verschiedenen Dialekte setzten sich fort. Es sind vor allem ...
  • Rittertum/Feudalisierung Ursachen für das Entstehen des Lehenswesens. Seit dem 8. Jh. kommen Reiterkrieger auf. Damit diese ihre Ausrüstung finanzieren können, werden sie mit Land ausgestattet, das von Bauern bewirtschaftet ...
  • Ostkolonisation Vom 11. bis zum 15. Jahrhundert drangen deutsche Siedler weit in den Osten vor. Tschechien, Polen, Slowakei, teilweise Rumänien, Italien etc… wurden größtenteils planmäßig besiedelt, planmäßige ...
  • Entwicklung der Städte Im Spätmittelalter wuchs die Bedeutung der Städte stark. Wichtige Veränderungen: 1)    Mit dem Handel kam Geld auf und man konnte – im Gegensatz zum Lehen-System – Leute für Dienstleistungen ...
  • Bildung der Familiennamen Mit dem Wachsen der Dörfer und Städte im Hochmittelalter – in relativ kurzer Zeit – Zweitnamen, die zu Familiennamen wurden, heraus. Es gibt 5 Typen: 1)    Herkunftsnamen: Linzer, Wiener 2)    ...
  • Sprachliche Veränderung (MHD) 1.) Neben- / Endsilbenabschwächung hieran wird der Anfang des MHD festgelegt ê ---> e Salbôn -> salben Wechsit -> wechset 2.) Auslautverhärtung (innerhalb MHD) Stimmhafte Verschluss- /Reibelaute (b/d/g/v) ...
  • Spuren im Wortschatz (MHD) Höfische Kultur: -viele Fremdwörter für Bereiche der Kultur der Oberschicht. Z. B.: Preis, Lanze, Turnier, Abenteuer. -Das Suffix -ie (oder auch in der Form -ei; vgl. Bastei) bürgert sich ein und ...
  • Frühneuhochdeutsch 1350-1650 Vom 14. -17. Jahrhundert entwickelt sich die “neuhochdeutsche Schriftsprache” in einem Ausslese- Ausgleich- und Mischprozess aus mehreren Varietäten. 1. Geltungsareal: je weiter verbreitet desto ...
  • Sprachliche Veränderungen: Phonologische und Phonetische ... 1)Mittehochdeutsche (Neuhochdeutsche) Monopthongierung MHD ie > i: NHD uo > u:  2) Bairische (neuhochdeutsche) Diphthongierung u: → au ü/iu: → eu/äu i: → ei 3) Dehnung kurzer Vokale in offenen ...
  • Morphologische Entwicklungen (FHD) 1) e-Apokope verschwinden im FHD in weiten Gebieten des deutschen Sprachraums alle auslautenden e („e-Apokope“). zB.: geba (Gabe): Althochdeutsch geba; Mittelhochdeutsch gebe (Neben- und Endsilbenabschwächung)geb ...
  • Syntaktische Entwicklungen (FHD) 1) Verbstellung und verbaler Rahmen (Verbklammer) stehen zwischen einem mehrteiligen Prädikat die Ergänzungen mit finitem Verb an zweiter Stelle: Ich werde gehen ins Haus > Ich werde ins Haus gehen ...
  • Textsorten des Frühneuhochdeutschen 1)    sozial bindende Texte  z. B. Gesetzestexte, Handelsvorschriften… 2)    legitimierende Texte:  z. B. Lebensbeschreibungen, (Propaganda-) Geschichtswerke,    religiöse Kampfschriften, ...
  • Außersprachliche Entwicklungen (FHD) Buchdruck: Johann Gensfleisch zur Laden aka. Gutenberg (1397-1468) erfand den Buchdruck mit beweglichen Metalllettern. Vorteile: zeitsparend, die Bücher konnten oft vervielfältigt werden, die Lettern ...
  • Martin Luther (1483-1546) war ein Theologe und religiöser Reformator, der Sprache und Buchdruck nutzte um das Wort Gottes möglichst weit zu verbreiten. Seine Bibelübersetzungen hatten großen Einfluss auf die Sprachentwicklung ...
  • Neuhochdeutsch Ab dem 17. Jahrhundert gibt es neue Einflüsse auf die Sprachentwicklung: ● Kommunikationsmöglichkeiten -> praktischer Einsatz der Sprache nimmt zu ● Rapide Zunahme an schriftlichen Quellen ● Einfluss ...
  • Sprachgesellschaften Eine einheitliche deutsche Sprache und eine deutsche Literatur schaffen und dem Französisch-Trend entgegenwirken wollten. Berühmte deutsche Sprachgesellschaften: ·       Fruchtbringende Gesellschaft ...
  • Wörterbücher & Grammatiken Das erste “deutsche” Wörterbuch, das den Wortschatz alphabetisch nach deutscher Lautung angibt. = ‘Vocabularius Teutonico-Latinus’ aus 1482 Das Wörterbuch ‘Die Teutsch Sprach’ 1561 gibt ...
  • Sprache der Klassik Annäherung an die Mündlichkeit, Ausdruck von Gefühlen (Einfluss Sturm und Drang) sehr wichtig: klare Sprache Die Weimarer Klassik bezeichnet die Werke von Johann Wolfgang v. Goethe und Friedrich Schiller, ...
  • Das 19. Jahrhundert Die Rolle der Schriftsteller Erstmals übten im 18. Jahrhundert die Schriftsteller einen großen Einfluss auf das Deutsche aus. Zum Beispiel: ·       Friedlich Gottlieb Klopstock:  Er bevorzugte eine klare Sprache ·       ...
  • Sprache in der Schule Einen wichtigen Schritt für die Durchsetzung einer Normgrammatik machteRobert Heinrich Hiecke mit seinen Werken, die für den Unterricht aufgearbeiteten Stoff beinhalteten. Er war bedeutend, da er in ...
  • Sprachwissenschaft im 19. Jahrhundert Im 19. Jahrhundert entwickelt sich die Linguistik zu einer ernsthaften Disziplin, erstmals erfüllt sie zwei wichtige wissenschaftliche Kriterien: objektiv (Ergebnisse müssen nachvollziehbar und bewiesen ...